Beiträge von guma

    Ein wesentlicher(!) Unterschied ist eben auch, dass man die Zuordnung, nachdem man mal seine Kanäle eingerichtet hat, nicht mehr einfach so ändern kann. Beim Userlayer kann ich locker Kanäle rumschieben. Beispielsweise kommt noch ne zusätzliche Snare am Drum dazu, die nicht eingeplant war. Um die jetzt noch dazwischenzubekommen, müsste man erst alle Kanalsettings rechts davon erst mal eins nach dem anderen rüberkopieren, dann die Inputs neu zuweisen, Gains checken und hätte dann erst in der Mitte den neuen Snare-2-Kanal.

    Geht bei User Layern deutlich einfacher.


    Genau dafür hat Mixing Station übrigens ein Channel-Move-Feature für XM32 drin, das das oben beschriebene Procedere automatisiert.

    Das ist zwar super und gehört zu Davids 'was das Pult selbst so nicht kann' Features aber genau genommen kann das auch nicht, was die Pulte mit den user layern im Pult können.


    Das 'move' feature in MS ist super, wenn Du einen zusätzlichen Kanal VOR dem eigentlichen Hardware Stöpseln also z.B. als Änderung in eine vorhandene Bandszene einpflegen willst, wenn um 17:00 der Drummer zusammen mit der Band mit einer zweiten Snare auftaucht. Blöder wird‘s, wenn der Drummer im Soundcheckfenster nicht erscheint und Du die zweite Snare beim Changeover einpflegen musst. Dann müsstest Du nach 'move' noch zusätzlich an der Stagebox alles nach der zweiten Snare eins weiter stecken oder Deinen Pult Input patch komplett eins weiter schieben. Soviel ich weiß, gibt es für den user patch kein 'move' feature.


    Bei einem User Layer im Pult würdest Du die Überraschungssnare im Changeover einfach auf einen freien Kanal z.B. 30 in der Stagebox stecken, dann ein Snare channel preset auf diesen Kanal laden und ihn dann ohne irgendwas zu patchen auf dem user Layer zwischen Snare 1 und Hihat schieben. Da ist das Hindernis das Hardware Pult. Mischt man jedoch nicht mit der X/M32 Hardware sondern mit MS und/oder dem Hersteller Editor, ist auch das problemlos möglich, weil dort User Layer vorhanden sind.

    kob1 Jein weil man 8er Blöcke über AES50 verwendet, aber einzeln patchen kann. Du kannst also zum Beispiel nicht 14 Inputs über AES A und 18 Inputs über AES B als Input verwenden.

    Floger hat recht, es geht doch und das ist neben der Auflösung der Achterblöcke auch genau der Vorteil des spät in der Evolution der XM32 software dazu gekommenen user patchs.

    Jup, ich denke ich habe es verstanden.

    Nein. Es heißt nicht “User Input” sondern User Layer und bedeutet Hersteller übergreifend, dass man beliebige Typen von Bearbeitungskanälen (Eingangskanäle, Gruppen, Aux Send Master, Aux Returns, Matrixkanäle, DCAs) in beliebiger Reihenfolge den Hardware-Fadern auf der Pultoberfläche zuordnen kann.

    Hab da keine Einblicke, aber denkt ihr wirklich Uli hat da bzgl. Features, Konstruktion oder Framesize aktiv mitgearbeitet?


    Würde eher den fernöstlichen Frauen und Kindern danken...

    Ich habe Einblicke und nein, das Entwicklerteam ist überwiegend hier in Deutschland und spricht deutsch und englisch. Manchmal habe ich den Eindruck, dass sie sogar in besonderer Weise und im positivsten Sinn den alten deutschen Tugenden von Fleiß und Gründlichkeit entsprechen, die den britischen Kollegen so ein bisschen abgehen. ;)

    Ich liebe es ja, auf allen Pulten, mit denen ich potentiell zu tun habe, einigermaßen up to date zu sein, aber Avid und die SSL Range werde ich die nächsten 10 Jahre auch ziemlich sicher nicht bedienen, Auf der anderen Seite macht es für mich keinen Sinn mich mit allem, was kleiner ist als M32Core/M32C + SD8, zu beschäftigen, weil da meine persönliche Vorstellung von 'klein' bereits idealerweise erreicht ist und ich selbst für eine "1-Kanal-Mischung" einen bestimmtem Werkzeugkasten haben möchte.

    Ja PSE hatte ich auch im Hinterkopf, ist für mich so gerade an der Grenze zwischen fakultativ und obligat. Die Reverb Engines sind gerade so den Tick besser als die der Mitbewerber, dass ich wie gesagt fast ;) immer auf was externes verzichte u.s.w….will sagen, dass die 'späte Erkenntnis' darin besteht, dass das Mischgerät in nahezu genialer Weise meiner Vorstellung von 'Grundausstattung' entspricht und Wing eigentlich schon Kür darstellt. Man ist immer wieder verblüfft, was viel teurere Geräte anderer Hersteller im Vergleich dazu nicht können.

    Noch andere Meinungen, was für die „Zielanwendung“ in der PRAXIS rückblickend obligat gewesen wäre?

    Ich benutze die User Inputs, um mir alle Kanäle zurecht zu legen.

    Du kannst Dir im X/M32 keine Kanäle = channel strips zurechtlegen. Was du wählen kannst, ist der input patch und Du möchtest mir auf gar keinen Fall erzählen, dass das „im Prinzip das Gleiche“ ist.

    Touchscreen vermisst man aber schon, wenn man damit unterwegs ist. Die Einrichtung mit Encodern ist mühsam. Alternativ immer die FritzBox mitschleppen, um mit iPad zu arbeiten.

    Die Verwendung von externen Hilfsmitteln ist ausdrücklich erlaubt, wenn man sie versteht und Mischpulte kann man in Cases transportieren, die es erlauben, einen router/access point so dauerhaft zu implementieren, dass man ihn nicht extra mit schleppen muss. iron

    Jupp, Mixing Station und der Editor ersetzen allerhand Sachen, die man an den Pulten vermissen könnte wie user layer, touch screen, nur ein Strip für den Stereo Kanal u.s.w.

    Ich dachte jetzt aber weniger an „logistische“ oder ergonomische Sachen sondern an Dinge, die sich unmittelbar auf Sound auswirken. Dabei merke ich, dass ich mich logischerweise über viele sound-relevante Dinge im Wing oder sehr viel höherpreisigen Pulten wie den DiGiCos freue, aber wenn ich für mich ganz persönlich zwischen 'must have' und 'nice to have' unterscheide b.z.w. überlege bei welchen Gelegenheiten ich mit welchem fehlenden Sounddings etwas so viel besser hätte machen können, fällt mir wirklich nur der dynamic EQ ein.

    Noch eine späte Erkenntnis:


    Nachdem ich nun schon etliche Jahre im Heimatvenue den M32 im immer wieder gleichen Setup mit Editor-Läppe und Mixing Station aber fast immer ohne externe Hard- oder software plugins beackere, habe ich mir jetzt mal die Frage gestellt, was ich während der Jobs denn nun wirklich vermisst habe. Für ein fixes setting mit überschaubaren Aufgaben, also kleiner bis mittlerer Club, Bands mit 3 bis 8 Musikern egal welches Genre, keine komplexen szenischen Abläufe u.s.w. fehlt mir ganz ernsthaft wirklich nur der Dynamic Eq für die Bearbeitung von Bläsern und akustischen Saiteninstrumenten mit eingebauten pickups. Klar ist das auch eine Frage des jeweiligen Anspruchs aber viele funktionelle Dinge sind gut bis 'besser als beim Mitbewerber' gelöst und die Dinge, die tatsächlich Sound beeinflussen wie preamp, Wandler, dynamics, EQ, Effekte u.s.w. sind ebenfalls entweder ordentliche Mittelklasse oder besser als die Mitbewerber.

    Wenn es nicht gerade um die Kanäle 33-64 geht, sondern um "Vermisstes" nach vielen Benutzerjahren, was fällt euch dazu ein?

    Ja, Du bist mit Deinem Problem nicht alleine. Viele Musiker kämpfen mit den Pegelverhältnissen in ihren Digitalpulten, auch welche, die schon einige Erfahrung mit ihren Digitalpulten gesammelt haben.

    Hier meine drei wichtigsten Tipps für “Beginner”

    1. Suche mal systematisch alle Stellen in Deinem Pult, an denen Du die Lautstärke änderst und biete sie uns hier als Liste an. Es sind mindestens doppelt so viele, wie Du im Augenblick denkst! ;) Ich/wir geben bestimmt gerne Hilfen, das zu ergänzen und Tipps zu geben, wie die Verhältnisse dieser Regelgrößen untereinander am besten funktionieren.


    2. Wenn die Verstärkungsverhältnisse im Pult zu hörbar unguten Ergebnissen führen, ist die beste Idee “zurück an den Anfang” also zum ANALOGEN Eingangsverstärker zu gehen und wie Zegi schon sagte dessen Regelung, den 'gain' zu bedienen. Zu viel gain führt zu hörbaren Verzerrungen. Das hören Musiker. 'Gain zu niedrig' ist das viel häufigere Problem. Zu wenig gain ist subtiler/schwieriger, viele unterschiedlich falsch gegainte Signale zu mischen kann unmöglich sein. Die Pulte sind, was die Übersteuerungsfestigkeit der preamps = Eingangsverstärker und die Arbeitsweise der Anzeigen angeht alle ein wenig unterschiedlich aber für Dein M32 gilt: Nutze den höchst möglichen gain, der mit dem lautesten zu erwartenden Eingangssignal gerade verzerrungsfrei arbeitet. Die rote „LED“ des Input Meters ist so gemacht, dass sie knapp unter der Verzerrung angeht, bleibst Du orange, bist Du sicher. Preamps klingen schlapp, wenn sie zu wenig gain haben. Der gain ist kein Regler den man zum lauter/leiser machen benutzt sondern er stellt den optimalen Arbeitsbereich des preamps ein und sollte, einmal eingestellt, nur noch geändert werden, wenn das Eingangssignal den gewünschten Dynamikbereich der Quelle/eines Instruments aus irgend einem Grund verlässt.


    3. Der Abgriff zu deinen Monitor Sends soll an der richtigen Stelle statt finden. Die gängige Version ist 'prefade' damit die Regelung unabhängig von der Regelung für die Saal-PA stattfindet. Im M32 kannst Du es aber (was viele selbst ernannte Profis nicht wissen) noch besser machen. Im X/M32 gibt es in der Auswahl für den Abgriff der Sends vor 'prefade' noch die Variante 'postEQ'. Das ist zwar auch prefade aber außerdem noch 'pre-dynamics' also unabhängig von Kompressoren was für Lautsprecher/Wedgemonitore der sicherere Weg ist, da der Kompressor ebenfalls ein ziemlich komplexer Lautstärkeregler ist, der für Dich vor Deinen Monitoren nichts verloren hat.


    So ich denke, das ist erst mal genug zum grübeln und ausprobieren… jetzt bist Du dran. :)

    Ja ist schon ein Markenzeichen wir die Merkelraute dieser immer gleiche Mikrofonmißbrauch. Sag ich seit JAHREN zu meiner Frau, wenn wir vor der Glotze sitzen:

    Er ist schon immer ein Zuhälter aber keiner sagts ihm.