Zitat von "LJbigFISH"
Tach,
mann wird nicht ausschließen können, dass auch ein neuer Elko mal hochgeht. Bei einer Wartung also einfach die Sichtprobe machen. Natürrlich könntest du auch testen, ob die Kapazität stimmt und mal mit etwas höherer Spannung den ausgebauten Elko checken. Ist natürrlich gefährlich. Wenn er dabei hoch geht, weißt du zumindest, dass er nun nichtmehr zu gebrauchen ist.
Hui, von höherer Prüf-Spannung rate ich genauso ab, wie vom nicht beherzigen der Regel "Nicht Verpolen" - es sei denn man liebt den Geruch von vergammeltem Fisch, heiße Elektrolytfontänen und "Schneeflocken" aus Alu und Papier :lol:
Die gängigen preiswerten Multimeter mit Kapazitätsmessbereich können halt meist mit so mF-Monstern wenig anfangen, deshalb folgender Tip:
Nen Glätt-Elko kann man elegant im eingebauten Zustand prüfen, man braucht dazu nur: Ein Spannungsmessgerät (mit hohem Eingangswiderstand, also eher nen Digitales) ein leidlich stabilisiertes Netzteil (12 Volt Bleiakku oder Dergleichen tuts aber auch) und nen Widerstand ca. 1-10 kOhm, je nach zu "messendem" Kondensator.
Nun muss man nur dafür sorgen, dass am Kondensator keine Verbraucher hängen, also Sicherungen rausnehmen, zur Not halt doch Ausbauen.
Dann eine möglichst hohe Prüfspannung einstellen (je höher, desto genauer das Ergebnis, natürlich nur so viel, wie der Elko darf *gg*), den Widerstand in Reihe schalten und den entladenen Kondensator polrichtig aufladen, dabei die Zeit stoppen, bis am Elko eine Spannung von 63% der Prüfspannung anliegt.
Dieser Wert entspricht der Spannung nach der Aufladezeit 1 Tau.
Die ganze Formel lautet Tau = R *C
Beispiel:
Prüfspannung 12 Volt ---> 63% davon = 7,56 Volt
Zeit, bis über einen Widerstand mit 1 kOhm der Elko auf 7,56 V geladen ist = 9 Sekunden.
Umgestellt und Eingesetzt: C=Tau/R ---> C = 7 s / 1000 Ohm ergibt 9000 µF - was dann wohl mal nen 10000 µF im neuen Zustand war.
Hier muss man allerdings dazu sagen, dass Elkos in der Regel mit Toleranzen größer 10% ab Werk angegeben werden.
Verdächtig sind Elkos jedenfalls wenn sie:
1. ausgebeult sind
2. heiß werden
3. nach "Fisch" oder halt "komisch" müffeln
4. Elektrolytflüssigkeit verspritzt haben
5. sich merkwürdig "leicht" anfühlen - dann haben sie auch ihren Geist ausgehaucht (Ausgetrocknet!) :grin:
Merke: Mit einer guten Nase und etwas Instinkt kommt man so manchem Elektrolytstinker schon auf die Schliche :grin:
Wünsche "amtlichen" Geruchssinn (sollte bei VA-Leuten funktionieren, da ist meist das Gehör beim Teufel :lol: )
Greetz, Jürgen
Edit: Lektor hat zugeschlagen!