Nabend die Damen und Herren,
ich habe ein paar Fragen, die vielleicht eher theoretischer Natur sind und mich schon einige Zeit umtreiben.
Der Praktiker kommt jetzt sicher um die Ecke mit einem herzlichen: "Sabbel nich, dat geht!".
Bzw, kauf dir, dass was der Hersteller als System-Amping vorschlägt.
Mich interessieren allerdings doch die Hintergründe.
1)
Zunächst Crestfaktor:
Mir ist klar, dass dieser durch Peakleistung / effektiv RMS-Leistung berechnet wird.
Wenn ich jetzt aber eine Endstufe tatsächlich Messe, macht es doch einen Unterschied über welchen Zeitraum ich integriere bzw. wie lange die Peakleistung tatsächlich (am stück) zur Verfügung steht.
Kurzes Beispiel dazu: Bei jeweils gleicher Peak- und RMS-Leistung
a) Peakleistung steht 1ms zur Verfügung, integriert wird über 1.000ms
b) Peakleistung steht 20ms zur Verfügung, integriert wird über 20.000ms
Sowohl a) als auch b) müssten doch zum selben Crestfaktor führen richtig?
Wenn jetzt mein Verstärker Lt Datenblatt 4000W bei Crestfaktor 4 bzw. 12dB schafft, über welche Zeit wird der dann ermittelt?
Denn es kann ja sein, dass der Verstärker die Peakleistung z.B. nur für 15ms liefern kann, bis die Spannung einbricht.
Denn das hat ja dann ganz erhebliche Auswirkungen darauf, wie gut mein Verstärker dafür geeignet Subs anzutreiben.
Meines Erachtens müsste der Amp die Peakleistung mindestens für ca. 100ms am Stück erbringen, um kurze Subimpulse wie sie durch eine Bassdrum auftreten können korrekt wiederzugeben? Oder liege ich hier weit ab vom Schuss?
Oder vermute ich hier ein Problem wo es in der Praxis gar keines gibt?
2)
Was bedeutet das dann für mich in der Praxis wenn ich den passenden Amp für den Lautsprecher auswählen möchte?
Machen wir mal ein Beispiel:
Ich habe einen 18er Bassreflex Sub der bei 100Hz getrennt werden soll mit folgenden Daten:
Impedanz: 8 Ohm
Belastbarkeit: 800W RMS, 1600W Peak.
Nach meinen obrigen Überlegungen würde ich jetzt einen Amp wählen, der 1600W bei Crestfaktor 2 schafft.
Welche Leistung wähle ich, wenn kein Crestfaktor beim Amp angegeben ist?
Als Faustregel habe ich mal gelesen ca 1/3 mehr als der Lautsprecher kann, aber stimmt das wirklich?
Auf was beziehen sich dann die nominellen ausgangsleistungen der Verstärker, wenn dort kein Crestfaktor angegeben ist?
Wie habe ich dann Testergebnisse z.B. aus der T4M zu interpretieren?
So, herzlichen Glühstrumpf, wer es bis hier geschafft hat
Ich würde mich sehr freuen, wenn sich hier jemand findet der das einem jungen Hüpfer wie mir erklären mag und Licht ins Dunkel bringt!
PS.:
Zum nachdenken hat mich diese Seite von Meyersound gebracht, ich finde das Konzept sehr spannend!
m-noise.org