Vielleicht interessiert es ja den Einen oder Anderen, was aus dem Projekt geworden ist.
Auch ist corinnabedingt der Preis von, in meinem Fall 700,-Eu inkl. (für beide Seiten), mehr als sexy, es lohnt sich also vllt. für manchen, genauer hinzusehen.
Die Gehäuse sind in Aludruckguss sehr solide und alles sieht edel aus, wenn es im Truss hängt. Nix Plastikoptik!
Ich hatte nun den Iamp hier zum Testen. Es gibt verschiedene Presets, je nachdem wie viele Elemente die Minibanane hat. In meinem Fall auf "4" eingestellt und los...
Klar erstmal hören und zum A/B-Vergleich eine Fohhntopse mit 133Hz HP danebengestellt.
Wie zu erwarten, hielt sich die Begeisterung in Grenzen - die FH3 wirkt schon optisch viel größer und so klingt dann der Unterschied. Vor allem kommt der Gesang "wärmer" aus der traditionellen Schachtel.
Zusammen mit einem Bass relativiert sich das jedoch gleich und sooo schlimm ist es letztlich gar nicht.
Zunächst hatte mich aber der Einsatz des Limiters interessiert. Er setzt bei verschiedenen Frequenzen unterschiedlich ein, so limiert er bei 100Hz auf gerade mal 12,5V RMS, was sich dann stetig auf 27.5V (190W @ 4) steigert. Ich vermute, dass das EQing hautsächlich für die Frequenzabhängigkeit verantwortlich ist, denn nach der aufwändigen "Kopie" des Systemampfrequenzganges stellte sich ein ähnliches Verhalten hinter BSS/Powersoft ein.
Da der BSS für etwas mehr Headroom die erste Flanke eines Impulses für ein paar ms etwas weniger bedämpft (ca. 5dB) habe ich mich für 25,5V maximalen Output (nach dem kurzen Attack) entschieden, was ca. 160W entspricht.
So hört sich die Flachtrommel bei Dire Straits und Calling Elvis über mein Preset knalliger an, wenn der Limiter einsetzt.
Das Nachempfinden des EQings hat mich natürlich einige Stunden beschäftigt. Ich nutzte den RTA vom Ohringer DEQ + Messmikro, sowie meinen subjektiven Höreindruck der Rauscherei und verschiedenen Musikstücken und ständigem Umschalten.
Letztlich war ich mit meinem Ergebnis ganz zufrieden - das war die Pflicht. Die Kür am nächsten Tag: ich schaute/hörte mir an, was es da evtl. noch zu pimpen gibt, denn ein wenig blieb der Höreindruck der typischen 5+1 Anlage mit Minisats á la Bose im Wohnzimmer: quitschende Mitten/Höhen, aber ein phääätter Bassteppich.
Am nächsten Tag dann A/B-vergleichendes Controllern LD 4-er Banane vs. Fohhn FH3.
Sofort fiel mir am RTA ein deutlich sichtbarer Unterschied im Bereich zw. 300Hz und 1kHz auf - hier war im Originalpreset eine 3-4dB - HiFi-Badewanne! Das ganz ohne Not, denn diesen Fequenzbereich kann das System ohne Probleme!
Ich habe nun auch hier ein paar Stunden "gedreht", bis der Unterschied am RTA kaum noch auszumachen war. Dennoch war beim Vergleich mit Mucke die 12/1er mit etwas mehr Wärme dabei. Für das gesparte Transportgewicht und die eliminierten Stative bin ich aber zu dem kleinen Kompromiss bereit.
Die Controllersettings, die bei dem "Abkupfern" des Originalpresets entstanden sind, kann man gerne per PN abfragen - ich glaube, das hier zu posten, wäre evtl. nicht "fein".
Meine eigenen Settings sollten aber kein Problem darstellen. Die Filtersteilheiten des PEQ sind bei BSS (im Gegensatz zu Ohringer) Oktavbreite.
Limiter BSS (Vol. LQ2804 100%) -0,6dBu
Locut: But 24 133Hz - gefühlsmäßig hätte ich eine steilere Trennung verwendet, aber das hat das originale Preset wohl auch nicht.
Hz dB Q
159 2,5 0,7
183 -2,5 0,15
329 3,5 0,6
482 6 0,2
637 -9 0,05
1,23k 1 1
2,54k -2 1
5,09k -4 1
13,9k 6,5 0,65
Da ich nicht das Risiko eingehen will, das System bei der nächsten Hochzeit am "lebenden Patienten" auszuprobieren, war ich mutig und habe einen 15-minütigen Burnin in den regelmäßig blinkernden Limiter gefahren. Das mit modern produzierter/komprimierter Musik, also Material mit dem kritischeren Crestfaktor. Die kleinen Päppchen und Hochtönerlein haben brav gehalten - prima!