bassfeste gebrauchte Endstufe, 700-1000 W RMS an 8Ohm bridge

  • schöner Beitrag.


    Bei Elkos gibts noch einige Gesichtspunkte:
    Schaltungstechnisch kannst du dir jeden elko wie einen Elko in Serie mit einem Widerstand vorstellen. Je größer dieser widerstand ist desto schlechter arbeitet das Ding im Impulsbetrieb wo es mitunter enorm hohe Ströme liefern muß in allerkürzester Zeit. Man spricht in dem Zusammenhang von hochimpulsfesten - bzw. low ESR Elkos. Das Kriterium lautet hier: wurden solche auch verwendet oder leiber die billigen? Das nachträgliche Austauschen ( Recappen sagt man ) erlaubt auch das nachträgliche Einbauen besserer Elkos, sowas kann einen Amp beachtlich aufwerten. (Anmerkung: die Endeumel müssen ausreichend dimensioniert sein um die nun verfügbare höhere Impulslast auch zu verkraften)
    Weiterhin unterscheidet man die Low ESR Typen nochmals in solche mit "normaler" und solche mit "sehr langer" Lebensdauer, diesbezüglich gibts zuverlässige Herstellerangaben.
    Und eine Selbsterwärmung tritt bei hoch beanspruchten elkos ebenfalls auf, sie lieben einen Luftzug im Gehäuse.

    die Feuerzeuge der Gäste sind kleine Sterne die am Himmel unseres Alltags weiterleuchten.

  • An einer einfachen Endstufenschaltung íst nicht viel dran, was man verstehen muss.


    Vorstufe (Differenzverstärker), Treiberstufe, Endstufe; paar Widerstände zum Arbeitspunkt einstellen; elektrolytische Kondenstoren für den Eingang und zwischendrin keramische zur Entstörung.


    Ich bastel selber kleine diskret aufgebaute (ich mag keine ICs...)Transistorstufen. Zur Zeit baue ich an einer 2x80W an 4Ohm, die nach meinen Rechnungen auch 2 Ohm ab kann. Wenn man sich ein bisschen damit beschäftigt ist das kein Problem.


    Ich finde es aber erstaunlich, wie schlampig die FertigDinger teilweise dimensioniert sind.
    Ich baue selbst in die kleine 2x80W Stufe schon mehr (und vor allem bessere) Siebung ein, als in einer China Import Haumichtot-Stufe ist. (2x10000µF Siemens Coladosen vs. billig Elko mit schlechten Werten).
    Auch bei den Relais wird doch sehr gespart. Selbst in eine kleine Endstufe muss schon ein etwas größeres Industrierelais rein, damits auch klappt.
    Die ganzen China Endstufen schalten bei Vollast einmal ab, die Relais ziehen nen schönen Lichtbogen und die Relais sind im Eimer.

    Allerdings sieht man im Selbstbau, was das Material alleine schon kostet.
    Für das Geld meines Selbstbauamps bekäme ich schon eine TA600.
    Angesichts der Tatsache denke ich mittlerweile, dass es schon einen Grund hat, warum gute Endstufen so teuer sind.

    Gruß
    Thomas

  • @-Schrecki-:


    Zitat

    Auch bei den Relais wird doch sehr gespart. Selbst in eine kleine Endstufe muss schon ein etwas größeres Industrierelais rein, damits auch klappt.
    Die ganzen China Endstufen schalten bei Vollast einmal ab, die Relais ziehen nen schönen Lichtbogen und die Relais sind im Eimer.


    Tja, um einen Gleichstromlichtbogen ordentlich zu löschen, muß schon was Besonderes her. Es ist schon erstaunlich, wie sehr sich Relais hinsichtlich ihrer Belastbarkeit bei verschiedenen Stromarten unterscheiden. 250VAC/10A kann fast jedes Printrelais, aber zumeist nur 24VDC/2A. Und gerade mit DC hat man es ja zu tun, wenn die Endstufe verreckt.


    Zitat

    Allerdings sieht man im Selbstbau, was das Material alleine schon kostet.
    Für das Geld meines Selbstbauamps bekäme ich schon eine TA600.
    Angesichts der Tatsache denke ich mittlerweile, dass es schon einen Grund hat, warum gute Endstufen so teuer sind.


    Damit hast Du recht. Aber solange es Leute gibt, die sich komplette Heimkinoanlagen vom Wühltisch holen oder 99€-Filzkisten für PA halten...
    :grin:


    MfG


    DirkB

  • Zu dem Problem mit den Lichtbögen habe ich mir mal was überlegt.
    Bei großen Endstufen geht das ja irgendwie vollelektronisch über Optokoppler oder weiß der Geier wie, habe mich noch nicht eingehend mit komplexen Protect Schaltungen befasst.


    Aber was wäre, wenn man das Relais nicht direkt die LS-Ausgänge schalten lassen würde, sondern das Relais 230V schaltet, die dann zum steuern eines dicken Schütz benutzt werden?
    Damit sollte das Problem aus der Welt sein.


    Für mein aktuelles Projekt habe ich ein Industrierelais (Serie62) von Finder gewählt. Das sollte dafür reichen.

    Gruß
    Thomas

  • @-Schrecki-


    Nicht jeder Schütz (die es auch mit 24V-Wicklung gibt) kann auch sauber DC trennen. In Notstromanlagen habe ich schon gesehen, daß zwei Kontakte in Reihe geschaltet wurden, aber so richtig gefallen hat mir das auch nicht.
    Vom Frittstrom der Kontakte her sollte es keine Probleme geben, da wir ja hier in der Vollgas-oder-garnicht-Abteilung sind ... :grin:


    MfG


    DirkB

  • Jau, ich habe irgendwo noch ein Schütz rumliegen, welches eine große Presse schaltete. Allerdings hat das Ding so etwa 5HE :wink: .
    Also eher unhandlich für Verstärker...


    MfG


    DirkB

  • Ich kenne sonst noch diese AEG / Siemens Schütze (Klappertechnik), die Dreiphasen Wechselstrom mit 64 bzw. 125A schalten.
    Da ist dann ne dicke Keramikkappe drauf mit Metalleinlagen zum ablöschen der Lichtbögen.

    Gruß
    Thomas

  • vielleicht kehren wir wieder zum thema zurück... :wink:


    Zitat

    es wird lustig weiterfotografiert und über bunte Bildchen offener Geräte gesimpelt um so zu Urteilen zu gelangen die letztendlich eh zum Tamp oder zur LD führen


    also ich hab auch bunte bilder meinr t&m gemacht und sie hier gepostet, damit die profis, die den amp vielleicht noch nicht kennen, einen einblick in die endstufe bekommen, ich denke das is nicht so verkehrt, auch wenn ich selbst von der technik absolut keine ahnung habe (bin eben nur gymnasiast... :wink: )


    aber in allen anderen bereichen hat manuela echt recht, ich hab als totaler anfänger auch verzweifelt nach einer art "lexikon" gescucht wo das "PA Grundwissen" geschrieben steht, das wäre echt zu überlegen!!


    (wobei es gibt naürlich auch so was wie das "Handbuch der PA Technik", das kommt dem ganzen schon einen Schritt näher, nur is da eben nicht so richtig erklärt, warum ich mir nicht trotzdem DAP & Co. kaufen sollte... :?)

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