Rentiert sich das ? Simulation 9600NWL

  • Moin,


    Zitat von "Inity"

    Hörnli: Sorry habs vergessen zu erwähnen, ich nehme deine gemessenen Daten des 9600 !!


    Zitat von "bernd häusler"


    Zitat von "Inity"

    Die Hornresp Simulation ist ziemlich identisch mit der AJhorn simu, so falsch kann es also nicht sein was ich da fabriziert hab oder?!


    Nun... der Hub weicht auch nach Umrechnung von RMS auf Peak erheblich ab, das macht mich nervös. Der tatsächlich auftretende Hub entscheidet über die Betreibbarkeit einer Konstruktion, und über die zu projektierende Betriebsspannung, sprich Verstärkerleistung und Limitereinstellung. Das ermittelte SPL ist eher nachrangig, weil die Wahrnehmung der über die Konstruktion wiedergegebenen Musik weitgehend von bisher nicht simulierbaren Effekten, wie Impulsantwort und Artefakten, bestimmt wird.



    Zitat von "Sabbelbacke"

    Selbstverständlich nicht. Re wird angegeben. Statt Le zur Näherung des Impedanzverlaufes über die Frequenz nimmt AjHorn die beiden Impedanzwerte bei 1 und 10kHz. Beide Informationen wären leicht selber ablesbar gewesen, hätte man sich den Screenshot angeschaut......


    Das Alter, die Altersweitsichtigkeit... ...ich habe draufgeschaut, und Rdc fiel durchs Suchraster "Re" ...oder so... sorry wegen der unnötigen Wallung



    Zitat von "Sabbelbacke"

    Hornresp errechnet BL quer aus den per Doppelklick eingegebenen Werten... Gibst Du BL direkt ein, überschreibst Du die interne Konsistenz der Parameter zueinander. Das hinterlegte Modell geht davon aus, dass sich BL errechnet, nicht andersrum (also genau wie bei AjHorn auch).


    Jein? Ich habe in epischer Breite davor gewarnt, die Ermittlung des BL einem Messprogramm aus der Impedanzkurve zu überlassen. Die Ungenauigkeiten sind in der Praxis derart hoch, daß so nichteinmal simple Lautsprecherkonstruktionen gelingen können. Einzig das in sich geschlossene MLSSA-System liefert genaue Daten, die offenen Hobbysysteme in der Hand von Laien nie. Kaum Einer weiß um die Fallstricke, die sich aus geringsten Meßfehlern bei der Aufnahme der Impedanzkurve ergeben, oder kann diese Meßfehler überhaupt beheben. Dazu sind die Meßboxen selbst viel zu ungenau. Selbst eine verbreitete Selbstbau- Gazette scheitert fortgesetzt daran, korrekte, wiederholbare Parameter zu messen. Darum habe ich mich entschieden das BL direkt zu messen, mit Gewicht und Strom, was mit Computern, Meßkarten, aus der Impedanzkurve, nunmal nicht geht.


    Hornresp arbeitet nun intern sinnvollerweise direkt mit genau diesem BL, und simuliert sehr genau, wenn man direkt das unmittelbar gemessene BL eingibt, und auch den genau gemessenen Re. Wer nun bei der Eingabe des BL die Möglichkeit von Hornresp nutzt, per Doppelklick dieses BL aus ohnehin zweifelhaften Parametern berechnen zu lassen, erhält in jedem Fall ein falsches BL ins Eingabefenster, und in der Folge eine völlig unbrauchbare Simulation.


    Jetzt kürze ich ein wenig ab. Egal wie man den "Arbeitsparametersatz" von Hornresp eingibt, am Ende MUß der richtige BL im Fenster stehen. Dieser BL kann natürlich ausschließlich dann richtig sein, wenn Dieses direkt, unmittelbar mit Gewicht und Strom gemessen wurde. Schließlich käme auch niemand auf die Idee, einen anderen Re als den gemessenen einzugeben. Die Konsistenz durch eine vom gemessenen BL abweichende Eingabe herzustellen führt nachweisbar zur völlig falschen Hubsimulation. Die Eingabe anderer Parameter ist also genau dann "richtig", wenn Hornresp bei Eingabe des BL per Doppelklick und Abfrage, selbst genau das gemessene BL einträgt. Das gilt analog dazu auch für AJ-Horn, das angezeigte BL muß stimmen.
    Auch die Mmd ist hochempfindlich, deswegen messe ich auch die Mms am Chassis mit der direkten Methode, und achte pingelig darauf, daß die von Hornresp errechnete Mmd plausibel ist.


    Von allen von Hornresp verwendeten "Arbeitsparametern" führt eine abweichende Cms zu den geringsten Fehlern, weil die Luftfedern üblicher Konstrukte "härter" als die übliche Einspannungsfeder sind. ...So als Hinweis, wo man meiner Ansicht nach am "unauffälligsten" die Konsistenz "herstellen" kann. Wobei die gute Frage ist, warum Hornresp einen anderen Parametersatz als konsistent ermittelt, wie TSP-Check. Macht aber nix, man muß nur wissen welche Parameter eines Chassis unempfindlich sind.


    Daß das hinterlegte Modell in Hornresp davon ausgeht, daß sich das BL errechnet ist also nicht wirklich richtig. Lediglich die Doppelklickeingabe verleitet zu diesem Trugschluß.



    Ich bin gespannt, ob es Herrn David McBean gelingt die Impulsantwort korrekt zu implementieren. Ich hoffe er traut sich mittels Simulationsalgorithmus in Hornresp den regelmäßig unzulässig abgeleiteten Impulsantworten zu widersprechen.


    Gruß

    Lebe wohl, Michael Ebners Universum

    Einmal editiert, zuletzt von Hörnli ()

  • Zitat

    Das ermittelte SPL ist eher nachrangig, weil die Wahrnehmung der über die Konstruktion wiedergegebenen Musik weitgehend von bisher nicht simulierbaren Effekten, wie Impulsantwort und Artefakten, bestimmt wird.


    Absolut interessant !! Weiss jemand wo ich da mehr Erfahren kann ?
    Heisst das, dass Konstrukte mit dem selben F-gang und Pegel u. Umständen subjektiv leiser und lauter klingen können ?

  • @ Hoernli - die Impulsantwort eines linearen Systems als 'weitgehend nicht simulierbaren Effekt' ist im wahrsten Sinne weitgehend. Weiter: fuer ein nichtlineares System kann keine generelle Impulsantwort errechnet werden.


    In dem Moment, in dem ein mathematisches Modell eines mechanischen Systems (im Normalfall das altbekannte System partieller Differentialgleichungen der unterschiedlichen mechanischen Geschwindigkeiten im System) erstellt wird, ist sowohl die Impulsantwort als auch deren Frequenzdomaenenaequivalent hinreichend beschrieben (aber das muss ich dir nicht erklaeren). Du kannst hier und jetzt die Impulsantwort einer Hornresp-Simulation errechnen. Ob diese der Realitaet entspricht, haengt allein von der Genauigkeit der mathematischen Modelle, und der Faehigkeit des Anwenders, ein reales Konstrukt zu abstrahieren, ab. McBean muss nichts anderes tun, als die DFT des komplexen, maximalphasigen Frequenzganges zu errechnen - fertig.


    Die 'Artefakte' (ich interpretiere diese als die nichtlinearen Eigenschaften des Systems) haben u.U. (siehe andere Diskussion) weit weniger Einfluss auf das subjektive Klangempfinden als bastellandlaeufig vermutet (dies gilt selbstredend nicht fuer die mechanische Belastbarkeit oder sinnvoll erzielbare akustische Eigenschaften).


    @ sabbelbacke - wenn die Impedanz bei 1kHz und 10kHz gleich Re ist, kann die Impedanz der Schwingspule nur Null sein. Dann erschliesst sich mir nicht, wie die Systemimpedanz im unteren Frequenzbereich ploetzlich ansteigen kann. Ich prognostiziere hier einen Fehler im mathematischen Modell der Schwingspulenimpedanz. Mangels Hintergrundinformationen ist der Anwender nicht in der Lage, die Richtigkeit der Simulation nachzuvollziehen.


    Kommerzielle Softwareanbieter veroeffentlichen die mathematischen Grundlagen ihrer Programme in wissenschaftlichen peer review Zeitschriften. Nur so kann die Gueltigkeit validiert, und dem Kaeufer bewiesen werden. Als Lizenzinhaber erhaelt man fundierte Dokumentationen und technische Hilfe.


    --------------
    Wir im Bastelland vertrauen blind auf kostenlose Software, ignorieren die primitivsten mechanischen Grundlagen, und schieben die Unzulaenglichkeiten der Eigenkonstrukte dann auf 'nichtlineare Effekte'. Marktschreierischen Anpreisungen wie 'jener Sub liefert 16dB mehr SPL bei 38Hz als jedes andere Produkt' stehen wir hilflos gegenueber, weil eine objektive Ueberpruefung fern unserer Moeglichkeiten liegt.

  • Moin,


    Zitat von "svenr"

    fuer ein nichtlineares System kann keine generelle Impulsantwort errechnet werden.

    Und doch wird es immer wieder gemacht. Wenn dann THD niedrig ist, hat man das beste System der Welt. Ohne, daß jemals bewertet wird was einzelne, ja - Artefakte, klanglich bedeuten. THD wird schließlich immer von K2 und K3 dominiert. Man sollte einfach K2 und K3 von THD abziehen, dann gäbe das erstmal sinnvolle Angaben. Oder nach Maskierung durch den Grundton gewichten...


    Zitat von "svenr"

    Du kannst hier und jetzt die Impulsantwort einer Hornresp-Simulation errechnen. Ob diese der Realitaet entspricht, haengt allein von der Genauigkeit der mathematischen Modelle...

    Das werden wir dann sehen, für welche Berechnungsmodelle und Summierungen die Zeitinvarianz für die Gültigkeit gegeben ist, und für welche Ableitungen nicht. Warum nur weicht die Sprungantwort einer BR auf einem Oszilloskop von einer abgeleiteten Sprungantwort deutlich ab? Warum lässt sich eine CB tatsächlich nicht auf eine BR umfiltern? Auch bei kleinsten Pegeln nicht, wo doch beides noch lineare Systeme sein sollten?


    Zitat von "svenr"

    Ob diese der Realitaet entspricht, haengt .... ..., und der Faehigkeit des Anwenders, ein reales Konstrukt zu abstrahieren, ab.

    Die Hoffnung die Fähigkeit zu besitzen füllt die Foren, allein die theoretische Chance fehlt. Nein, nicht die praktische Chance, es ist vorhersehbar, daß die Modelle wegen der unerreichbaren Bedingung sie linear verwirklichen zu müssen schon theoretisch ungültig sind. Je komplexer die Konstruktion, desto früher werden sie ungültig.


    Zitat von "svenr"

    Die 'Artefakte' (ich interpretiere diese als die nichtlinearen Eigenschaften des Systems) haben u.U. (siehe andere Diskussion) weit weniger Einfluss auf das subjektive Klangempfinden als bastellandlaeufig vermutet (dies gilt selbstredend nicht fuer die mechanische Belastbarkeit oder sinnvoll erzielbare akustische Eigenschaften).

    Falls Du jetzt K2 und K3 meinst: des kann scho sein. Doch sobald man mit K2 und K3 auf die zeitvariant schwingende Luftsäule einer in die Kiste eingebrachten Luftsäule stößt, hat man neue Töne, die knapp danebenliegen, weit außerhalb möglicher Maskierung gut hörbar sind, aber nie gemessen werden. - Um nur einen auffälligen Artefakt zu nennen der "nicht" vorhersagbar, aber einfach vermeidbar ist. Auch Partialschwingungen sind vermeidbar, betreibt man eine Membrane bei hinreichend niedrigen Frequenzen kann man das Membranmaterial kaum mehr wahrnehmen. Daß ein 100mm Diaphragma bei den geringsten Materialänderungen trotz gleicher Geometrie immer einen dominierenden klanglichen Fußabdruck hinterlässt... viel Spaß beim Linearisieren.


    warum habe ich jetzt schlechte Laune? Weil es total einfach ist eine gute Anlage zusammenzubauen, viel einfacher als treffende Texte zu verfassen?


    Zitat von "svenr"

    Wir im Bastelland vertrauen blind auf kostenlose Software, ignorieren die primitivsten mechanischen Grundlagen, und schieben die Unzulaenglichkeiten der Eigenkonstrukte dann auf 'nichtlineare Effekte'. Marktschreierischen Anpreisungen wie 'jener Sub liefert 16dB mehr SPL bei 38Hz als jedes andere Produkt' stehen wir hilflos gegenueber, weil eine objektive Ueberpruefung fern unserer Moeglichkeiten liegt.

    Vielleicht baue ich deswegen CB, wann der Hub ausgeht sieht man, und davor ist eine CB in hinreichender Näherung linear, und zeitinvariant sowieso, also simulierbar - mit einem Taschenrechner nach Thiele&Small ;-). Ab welcher Frequenz Partialschwingungen störend werden findet man auch recht einfach raus, dazu muß man eigentlich nur einen hochauflösenden Impedanzschrieb aufnehmen, die Zacken sind die Partialschwingungen... vielleicht auch die Resonanz des Gehäusehohlraumes... Lohnt es wirklich sich tausende von Problemen mit komplexen Konstrukten ins Haus zu holen? Dazu Meßequipment, mit dem man nichtssagende Messungen machen kann? Für einen Basslautsprecher? Niemals!


    Gruß

    Lebe wohl, Michael Ebners Universum

    Einmal editiert, zuletzt von Hörnli ()


  • Wie lernresistent und merkbefreit bist Du eigentlich? Mit 20mm Wickelhöhe ist ein X-max von 10,5mm völlig unmöglich. Schade daß ich das erst eben entdeckt habe, hätte mir jeden Satz sparen können! Dir fehlt echt eine Minimalkompetenz. Nach der Aktion mit der Behauptung meine gemessenen Daten zu benutzen - ohne überhaupt zu wissen wo Die stehen, habe ich jetzt endgültig mit Dir fertig!









    @ all: Hat Irgendjemand die tatsächlichen Maße des Antriebs von V18-1000, der User hier kanns nicht... Ich fasse es nicht!

    Lebe wohl, Michael Ebners Universum

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  • Zitat von "Hörnli"

    Mit 20mm Wickelhöhe ist ein X-max von 10,5mm völlig unmöglich. Schade daß ich das erst eben entdeckt habe, hätte mir jeden Satz sparen können!


    Aber sicher - wenn die Polplatte 41mm stark ist :grin:


    Gruß FF

  • Zitat von "FF"


    Aber sicher - wenn die Polplatte 41mm stark ist :grin:


    Gruß FF


    Danke, Du rettest mir echt den Tag ;)

    Lebe wohl, Michael Ebners Universum

  • Zitat:
    Ab welcher Frequenz Partialschwingungen störend werden findet man auch recht einfach raus, dazu muß man eigentlich nur einen hochauflösenden Impedanzschrieb aufnehmen, die Zacken sind die Partialschwingungen...
    Was bedeutet hochauflösend, und was ist zB. aus folgenden Schrieb erkennbar ?
    Gruß und Danke Matthias

  • @Hoernli - Hier ist aber heut' morgen jemand gar kein 'happy Vegemite'! Asche auf mein Haupt - ich hab dich falsch verstanden. Du hast voellig recht, die transiente 'Impulsantwort' bleibt bei der von mir stuemperhaft zusammengefaselten Berechnung voellig im Dunkeln. Muesste sie nicht, aber das fuehrt zu weit.

  • Moin,


    @ Sven: Mooooment, das mit "stümperhaft" geht mir jetzt doch zu schnell ;-). Ich habe den Verdacht, daß es dennoch relativ einfach sein könnte, die gültige Impulsantwort (einer BR) aus einer Simulation zu berechnen. Nur "hier und jetzt" ist eben nicht möglich. Wobei das bisher nichts weiter als meine These ist. Das in Hornresp bei BR gezeigte Groupdelay hat ja diesen merkwürdigen Zacken. Der meiner Vermutung nach durchaus kein Fehler ist, sondern den Hinweis gibt, daß irgendwas mit der zugrundeliegenden Impulsantwort "nicht stimmt". Nur wo ist der Fehler? In anderen Programmen (WinISD z.B.) gibts diesen Zacken nicht, nur... ...ist das deswegen die "richtige" Ableitung? Meine These ist, daß durch die bisher verlustfreie Betrachtung des Ports in Hornresp, simsalabim, sich die Wahrheit ins Bild schiebt. Nämlich, daß man für eine gültige Impulsantwort womöglich nur die Impulsantwort des Ports, und die Impulsantwort der Membrane getrennt ermitteln muß - um sie erst dann zu summieren. Ähnlich sehe ich das mit Messungen, auch eher eine These, daß das abgeleitete Groupdelay zwar wegen der Verluste "stimmt", aber die zugrundeliegende Impulsantwort nicht, und damit auch nicht die übliche Deutung des Groupdelay. Dieses "Groupdelay wird ja immer wieder als Maß für die Impulstreue rangenommen, der Zacken in Hornresp zeigt mir deutlich, daß da anderswo regelmäßig was schiefläuft. Ich habe versucht eine CB auf BR zu filtern, es sind nicht nur die fehlenden Artefakte, Frequenzgemische bei Frequenzvielfachen, die fehlen, die gefilterte CB bleibt zusätzlich vergleichsweise Impulstreu, verglichen mit einer BR.


    Ich kenne mich echt zu wenig aus, um wisssenschaftlich mathematische Beweise bringen zu können. Ich denke aber, daß es sinnvoll sein könnte die Impulsantworten von Port und Membrane getrennt zu ermitteln, oder die Groupdelays getrennt zu ermitteln, oder die Phase getrennt, also letztlich alles getrennt, denn es sind zwei Schallquellen... , die sich zusammen anders verhalten, als eine auf den selben F-Gang entzerrte CB. Auch wenn die Amplitudenfrequenzgänge gleich sind, die Phase gleich ist, folglich das Groupdelay gleich ist und auch der Impuls gleich... ...sein müsste...


    Gruß

    Lebe wohl, Michael Ebners Universum

  • Moin,


    Zitat von "Matthias Falke"

    Zitat:
    Ab welcher Frequenz Partialschwingungen störend werden findet man auch recht einfach raus, dazu muß man eigentlich nur einen hochauflösenden Impedanzschrieb aufnehmen, die Zacken sind die Partialschwingungen...
    Was bedeutet hochauflösend, und was ist zB. aus folgenden Schrieb erkennbar ?
    Gruß und Danke Matthias


    Die großen Zacken sind natürlich von der Grundkonstruktion. Aber die kleinen Zackelchen sind Resonanzen, die auf die Schwingspule zurückschlagen, und somit auch hörbar sind. Welche davon nun aus Partialschwingungen, und welche aus Resonanzen und Reflexionen der Konstruktion stammen kann man in der auftretenden Vielfalt schwer sagen. Als ersten Ansatz könntest Du schauen welche Zacken schon Freeair entstehen, das sind dann Membranresonanzen. Jede Zacke die beim eingebauten Chassis dazukommt ist dann vom Gehäuse. Jetzt könnte man mit einem Klumpen Dämpfmaterial in jeweils einen Bereich der komplexen Konstruktion schauen, wo welcher Zacken seine resonante Ursache hat. Das Problem könnte allerdings sein, daß verstopfte Bereiche die Grundfunktion des Bereichs verhindern. Wolle z.B. im BR-Loch geht halt nicht. Bei CB ist das hübsch einfach, gegen die Reflexionen im Gehäuse kann man dämpfen, die Partialschwingungen der Membran halt nicht, da kann man nur dafür sorgen, daß sie eben nicht stören, z,B, durch hinreichend tiefe, oder aufwändigere Trennungen (NTM für Arme). Ich halte die Herangehensweise über den Impedanzschrieb für weit einfacher, als über zumindest im Bassbereich sehr schwierige akustische Messungen.


    Gruß

    Lebe wohl, Michael Ebners Universum

    Einmal editiert, zuletzt von Hörnli ()

  • Die Messung ist von dem Visatonhorn. Ich suche immer noch eine Antwort warum mir die Trennung bei 90Hz bedeutend besser gefällt als bei 118Hz. Irgendwie habe ich das Gefühl das bei der hohen Trennung der Bass nicht mehr so sauber ist.
    Ich dachte vielleicht das die Messung irgendeine Erklärung geben könnte.

  • Zitat von "Hörnli"

    Das in Hornresp bei BR gezeigte Groupdelay hat ja diesen merkwürdigen Zacken.


    Hausaufgabe für Hörnli: simuliere dieselbe BR-Konstruktion mit Hornresp auf die 2 möglichen Arten, die das Programm bietet.
    1. das BR-Volumen als Rückkammer Vrc eingeben und diese im Menü auf "vented" setzen, Porteingabe erfolgt über die Felder Ap und Lpt.
    2. das BR-Volumen als Vorkammer Vtc eingeben und denselben Port wie bei 1. als Horn mit den Paramtern S1, S2 und L12 definieren.
    3. Die SPL-Berechnung zeigt bei 1. nur den Membrananteil, bei 2. nur den Port. Combined-Response ergibt für beide Eingaben das gleiche Ergebnis.


    Wie verändert sich der merkwürdige Zacken zwischen 1. und 2.? Und warum tut er das? :wink:


    Gruß FF

  • Zitat von "Matthias Falke"

    Die Messung ist von dem Visatonhorn. Ich suche immer noch eine Antwort warum mir die Trennung bei 90Hz bedeutend besser gefällt als bei 118Hz. Irgendwie habe ich das Gefühl das bei der hohen Trennung der Bass nicht mehr so sauber ist.
    Ich dachte vielleicht das die Messung irgendeine Erklärung geben könnte.


    ...ich sollte mich doch mal wieder mit realen Hörnern beschäftigen, so genau treffend kann ich im Moment den Impedanzschrieb garnicht übersetzen.


    Aber ein paar Tipps habe ich. Grundsätzlich zeigen sich Resonanzen von Lautsprecherkonstruktionen auf zwei (drei) weisen im Impedanzschrieb. Wenn sie gegen die Membrane resonieren durch Impedanzsenken (z.B. BR-Tuning), und wenn sie mit der Membrane resonieren als Impedanzspitze. (z.B. CB-Reso). Membranresonanzen zeigen sich oft als Verwerfung in Form eines liegenden "S".
    So ein Horn ist eine einseitig offene Röhre, die allerdings nicht an der Membrane endet, sondern komplizierterweise durch die Membrane bis in die Rückkammer reicht. Deswegen zeigen sich die Impedanzspitzen nicht ganz an den grundsätzlichen Resonanzstellen des einseitig offenen Rohres (1/4, 3/4, 5/4 Lambda).


    Grundsätzlich ist auch klar was passiert, je höher man trennt, desto mehr Anteile der höheren Resonanzen, auch über der Trennung, werden hörbar. Steil Trennen möchte man im Bassbereich ungern, aber es gibt ja "NTM für Arme". Als erstes kannst Du untersuchen welche Frequenzen sich hörbar in den Vordergrund spielen. Entweder machst Du eine Messung zur Gewinnung eines Wasserfalldiagrams, oder Du gibst Fullrange-Rosarauschen drauf und suchst mit einem Notchfilter hoher Güte. Resonanzen sind weniger durch übertriebene Amplitude wahrnehmbar, als durch gestörtes Impulsverhalten, deswegen kommt man mit Amplitudenmessungen nicht weit, Wasserfall hilft. Ich höre Resos mit dieser Methode gut raus, ist aber zeitaufwändiger, als ein fertig aufgebautes Meßsystem. Wobei meine Ohren auch in geschlossenen Räumen noch Ergebnisse liefern, wo Meßsysteme das im Bassbereich eher nur auf der Wiese schaffen.


    NTM für Arme ist nun ein Notchfilter genau auf die Störung zu setzen, und gerade eben so eine subjektiv ausreichende Absenkung einzustellen. Liegt das Filter weit genug von der Trennfrequenz entfernt und ist nicht allzu tief, bleibt die Summierung zu den Tops hinreichend ungestört, doch die Störung wird unhörbar. Liegt die Störung allerdings im Nutzband ist ein solches Filter ähnlich störend wie die ungefilterte Resonanz, das Gehör lässt sich nicht betrügen. Außerhalb des Nutzbandes ist es kein Betrug, denn dort kommt das Original ja, hoffentlich mit impulstreuer Qualität, aus einem weiteren Lautsprecherweg.


    Ich würde tippen, daß ein Filter auf der 200Hz-Spitze helfen könnte, oder eines auf der 150Hz-Senke, oder sogar sehr viel höher, auch Faltungsresos könner sehr deutlich sein, aber ich weiß es nicht. Ich weiß nur eines, wenn man nicht genau trifft und zu weit absenkt wirds nicht gut.


    Gruß

    Lebe wohl, Michael Ebners Universum

  • Moin,


    Zitat von "FF"


    Hausaufgabe für Hörnli


    OK, du hälst mich auf Trab...


    Die Neuigkeit: Hornresp Version 23.00 kann die Impulsantwort nicht nur darstellen, man kann sie auch exportieren - und anhören ;) Zudem kann die neue Version nicht nur eine Bassreflexbox als Hornaufbau und BR-Aufbau simulieren - mit identischen Ergebnissen, wie FF mir das empfahl. Jetzt ist es sogar möglich mit beiden Methoden sowohl die Summe von Membrane und Port, als auch Membrane und Port isoliert darstellen zu lassen. Von allen drei mal 2 Möglichkeiten gibts die Impulsantwort, auch zum Export als WAV - zum anhören. Leider ist eine externe Summierung der Impulsantworten mit einem Audiomischer (Audacity) nicht sinnvoll, weil die Impulsantworten normalisiert ausgegeben werden. Aber mal die Impulsantwort allein des Ports anzuhören ist erheiternd. Resonanzen nicht maskiert ;)


    Aktuell tweake ich die Eingabe von BL per Doppelklick über Qel. Hornresp und TSPCheck haben eine leicht unterschiedliche Auffassung über Konsistenz, in den Kommastellen. Ich halte es aber für extrem wichtig, daß am Ende der Eingabe das korrekte gemesene BL im Hornresp Eingabefenster steht. So stimmt der Hub am besten mit der Realität überein. Für den, der wissen will welche TSP Hornresp aus den Werten im Eingabefenster ermittelt: Doppelclick auf die Membranfläche öffnet ein Fensterchen. Intern arbeitet Hornresp direkt mit den Eingabedaten, zumindest werden nur diese in Hornresp.dat gespeichert.


    Und jetzt zum Thema von FFs Hausaufgabe, dem merkwürdig angezeigten Groupdelay der Membransimulation. Kann ein Groupdelay negativ sein? Ich habe eine Ahnung... ...der (Rechen-) Artefakt aus der Nullstelle im F-Gang? Aber wie sähe es dann aus, wenn der F-Gang der Membrane nicht ganz 0 wäre, sondern nur unendlich klein? Dann ginge der Zacken wohl sehr weit nach oben?


    Zudem schaut es so aus, als würde das Groupdelay für den kombinierten Output aus dem kombinierten F-Gang gewonnen. Ich bin mir nicht sicher, ob das wegen der Invertierung überhaupt zulässig ist?


    Gruß

    Lebe wohl, Michael Ebners Universum