Befreiender Satz: "Für so wenig arbeite ich nicht"

  • Ich hatte auch schon Leute, die wollten, dass ich ca 10 Stunden Beschallung mache (Hintergrund)+Mikros uzo für 50Euro
    aber ganz ehrlich .... das ist echt selten geworden!



    Ist ja echt Interresant, was einige sich preislich von nem DJ erwarten!


    ich lege es ganz klar offen:
    Ich mache es NUR weil ich Spaß dran habe und um mich zu verwirklichen!
    Ich sehe es als Hobby! Es ist nur ein kleinunternehmen (also darf ich keine Mwst ausweisen)


    Ich errechne meine Preise durch Mietpreis der Anlage (3%)(Ton & Licht)+ Pauschale für Anfahrt, CDs...
    Meine Person (Stundenlohn) berechne ich im Normalfall nicht rein!


    Mehr als 450€ pro Abend kann man für nen Geburtstag (ca100pax) eh nicht in meinem Umfeld berechnen


    also liegen meine Preise so bei 400 +-50Eus pro Abend


    Viele von Euch gehen dafür sicher nicht los, aber ich hab da BOCK zu!

    ........................
    Ich habe vor, ewig zu leben. Bis jetzt klappt's.

  • Zitat von "bassfaceb"

    Ich mache es NUR weil ich Spaß dran habe ..... ich hab da BOCK zu!

    Gut auf den Punkt gebracht. Ohne Spaß = kein Gig von mir. Aber es kostet Geld = muß auch Geld einbringen.

    Zitat von "bassfaceb"

    Mehr als 450€ pro Abend kann man für nen Geburtstag (ca100pax) eh nicht in meinem Umfeld berechnen

    Für eine Privat-Party = bezahlen daß z.B. von ihrem Lohn als Arbeitnehmer - ist daß viel Geld.
    Für gewerbliche Veranstalter = die mit Gastronomie und ggf. Eintritt damit Geld verdienen = können mehr bezahlen ?
    ...aber die haben evtl. höhere Ansprüche an PA + Licht ?

    Zitat von "bassfaceb"

    Es ist nur ein kleinunternehmen (also darf ich keine Mwst ausweisen)

    Bei Privatkunden mag das hinhauen. Aber Gewerbliche ziehen sich im Kopf immer gleich 19 % vom genannten Preis ab, wegen der MWSt.
    Wer sagt "keine MWSt." = .... ist dieses Unternehmen soo klein = so wenig Umsätze ? = kein Profi ? = Blamage ?

    Zitat von "bassfaceb"

    Mietpreis der Anlage

    Dem Vermieter ist es (fast) egal, ob Privatparty oder komerz. VA - der will sein Geld, basta !
    d.h. hier sind schon so hohe Kosten, daß man schwerlich noch mehr Geld von Privatkunden verlangen kann ?

    Zitat von "bassfaceb"

    + Pauschale für Anfahrt, CDs...

    Verständlich. Bei aller Begeisterung, will man ja nicht drauflegen !

    Zitat von "bassfaceb"

    Meine Person (Stundenlohn) berechne ich im Normalfall nicht rein!

    Als Neu-Anbieter im Markt, oder für Promo-/Benefiz VAs - kann man sowas tlw. auch machen. So könnte man (auch) Kontakte und Referenzen sammeln.


    Ein britischer DJ sagte dazu (sinngemäs übersetzt):"Wenn Du so gut bist, wie andere DJs - dann verlange dessen Preise".
    "Fang nicht mit niedrigen Preisen an, denn spätere Erhöhungen sind schwer durchsetzbar".
    So auch meine Erfahrungen, sowohl als DJ wie auch als selbständiger EDV-Fachmann.

    Zitat von "bassfaceb"

    Ich sehe es als Hobby! Es ist nur ein kleinunternehmen

    Ich muß momentan nicht davon leben, und ich muß davon keine Familie ernähren = zwei große Pluspunkte, gerade am Anfang.

    Zitat

    also liegen meine Preise so bei 400 +-50Eus pro Abend - Viele von Euch gehen dafür sicher nicht los

    Wäre für mich finanziell schwierig - auch wegen der indirekten Kosten.
    Ich habe eine kleine Halle + Werkstatt gemietet = muß dafür gewerblichen Preis bezahlen = 230,- Euro/Monat (inkl. 19 % MWSt.)
    Eigenes Transport-Fahrzeug + Anhänger = eines der größten Kosten-Verursacher - längst nicht nur der Sprit.
    Dann gewerbl. Versicherungen, Rücklagen für Verschleiss, Verbesserung des Equipment, lfd. weitere Tonträger etc., und.. und.. und..
    Als Hobby = ohne Gewinn - könnte ich es mir nicht leisten.

    "Lärm"-aber meinen Fans gefällts :grin:

  • Zitat von "Bernd Masu"

    Bei Privatkunden mag das hinhauen. Aber Gewerbliche ziehen sich im Kopf immer gleich 19 % vom genannten Preis ab, wegen der MWSt.
    Wer sagt "keine MWSt." = .... ist dieses Unternehmen soo klein = so wenig Umsätze ? = kein Profi ? = Blamage ?
    große Pluspunkte, gerade am Anfang.


    Sehe ich etwas anders, den der Unternehmer der so denkt, sollte eigentlich in netto Beträgen denken weil damit unter Gewerblichen die Preise angegeben werden. Also freut sich der Unternehmer später weil die Rechnung kleiner ist als er dachte und den gleichen Betrag als Kosten in den Büchern hat.

  • Hi,


    also ich bin mehrwertsteuerpflichtig, hab aber die Erfahrung gemacht, das viele Privatleute, und über die laufen ja meist Hochzeiten, Familienfeiern, etc. die Augenbrauen hochziehen, wenn man seinen Preis nennt, und dann noch die Mwst. dazurechnet. Denn die wenigsten können sich das zurückholen.
    Da geht der Auftrag schnell mal an den Hobyyisten oder Kleinunternehmer mit Behringerpult und Ravelandboxen oder, Marktübersättigung und Berufssohn sei dank, mit Allen und Heath plus Dynacord Madras für 100,- open End.


    Mir wird hier in 8 von 10 Fällen abgesagt, wenn ich für eine 50 Personen-Party 250 netto verlange.

  • Bist du als DJ etwa kein Künstler? Wieso ist dann die Steuer so ein großes Problem für deine Kunden :wink:


    250.- für eine 50 PAX Party ist mit kleinem Besteck, Zeitlimit von 19h bis 1h und direkt vor der Haustür vielleicht gerade noch ok. Aber da darf dann kein "wir bräuchten noch..." kommen.

  • Zitat von "Michael Beyer"

    Bist du als DJ etwa kein Künstler? Wieso ist dann die Steuer so ein großes Problem für deine Kunden :wink:


    Nö, sonst muss ich ja noch an die Künstlersozialkasse abtreten.


    Zitat von "Michael Beyer"

    250.- für eine 50 PAX Party ist mit kleinem Besteck, Zeitlimit von 19h bis 1h und direkt vor der Haustür vielleicht gerade noch ok. Aber da darf dann kein "wir bräuchten noch..." kommen.


    Wenn du davon leben willst/musst sind 250,- netto auch mal mit 4 Subs, 2 Sechserbars und zwei Funken sowie ohne Zeitlimit. Hier laufen noch ganz andere Sachen ab.
    Empfehle mal einen Abenteuerurlaub als Angestellter in den neuen Bundesländern, am besten als gestandener Bayer oder Baden-Würtemberger.
    Da ist obige Tagesgage als Freiberufler, Selbstständiger oder Nebenerwerbler nicht die schlechteste Alternative.
    (Hier sind keine Ironie-Tags, weils ernst gemeint ist)

  • Zitat

    Nö, sonst muss ich ja noch an die Künstlersozialkasse abtreten.


    Nicht du, sondern der Veranstalter. Wenn er es nicht macht ist es sein Problem oder ist das bei euch anders?

  • Die KSK finanziert sich folgendermaßen:
    50% der Beiträge werden von den versicherten Kreativen/Künstlern selbst bezahlt,
    30% tragen Auftraggeber bzw. Arbeitgeber zur Versicherung bei,
    20% werden vom Bund finanziert.


    Oder hab ich das falsch verstanden???


    Zwei zu 80% gleiche Drumloops übereinanderzublenden, ist für mich übrigens keine Kunst.
    (Wieder nicht ironisch gemeint)


    mfg

  • Pest oder Colera?


    Zitat

    Das an die KSK zu meldende Arbeitseinkommen entspricht dem nach den allgemeinen Gewinnermittlungsvorschriften des Einkommensteuerrechts ermittelten Gewinn aus der selbständigen künstlerischen / publizistischen Tätigkeit, der aus der Differenz zwischen Betriebseinnahmen und Betriebsausgaben ermittelt wird (§ 15 SGB IV, § 4 Abs. 3 EStG).


    Zitat

    Erzielt ein selbständiger Künstler oder Publizist nicht mindestens ein voraussichtliches Jahresarbeitseinkommen, das über der gesetzlich festgelegten Grenze liegt, so ist er versicherungsfrei. Das bedeutet, dass weder eine Versicherungspflicht in der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung noch in der Rentenversicherung besteht.


    Diese Grenze liegt ab dem Jahre 2004 bei 3.900,00 EURO jährlich bzw. 325,00 EURO monatlich.


    Habe ich es falsch verstanden oder muss man nur dafür Sorge tragen, dass man nicht über 3.900,00 kommt?

  • Zitat von "Michael Beyer"

    Habe ich es falsch verstanden oder muss man nur dafür Sorge tragen, dass man nicht über 3.900,00 kommt?

    Wenn Du nicht drüber kommst - kann Einen die KSK entlassen = "feuern". Und dann mußt Du den vollen Beitrag an Deine Krankenkasse zahlen - nicht nur die Hälfte wie als KSK-Mitglied.


    Weil die KSK bei ihren Mitgliedern immer wieder prüfen würde, (jährlich ?) ob man
    - die künstlerische Tätigkeit noch ausführt
    - und damit eine Gewinnabsicht verbunden ist.


    Wer bloß 325,- pro Monat verdient - scheint von was Anderem zu leben, und dessen Einkünfte müßten heran gezogen werden ?


    Seit April 2007 gibt es in Dtl. eine generelle Krankenversicherungspflicht = man muß versichert sein, und Beiträge zahlen.
    Egal ob via KSK (günstiger) oder nicht.
    Selbst wer alleine ist, und gar nichts einnimmt, muß ca. 150,- Euro/Monat Mindestbeitrag aufbringen.
    Verzugszinsen: 5 % pro Monat = 60 % pro Jahr (eigentlich Wucherzinsen aber hier gesetzlich = legal)
    Wer nicht zahlt, wird vom Zoll gepfändet.

    Zitat

    Zwei zu 80% gleiche Drumloops übereinanderzublenden, ist für mich übrigens keine Kunst.

    Wer nur "Platten abspielt" = keine künstlerische Tätigkeit = keine Mitgliedschaft in der KSK.


    Künstlerisch: Wer auch moderiert, - und wer die Musik als Programm oder Thema eigenständig und kreativ zusammenstellt.
    Außerdem: Wer sein Publikum animiert.
    Die KSK legt ihren Schwerpunkt aufs moderieren + präsentieren. Wer dafür keine Tätigkeiten vorbringt, wirds für die KSK-Aufnahme schwer haben ?

    "Lärm"-aber meinen Fans gefällts :grin:

  • Ähm, das habt ihr dann doch falsch verstanden, ich denke viele wollen da gar nicht rein und auch gar nichts von der KSK haben. Haben also Krankenkasse, etc schon privat geregelt.


    Na ich frag da mal jemand, der sich damit auskennt, denke das ist nicht das Thema was unter dem Topic des Threats diskutiert werden sollte.

  • Zitat

    "Für so wenig arbeite ich nicht"

    Kunden, die glauben, man betreibe es nur als Hobby o.ä. = halten ein "Trinkgeld" dafür ausreichend ?


    Andere, die betreiben es womöglich wirklich als Hobby = verdienen ihren Lebensunterhalt, Krankenkasse etc. woanders.
    Und brauchen daher ggf. keine KSK, Umsatzsteuer, Finanzamt, Gewerbeschein etc. - und keinen Gewinn.


    Aber Andere, die dafür mehr Geld brauchen, als nur ein "Trinkgeld". Und mehr Arbeit rein stecken, als nur "nebenbei".
    Und sich dabei u.a. gegen die "Trinkgeld-Fetischisten" durchsetzen müssen.
    Aber für sie ein wichtiger Unterschied, ob sie den vollen KK-Beitrag, oder nur die Hälfte via KSK zahlen müssen.
    Oder wer will schon fast ein Drittel seines Gewinnes blechen müssen - nur für die Krankenkasse ?
    Oder zusammen die Hälfte - nur für Krankenkasse und Finanzamt ?


    d.h. der Profi muß relativ viel Geld verlangen - damit für ihn selber noch was übrig bleibt ?


    Edit:

    Zitat

    ich denke viele wollen da gar nicht rein und auch gar nichts von der KSK haben. Haben also Krankenkasse, etc schon privat geregelt.


    Mir ist nicht bekannt, daß man als Künstler in die KSK eintreten muß ?
    Wer sich privat krankenversichert, oder bereits KK-Beiträge als Angestellter zahlt - für den nützt eine KSK m.E. nichts.

    "Lärm"-aber meinen Fans gefällts :grin:

  • Zitat

    Mir ist nicht bekannt, daß man als Künstler in die KSK eintreten muß ?
    Wer sich privat krankenversichert, oder bereits KK-Beiträge als Angestellter zahlt - für den nützt eine KSK m.E. nichts.


    Sie nützt nix, man bekommt nix aber die Auftraggeber zahlen trotzdem! Was man da für Beispiele findet biegt einem die Fußnägel hoch. Leider ist es nicht so wie du dies schreibst. Aber lies einfach selber:


    http://www.mediafon.net/ratgeber_haupttext.php3?&id=40e0432e48982


    http://www.kskontra.de/


    Somit weiß man worauf man achten muss, damit man nicht in die KSK muss. Ab jetzt mache ich nur noch "technische Beratung im Bereich Tontechnik" und arbeite nicht mehr als "DJ". Soviel zum Thema deutsches Recht - solange der Staat was verdient ist alles Recht :roll:

  • Zitat von "Michael Beyer"

    http://www.kskontra.de/
    Somit weiß man worauf man achten muss, damit man nicht in die KSK muss.
    Soviel zum Thema deutsches Recht - solange der Staat was verdient ist alles Recht :roll:

    OK - danke für den Hinweis, werde mich damit bechäftigen.


    KSK - wie sieht deren Bilanz aus ? Wieviel Einnahmen, wieviel Ausgaben ? Oder werden wir sowas niemals erfahren ? Mit Absicht nicht ?


    Bei der KSK vermute ich, daß jeder betreffende Kunde in die KSK einzahlen muß. Auch wenn der angeheuerte Künstler nicht KSK-Mitglied ist.
    Weil die Leistung "Kunst" ist = KSK-pflichtig.


    So gesehen, ist es verständlich, wenn man dem Kunden sagen kann, daß die Dienstleistung nicht "Kunst" ist = er nicht in die KSK einzahlen muß.
    Um den Preis, daß man selber dann nicht in der KSK Mitglied sein darf ?


    Wie ist die Praxis ? Fragen die Kunden, wegen evtl. KSK-Zwang ? Ist es geschäftlich ein Vorteil, daß die angebotene Dienstleistung nicht KSK-abgabepflichtig ist ?


    Mich ärgert bereits die GEMA - und wie teuer daß dort werden kann. Schon alleine deswegen werde ich wahrscheinlich eher im Ausland arbeiten. Und deswegen dann auch nicht in der KSK eintreten/drin bleiben dürfen.


    "Das muß doch der Veranstalter zahlen" - ja. Aber wenn ich einem Kunden vorrechne, was er ! insgesamt für die VA zahlen muß,
    verzichtet er vielleicht lieber = auch kein Auftrag für mich ?
    Außerdem will ich auch tlw. selber veranstalten - oder besser nicht ? Oder besser nur im Ausland ?


    KSK, GEMA, GEZ, gesetzl. Krankenkasse, Pflegeversicherung, etc. - alles Systeme, die einmal mit besten Absichten geschaffen wurden.
    Aber mittlerweile mutierte so Manches zum "Abzocker" ?


    Beispiel: 400,- Euro Minijob - dessen Arbeitgeber muß mittlerweile 30,67 % zusätzlich als Abgabe an die Knappschaft zahlen.
    Anfangs waren daß noch 10 %
    Und der Mitarbeiter = Versicherte - hat keinen ! Anspruch auf Leistungen daraus - trotz der gezahlten Beiträge.
    Hier wird Geld kassiert - ohne Gegenleistung - nur aufgrund der Gesetze.
    Wer aber z.B. 415,- Euro Lohn zahlt, für den ist es unterm Strich billiger.


    Hier im Landkreis muß man Müllgebühren bezahlen - auch wenn man keinen Müll und keine Mülltonne hat.
    Weils in der entspr. Verordnung drin steht - und jegliche Klagen dagegen vom Verwaltungsgericht abgeblockt werden.


    d.h. ein Selbständiger muß sehr Vieles beachten und bezahlen - was dann die Gage/Honorare wieder rein bringen müssen.
    und ggf. sagen müssen ! = "Für so wenig arbeite ich nicht"
    Wer ist daran schuld ? Der Staat - und seine Gesetze + Verordnungen.


    Alleine schon, was man Alles an den Staat blechen muß - "nur" um ein Auto fahren zu dürfen, und ggf. damit die PA etc. transportieren.
    Ist das Volk nur dazu da, um für den Staat etc. zu arbeiten + zu zahlen ? und man läßt ihm nur noch einen "Rest" ?
    Schon bei einem Angestellten-Lohn (Single, kinderlos), geht insgesamt ! mehr als die Hälfte des Lohnes, als Steuern und Abgaben weg.

    "Lärm"-aber meinen Fans gefällts :grin:

  • Zitat

    Bei der KSK vermute ich, daß jeder betreffende Kunde in die KSK einzahlen muß. Auch wenn der angeheuerte Künstler nicht KSK-Mitglied ist. Weil die Leistung "Kunst" ist = KSK-pflichtig.


    Genau so ist es und die ersten Kunden fordern die Mehrkosten nun wieder zurück (siehe Beispiel auf KSKontra.de). Also muss die KSK eigentlich ganz gut schwarze Zahlen schreiben.


    Zitat

    So gesehen, ist es verständlich, wenn man dem Kunden sagen kann, daß die Dienstleistung nicht "Kunst" ist = er nicht in die KSK einzahlen muß. Um den Preis, daß man selber dann nicht in der KSK Mitglied sein darf ?


    So versteht es zumindest eine befreundete Rechtsanwältin. Also sind wir alle Techniker :wink:


    Zitat

    Wie ist die Praxis ? Fragen die Kunden, wegen evtl. KSK-Zwang ? Ist es geschäftlich ein Vorteil, daß die angebotene Dienstleistung nicht KSK-abgabepflichtig ist ?


    Wer bisher mit ruhigem Gewissen beim Finanzamt Kulturveranstaltungen angegeben hat und den verminderten Steuersatz hin und her geschoben hat, muss nun wohl die 19% veranschlagen, denn Technik ist keine Kultur. Auch wenn der Auftraggeber das wiederbekommt, ist man damit wieder 12% teurer und ob das auf Begeisterung trifft beleibt fraglich. Es sei denn man bleibt unter der 3.900 Euro Grenze, dann kann man auch vor den Göttern des Finanzamts Künstler bleiben.


    Zitat

    Mich ärgert bereits die GEMA - und wie teuer daß dort werden kann. Schon alleine deswegen werde ich wahrscheinlich eher im Ausland arbeiten. Und deswegen dann auch nicht in der KSK eintreten/drin bleiben dürfen.


    Mich ärgert an der GEMA eher, dass sie immer gedeckt wird. Die sind auskunftspflichtig, aber ich habe immer noch keine Liste über die GEMA-pflichtigen Lieder bekommen. Mich würde mal interessieren ob schon mal ein Richter gegen die GEMA entschieden hat :wink:


    Zitat

    "Das muß doch der Veranstalter zahlen" - ja. Aber wenn ich einem Kunden vorrechne, was er ! insgesamt für die VA zahlen muß, verzichtet er vielleicht lieber = auch kein Auftrag für mich ?


    Nein - viel besser - du musst selbst auch noch zahlen wenn die dich verdonnern! Noch genialer ist das Beispiel mit der Combo. Der Bandleader und der eigentliche Auftraggeber zahlen KSK wegen des Auftrags, da der Bandleader aber einzeln die Musiker bezahlt indem er mit ihnen die Gage teilt, muss er nun für jeden davon auch noch mal KSK entrichten als Auftraggeber. :lol:


    Zitat

    d.h. ein Selbständiger muß sehr Vieles beachten und bezahlen - was dann die Gage/Honorare wieder rein bringen müssen.
    und ggf. sagen müssen ! = "Für so wenig arbeite ich nicht"
    Wer ist daran schuld ? Der Staat - und seine Gesetze + Verordnungen.


    Das ist ein Teil. Aber ich habe somit dem Finanzamt gegenüber ganz klar ein legitimes Argument, wieso mein Gewerbe niemals über 3899.- Gewinn bringen wird. Also immer schön was kaufen :D


    Zitat

    Ist das Volk nur dazu da, um für den Staat etc. zu arbeiten + zu zahlen ? und man läßt ihm nur noch einen "Rest" ?


    Na über die Hälfte vom Jahr arbeitet man doch für den Vater Staat. Das sagen die auch noch unverblümt. Eine Bekannte freute sich letztens über die Gehaltserhöhung - gefeiert wurde mit Sekt. Endlich die Anerkennung nach vielen Jahren, dann der erste Kontoauszug. Nun verdient sie 48,70 Euro weniger - sie ist nun in einer anderen Steuerklasse :lol:


    Das Problem ist doch einfach, der Steuerzahler muss für jeden Euro gerade stehen, aber wenn man mal in der Politik ist wird mit Achselzucken entschuldigt, dass für zig Millionen Autobahnbrücken mitten im Wald ohne Autobahn stehen, oder man ein ganzes Heer an Flugbereitschaft benötigt anstatt die Maschinen billiger zu Chartern, wie es andere Länder tun. Das ganze Geld muss doch irgendwo her kommen. Aber Steuern erhöhen ist so wenig elegant, also viele Gesetze und Verordnungen schaffen, die Geld in die Kasse spülen und die obersten Richter deckeln das Ganze bisher auch noch.


    Nicht nur der Staat zockt: Die Stadtwerke hier haben für dieses Jahr das Wasser um 120% angehoben, schön wenn man Monopol hat :wink:


    Deutschland ist ein schönes Land was die Landschaft und Leute angeht.....man sollte nur nicht darin leben müssen. Hmmm, vielleicht sollten wir eine Partei aufmachen, eine Kulturpartei, dann könnten wir vielleicht endlich mitreden. :grin:


    Mal im Ernst, ich bekomme immer wieder Anfragen ob man das nicht unter der Hand machen könnte. Wenn ich die Leute dann dezent darauf hinweise, dass in der ganzen Stadt Werbung für das Event hängt, wollen sie das dann meist nicht mehr und nehmen zum Glück ganz gerne Personen, die ihnen ordentliche Rechnungen ausstellen.

  • Zitat von "Michael Beyer"

    [


    So nicht ganz richtig, ich habe mich letztens mal in die KSK Regelungen eingelesen. Zahlungspflichtig ist der Auftraggeber der den Vertrag mit dem Künstler hat. In deinem Beispiel würde der Bandleader als Vermittler tätig werden und wäre KSK-Pflichtig und nicht der Veranstalter. Eine interessante Sache habe ich noch dabei gelernt. Die KSK Gebühr berechnet sich auf die Gage und nicht auf die Technik. Wenn z.B. 1000,- Gesamtkosten sind entfallen vielleicht nur 100,- auf die Gage und 900,- auf Technikmiete. Der KSK-Satz gilt dann nur auf 100,- Euro.

  • So genau wollte ich nie werden aber bitte:


    Zitat

    Sinngemäß gekürzt: Wenn der Veranstalter die Gage nicht den Bandmitgliedern einzeln auszahlt, sonder diese dem Bandleader übergibt und selbiger dann diese unter den Kollegen verteilt, wird er nach KSVG wieder KSVG-abgabepflichtig. Nur wenn sich die Musikformation als GbR zusammengeschlossen hat und jedes Mitglied seine Gage vom gemeinsamen GbR Konto entnimmt, fehlt die juristische Grundlage für die KSVG-Abgaben


    Dies ist die Erklärung zur Musterklage eines Rechtsanwalts, der wird's wohl wissen. Oder in Schwäbisch: Des isch jetzt nedd von mir, I hoff des isch guad :wink:


    Was die Erhebung angeht hast du Recht. Also vermieten wir nun die CDs für 99% der Gage und arbeiten für 1% als Künstler? :grin:

  • Zitat

    Na über die Hälfte vom Jahr arbeitet man doch für den Vater Staat. Das sagen die auch noch unverblümt.


    Ich übe da mal ein wenig harrsche Kritik - auch, wenn ich selbst auch dieses unangenehme Gefühl beim Lesen der Gehaltsabrechnung kenne...:
    Der Staat sind wir! Die Summe seiner Bürger.
    Es ist ja nicht so, dass die Steuern für den Erhalt des Königshofes ausgegeben werden, sondern für allgemeine und öffentliche Dinge (Schulen, Strassen, soziale Förderungen (Hartz4 etc.), Wirtschaftsförderung, Abwrackprämien [ok, die jetzt ja nicht mehr... :wink: ])
    Das Problem: wir leben alle auf zu grossem Fuss, weil uns viele von uns verursachten Kosten nicht klar sind. Und dass in den letzten Jahren die Schere zwischen reich und nicht so reich (im Gegensatz zur wirklich armen 3.Welt) immer weiter auseinanderklafft ist auch bekannt - ein Großteil dieser Umverteilung passiert über das Steuerwesen.


    Aber daran müssen WIR etwas ändern, denn wir sind der Staat... :wink:

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • Zitat von "treibsand"

    Ich übe da mal ein wenig harrsche Kritik - auch, wenn ich selbst auch dieses unangenehme Gefühl beim Lesen der Gehaltsabrechnung kenne...:
    Der Staat sind wir! Die Summe seiner Bürger.
    Es ist ja nicht so, dass die Steuern für den Erhalt des Königshofes ausgegeben werden, sondern für allgemeine und öffentliche Dinge (Schulen, Strassen, soziale Förderungen (Hartz4 etc.), Wirtschaftsförderung, Abwrackprämien [ok, die jetzt ja nicht mehr... :wink: ])
    Das Problem: wir leben alle auf zu grossem Fuss, weil uns viele von uns verursachten Kosten nicht klar sind. Und dass in den letzten Jahren die Schere zwischen reich und nicht so reich (im Gegensatz zur wirklich armen 3.Welt) immer weiter auseinanderklafft ist auch bekannt - ein Großteil dieser Umverteilung passiert über das Steuerwesen.


    Aber daran müssen WIR etwas ändern, denn wir sind der Staat... :wink:


    Was Du ganz vergessen hast ist, die vielen Milliarden in schwarze Löcher, Afganistan, Urlaubsfahrten.....

  • Zitat

    Es ist ja nicht so, dass die Steuern für den Erhalt des Königshofes ausgegeben werden, sondern für allgemeine und öffentliche Dinge (Schulen, Strassen, soziale Förderungen (Hartz4 etc.), Wirtschaftsförderung, Abwrackprämien [ok, die jetzt ja nicht mehr... ])
    Das Problem: wir leben alle auf zu grossem Fuss, weil uns viele von uns verursachten Kosten nicht klar sind. Und dass in den letzten Jahren die Schere zwischen reich und nicht so reich (im Gegensatz zur wirklich armen 3.Welt) immer weiter auseinanderklafft ist auch bekannt - ein Großteil dieser Umverteilung passiert über das Steuerwesen.


    Steuern sind nicht vermeidbar und sogar sinnvoll, denn du hast Recht wenn du sagst, dass viele nicht erkennen welche Kosten sie alltäglich verursachen. Aber: An dem Tag, an dem jeder Euro den ich als Steuer zahle, für mich nachvollziehbar investiert wird und vor allem Fehlentscheidungen und damit verbundene Investitionen sowie die Verschwendung von Steuergeldern unweigerlich verantwortliche Köpfe rollen lassen bin ich wieder gerne Bürger dieses Staates.


    Wenn ich mich umschaue leben nicht viele auf zu großem Fuss, viele kommen gerade so über die Runden, denn egal wo, alles wird teurer. Wenn es nicht der Preis ist, dann wird eben der Inhalt weniger. Die Gehälter sind eben nie entsprechend angepasst worden und die Teuerungen sind ja seit der Einführung des Euro sehr stark angestiegen. Es wird ja an jeder Schraube nur ein klein wenig gedreht: Erbschaftssteuer, KFZ-Steuer demnächst, etc. Somit kann reich werden, wer seine Existenz nicht auf ein normales Gehalt bauen muss.


    Zitat

    Aber daran müssen WIR etwas ändern, denn wir sind der Staat...


    Genau dieses WIR ist in den letzten Jahren verloren gegangen, denn die Politiker, die eigentlich das Volk und dessen Interessen vertreten, interessieren sich doch schon lange nicht mehr für die Bürger. Also wie sollen WIR dann noch was an diesem Staat retten? Keine einzige Partei bietet gerade ein durchdachtes und durchsichtiges Konzept an, denn die Wahrheit will keiner sagen und als erstes bei sich anpacken werden sie auch nicht.


    Du kannst dir sicher sein, ich schreibe das nicht gerne, denn Deutschland hat sehr viele schöne Seiten, die man erst kennenlernt, wenn man mal eine Weile im Ausland gelebt hat.


    Jetzt sind wir aber ganz schon weit weg vom Topic :grin: