Messverstärker für ARTA und Co...

  • Habe da vor einiger Zeit einmal einen PC in eine art Rackwanne gebaut, mit der Absicht ein kleines Standalone Messsystem selbst zu bauen. Software soll vorerst ARTA sein, "externes" Soundinterface vorhanden.


    Jetzt gehts eigentlich darum, dieses eine Watt zu erzeugen. Man braucht hier also einen Verstärker. Es gibt da mehrere Mööglichkeiten, eine davon wäre einen TDA2003 (also Möglichkeit 1 - unsymmetrische Betriebsspannung) zu verwenden, diesen gleich an die vorhandenen 12V vom PC hängen. Nachteil ist, dass hier wieder mindestens 2 Elkos im Signalweg sind, die das Messergebnis beeinflussen, vorallem im unteren Messbereich.
    > Hat wer eine Ahnung, wieviel beeinträchtigung das wirklich ist (ab 20Hz sollte es relativ genau sein).


    Möglichkeit 2 was Symmetrisches wie TDA2040 oder ähnliche. Da braucht man halt wieder einen 2. Trafo. Wie seht ihr die Qualität dieser ICs oder sind sie völlig unbrauchbar für den Zweck? Alternativen?


    Hätte da noch mehrere LM3886 herumliegen, dieses sind hier nur etwas Overkill.

  • TDA2003 und alle aus der Serie ziehen halt relativ viel Ruhestrom und können nur mit Kühlkörper betrieben werden. Wenn das nicht stört, ist er schon OK.
    Die untere Grenzfrequenz hängt wie immer von den Werten von C und R ab. Das kannst Du nach einem Aufbau leicht herausfinden. Gibt es keine Möglichkeit, ein Korrekturfile anzulegen?
    Evtl. könnte man auch eine Wechselspannungsgegenkopplung hinter dem Elko abgreifen, ob das geht, weiß ich aber nicht wirklich.


    Davon ab hast Du doch auch +-12V und -5V im PC. Für das eine Watt kannst Du die neg. Spannungen ruhig nehmen. Die TDA2020-40 kannst Du bei entsprechender Verschaltung auch unsym. betreiben. Diese Reihe ist jedenfalls mehr auf HiFi ausgelegt als die "Auto"-Serie.


    -sf-

  • Ach, gehen wir gleich alle Probleme an...


    Hab heute einmal das ganze versucht, einen TDA2003 mit den beiden Kondensatoren aufgebaut, nur nichts aus der Soundkarte rausbekommen (am Mixer angesteckt kam der 500Hz Ton raus, mitm Oszi gabs nichts zu messen... Morgen nochmals versuchen), sonnst hätt ich das ganze gleich mal vermessen, wie es da mit der Linearität ausschaut.


    Daraufhin hab ich gleich für den "Eingangszweig" einen Phantomspeisungsgenerator gebaut. Sprich mittels Sperrwandler (getaktet mit NE555) von 12V (PC Netzteil) auf 55V rauf.


    Problem (oder nicht Problem), das Ding hat eine Restwelligkeit von rund 100mV. Keine Ahnung, wie anfällig solche Kondensator - Messmikrofone auf sowas sind. Es geht dabei um diese Schaltung etwas Modifiziert. Eben anstatt der Logikgatter ein NE555, statt dem Schalttransistor ist ein Mosfet mit 10R Gatewiderstand verbaut. Diese "Rückkopplung" geht beim NE555 an den Reset Pin (4). 24V Z Dioden hatte ich keine, da machen jetzt 3x 15V ihre Arbeit. Woher da die 55V kommen, keine Ahnung ;-). Wenn das egal ist, statt 48V 55V zu haben, dann ist das auch "Wurst".


    Das nächste, was auch morgen angegangen werden soll: Der Messverstärker, da das Mic ja nicht unbedingt viel Spannung von sich aus bringt: Die Phantomspeisung liegt über 2 Widerstände (wie groß sollen die sein?) auf den beiden XLR Pins 2 und 3 gegen Masse 1. Danach wirds mit Kondensatoren entkoppelt und direkt in OPV Nummer 1 zum unsymmetrieren. XLR 2 => OPV+ und XLR3 => OPV-. Den Ausgang will ich dann Verstärken, sodass hinten ein anständiges Line Signal rauskommt.


    Fertige Schaltungen hab ich bis jetzt noch nicht gefunden, wie so eine "Eingangs Mikrofonstufe" eigentlich auszusehen hat... Fragen über Fragen.

  • Hallo Mike,


    ich hatte auch schon überlegt, so etwas zu bauen. Inspiration wäre dieser Artickel: http://www.linux-magazin.de/He…ben/2006/01/High-Fidelity


    Für den Verstärker würde ich aber einen TDA2030 nehmen. Die +/-15V braucht man eh für den/die OPV(s). Und mit Kondensator hätte man auch 30V für die Phantomspeisung. Ich denke, das reicht.
    Das ganze müsste aber auch möglichst mobil werden, damit man mit dem Laptop (mit Dockingstation wg. Line in und out) auch draußen messen könnte.
    Am genialsten wäre eine Stromversorgung über Akku. Notfalls 2 9V Blöcke, wenn die genug Strom für den Verstärker liefern. 2 Laptop Akkus würden es auch tun ;)



    Gruß Simon

  • So, nach ein wenig Diskutieren mit einem Kollegen hab ich beschlossen, den LM3886 zu nehmen, dabei eine Betriebsspannung von rund 30V pro Rail, dass man auch mal 10 Watt an die Boxen geben kann. Mit der Betriebsspannung sollten dann auch noch die 7815 / 7915 laufen.


    Die Phantomspeisung wird aus den 15V mittels einem Sperrwandler erzeugt. Somit ist das Kostengünstig und über einen weiten Spannungsbereich einsetzbar.


    Als Mic Vorverstärker hab ich gerade eine Transistorschaltung mit nachgeschaltetem TL082 OPV am Tisch liegen. Werde morgen bzw. die nächsten Tage mal die Platine für einen 1HE Einschub (Platine soll Quer hinter einer 1HE Blende liegen) designen, dann sehen wir weiter...


    Wenns bis dahin auch mal einen kompletten Schaltplan geben sollte bin ich so frei und lass euch Teilhaben...


    Bei der Soundkarte hab ich noch einen kleinen Tilt: Das Teil hat im Messbereich eine Abweichung von rund 0,4dB. Es handelt sich dabei um diese Behringer USB Soundkarte um 40 Euro herum. Bestückt mit BurrBrown, das hat mir an der recht gefallen. Hab bei ARTA noch keine Funktion zum Relativisieren gefunden, sonnst wäre das ganze nicht so schlimm...

  • So, Platine für den Mic Preamp ist fertig, muss noch einmal gedanklich auf Fehler prüfen, dann Drucken und auf den Belichter warten.


    Es kommen noch: Netzteinplatine, Phantomspeiseplatine, PowerAmp und das Arta Messmultiplexboard.