Sperrkreis für RCF N350 auslegen

  • Moinsen,


    ich möchte gerne den RCF N350 in einem Projekt verbauen. Meine FW habe ich auch bereits begonnen und habe soweit meine Trennfrequenz, Hochpass und Tiefpass auch ausgelegt.
    Aufgrund des Frequenzganges des N350 ist ja allerdings für die Anpassung des Schalldruckes ja kein normaler Spannungsteiler verwendbar. Soweit ich mich bisher in das Thema eingearbeitet habe, ist in einem sochen Fall ebnung des Frequenzganges über einen Sperrkreis notwendig. Ich bin auch soweit, dass dieser Sperrkreis keine Spule benötigt, da ich den gesamten unteren Frequenzbereich ab der Übernahmefrequenz absenke.


    Mein Ansatz war es jetzt, diesen Sperrkreis hinter den Hochpass zu setzen. Nun habe ich aber auch schon dess häufigeren gesehen, dass in einigen Frequenzweichen der Sperrkreis vor dem Hochpass sitzt oder in diesen integriert ist (ich hoffe ihr versteht, wie ich das meine).
    Vielleicht känn mir ja mal einer einen Ansatz geben, wie ihr einen Sperrkreis auslegt und was der Unterschied ist, wenn ich diesen vor den Hochpass setze.
    Eventuell hat ja auch schon mal jemand einen Sperrkreis für den N350 ausgelegt und kann mir ein paar Tips geben, wie er diesen dimensioniert hat.


    Grüße
    Felix

  • Flexy, ich gehe davon aus, dass du den Frequenzgang des N350 gepaart mit dem geplanten Horn gemessen hast. Der Gipfel im Datenblatt (N350 am HF94) zeigt sehr schoen das Zusammenspiel von Horn und Treiber - die Resonanzfrequenz bei 780Hz markiert das Schnellemaximum der Membran; kombiniert mit der in diesem Bereich noch ansteigenden Halsimpedanz des Horns ergeben sich unterschiedliche Flankensteilheiten ober- und unterhalb dieser Frequenz. Der Gipfel bei 1.8kHz markiert das Maximum der Halsimpedanz (1.8kHz entspricht 0.19m reiner Resonatorlaenge; das Horn hat 0.15m Wellenleiterlaenge, gepaart mit dem Strahlungswiderstand des Mundes kommt die Viertelresonanz bei 1.8kHz hin). Oberhalb 1.8kHz bleibt die Halsimpedanz des Horns dann konstant, waehrend die Schnelle der Membran um -6dB/oct abfaellt - ergo tut dies auch die Schalleistung!


    Wenn du nun einen Spannungsteiler mit einem Hochpass 1. Ordnung ueberbrueckst, kannst du den Abfall der Schalleistung korrigieren. Wenn du den Treiber um -12dB absenkst, kannst du mit diesem einfachen Brueckenkondensator den Frequenzgang von 2kHz bis 8kHz linearisieren. Zudem empfiehlt es sich, den Spannungsteiler (z.B. Pi- oder T-Glied) so auszulegen, dass die elektrische Impedanzspitze hinreichend linearisiert wird.


    Aber wie gesagt - das genaue Zusammenspiel haengt vom Horn ab!

    Gruss: Stefan

  • Hallo.


    Erstmal vielen Dank für eure Antworten.
    Als Horn ist konstruktionsbedingt nicht das von RCF verwandt worden, sondern eins von AH.
    Mit diesem Horn hat der HT nach oben hin einen doch recht starken Pegelverlust, was ein typisches Charakteristikum von CD Hörnern ist.


    Für alle, die es interessiert und sich in dieses Thema auch einlesen möchten, hier eine kleiner Artikel von Peavey:
    http://www.peavey.com/support/…/soundsystems/horn_eq.cfm


    Diese Korrektur habe ich mit einem Kondensator, der parallel zum Wiederstandsnetz angeschlossen ist, gelöst. Dieser überbrückt den wiederstand quasi mit einem 6 db Filter ab der Eingriffsfrequenz.


    Ich hoffe, diese Infos helfen dem einen oder anderem.


    Viele grüße

  • Es ist ausserdem zu ueberlegen, ob man ueberhaupt noch CD-Hoerner einsetzen sollte. Oblat-spheroide Hornkonturen sind den 'traditionellen' Konturen (Expo-, CD-, Bi-Radial-, etc.) um Welten ueberlegen - speziell in kleinen Clustern oder der Einzelanwendung. Das zeigt sich nicht unbedingt im vertikalen und horizontalen Abstrahlverhalten, aber ein Blick auf die diagonale Abstrahlung oder Moden hoeherer Ordnung und deren Einfluss auf sowohl Verzerrungs- als auch das sphaerische Impedanzverhalten offenbaren die Probleme.

    Gruss: Stefan

  • Moinsen,


    eigentlich ist die Intention hier gar nicht, über die Optimale Hormkontour zu sprechen oder die genauen Werte für den Treiber zu finden. Das habe ich bereits selbst gemacht. Habe das Horn auch mit einem Freund zusammen vermessen, der sich im Boxenbau etwas mehr auskennt.


    Ich finde es aber wichtig, dass ein solches Forum auch Informationen für andere Teilnehmer bereitstellt, die wie ich sich mit einem solchen Thema zum ersten mal auseinandersetzen. Dazu muss mann einfach wissen, wonach man suchen soll und wie mann soche Themen im generellen angeht. Dass hierzu regelmäßiges Messen notwendig ist, ist klar.


    Wichtige Message ist:
    - Bei CD Hörnern kann eine CD Horn Entzerrung erforderlich sein.
    - CD Horn Entzerrung ist ein 1.Ordnung Hochpass parallel zum Weichennetzwerk.
    - Erklärung warum die Entzerrung notwendig sein kann steht in dem Link des vorigen Artikels.


    Kleine Notiz am Rande:
    Es ist niemandem damit geholfen, wenn immernur rumgewettert wird, dass keine Messschriebe gepostet werden. Es geht einfach um den Grundsatz, wie solche Probleme schaltungstechnisch gelöst werden können.


    Ich hoffe der Threat hilft anderen Hobby-Bauern weiter, die vor einem ähnlichen Problem stehen. :wink:


    Grüße

  • Flexy, ich kann den noergelnden Unterton deines Beitrages (ala: "Hier wird einem Einsteiger nicht geholfen, sondern nur um den Brei geschwaetzt. Alles muss man selbst rausfinden!") nicht nachvollziehen. Meine Antwort auf deine Frage beschreibt eine moegliche Loesung des Problems, und die physikalische Ursache des Leistungsabfalls wird auch erlaeutert.

    Gruss: Stefan

  • Das Problem ist, dass man ohne Frequenzgangsmessung keinen Filter auslegen kann.
    Sprich hier kann dir bei den aktuell vorliegenden Daten niemand helfen.
    Und selbst bei einer guten Messung kann man immer nur Vorschläge machen, die man dann mit einer neuen Messung versehen muss um das Ergebnis noch zu verfeinern.
    Weichen stricken ist nicht ganz so simple und erfordert neben brauchbarem Messequipment auch Erfahrung.