Hallo zusammen
Ich habe kürzlich einen Haufen aktiver (selfpowered) Lautsprecher probegehört und war überrascht über die grossen klanglichen Unterschiede.
Im Feld waren folgende Lautsprecher:
dB Technologies DVX D8
Yamaha DSR 15
QSC K12
RCF Art 722-A
RCF Art 725-A
RCF Art 408-A
RCF Art 315 (ältere Serie)
JBL EON 515XT
Mackie HD 1221
dB Technologies Flexsys F10
Solton 10“ oder 12“
Und noch einige Budgetlautsprecher.
Bevor ich zu meinen Eindrücken komme – mir ist schon klar, dass sich die Testkandidaten punkto Preis und auch in der Bestückung stark voneinander unterscheiden. Dennoch wollte ich völlig unvoreingenommen die ganze Palette mal unter identischen Umständen vergleichen.
Es ging mit der DVX D8 los, die kleinste Box im Feld. Ich war etwas ernüchtert, denn von dieser Box hätte ich mehr erwartet. Möglicherweise war ja der Raum akustisch nicht so ideal oder meine Erwartungen waren zu hoch. Es wurde umgeschaltet zur Flexsys F10. Auch hier konnte ich mich mit dem Klangbild nicht anfreunden. Es ging so weiter zur JBL, die (diesmal entsprechend meiner Vorahnung) ebenfalls nicht gefiel und dann kam die Yamaha DSR15. Von dieser Box hatte ich bereits tolle Kritiken gelesen, voll des Lobes waren die Tester. Nach dem Umschalten machte sich Ernüchterung breit, die DSR war unwesentlich besser als die JBL. Danach folgten die Budgetlautsprecher (3 Modelle), die ebenfalls nicht aus der Masse stechen konnten. Schliesslich war es an der QSC K12, von der ich ebenfalls hervorragende Testberichte gelesen habe. Und hier begann ich an mir zu zweifeln. Die K12 war zwar bis dahin mit einigem Abstand die beste Box, jedoch so richtig überzeugen konnte sie mich auch nicht.
Nach der K12 war die RCF Art 408-A an der Reihe. RCF kannte ich von einem Kollegen, der viele der älteren Modelle im Einsatz hatte. Klangwunder waren das jeweils nicht, aber laut konnten sie. Es war die Überraschung des Tages – die Art 408 klang deutlich besser als alle bisherigen Tops. Meine Selbstzweifel waren verflogen, es gibt also doch gutklingende Aktivtops. Nach der Art 408 waren alle anderen Art-Modelle an der Reihe. Die waren alle gut bis sehr gut, einzig die Art 315 war schon deutlich abgeschlagen.
Ich verglich dann nur noch innerhalb der Art-Serie, da sie wirklich eine Klasse besser war als der Rest. Die 408 schloss ich aus, da sie (für meine Zwecke) vom Pegel her an Grenzen stösst. Mein Gewinner war am Ende die Art 722-A. Super Klang, passable Optik, relativ geringes Gewicht und gutes Durchsetzungsvermögen.
Nach den Tops gings zu den Subwoofern. Hier waren der RCF 4Pro 8003-AS, der dB Technologies Sub 18 D, RCF SUB 718-AS, FBT PROMAXX 15SA, RCF SUB 705-AS, Yamaha DSR 118W und der dB Technologies Sub 15D im Rennen. Vor dem Vergleich der Bässe dachte ich mir, dass es schwierig sein würde, Unterschiede zu hören.
Gestartet wurde mit dem 4Pro 8003-AS, der sehr knackig und präzise spielte. Der Sub 18 D war deutlich schwabbeliger und unpräziser. Der FBT ging völlig unter, da konnte auch die grosse RMS-Leistung nichts machen. Der Sub 15 D, der DSR 118W und die „kleinen“ RCF (718-AS und 705-AS) waren alle gut, wobei meiner Meinung nach die RCF eine Nasenlänge besser waren. Testsieger war für mich der 4Pro 8003-AS.
Bei meinen Tests ging es mir primär um Klang und Druck. Gerade beim Bass müsste man sich je nach Anwendung fragen, ob man zugunsten des einfacheren Transports einen anderen Subwoofer nimmt, denn der 8003-AS ist immerhin 49kg schwer. Die Mitbewerber sind teilweise satte 10kg leichter.
Mein Fazit des Probehörens:
- 5 Minuten genügen, um von ca. 15 Lautsprechern 10 auszuschliessen
- Um sich zwischen 2-3 Tops zu entscheiden, reicht eine Stunde nicht
- Bei Subwoofern hört man im Direktvergleich überraschend grosse Unterschiede
- Es ist manchmal hilfreich, die Auswahl nicht von Anfang an einzuschränken
- Die Zeit für den Hörvergleich hat sich extrem gelohnt
- Testberichte in Fachzeitschriften müssen sich nicht mit dem eigenen Geschmack decken
Ich habe mir dann schliesslich die Kombi aus 722-A und 8003-AS gekauft und bereits zu meiner völligen Zufriedenheit eingesetzt.