Grund-Einstellung für Mikrofone

  • BOT: ich finde eh die ganzen Reden und Spielbeiträge auf Hochzeiten völlig überbewertet.

  • Zitat von "Freeze"

    Nebenbei bemerkt gibt es auch eine technische Antwort: Ein Controller arbeitet in der Regel nicht mit Mikro-Pegeln, sondern mit Line-Pegeln.

    Das dachte ich auch - bis ich im letzten Post der ersten Seite das Wort "Funke" entdeckte...
    Ab diesem Punkt fand' ich die Idee mit dem Controller nicht mehr komplett zweckfrei, da Funkmics ja durchaus einen Line-Pegel bringen können und ich die Klangbearbeitungsmöglichkeiten eines DJ-Mixers schon immer - ääh - suboptimal finde.


    Fachlich wäre ein Channel-Strip oder ein zusätzliches kleines, vernünftigeres Pult eindeutig richtiger, allerdings ist die Idee einen Kontrolleur zu nutzen hier auch ganz charmant. :wink: Ungeahnte Möglichkeiten, sich mit vielen parametrischen EQs zu verzetteln.



    Zitat von "skyworker"

    Meine Grundeinstellung ist übrigens, dass diese alberne, weiße Schriftfarbe verboten werden sollte. Entweder habe ich was beizutragen, dann tue ich das lesbar - oder ich lasse es sein!


    +1

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • einige / viele Controller könnten sogar mit Mikropegeln umgehen...


    aber das, was der TE wollte geht mit so gut wie gar nichts - egal welches Mic, egal was für ein Sprecher, egal wo, Preset laden und alles ist gut.


    ... und rein für Sprache taucht jeder noch so krude 3-Band-EQ eines jeden DJ-Mischpultes, um eträglichen Sound rauszubekommen. Wem es nicht reicht - Channel-Strip.

  • Also wenn es bei einem Mikrofon und zwei Topteilen Rückkopplungen gibt, liegt das sicher nicht daran, das ein Filter für alles unter 150Hz fehlt....Oder der tolle DCX... :grin:


    Rückkopplungen entstehen bei den Frequenzen die auch aus dem Lautsprecher kommen, also das was der Sänger / Redner von sich gibt.
    Was soll da per Eualizer angepasst werden? Du nimmst letzt endlich die Frequenz weg, die man zum verstehen der Sprache benötigt.


    Rückkopplungen hast du selten im Bass-Bereich, du nimmst sie per Equalizer weg, damit keine Plob-Geräusche und Griffgeräusche entstehen.


    Frequenzen um 1,3k erhöhen die Sprachverständlichkeit, nimmst du hier ein paar db weg verschlechtert sich die Sprachqualität, du machst wieder alles lauter und hast den gleichen Effekt wie vorher, Rückkopplungen.



    Fazit;
    Lieber teurere Boxen und Mikros kaufen.
    Normal darf es bei sowas garkeine Rückkopplungen geben.
    Was sollte man denn sonst machen wenn man auf einer 4x3 Gaststättenbühne eine Mettal-Band abnimmt? Auftrag absagen? Sowas geht auch ohne Rückkopplungen.

  • Schön dass doch noch einige interessante Beiträge zusammengekommen sind :D Ich gebe mal einen weiteren Hintergrund zu meiner Frage: Gelegentlich gebe ich auch Low-Budget-Anlagen in den Verleih, so z.B. demnächst für eine mehrtägige Kirmes-Veranstaltung. Hier wird ein günstiges Kabel-Mikro verwendet. Wir wissen Alle was da passiert: Besoffene Leute brüllen unkontrolliert ins Mic, und legen es danach in die größt mögliche Bierlache ab... Meine ursprüngliche Überlegung war den Controller mit drei Inputs zu nutzen, und zwar so dass ich mit zwei Kanälen die Anlage best möglich schütze, und den dritten Eingang für das Mikro nehme, um tieffrequente Werf- und Rülpsgeräusche zu unterdrücken... Dann habe ich mich informiert dass die Menschliche Stimme etwa 80HZ bis 12KHZ abdeckt. So kam ich auf die Idee des Hi-Cut. Denn beim Feedback schaukeln sich die Frequenzen ja schön nach oben. Wenn ich also den ungenutzten Hochtonbereich ab 12KHZ abwürge, könnte sich das positiv auf die Haltbarkeit der Hochtöner auswirken. Ausserdem hätte ich dann die Kompressor- und Limiterfunktion sicherlich gut einsetzen können, um dem bunten Kirmestreiben wenigstens ein bisschen Einhalt zu gebieten... Diese Überlegungen mögen völliger Blödsinn sein (Das Argument mit dem Mic-Pegel vs. Linepegel leuchtet mir absolut ein)... Aus diesen Überlegungen bin ich dann auf meine eigentliche Haupttätigkeit gekommen, und ob man hier nicht auch einen ohnehin vorhandenen Controller nutzen könnte... Mir ist völlig klar dass besseres Material den besten Effekt generiert; aber ich muss auch ökonomisch denken - und da sieht es leider so aus dass diese Investments kaum jemand bezahlen möchte. Also hatte ich überlegt ob mit bereits vorhandenem Material noch eine kleine Verbesserung der Ergebnisse möglich wäre. Aber ich probiere einfach mal selber ein bisschen herum. Sollte ich tatsächlich Vorteile herausfinden werde ich diese hier natürlich mitteilen! Gruß, Mathias

  • Zitat von "marce"

    aber das, was der TE wollte geht mit so gut wie gar nichts - egal welches Mic, egal was für ein Sprecher, egal wo, Preset laden und alles ist gut.
    ... und rein für Sprache taucht jeder noch so krude 3-Band-EQ eines jeden DJ-Mischpultes, um eträglichen Sound rauszubekommen. Wem es nicht reicht - Channel-Strip.

    Das hatte ich beim ersten Lesen auch so verstanden - aber irgendwann dämmerte es mir, dass ein durchschnittlicher Kontroller (wie der ja tatsächlich vorhandene dcx) das Ganze noch um etliches verbessern kann - wenn man ihn als parametrischen EQ und Limiter nutzt. Und das hat(te) der TS ja auch vor.
    Und sich ein paar anpassbare Vorabpresets zu fertigen, halte ich für deutlich schlau.



    Zitat von "MRspeaker"

    Rückkopplungen entstehen bei den Frequenzen die auch aus dem Lautsprecher kommen, also das was der Sänger / Redner von sich gibt.
    Was soll da per Eualizer angepasst werden? Du nimmst letzt endlich die Frequenz weg, die man zum verstehen der Sprache benötigt.
    Rückkopplungen hast du selten im Bass-Bereich, du nimmst sie per Equalizer weg, damit keine Plob-Geräusche und Griffgeräusche entstehen.
    Frequenzen um 1,3k erhöhen die Sprachverständlichkeit, nimmst du hier ein paar db weg verschlechtert sich die Sprachqualität, du machst wieder alles lauter und hast den gleichen Effekt wie vorher, Rückkopplungen.

    Rückkopplungen gibt es in jedem Frequenzbereich. Und dank eines im Kontroller mehrfach vorhandenen Vollparametrik-EQs kannst du sie sogar sehr angenehm per Notchfilter gezielt absenken, ohne wie beim DJ-Pult-"Kanalzug" gleich volle Breitseite was rausziehen zu müssen!


    Zitat von "MRspeaker"

    Lieber teurere Boxen und Mikros kaufen.Normal darf es bei sowas garkeine Rückkopplungen geben. Was sollte man denn sonst machen wenn man auf einer 4x3 Gaststättenbühne eine Metal-Band abnimmt? Auftrag absagen? Sowas geht auch ohne Rückkopplungen.

    Auch dabei kann es Rückkopplungen geben. Das liegt in der Natur der Sache - wichtig ist, wie man damit umgeht.



    Mein Tipp als "Grundeinstellung":
    - LoCot/LoShelf, 12dB/Okt, zwischen 60 und 100Hz, vllt. sogar mit 100Hz als Basissetup anfangen
    - 3 parametrische EQs, Q (güte) irgendwas um 1 herum, die Centerfrequenzen schonmal in einer ruhigen Minute mit dem entsprechenden mikro ausprobieren.
    - 2 parametrische EQs als Notch-Filter mit besonders hohem Q, um Feedbackfrequenzen gezielt abzusenken.
    - Kompressor mit 4:1...6:1, kurze attack/release Zeiten
    So mogelst du dir erstmal sehr grob einen Channelstrip zurecht - die genaueren Einstellungen musst du aber logischerweise an die PA, das Mikro, den Sprecher/Sänger etc.pp. anpassen; deshalb habe ich auch viele Daten nicht angegeben - es gibt schlichtweg kein komplettes kochrezept für Mikroeinstellungen. Aber obiges dürfte helfen, etwas schneller zum Ziel zu kommen.

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • an sich ja dann eine nette Idee, aber in Verbindung mit

    Zitat von "Partyfever"

    [...]Ihr wisst worauf ich hinauswill: Meistens habe ich leider nicht die Zeit vor einem Job die Mikros individuell einzustellen, daher die Frage nach dem best möglichen Grundpreset.[...]


    ist das dann genau so gut wie kein Preset.


    Der LowCut dürfte vermutlich auch beim DJ-Pult schon im Mikrokanal drin sein - daher also kein Zugewinn...


    So oder so - ich sehe das für den konkreten Fall als nicht praktikabel, der Aufwand ist zu hoch. Vor allem, da der TE vor Ort ja -tadaa- keine Zeit hat.

  • Nunja, der Ecler ist kein Billigstgerät - trotzdem würde ich nicht auf einen +/-100Hz LoCut wetten...


    und ganz ehrlich? Selbst mir wäre der Aufwand einen Kontrollerkanal als "Channelstrip" vor Ort umzufunktionieren zu gross...
    Die ganze Vorprogrammierung braucht schon ein paar Minuten (Routing, FW, EQ, Kompr. & Co.) zzgl. Feintuning - so lange möchte ich keinen "Künstler" in ein Mikro reden lassen. :wink:
    Bitte nicht vergessen: der Controller ist als Controller vorkonfiguriert - nicht für den schnellen Einsatz als Behelfskanalzug.


    Aber natürlich ist das eine Nutzung für "Fortgeschrittene". Bei einer durchschnittlichen Anlage in einer mit dem Pult vergleichbaren Preisliga sollte man meinen, dass es keine grösseren Probleme gibt. Is ja nun nicht mehr wirklich "Party-PA"...

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • treibsand


    Klar kannst du einen schmalbandigen Eq setzen,
    mach ich ja auch am Digipult....
    Aber er sucht ja eine Grundeinstellung, die wird er mit einem sehr schmalbandigen Filter nie erreichen. Mit einem breiten Filter trifft er die Frequenz und macht alles andere auch zunichte.



    Aber das ist doch alles nonsens.
    Er sucht eine Grundeinstellung und die gibt es einfach nicht.


    Es handelt sich hier um ein einziges Mikro und zwei Topteile auf Hochzeiten usw.
    Das ist weder Mörderpegel noch den Zeitaufwand wert, irgendwas zu basteln oder stundenlang mit einem Controller rumzufummeln.
    Ich hätte keine Lust dem Gastgeber zu sagen, Endschuldigen sie bitte, ich muss erst den lappi hochfahren, mich einloggen, filter ändern..probieren... ausloggen..Stunde weg...


    So schlecht verdient man als DJ doch garnicht, dass man sich kein anständiges Mikro leisten kann.
    Boxen ausrichten bringt ja meist nicht den gewünschten Effekt weil der Redner vor den Boxen herläuft.
    Der Raum ist auch immer verschieden, also bringt es auch nichts diesen zu verbessern, ist auch mit Aufwand verbunden-
    Der Redner ist auch immer ein anderer.
    Alles Faktoren die die Rückkopplung jedes mal wo anders erscheinen lassen.
    Dafür gibt es keine Einstellung.


    Also ich denke immer noch, es bleibt bei den Mikros und Boxen.
    Ein gutes Mikro kostet zwischen 100€ und 250€, das sollte doch beim nächsten Job locker eingespielt sein und einen Versuch wert sein. Alternativ mal eins für 5€ mieten.

  • ich kann da MRspeaker nur zustimmen... wenn keine Zeit ist, kann ein kompliziert zu bedienender Controller mit irgendeiner Grundeinstellung mehr kaputt machen als ohne...


    meist helfen kleine Grundregeln, die Voraussetzungen für Feedback zu erschweren:


    - Höhe der Boxen:


    die meisten bauen die Topteile zu tief auf, daher schnelles koppeln. Lösung: Die untere Seite des Mitteltöners (bzw. des untersten Chassis des Topteils) auf Ohrhöhe aufbauen. Das Horn ist dann in der Regel 30-50 cm über Ohrhöhe des Sprechers - meist hilft das schon enorm.


    - Qualität des Mikros:


    Ein SM58 oder Beta58 ist doch schon recht koppelfest... und bezahlbar. Wenn du dann noch diese schönen Schaumstoff-Pariser drüberstülpst, minimiert das schonmal Beschädigungen durch Flüssigkeiten. Und falls dir was demoliert wird - Versicherungsfall.


    - Coachen der "Sprecher".


    Das kommt aus dem Thread "Goldene Regeln für DJs": Einfach den Leuten sagen, dass sie das MIkro ans Kinn legen sollen. Ploppeffekte durch Nahbesprechen entfallen, außerdem passt die Distanz um Feedback zu minimieren. Mikrofonunerfahrene nehmen unbewusst das MIkrofon immer weiter weg, weil sie sich zu laut hören...


    Außerdem: Mikrofon in der Mitte anfassen, nicht mit geschlossener Hand das Mikrofon zudecken usw. usw....


    Auf meinen Hochzeiten laufen die Leute mit nem Kondensator (865) vor den Boxen herum und es koppelt selten... ist allerdings auch hochwertiges Zeug... aber auch bei Party-Pa helfen solch Goldene Regeln der Mikrofonbenutzung schon meist weiter... und diese kann man m.E. auch immer leicht an die "Redner" weitergeben...

  • Zitat von "marce"

    Nein, macht keinen Sinn., da
    - Controller dafür an sich nicht gedacht
    - Bedienung zu kompliziert
    - Aufwand nicht gerechtfertigt.

    Eigentlich hattest du ja auch damit schon alles gesagt - aaaaabeeeeer: :wink:


    Von Jemandem der bummelig ein Jahr mehr als ich im Business unterwegs ist und ein DJ-Pult für einen 4stelligen Betrag nutzt, erwarte ich im Normalfall auch, dass er/sie/es die Basics (s. Hendrik) beherrscht und beherzigt. Damit wäre dann auch in 95% aller Fälle das Thema Klang und Feedback erschlagen.
    nun referierte meister Sky aber schon über die Nutzung eines Terzband im Kanalzug (vermutlich eher bei älteren Analogkonsolen mit "zu wenig Parametrik"), und da erscheint mir ein Blick über den Tellerrand angebracht.


    Der Einsatz eines Kontrollers ist eben genauso wenig Standardvorgehensweise, wie es einen Standard als Einstellung gibt.
    Mir geht es hier auch nicht zwangsweise um den Threadstarter selbst, sondern um Tipps für ein sinnvolles Vorgehen mit "falschem" Material.




    Ich nutze übrigens zur Erleichterung des Umstiegs von Analog auf Digitalpult ein selbsterstelltes Preset, dass alte (sinnvolle) Gewohnheiten weiter brauchbar sein lässt. z.B. den Q des alten Pultes, festes Routing etc. pp.
    Ändern kann man diese Presets dann immer noch - dafür sind sie ja auch da.

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • Ja nun, ich denke das Thema ist jetzt weitestgehend beleuchtet worden - Vielen Dank für die vielen Beiträge. Ich nutze für die Hochzeits-Geschichten (u.A.) meistens meine KME SD3 oder SD4. Auch mein AKG-Kabel-Mikrofon ergibt schon ganz brauchbare Ergebnisse. Komme wohl nicht umhin meine JB Systems Billig-Funken durch hochwertigeres Material zu ersetzen :oops: , auch wenn ich für Handheld und Headset tief in die Tasche greifen muss.. Aber zuvor war es mir doch wichtig mal zu hören welche Erfahrungen/Tipps Andere Forumsuser ggf. haben. Für mein Kirmes-Anlagen-Verleih-Problem (s. meine vorigen Posts) lasse ich mir mal was einfallen. Hier wäre ich mit dem Klammerbeutel gepudert wenn ich ein hochwertiges Mikro rausgeben würde... Ich mache einfach mal ein paar Versuche und schaue mal ob sich beim Feedback was erreichen lässt - und wenn's nur dem Schutz der Anlage dient... :? Ciao, Mathias