Kleine Band mischen

  • Hallo


    ich will schön langsam in den Bereich des Band mischen einsteigen.


    Wie würdet ihr eine Band mit:


    3x Voc
    2x Git
    1x Drum
    1x Bass


    abmischen.


    Vorhanden wäre


    PA


    Mischpult Soundcraft MFX mit 12 Miceingängen und Effekten


    würde das mit dem Mischpult funktionieren.


    Die Band würde 2 Monitore benötigen.

  • Ja, das würde mit dem Pult funktionieren. Du bräuchtest noch drei Gesangsmikros, zwei Mics für die Gitarrenabnahme und eine DI-Box für den Bass. Dann hast Du 6 Kanäle frei für die Schlagzeugabnahme. Daher: Mikros für Bassdrum, Snare, evtl. HiHat, und eins pro Tom - dann sollte das passen. Overhead-Mics braucht man in kleinen Räumen eher nicht. Brauchst Du Tipps, welche Mikrofontypen geeignet sind?


    Dann die PA - was ist denn da vorhanden?


    Zu den beiden Monitoren - nimm zwei Aktivmonitore oder ein paar mehr, und dann passt das. Nimm hier auf keinen Fall irgendeinen Billigshice! Brauchst Du Vorschläge?


    Weiter brauchst Du zwei Stereo-EQs mit je 31 Bändern - einen für die PA, einen für die beiden Monitorwege. Ich empfehle z.B. den dbx 1231 oder 2231, nicht aber den kleinen 231.


    Falls Du Shoppingtipps brauchst, gib unbedingt auch Dein Budget an.


    Viele Grüße
    Jo

  • bei 300Pax/Zelt würde ich OH einsetzen - bei der "möglichen" Kanalzahl durch's Mischpult wäre mein Tip:


    Kick,Snare,2xOverHead.


    Kommt aber auch ein wenig auf den Musikstil an, den die Band abliefert...


    Auf die Monitore kommt, was die Band dort haben will (evtl. abzüglich Verhandlungsgeschick des "Technikers" :) - vermutlich wird es auf eine Reihe "Frontwedges" hinauslaufen (3, 4 Stück parallel an der vorderen Bühnenkante) mit hauptsächlich Vocals drauf und 1x Drum-Fill beim Schlagzeuger...

  • Zitat

    Für die Monitore könntest du mit Tipps geben, was würdest du auf die Monitore legen.

    - das, was sich die Musiker auf ihrem Monitor wünschen. Wenns fix und einfach gehen muss, dann einen oder mehrere für die Vocals auf einem Weg und auf den Zweiten eine runde Mischung aus Allem... aber das ist nur meine subjektive Meinung.


    Ein Zelt ist nicht die ideale Location, um langsam in dieses Metier einzusteigen - daher: Keep it sipmle. Marces Vorschlag war schon soweit ok mit dem Drumset.


    Zitat

    nicht aber den kleinen 231

    - warum nicht?


    Du kaufst dir für 435 Euro ein Mikrofonset, weil du einsteigen willst? Der Job muss ja bombig bezahlt sein... Mein Set wäre das übrigens nicht - aber das nur am Rand.

    Kein Applaus für Scheiße!

  • Das Set macht Sinn, kann man gut gebrauchen.


    Drumset:
    - Kick würd ich ein Shure Beta91 oder Audix D6 empfehlen - tut extrem gut fast ohne EQ am Pult, ansonnsten Shure Beta 52A oder auch das SM57 tut hier gut im Notfall. Mic rein ins Loch und das Schlagfell abnehmen, macht weniger Probleme mit Feedbacks und klingt meist besser, da weniger Störgeräusche sind.
    - Snare mit SM57 geht gut. Ob du sie von oben oder von unten nimmst ist dir überlassen. Probiers aus.
    - Toms mit Sennheiser E604 oder die vom AKG Set von deinem Link.
    - Overheads mit Kondenser wie AKG C1000, AKG C430 oder konsorten. Wie schon erwähnt in kleinen Räumen nur aufstellen, dass sich der drumer wichtig fühlt, ob sie auch verwendet werden ist dir überlassen.


    Vox mit Shure SM58, sollte jeder im Haus haben. Wenns mehr kosten darf auch gerne gesehen Shure Beta 58 oder Audix OM7.


    Die E Gitarren abnehmen mit einem Shure SM57 oder im Günstigsegment auch Sennheiser E606.
    Bass braucht eine DI Box, manche Amps haben auch einen direct out. Sobald du hinten XLR dran hast brauchst keine DI mehr. Da tuts aber die DI-E um 10 Euro vom t auch schon.


    Was am Monitor wie laut gebraucht wird können dir die Musiker selbst meist in wenigen Minuten mit Monitorcheck an Ort und Stelle mitteilen. Am besten fragst jede Person, was sie am monitor möchte. Meistens spielen sie dann einen Track an um alles zu testen. Korrekturen sind meist während der Show keine mehr nötig. Wenn schon wirds dir gedeutet.
    Wenns Pfeift: 1. mit EQ die Pfeiffrequenzen und eventuell deren harmonische rausziehen. 2. die Mics nach möglichkeit anders stellen. Mics an Gitarrenamps quietschen auch recht gerne. 3. der Musiker ist schwerhörig - no way!


    Zum Pult:
    Kanal 1 => Kickdrum
    Kanal 2 => Snare
    Kanal 3 => Tom 1 (meist kleine Tom)
    Kanal 4 => Floor Tom (oder andere kleine Tom)
    Kanal 5 => Hihat, Overhead oder für eine 3. Tom
    Kanal 6 => Bass
    Kanal 7,8 => Gitarren
    Kanal 9,10,11 => Vocals
    Kanal 12 => Zuspieler für die Pausenmusik


    Zum mischen:
    Kickdrum: um 80Hz raufziehen (tiefer kick) und weiter oben bei 3k +-, dass der Anschlag auch gut "klickt".
    Snare: meist unproblematisch, eventuell störfrequenz rausziehen, lowcut setzen
    toms: viele toms dröhnen nach. 1. stimmen lassen, 2. bedämpfen (gaffa und tempo) und 3. lowcut setzen und störfrequenz raus. vielleicht die klangfrequenz etwas reinziehen
    hihat, overhead: lowcut großzügig setzen, kann ruhig auf 800Hz oder höher (diese schellen bringen keinen bass und keine mids)
    bass: flat lassen, vielleicht genau die frequenz, die du bei der kickdrum unten raufgezogen hast beim bass rausziehen (manuelles sidechaining). Somit klingt die Kick etwas detailierter. ein klein wenig lowcut wenns zuviel unten rum dröhnt.
    gitarren: leichten lowcut, vielleicht zwischen 2 und 3,5k das eine oder andere db rausziehen, dann kommen die vocals deutlicher rüber und der sound ist nicht so anstrengend
    vox: großzügig lowcut setzen, eventuell bei 300Hz bei SM58 ein klein wenig rausdrehen wegen feedbacks. sonnst bei männern bei rund 2,5k und bei frauen bei 3,5k herum das eine oder andere db für die sprachverständlichkeit reindrehen.


    wenn compressoren vorhanden: ein wenig auf die vocals.
    wenn gates vorhanden: das dröhnen der toms geht mit einem gate weg, als letzte instanz anwenden wenns nicht anders geht.
    wenn hall vorhanden: vocals, toms und snare lieben hall - nicht zu viel aber dezent eingesetzt gibts etwas panorama in die Sache.


    Bei mehreren Gitarren und Vocals kann man mit dem PAN Regler auch etwas Raum in die Sache bringen. Die linke Gitarre etwas nach links bringen, die rechte nach rechts und so weiter. Denk dran, dass aber der gegenüberstehende Besucher auch die Gitarre von der anderen Seite hören will, das heißt: mit Gefühl pannen!


    Ich hoffe es hat ein wenig geholfen. Es gibt viele möglichkeiten wie mans macht, das ist meine "low aufwand methode" mit der ich sehr gut fahre.

  • Cool. Da frage ich mich doch, warum ein kompetenter Tonkollege hier erst ab 250€ pro Tag überhaupt erst mit überlegen anfängt, ob er den Job machen würde, wo das doch alles so einfach und flott erklärt ist :)


    Ehrlich Meinung: Vermutlich geht das Posting an allem vorbei, was der Kollege Threadersteller zum einen an Mikros hat, zum anderen an notwenidiger Erfahrung für so einen Crashkurs-Post in den Ring werfen kann...


    ... denn, so einfach wird es nicht werden, sein und funktionieren.



    @TE: was für eine Band ist's denn? Eher was aus der Laut-und-Lärm-Fraktion oder was eher dezentes für den Sonntag-Morgen danach?

  • Darf ich auch mal?


    D112 in der Kick und SM57 an der Snare sind Relikte aus den wilden 70ern und frühen 80ern - wenn das zum Programm passt, sehr gerne. Aber sonst??? Die beiden Mikros haben sich überlebt, insbesondere das D112 kriegt man ohne Hexenwerk und riesiges Loch in der Kick kaum bis an das Schlagfell. Hat mans dort, fehlt der Druck untenrum und es klickt nur...


    C1000 ist das Schrecklichste, was jemals gebaut wurde...


    Mike - wo in deiner Liste sind Becken oder eine HiHiat, wenn du drei Toms einzeln abnimmst? Und warum gebetsmühlenartig ein SM oder Beta 58? Schon mal drüber nachgedacht, das Mikrofone auch zur Quelle - in dem Fall der Stimme - passen können?

    Kein Applaus für Scheiße!

  • Zitat

    Mike - wo in deiner Liste sind Becken oder eine HiHiat, wenn du drei Toms einzeln abnimmst? Und warum gebetsmühlenartig ein SM oder Beta 58? Schon mal drüber nachgedacht, das Mikrofone auch zur Quelle - in dem Fall der Stimme - passen können?


    Das ganze ist so ein Sparthema, dass die Mikrofonwahl nur sekundär ist. Ich persönlich würde den Job garnicht machen, weil wenn das Geld für ein mind. 16 Kanal Mischpult fehlt wird es auch für die Bezahlung fehlen. Das ganze wird nur "so alala" werden und für einen Anfänger ziemlich schwer werden.


    Dass Mikrofone zur Stimme passen ist mir klar, deshalb hab ich auch noch andere Modelle in die Runde geschmissen. Hier aber wieder Lowbudget, da gibts das was da ist. Manche Bands haben auch das ein oder andere Mikrofon selber - dann ist das Thema ohnehin vom Tisch. D112 hab ich garnicht erwähnt, das ist ein Mic, das mir garnicht gefällt. Ich selbst verwende eine Kombi aus Beta91 und D6 sehr gerne.

  • wie schrub oder sägte ein Kollege mal: Vorteil vom D112 ist, es klingt immer gleich, ohne Rücksicht auf das Originalsignal :)


    SM57/SM58 (und auch deren Beta-Variante) mögen zwar Old-School sein und nicht mehr zeitgemäß - leisten jedoch meist einen brauchbaren Job und sorgen im angesteuerten Bereich von Veranstaltungen meist für einen stressfreien Nachmittag, da Kollege Musiker sie meist schon mal gesehen hat und sie meist ohne Diskussion akzeptiert - im schlimmsten Fall lässt sich mit einem Rudel Sm57/58 auch jedes Instrument erschlagen, von der Kick bis zum Overhead, Gesang und Instrument.


    Für den TE bleiben wir besser bodenständig und traditionell - und da sind die beiden Mics sicher gut aufgehoben (also das 57er und 58er - die Erwähnung des 112ers vergessen wir besser lieber gleich :)


    Solange der TE auch nicht konkreter wird, was er hat und was er noch besorgen muss / will / kann - ist's eh müßig darüber zu diskutieren - alles an dem Thread deutet darauf hin, daß es erst mal darum geht, den ersten Job in dem Bereich unfallfrei über die Bühne zu bekommen auf eine Art, die dafür sorgt, daß der 2. Job überhaupt erst mal (weiter) droht...



    Ach ja:

    Zitat

    Bass braucht eine DI Box, manche Amps haben auch einen direct out. Sobald du hinten XLR dran hast brauchst keine DI mehr. Da tuts aber die DI-E um 10 Euro vom t auch schon.


    bitte vorher kontrollieren, ob an dem XLR nicht sowas wie 400W/8Ohm dran steht - Eingangs-Potis und PreAmps mögen sowas nämlich meist gar nicht...
    Trotz allem würde ich eine DI verwenden, da ich so (a) evtl. den internen EQ des Bassamps umschiffen kann und (b) interne DIs von Bassamps gerade bei nicht-HighEnd-Kisten gerne mal rauschen wie ein Wasserfall. Oder brummen wie ein Bienenschwarm.
    Basser, die ihre Box gerne und ausschließlich mich Mic abgenommen haben wollen haben wir vermutlich nicht zu befürchten, wurden aber auch schon außerhalb von Studios auf Bühnen gesehen...

  • Zitat von "skyworker"

    - warum nicht?


    Der dbx 231 ist ein Rauschgenerator, der entwickelt wurde, um im "Behringer-Segment" verkauft zu werden. Bei ganz billig ist B. aber besser als dbx.


    Viele Grüße
    Jo

  • Kleines Zelt, kleine Bühne, vier R' n' R' Musiker und ein paar Gäste.
    Ich würde in diesem Umfeld:
    >> Die dr überhaupt nicht mikrofonieren.
    >> git und bs mikrofonieren, aber erst mal muten. Wahrscheinlich ist die Backline von sich aus schon so laut, das man schlimmstenfalls noch etwas "weiterhelfen" muss.
    >> voc wie gehabt.


    Der DAP Stuff wird's mit Überleben danken... :wink:

  • naja, die Anforderungen von Live und Disko unterscheiden sich durchaus ein wenig - und 1x 15"1"/2" pro Seite ist für 300 Leute je nach Musikstil evtl. knapp...


    Und Monitore - wie viele sollen es denn sein, aktiv oder passiv, max. Budget - und wie oft brauchst Du das Zeugs?

  • 1.5k pro Box oder ingesamt? Hast Du denn genügend Amps für passive Monitore?


    Klingt aber eher danach, als wenn es besser wäre, wenn Du Dir Monitore zumietest...

  • Ein kleines Zelt mit 300 Pax...so klein ist das nicht mehr.


    Ob es für die Vocals nun unbedingt ein SM 58 oder Beta 58 sein muss, lassen wir mal offen.
    Ich persönlich bin von beiden kein großer Freund und würde mich nach etwas anderem umsehen.
    Sennheiser E840/845, Rode M1, AKG D5 und Konsorten wären mal einige potentielle Alternativen.


    Sicher kann man ein SM57 an der Gitarre durchaus verwenden, das funktioniert eigentlich immer.
    Andererseits gibt es hier auch Alternativen, die mindestens genauso gut funktionieren.
    Hier könnte man sich beispielsweise das Sennheiser E606 besehen.


    Ansonsten zu den Drums - das Groove Pack von AKG kann ich aus eigener Erfahrung empfehlen.
    Für das Geld tun die Mikrofone genau das was sie sollen, teils besser als man es erwarten würde.


    Je nachdem wie das Zelt reflektiert würde ich jedoch das Drumset auch nicht komplett abnehmen.
    Sondern mich eher auf Bass Drum, Hihat und Snare beschränken, letztere gemeinsam über ein Mikrofon.
    Der Focus jedoch mehr auf die Snare gerichtet, die Hihat kommt dann automatisch mehr oder weniger mit.
    Wobei es hier nur darum geht beiden mehr Präsenz zu verleihen, also nur unterstützend dazugemischt.
    Wenn es richtig brachial laut werden soll führt an der Vollabnahme natürlich kein Weg vorbei.


    Zwecks Monitoren, RCF Art 310, ob aktiv oder passiv ist tendenziell egal, was dir besser gefällt halt.
    Klingen für das Geld brauchbar, können einiges an Pegel und koppeln auch ohne EQ relativ spät.
    Ansonsten mal auf dem Gebrauchtmarkt gucken, da findet sich das ein oder andere brauchbare Gerät.
    Wobei man hier wie immer aufpassen muss, kein total runtergerocktes Material zu kaufen.
    Ich würde sie nicht explizit empfehlen, denn gut geht anders, aber günstig bekommt man öfter EV FM 1202.


    Zitat von "KummertMichael"

    1500 für alle oder ist das unrealistisch.


    Hätte da von Nova welche gesehen, was hälst du davon.


    http://www.novacoustic.de/html/nm1.html


    Da kostet einer schon 1500€.


    Ansonsten...das Pult...das halte ich für gewagt mit dem Ding, hat nur 1 semiparametrisches Mittenband.
    Damit bekommt man viele Signale einfach nicht in den Griff, von gut mal ganz zu schweigen.


    An der Stelle sehe ich auch die PA eher als Problem als eine praktikable Lösung.
    Als Anfänger tut man sich auf einer gut abgestimmten Anlage einfach erheblich leichter als auf mittelmäßigen.
    Und die DAPs sind bestenfall unteres Mittelmaß :wink:


    Ob du das mit eigener Ausstattung machen willst, ist deine Sache.
    Ich denke der Großteil hier hat ähnlich angefangen und würde daher tendenziell davon abraten :grin: