PAR 56 Leuchtmittel 300W oder 500W?

  • Hey liebe Licht´ler,


    da ich mit meinen billigen LED-PAR`s nicht den Output von herkömmlichen Scheinwerfern erreichen kann, habe ich mir nun 8 Stück PAR 56 long Nose gegönnt. Diese möchte ich als Floor Spots für die Raumausleuchtung verwenden, die LED Scheinwerfer dienen dann für die Farbgebung auf der Bühne, Frontlicht sind Fresnel Linsen.


    Nun geht es darum, das für die 56er 300W und 500W Pressglaskolben gekauft werden können. Mehr Leistung, bedeutet mehr Output, das ist mir klar. Allerdings kommt in mir nun die Überlegung hoch, das die Scheinwerfer wie beschrieben als Floorspot verwendet werden sollen. Das heist die gesamte Hitze steigt nach oben auf die Farbfolien. Schafft eine Folie noch die 500W oder soll ich lieber gleich bei 300W bleiben?


    Wie sieht es an dieser Stelle auch mit Dicho-Filtern aus? Hat damit jemand Erfahrung?


    Gibt es Tipps, die Ihr mir im Umgang mit koventionellen Par Scheinwerfern auf dem Weg geben wollt? 8)


    Vielen Dank für jede Antwort! :)




    PS: Ich möchte hier bitte keine Diskussion führen, ob Raylight besser wären. In meinen Augen sind Pressglaslampen in vieler hinsicht wesentlich praktischer und komfortabler.

  • Für jeden meiner Par 56 Floorspots hab ich nen getrennten Dimmerkanal (mehrere 4er DMX Dimmpacks) und könnte über entsprechendes Pult (2x 12 Fader) jede Lampe einzeln regeln - falls ich das wöllte.
    Getrennt aufgestellte Floorspots mit >2 abwechselnden Farbfiltern find ich schöner, als sture Einheitlichkeit..
    Je nach Raum/Saal-Höhe, Stromverfügbarkeit und Stückzahl nehme ich entweder mehrere kleine 4er Dimmer, oder gleich den ARENA mit HAN16 Verteilung.


    Neulich hatte ich ne kleine Party mit Band + DJ, da durfte der 32A und 16A CEE rot aus der Küche NICHT verwendet werden.
    Stattdessen massig Schukokabel verlegt und den ganzen Kram (Bühnenlicht+PA+Backline+Büffetbeleuchtung+Chevingdice+Floorspots..) auf 6 oder 7 Stromphasen aus mehreren (getrennt abgesicherten) Räumen unter Kabelbrücken durchgezogen :P
    Beim nächsten Mal nehm ich nur 2 Farben mit, sonst wird mir die Verkabelung zu aufwändig. :roll:


    Daß Grün/Blautöne bzw. Amber/Gelb unterschiedlich gedimmt werden, bedarf keiner Erklärung.
    Bei Ersteren sind 500W von Vorteil, doch auch bei langen 500er Kannen werden HT-Folien zu Verschleißteilen.
    Frage an den Themenstarter:
    Sollen die Teile stundenlang brutzeln, oder sind Lauflichtprogramme vorgesehen?


    Allerdings hab ich noch nie 56er 500W Pressglas dagehabt, weder NSP noch WFL ...
    Dicho-Filter auf Floorspots wäre OK, allerdings nicht im Publikumsbereich, oder dort wo Musiker rumhampeln.

  • Hallo,
    bei Farbfolien steigt der Verschleiß mit der Eigenschaft Licht zu "schlucken" also die Congo-Blue ist vor der Light-Green kaputt usw...
    Blöd ist, wenn zu Raylights der falsche Brenner mit der falschen Wendelhöhe verwendet wird (das ist der Unterschied zwischen den "A1" und den "M40" - Brennern), dann fokussiert sich der Beam u.U. genau in Höhe der Farbfolie und das Teil ist dem schnellen Tod geweiht (abgesehen von dem hellen Fleck mit 5cm Durchmesser, der nur sch... aussieht)


    Wenn Du 500 Watt haben willst, brauchst Du zwingend Raylights. 500 Watt Pressglas ist nur als PAR64-Bauform zu kriegen, nicht als PAR56!


    Dichro-Filter halten zwar "ewig" würde ich aber nicht in mobilen Installationen einsetzen, höchstens bei Lampen, die für die nächsten Jahre an einem Ort hängen bleiben sollen. Zu empfindlich ist das Glasteil, wenn einer mit den Floorspots besoffen Fußball spielen will...und die Dinger sind sacketeuer.


    Ansonsten: Halogenlampen max. bei 90% Dimmerleistung fahren, mit gerade dunkelrot glimmender Wendel vorheizen (setzt natürlich Dimmbetrieb voraus) und nach Möglichkeit einige Minuten vor Show-Ende mit 100% betreiben (dann kommt der Halogenkreisprozess richtig in Gang und Wolframablagerungen an der Quarzglaswand setzen sich wieder da ab, wo sie hingehören, nämlich auf der Glühwendel).
    Dann abkühlen lassen und wegräumen. Einleuchten und Bewegen der PARs nie bei Lampen-Volllast, die Glühwendel sind dann mechanisch sehr instabil und gehen kaputt.


    Wenn Du möglichst viele der Tipps umsetzt, halten die Lampen sehr lange.


    Gruß, ein 500W-Raylight in PAR56 short-User

    Lieber mit Röhre geampt, als in Selbige geschaut!

  • Zitat

    nach Möglichkeit einige Minuten vor Show-Ende mit 100% betreiben (dann kommt der Halogenkreisprozess richtig in Gang und Wolframablagerungen an der Quarzglaswand setzen sich wieder da ab, wo sie hingehören, nämlich auf der Glühwendel)

    Ah, das mit den 100 % :idea: Endspurt :idea: war mir neu.


    Das würde bedeuten, daß bei gedimmten LM sich das Wolfram tendenziell eher am Glas (anstatt wieder auf der Wendel) absetzt?
    Warum?
    Ist die Temperatur-Differenz zwischen Wendel und Glaswand bei 95-100% anders als z.B. bei 50-80% ?


    Daß sich bei größerer Temperatur die Wolframpartikel schneller bewegen ist mir schon klar, aber daß der heiße Endspurt Auswirkungen hätte wo die sich hinterher absetzten - leuchtet mit noch nicht ein.

  • Der springende Punkt ist der, dass während der Show mit Blinke-Blinke-Licht die Wendeltemperatur so stark schwankt, dass der Vorteil von Halogenlampen gegenüber Edelgas-gefüllten Kolben nicht (oder nur kaum) zum Tragen kommt.


    Gruß, Jürgen

    Lieber mit Röhre geampt, als in Selbige geschaut!

  • Zitat

    Frage an den Themenstarter:
    Sollen die Teile stundenlang brutzeln, oder sind Lauflichtprogramme vorgesehen?


    Sowohl als auch. Vor Beginn der Show, bzw. je nach Art der Veranstaltung werden die Teile schon Ihre 100% stundenlang vor sich hin brutzeln. Lauflichter wären wohl eher die Seltenheit.



    Zitat

    Ah, das mit den 100 % :idea: Endspurt :idea: war mir neu.


    Das habe ich bereits in sehr vielen anderen Foren gelesen, daher scheinen es doch einige so zu machen. Ich finde es "einleuchtend" (schönes Wortspiel :grin: )


    Zitat

    Wenn Du 500 Watt haben willst, brauchst Du zwingend Raylights. 500 Watt Pressglas ist nur als PAR64-Bauform zu kriegen, nicht als PAR56!


    Dazu habe ich diese hier gefunden: Klick!
    Handelt s sich hier um keine Pressglaslampen?

  • Ich verstehe auf jeden Fall, dass du den finanzellen Aufwand verbunden mit leistungsstarken LED Pars scheust, aber ich würde mir das ganze nochmal überlegen, nicht doch den ein oder anderen Euro mehr zu investieren. Farbiges Licht ist bei LEDs kräftiger, schöner und hat noch viele andere Vorteile die ja bekannt sind. Keine Dimmer, keine Hitze, kein Starkstrom... das lässt sich noch ewig fortsetzen ;).


    Aber falls du dich doch für konventionelles Licht entscheidest, ich hab grad ein paar Dimmer im Bietebrett :D.

  • @ Tom.
    Falls es die von Dir verlinkten 500W Par56 Pressglas-LM nur als WFL gibt, dann sind Dir die Gründe sicher auch einleuchtend? :idea:
    In langen Kannen dürfte das jedoch halbwegs gehen, sofern Du diese Farben getrennt dimmst. Für helle Farbfolien kannst ja vorhandene 300 W nehmen.
    2 Farben im Wechsel in den Raum zu stellen ist nicht verkehrt, finde ich.
    Falls Deine Folienhalter auch Gitter in der Mitte haben, dreh das nach unten, damit die Wärme bissel abgeleitet wird aufs Blech, das hält auch die Folie hoch, wenns recht warm wird.
    Wenn selbige bereits in die Lampe tropft, haste irgendwas falsch gemacht. :lol:


    100 % würd ich nicht machen, bei keinem LM. 95 % ist fast genauso hell, verlängert aber die Lebensdauer merklich, das gilt auch für schnöde Haushalts-Glühbirnen.
    Grunddimmung (~8-15%) hat Jürgen schon erwähnt.
    HT-Folien zu nehmen hatte ich schon erwähnt, es gibt nicht nur LEE, sondern auch ROSCO u.a.
    Ich hab hier noch mehrere Rollen HT-Folie in Yellow, Lavendel, Flame-Rot, verschiedene Blautöne, helles Pink, ... auf Lager, Bei Interesse (und Maßangaben + Obulus) schneid ich Dir bissel was zu.
    Irgendwer im Bietebrett hat auch noch irgendwelche Farbfolen, ich weiß jetzt nicht mehr wer's war und welche/wieviel.

  • Zitat

    Falls es die von Dir verlinkten 500W Par56 Pressglas-LM nur als WFL gibt, dann sind Dir die Gründe sicher auch einleuchtend? :idea:


    Jopp ist klar :D
    Ich frage mich sowieso gerade, ob denn der Einsatz von WFL in einem long Nose Scheinwerfer überhaupt Sinn macht?! Da geht doch ziemlich viel Energie schlicht aufs Gehäuse. Mit MFL oder NSP sollte man doch wesentlich schönere Ergebnisse hinbekommen oder?


    Bezüglich der Dimmbarkeit, werde ich heute Abend mal die alten Noname Folien, welche noch vom Verkäufer stammen, einlegen und etwas herumexperimentieren. Das 100% Dauerleistung auf die Lampen gehen war mir neu, daher vielen Dank für den Tipp! Also werde ich den Dimmbereich mal etwas einschränken und spaßeshalber nachmessen :grin:

  • Da man aus so einem total verregneten Tag nicht viel machen kann, habe ich mal einen LED PAR der 300W Kanne gegenüber gestellt.


    Hier die Kandidaten:
    Stairville LED PAR 56 (151 LED`s, 5mm)
    Ultralite PAR 56 long Nose (300W Pressglaskolben)


    Versuchsaufbau:
    Die Scheinwerfer leuchteten aus einer Entfernung von 2m mit einem Winkel von 30° auf eine Leinwand. Der LED Scheinwerfer steht auf der linken-, die Pressglaslampe auf der rechten Seite. Hierzu habe ich anschließend aus der genannten Entfernung die Helligkeit gemessen. Die Ergebnisse sind ganz interessant 8)


    1. Weiß:

    LED: 450 Lux
    Pressglas.: 3800 Lux


    2. Rot:

    LED: 100 Lux
    Pressglas: 1000 Lux


    3. Blau:

    LED: 300 Lux
    Pressglas: 530 Lux


    Um nochmal am obigen Thema anzuschließen, der Scheinwerfer prasselt nun seid 4 Stunden senkrecht nach oben gerichtet auf die Folie. Bisher gibt es keine Verschleißerscheinungen, keine Löcher und beim drauf drücken mit dem Finger bleibt es formstabil. Ich bin zufrieden!
    Jedoch müssen hierbei 22°C Raumtemperatur berücksichtigt werden. Auf diversen Veranstaltungen kann es schnell mal in Richtung 35°C gehen 8)



    PS: Die Bezeichnung "rofl" trifft es wohl am besten :twisted: ! Das hier habe ich gerade auf der Website vom großen T gefunden:
    Stairville LED PAR: "Helligkeit 420 Lux (in 100 cm Abstand) = 36% Helligkeit gegenüber einer 300W Par56 Halogenlampe" :roll:

  • Sorry, kann meine Schnauze wieder nicht halten, aber immer wieder stelle ich fest:


    "Wer viel misst, misst viel Mist!"


    Du vergleichst die Beleuchtungsstärke an unterschiedlichsten Abstrahlwinkeln, der LED-PAR macht eine eher flächige Ausleuchtung, die Pressglaslampe macht einen Beam (vermutlich Narrow-Spot), dass Du im Beam wesentlich mehr Lux (Lux ist der Wert an einem Punkt, nicht über einer Fläche) misst ist ja klar.


    Was mich massiv stört, dass die wichtigste Angabe über "Lichtoutput", nämlich den Lumen-Wert in den meisten Hochglanzprospekten der Hersteller fehlt :twisted: auf Lux, Candela, Hefner-Kerzen, stilb und wie der ganze Quatsch heißt ist gepfiffen, genau so wie auf Watt-Angaben.


    Was zählt ist der Lichtstrom, der dabei rumkommt (am Besten noch pro Farbe bei LEDs) und der wird in "Lumen" gemessen, dann könnte man auch besser vergleichen. Wenn man dann noch den Lux-Wert mit Angaben von Abstand und Abstrahlwinkel hat, kann man sogar den Taschenrechner/Umrechnungstabelle auf die Seite legen.


    Um zu etwas repräsentativeren Werten zu kommen, mein Vorschlag:


    Erhöhe den Abstand des Halo-PAR so weit, dass die beleuchtete Fläche der des LED-Spots entspricht, dann messe erneut und vergleiche dann :wink:
    Du wirst feststellen, dass bei gelb bis rot der Halo wahrscheinlich die Nase vorn hat, je mehr sich die Sache in Richtung grün bis blau verschiebt, desto besser schneiden die LEDs ab.
    Halogenlampen sind Temperaturstrahler mit ähnlichem Spektrum, wie die Sonne und das hat nun mal mehr Rot-Anteile als Blau...schnöde Farbfolien filtern (schlucken und wandeln in Wärme um) die ungewollten Farben raus. Auf Grund des geringen Blau-Anteils im Spektrum bleibt nach dem blauen Filter wenig "blaues Licht" übrig. Dichro-Filter machen das besser, da sie die unerwünschten Anteile reflektieren werden sie nur durch die Lampenwärme heiß, nicht durch die Filterung an sich.
    Farbige LEDs strahlen hingegen einfarbiges Licht mit schmalem Spektrum ab, dafür aber mit hohem Output, Mischfarben entstehen durch "additive Farbmischung"


    Gruß, Jürgen

    Lieber mit Röhre geampt, als in Selbige geschaut!

  • Da hat der helle Armin nat. Recht!
    Wenns Halogenlampen wären, dann hätten sie einen kleineren Innenkolben - bin von meinen 100h Halogenern in den Raylights ausgegangen, die leben kurz, dafür machen sie brillante Farben und kräftigen Output...

    Lieber mit Röhre geampt, als in Selbige geschaut!

  • Zitat von "hell&dunkel"

    Von diversen 500W-Varianten als PA56 Pressglas halte ich übrigens Abstand.

    Echt? Und wieviel? Das bedeutet, Du liest bei Par-Kannen wirklich die Bedienungsanleitung? :grin:

  • Die Pressglaslampe scheint sich auch in Hinsicht auf die Haltbarkeit und Roadtauglichkeit bewährt zu haben. Daher bleibe ich bei den 300W Brennern :)


    Vielen Dank für Eure zahlreichen Ratschläge!