• Hallo


    ich betreue seit einiger Zeit ein Theater jetzt zu meiner Frage:


    Es sind ca. 11 Leute.
    Die Bühne ist ca 5x3m groß


    Habe es bisher mit drei AKG C 1000 die ich auf der Bühne verteilt habe abgenommen, das Problem ist ich bekommen eine hohe Feedbackgefahr, der eine ist leiser der andere lauter und es werden alle Geräusche der Bühne übertragen.


    Hab mir überlegt des ich 10 Funkstecken mit Taschensender zu mieten.


    Wieviel kostet das ca zum mieten.


    Oder hat jemand eine andere Idee.

  • Zitat von "KummertMichael"


    Hab mir überlegt des ich 10 Funkstecken mit Taschensender zu mieten.


    Je nach Qualität kenne ich von uns und von Kollegen Preise von 15-50€ pro Funkstrecke und Tag netto.

  • Funkstrecken in der Menge zuzumieten für solcherlei Produktionen ist vollkommen weltfremd. Mal abgesehen davon, dass man zehn Strecken auch erst mal zum Spielen bekommen muss (Frequenzwald), bezahlt einem das kein Mensch. Dazu der immense Aufwand mit Darsteller verkabeln, Batteriemanagement usw. Mit drei C1000 hat man doch schon drei recht empfindliche Kleinmembrancondenser am Start, wenngleich dieses Mikrofon auch nicht richtig fein klingt, so kann man doch damit arbeiten.


    Es ließen sich seitenweise Ratschläge auflisten, was nun alles getan werden könnte, um der Sache Herr zu werden. Das Thema kommt in den Foren auch immer wieder mal auf und nicht zuletzt haben wir alle in unseren Anfängen mal mit sowas zu kämpfen gehabt. Die Erfahrung lehrt jedoch, dass der ganze faule Zauber einen überhaupt nicht weiterbringt. Man kann konventionell mit EQs filtern, entweder steckt man irgendwas Externes in die Inserts, oder man macht es mit der Vierband-Semiparametrik des Pultes, und man kann zusehen, dass man die Mikrofon- / Lautsprecheraufstellung soweit optimiert, wie es die Situation zulässt. Dann ist mit den ernstzunehmenden Maßnahmen, die was bringen, auch schon Schluss. Alles andere bringt - wenn überhaupt messbar - nur homöopathische Verbesserung, in der Regel jedoch wird durch Einsatz von noch mehr Zeug die Sache schnell zur totalen Katastrophe. Schlussendlich landet man an dem Punkt, den man auch dem Veranstalter bzw. der Abendspielleitung zu kommunizieren hat: es geht so laut, wie es geht und die Physik es zulässt, und danach ist Ende (bzw. Pfeifkonzert). Wer mehr Lautstärke will, muss entweder mehr Nutzsignalpegel bringen (d. h., die Darsteller sprechen lauter) oder unverhältnismäßig mehr Kohle investieren.


    Man muss sich als Tontechniker hüten, diese Grenzen (v. a. während der Veranstaltung) überschreiten zu wollen. Fixe Ideen, Drehen hier und Rumspielen dort bei vollem Saal bringen meist nur grausige Resultate, die man so gar nicht haben wollte. Wenn der Laden stabil (aber leise) läuft, lehnt man sich zurück und lässt die Finger vom Pult. Und genießt die Show.


    Es gibt aber eben auch so Erfahrungen, die muss man selber machen. Stichwort: Kind, fass die Brennnessel nicht an - du tust dir weh! :roll:

  • Audiowerk ich geb dir recht , spiele da jetzt schon einige zeit herum. Hab dann noch nen 31band eq reingehängt um wirklich fein filtern zu können, brachte aber auch nichts. Ich bekommen halt nicht viel signal auf die eingänge muss die gains weit aufmachen. da kam die überlegung mit den funkstrecken , so könnte ich jeden darssteller einzeln bearbeiten.

  • Am Terzband-EQ kannst du den Trittschall bis 80 Hz wegfiltern bei solchen Jobs... und dann die nächsten drei, höchstens vier Pfeifer. Dann ist Ende - macht man weiter, fängt es auf zwei Frequenzen gleichzeitig zu heulen an oder das Radio klingt schon wie eine alte Badewanne. Die Physik hat nunmal Grenzen.


    PS: die "Einzelbearbeitung" deiner Darsteller, an die du da denkst, nützt dir gar nichts. Der Gewinn durch Einsatz von Funkstrecken liegt darin, dass man wesentlich mehr Nutzsignalpegel hat, weil jeder, der was sagt, ein Mikrofon direkt vor der Freßluke hat und nicht drei Meter vom nächsten entfernt steht. Der Preis allerdings ist dafür nicht zu verachten, und wie ich schon schrieb: das muss man erstmal geregelt kriegen, den (technischen) Aufwand.

  • Bei drei Condensern? Ganz einfach: links - Mitte - rechts :)


    Im Ernst, alles andere außer dem Naheliegenden ist Blödsinn und bringt nichts, erst recht nicht, die Dinger in der Tiefe variierend in die Szene zu setzen. Damit fängst du dir nämlich horrende Laufzeitfehler ein, die den Sound tonnig, hohl und blechern machen (zurückzuführen auf Kammfiltererscheinungen). Die drei Teile kommen auf eine Linie, gleiche Höhe, dann wird so gut es geht gefiltert, und mehr ist nicht zu machen. Alles andere endet in Frustration oder derben Peinlichkeiten vor Publikum.

  • Was soll das denn bringen? Dann hast du die Kapseln ja noch mehr aus der Einsprechrichtung heraus als jetzt. Ich nehme doch an, dass die Darsteller nach vorne in Richtung Publikum sprechen und nicht etwa senkrecht nach oben. Was also sollen Mikrofone oben? Wenn die überhaupt Sinn machen, dann on axis (das sind Nieren!) gegenüber der Schallquelle. Zumindest soweit das möglich ist. Und ja - mehr Mikrofone werden das Problem auch nicht lösen :)

  • Aus eigener leidvoller Erfahrung kann ich sagen, dass Funkstrecken die beste Option sind, wenn Theaterdarsteller verstärkt werden sollen. Leider auch die teuerste, und mit Abstand die aufwändigste Möglichkeit. Wenn es preislich drin ist, würde ich dennoch dazu raten.


    Eigentlich ist es unproblematisch 10 Funkstrecken zugleich in einem Frequenzband zu betrieben, wenn es nicht gerade im 800er MHz Bereich liegt. Um die Bereitstellung desselben muss sich prinzipiell der Vermieter kümmern, hier sollte man jedoch den Status Qou genau klären. Ebenso unproblematisch ist es eigentlich, 10 Taschensender an die Darsteller zu verteilen. Wenn Lavalier (Anschmink) Mikrofone verwendet werden, und keine Headsets, ist es wichtig dass diese angeklebt werden, bevor die Darsteller sich schminken/geschminkt werden, ansonsten hält das sehr bescheiden. Es gibt viele Ansätze Lavalier Mikros anzukleben, einfach ist es mit Heftpflastern, die man durch Schminke dem Hautfarbton angleichen kann. Halt ist ganz brauchbar, nicht übermäßig gut, wenn einer stark schwitzt geht es recht schnell ab. Komplizierter, aber vom Halt her besser, wird es dann wenn Hautkleber (Mastix) verwendet wird. Da zerstört man bei unachtsamer Handhabe auch gleich mal die Mikrofonkapsel, oder zumindest den Kapselaufsatz.


    Extrem wichtig sind meiner Erfahrung nach dezente Mikrofone. Welche die zugleich gut klingen, sind nicht unbedingt preisgüntig. Wichtiger als ein "guter" Taschensender ist in jedem Fall eine brauchbare Mikrofonkapsel, egal ob Headset oder Lavalier. Generell braucht es, egal ob Headsets oder Lavaliers verwendet werden, meist auch ein erhebliches Maß an EQ, bis es gut klingt. Das ist selten ein Fall von "Fader hoch und es klingt". Mit 2 Mittenbändern, Höhen und Bässen kommt man oft schon zurecht, aber auch nicht immer.


    Der Mietpreis hängt natürlich extrem davon ab, was man im speziellen Mietet. Exemplarisch fällt mir, bei geringem Budget nur etwas aus der EW100 Serie von Sennheiser mit einem MKE 2 Mikrofon ein (Lavalier). Das dürfte so zwischen 15 und 25€ pro Strecke pro Tag liegen. Bei 10 Stück wird es jedoch insgesamt günstiger werden.
    Wenn das Geld und der Willen da sind (Fähigkeiten kann man sich aneignen), mit Funkstrecken zu arbeiten, würde ich es machen. Bedenken sollte man jedoch auch, dass ein paar Proben mit den Funkstrecken gemacht werden, da es für viele (gerade Laien) Darsteller ungewohnt ist, und auch als Techniker etwas Eingewöhnungszeit braucht. Das ist allerdings ein zusätzlicher Kostenpunkt, der nicht vernachlässigt werden darf.


    Auf der anderen Seite ist die Frage, ob man das auf einer 5x3m großen Bühne überhaupt braucht. Eine einfache Lösung sollte es hier sein, 6 C1000 von der Decke abzuhängen. Das reicht für eine kleine Präsenzanhebung auch aus. Durch die 6 Mikrofone lassen sich in Grenzen auch die Sprechgewohnheiten der Darsteller halbwegs ausgleichen.
    Wie viele Zuschauer gibt es denn, dass bei einer so kleinen Bühne überhaupt eine so große Verstärkung nötig wird, dass man mit den C1000 so nah an die Koppelgrenze kommt? Oder können die Darsteller einfach nicht vernünftig sprechen? In dem Fall wäre ein Sprachtraining sowieso angebracht.
    Zwar bringen Funkstrecken meist einen doch ganz erheblichen Gewinn an "gain before feedback", aber ohne halbwegs disziplinierte Sprecher ist es eigentlich verschwendetes Potential, bzw. Geld.

  • Danke für den Tipp



    Im Saal sind ca 250 Leute, das mit mehr micros hab ich mir auch schon überlegt. Du weisst doch man kann sagen wie sie sprechen sollen sie tuen es nicht. haben von 16 jährigen mädchen bis zum 35 jährigen alles


    Mischpult ist ein Soundcraft MFXI 12 hab dann meistens noch nen ultracurve mit drin für alle fälle

  • Bei den Funkstrecken sollte man sich überlegen, ob wirklich jeder Schauspieler ein (funk-)Mikrofon braucht. Sprechen Schauspieler abseits des Hauptgeschehens, kann man das durchaus mit auf die Nebenschauplätze ausgerichteten Mikrofonen aufnehmen.


    Die Idee mit den Mikrofonen von oben ist garnicht verkehrt. Montiert man die Mikrofone von oben etwa an der Vorderkante der Bühne und richtet sie etwa auf die Mitte bzw. etwas rechts und links davon, hat man wenig Feedback und die Schauspieler sprechen noch recht gut rein. Da das die billigste Methode ist (sofern man etwas hat, an dem man die Mics ohne Gefährdung befestigen kann), würde ich erstmal vorschlagen, das auszuprobieren.


    Die meiner Meinung nach technisch eleganteste Lösung wäre allerdings Grenzflächenmikrofone. Damit bekommt man einen sehr natürlichen und vor allem gleichmäßigen Klang hin (Stichwort: Entfernung vom Mic), die sind sehr schnell auf- und abgebaut und kosten nur einen Bruchteil von Funkstrecken.

    You probably have the right hammer, you've just got to stop hitting your thumb.

  • Der Aufwand mit der Montiererei an der Decke ist recht groß. Ich hoffe, dass für den Threadstarter nicht die traurige Erfahrung dabei herumkommt, dass die ganze Arbeit nur wenig oder gar keine Vorteile gebracht hat. Das wäre dann natürlich bedauerlich. Aber probieren geht über studieren, soll er das mal testen :)

  • Für den Fall, daß Du auf meinen Post abzielst: Ich habe nicht von der Decke gesprochen! Und ich habe ausdrücklich geschrieben, wenn schon etwas da ist, was man dafür verwenden kann. Ist nichts vorhanden, lohnt sich der Aufwand tatsächlich nicht, allerdings gehe ich davon aus, daß die Bühne und die Schauspieler auch irgendwie von vorne beleuchtet werden, was eine Gelegenheit bietet, die Mikrofone ebenfalls dort zu befestigen. Sonst wäre es eher ein Schattenspiel als ein Schauspiel. ;)

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  • Ich vermute irgendeine Form von Laienspielhaus, also den Kaffee- und Kuchen-Saal irgendeiner Dorfgaststätte, in dem auch geheiratet, gestorben und Karneval gefeiert wird. Meistens hängen da drei Baumarktstrahler an der Decke für die Szenenfläche, und richtig progressiv wurde es, als der Sohn des Hauses eines Tages drei Par56 mit bunten Lampen dazunagelte. Aber diesbezüglich kann der Autor ja nochmal Klarheit schaffen... Trussing hängt da aber bestimmt nicht :)

  • Also wenn da auch gestorben wird, würde ich vom Essen in dem Laden Abstand nehmen. :lol: Wenn die Baustrahler haben, dann kann man die Mikrofone ja u.U. da befestigen.

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  • Was auch oft noch was bringen kann wenn du den Ablauf relativ gut kennst ... selektiv mit den Mirkfonen arbeiten die dem / den Sprecher / n am nächsten ist / sind. So hast du weniger Quellen zeitgleich auf was dir erstens mehr "Lautstärke" für dein offens Mirko bringt und zeitgleich hast du mit weniger offenen Quellen weniger Phasen- und Laufzeitunterschiede.