Quellenart von kleinen Line Arrays

  • Zitat von "HenrySalayne"

    Wenn man den Maximalpegel aber außer Acht lässt, ist ein kurzes Array aber durchaus eine sinnvolle Sache, die eben ein paar Vorteile, wie die Homogenität oder bessere Tiefmittenleistung (tiefere Trennung, keine Flugbässe) mit sich bringt.
    Das andere Lösungen ähnlich gut sind, habe ich nicht bestritten. Es ging mir hierbei nur darum aufzuzeigen, warum ein kurzes Array durchaus eine Daseinsberechtigung hat und keine schlechte Lösung sein muss.


    Also ich dachte wir hatten schon seitenweise Diskussionen das eben genau diese kurzen LAs das Problem aufweisen das eben genau die von dir so gelobten leistungsstarken Tiefmitten nicht gegeben sind und daher bei viele Hersteller wenn sie so ein kurzes LA fliegen einen Flugbass zwingend ist, was du da erzählst widerspricht allem was ich bisher zu dem Thema je gehört habe. Die Homogenität ist ebenfalls auch nur gegeben wenn alles stimmt und da ist es wirklich so, hier gibt es beim LA, auch schon bei nur 3 Elementen, einige Faktoren mehr die ich da Falsch machen kann.
    Ich möchte da kurz ein Vergleich aufzeigen. VA 800 PAX in eine Rechteckigen Halle mit Glasfront und Schallharten Wänden, in unserer Umgebung eine Standardanwendung. Ich habe hier schon konventionelle Anlagen gehört, ich habe hier schon konventionelle Kleincluster gehört und ich habe hier schon LAs mit kleinen Modulen und 3-4 Elementen gehört.
    Die Erfahrung sagt mir, die hochwertige 2x12" incl. Infill macht hier schon einen sehr guten Job und außer etwas anwinkeln und Ausrichten braucht es da nicht viel. Das Cluster aus zwei Lautsprechern, gibt es in zwei Varianten. Die erste ist das von TW oder PAT bekannte untereinander hängen von T24 bzw. MT16, auch das funktioniert mit Infill ganz gut und macht nen sauberen Job, ist aber definitiv mehr Aufwand weil eben zwei Tops unterschiedlich geflogen werden müssen. Die andere Variante ist das Stack mit 6 Bässen und zwei zueinander gewinkelten Topteilen die aber nur plan auf dem Stack stehen. Das geht auch, spart den Infill hat sich aber inzwischen als suboptimal heraus gestellt. Durch die breitere Abstrahlung im 90° Winkel der Halle habe ich den Schall entweder in der Glasfront bzw. der Schallharten Wand oder auf der Bühne was mir den Job nicht erleichtert. Auch die Schallverteilung im Raum ist schlechter da eben die Tops nicht auf Höhe und angewinkelt sind, der Aufbau in dieser Variante ist wohl der einfachste.
    Dann das Thema LA, hier sagen wir mal 3 Elemente, geflogen muss ich zum einen mir schon Gedanken um Last machen, auch wenn es nur 3 kleine Elemente sind, sagen wir mal ein HDL10 Set wie Jedermann es beim großen T um 10TE kaufen kann, dann habe ich da immerhin schon knappe 70 Kg mit Flugrahmen. Ich muss die vier Module mit der shape Designer Software zueinander winkeln, ich muss den Flugrahmen korrekt fliegen und ausrichten, ich muss die Module in der Ansteuerung anpassen. In dem Fall keine Software sondern eine Anhäufung von Knöpfen. Da lese ich das System ist mit 3 Elementen wie beim großen T angeboten eigentlich nur für Groundstacking gedacht, geflogen wird das System erst ab 4 Elementen. Trotzdem heißte der Rahmen den man mit erwirbt Flugrahmen lite bis zu 4 Module. Egal, ich denke es wird deutlich auf was ich raus möchte, die Komplexität der Beschallung steigt hier expotential. Aber genau das ist notwendig wenn man ein solches System korrekt bedienen und nutzen möchte. Ich fange mir durch die 100° horizontal Coverage Probleme mit Glasfront und wand ein weil ich das la in nur den wenigsten fällen bisher eingedreht gesehen habe und habe eben nicht den leistungsstärkeren Tiefmittenbereich. Jetzt darf jeder für sich selbst entscheiden was sein bevorzugtes System wäre, ich für mich kann sagen ich bleibe bei der einfachen 2x12" Lösung (60x40°) mit Infill.
    Fakt ist so ein System macht nur Sinn wenn ich auch Anwendungen für mehr habe und deshalb auch mehr im Lager stehen habe und dieses nun einfach weil vorhanden nutze, trotzdem muss ich mir bewusst sein das ich mir eher Nachteile damit einfange als Vorteile. Eine extra Investition in ein solches Klein LA wie z.B. das HDL10 Set beim großen T ist nur dann sinnvoll wenn ich mir sicher bin ich werde es auch erweitern.
    Noch so als kleiner wink, RCF hatte dieses Jahr an der PLS ein TT+ System im Aussenbereich mit zwei senkrecht übereinander hängenden Lautsprechern, das würde ich jedem weit mehr empfehlen als so ein Stummel LA. Das kann man fliegen und kaum etwas falsch machen, man kann es stacken und eigentlich nichts falsch machen, ideal also auch für den unbedarfteren Anwender so wie ich ihn hier im PPA erwarte.

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


    ASR Computer & PA Technik
    André Ruhnau
    Rosenstr.6
    78598 Königsheim

  • Das eine Investition in ein kleines Line-Array keinen Sinn macht, hatten wir schon geklärt. Es ist auch klar, dass die breite Coverage in Hallen mit schlechter Akustik eher ein Nach- als ein Vorteil ist.
    Zwei geflogene T24 haben über 90 kg, während vier Scheiben Vera10 um die 80 kg auf die Waage bringen. Das gibt sich in dieser Hinsicht nicht viel.


    Die Tiefmittenbetrachtung bezog sich eher auf reine Horntopteile, wie bspw. 308 oder K2. Da ist ab 150 Hz einfach Schicht im Schacht, selbst bei geringen Pegeln.


    Einigen wir uns doch darauf, dass kurze LAs einzusetzen, kein Fehler ist, auch wenn man keine Zylinderwelle hat. Das es andere Lösungen gibt, mit denen man ein ähnliches Ergebnis erzielt, steht auf einem anderen Blatt.

  • Zitat von "HenrySalayne"

    Die Tiefmittenbetrachtung bezog sich eher auf reine Horntopteile, wie bspw. 308 oder K2. Da ist ab 150 Hz einfach Schicht im Schacht, selbst bei geringen Pegeln.


    Es gibt auch Horn-Reflex-Konstruktionen. Aber es ist wie bereits gesagt, daß Du Dir immer das schlechtere vorstellst um es einem LA gegenüberzustellen. Dann vergleich doch bitte endlich mal direktstrahlende Tops und kurze LAs, wenn Du der Meinung bist, daß Horn ja sooo schlecht ist. :roll:


    Zitat von "HenrySalayne"

    Einigen wir uns doch darauf, dass kurze LAs einzusetzen, kein Fehler ist, auch wenn man keine Zylinderwelle hat. Das es andere Lösungen gibt, mit denen man ein ähnliches Ergebnis erzielt, steht auf einem anderen Blatt.


    Darauf kann ich mich nicht einigen. In ca. 70% der Locations erzielt man damit schlechtere Ergebnisse.


    Zitat von "Kracky"

    Also ich dachte wir hatten schon seitenweise Diskussionen das eben genau diese kurzen LAs das Problem aufweisen das eben genau die von dir so gelobten leistungsstarken Tiefmitten nicht gegeben sind [...]


    So ist es.


    Zitat von "Kracky"

    Die Homogenität ist ebenfalls auch nur gegeben wenn alles stimmt und da ist es wirklich so, hier gibt es beim LA, auch schon bei nur 3 Elementen, einige Faktoren mehr die ich da Falsch machen kann.


    So ist es. Man bekommt im Raum einfach keine Homogenität, wenn der Hochton wie oben beschrieben 25°v strahlt, der TMT aber >100°v, die Energiebilanz im Raum kann da einfach nicht stimmen.

    You probably have the right hammer, you've just got to stop hitting your thumb.

  • Zitat von "Dosenfutter"

    So ist es. Man bekommt im Raum einfach keine Homogenität, wenn der Hochton wie oben beschrieben 25°v strahlt, der TMT aber >100°v, die Energiebilanz im Raum kann da einfach nicht stimmen.


    Sorry, aber gilt das nicht auch z.B. gerade für die von Dir genannten 2x12"-2"-Kisten?


    der 2-Zöller macht, je nach System irgendsowas zwischen 40° und 60° - und die 2 12" drunter machen nix anderes als entsprechende Anzahl an 12"ern bei einem LA?

  • Darf ich mal besserwisserisch anmerken,
    daß 3 übereinandergehängte Kisten einfach
    kein Linearray sind und fertig?
    Das ist ein Punktstrahler, und wer
    sowas mit Null Grad Winkelung zwischen den Kisten
    aufhängt ist halt einfach auch doof.


    Gruss, Mark

  • Zitat von "marce"

    Sorry, aber gilt das nicht auch z.B. gerade für die von Dir genannten 2x12"-2"-Kisten?


    der 2-Zöller macht, je nach System irgendsowas zwischen 40° und 60° - und die 2 12" drunter machen nix anderes als entsprechende Anzahl an 12"ern bei einem LA?


    Wenn es Horntops sind, sieht das ganz anders aus. Aber selbst bei Direktstrahlern ist es deutlich besser, weil der HT v deutlich weniger gebündelt wird. Schau Dir einfach mal Directivity-Plots an.

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  • Zitat von "Dosenfutter"


    Aber selbst bei Direktstrahlern ist es deutlich besser, weil der HT v deutlich weniger gebündelt wird.


    Wo hat es HT ohne Horn, ausser vielleicht in Nischenanwendungen?

  • Zitat von "Mechwerkandi"

    Wo hat es HT ohne Horn, ausser vielleicht in Nischenanwendungen?


    Ich meinte standard-Top mit Horn HT und TMT direktstrahlend. Und stimmt, war nicht die korrekte Bezeichnung. Es wird der HT lange nicht so stark gebündelt und vor allem ist die v abstrahlung im Übernahmebereich sehr ähnlich der des TMTs. Wie schon gesagt, schau dir die v Sonogramme an.

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  • Zitat von "Jörg Hoffmann"


    Korrekt! Ich fand das ist ein spitzen Produkt das ich mir auch selber zulegen würde. Richtig potente 2x12" Box die man mit ner zweiten auch mal für was größeres nutzen kann. Alleine schon Fullrange beeindruckend, mit Bassunterstützung Top. Das wäre es was ich mir 10mal lieber zulegen würde wie ein Stummel LA. Flexibel einzeln oder zusammen einsetzbar und alles was dann größer ist wie die zwei Stück zusammen pro Seite da darf es dann gerne ein LA mit 6 Modulen aufwärts sein.

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  • Sieht schon vielversprechend aus. Und trotzdem ist man bei dem Top sicher auch so +/- um die 10'000 Euro pro Stück. Das gibt dann auch wieder 3-5 Schnitze LA, so in der Einsteigerklasse. Also sicher nicht primär die preiswertere Variante.


    Ausserdem - sind nicht die L'Acoustics Arcs vom Prinzip her sehr ähnlich? ...diese wären dann aber riderfest, was vermutlich bei RCF weniger der Fall ist. Sorry für OT.


    Als Horntopalternative zu einem Kürzest-LA könnte man vielleicht die EAW KF650 nennen, wenn man einen Klassiker als Beispiel möchte.

    Der Ton macht die Musik.