Sinus Sweep oder MLS

  • eigentlich ist es doch logisch, dass man in unruhigen umgebungen mehr mittlungen machen sollte, um evtl. aufgetretene störungen zu minimieren.

    in einer ruhigen messumgebung (z.b. in ruhe vor dem lager) kann man die wiederholungen dagegen deutlich reduzieren. das bestätigen mir auch meine erfahrungswerte.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • verwendet Ihr für Messungen an Lautsprechern bzw. Systemen eigentlich eher Sinus Sweeps oder MLS Signale?

    Ganz klar und eindeutig, ohne Wenn und Aber: Sweeps


    Vorteile:

    - ca. 9 dB beserer SNR

    - immun gegenüber nichtlinearen Verzerrungen (THD, IMD)

    - erheblich bessere Immunität gegenüber Zeitvarianzen (schon mal versucht, mit Rauschen bei Wind zu messen?)


    Nachteile:

    - keine


    P.S. Ich nehme an, Du meintest Unterschied zwischen Sweep und RAUSCHEN, und nicht MLS (ändert aber nichts an meiner Antwort)

  • Noch zwei Ergänzungen zum Thema, weil das falsch dargestellt wurde:


    Die Frage wie schnell ein Ergebnis vorliegt/angezeigt wird, ist völlig unabhängig vom verwendeten Stimulus. Es dauert genau gleich lange.


    Eine Erhöhung der Anzahl Mittelungen erhöht zwar den SNR. Davon abgesehen nimmt die Genauigkeit der Messung aber AB (unter Umständen sogar drastisch)! Messtechnisch kann man dies u.a. daran erkennen, dass die Kohärenz sinkt. Eine Ursache (gibt auch noch andere) liegt darin, dass die statistische Wahrscheinlichkeit von Zeitvarianzen zunimmt. Entsprechend sollte man nur so viele Mittelungen verwenden, wie erforderlich sind, um einen genügenden SNR zu erreichen bzw. ist es in den meisten Fällen evtl. sinnvoller den SNR durch eine grössere Blocklänge/Messzeit zu erhöhen als durch mehr Mittelungen.

  • Ohne Angabe der Methodik finde ich das etwas (zu) pauschal.
    Ich kann mit nem Sweep und Dual-FFT messen (vgl. Dr. Sven Müller) oder ich kann spezielle Messverfahren mit speziellen Sweeps nehmen (Farina) oder ich kann z.B. eine TDS Messung machen.

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  • Ohne Angabe der Methodik finde ich das etwas (zu) pauschal.

    Ich habe die Ursprungsfrage so verstanden, dass es um den Unterschied verschiedener Stimuli geht und nicht um einen methodische Vergleich unterschiedlicher Verfahren.


    Mir ist schon klar, dass eine TDS oder eine MLS zu einem anderen Zeitpunkt "liefern" als eine 2-Ch-FFT. Das ändert aber nichts an meinen Aussagen:


    - Wann das Resultat vorliegt ist unabhängig vom verwendeten Stimulus

    - Mehr Avgs = grösserer SNR, aber höhere Ungenauigkeit


    Beides ist unabhängig von der Methodik und deshalb pauschal gültig.


    Mal ganz abgesehen davon: Wer misst heute - über 20 Jahre nach Müller und Farina und bald 60 Jahre nach Heyser - noch mit MLS oder gar TDS?

  • mit einem TDS messsystem hatte ich mal mitte der 90er jahre zu tun, seither nicht mehr. ich messe jedenfalls nur mit 2-kanal FFT.


    dann werfe ich mal konkrete daten in die runde. meine standard-vogehensweisen mit den mittelungen sind


    - bei frequenzgangmessungen (Pinknoise oder sweep) ohne große störgeräusche: 0-2 mal


    - bei frequenzgangmessungen (Pinknoise oder sweep) mit störgeräuschen: 2-8 mal


    - bei frequenzgangmessungen mit musiksignalen: 16-32 mal


    das sind jetzt keine festgeschriebenen werte, sondern meine "voreinstellungen". bei bedarf kann das natürlich variieren, aber meistens sind das so die werte, die ich nutze.

    wie ich schon schrieb, benutze ich meist kürzere messignale (mit Systune 0,74-1,49s).

    wenn ich raumakustische parameter messen muss, wähle ich diese fenster natürlich deutlich größer (mindestens über der nachhallzeit des raumes).

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • eine messung bedeutet: die FFT wird so lange wiederholt, bis die anzahl der gewünschen wiederholungen (=mittelungen) erreicht ist. daraus mittelt das programm das ergebnis.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

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