Projektionsöle?

  • Hallo,


    erst mal Grüsse an alle hier im Forum - bin nämlich neu hier :smile:
    Eigentlich ist meine Frage eher was für einen Chemiker aber vielleicht hat doch jemand einen Tip für mich. Ich bastle Geräte die Flüssigkeitsmischungen durch Lichtquellen pumpen (z.B. Diaprojektoren, OHP`s). Dabei bin ich momentan auf der Suche nach "idealen" Flüssigkeiten die folgende Kriterien erfüllen: nicht Mischbarkeit (also trennendes Verhalten), die Möglichkeit wenigstens eine Flüssigkeit einzufärben, chemische Stabilität, nicht brennbar bzw. sehr hoher Flammpunkt. Als praktikabel hat sich z.B. Silikonöl und gefärbtes Glyzerin erwiesen. Jedoch bekomme ich kein Silikonöl zu einem eingermassen erschwinglichen Preis (1 Liter 200 Euro). Gibt es Hersteller die sowas günstiger verkaufen, gibt es andere Flüssigkeiten die solche Kriterien erfüllen?

  • hallo,


    Ist bei mir eine zeitlang her, aber soweit ich mich erinnere mischen sich Tetrachlorkohlenstoff und Wasser nicht. Das Zeug ist auch nicht zum brennen zu bringen. Allerdings sollte es nicht wegdampfen koennen. Das ist net sooo gesund :smile: Wenn auch nicht akut giftig.


    CU
    Martin

  • Tetrachlormethan (Tetrachlorkohlenstoff)


    Tetrachlorkohlenstoff ist ein starkes Zellgift. Es schädigt hauptsächlich Leber und Nieren und seine Dämpfe wirken - ähnlich wie Chloroform - narkotisierend. Die Maximale Arbeitsplatzkonzentration (MAK-Wert) beträgt10 mL m-3 und der Biologische Arbeitsplatztoleranzwert (BAT-Wert) 1,6 mL m-3 bezogen auf die ausgeatmete Luft. Das Einatmen von Tetra-Dämpfen verursacht zunächst Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel. Es kann zu schweren Schäden des Zentralnervensystems mit Herabsetzung der Sehschärfe, Taubheit und dergl. führen. Dauert diese Exposition länger, ruft Tetra schwere Schädigungen der Leber und der Nieren hervor; es kann zu Lebercirrhosen kommen. Im Tierversuch hat sich Tetra als carcinogen erwiesen, deshalb ist es in Abschnitt III B [EU: C3 nach Soester Liste 1997] (Stoffe mit begründetem Verdacht auf krebserzeugendes Potential) der MAK-Liste aufgenommen worden.


    "... wie alle niederen Chlorkohlenwasserstoffe zersetzt sich Tetra unter Einwirkung von Licht und Wärme, insbesondere in Anwesenheit von Feuchtigkeit, unter Bildung von Phosgen, weswegen seine Verwendung als Feuerlöschmittel seit 1964 verboten ist. Eine weitere Gefahr im Umgang mit Tetra besteht in seiner starken Reaktionsfähigkeit mit Alkali- und Leichtmetallen (z.B. Mg, Al). Gemische von CCl4 und Al-Pulver können explodieren, und die äußerst heftige Reaktion mit metallischem Natrium hat schon zu schweren Laborunfällen geführt. Nach BORCHERS gelangen jährlich ca. 100 kt Tetra in die Atmosphäre. Damit stellt Tetra ebenso wie andere Chlorkohlenwasserstoffe einen Bestandteil der Luftverunreinigungen dar. Wegen seiner Beständigkeit - man rechnet mit einer atmosphärischen Lebensdauer von 60 - 100 Jahren - reichert sich Tetra besonders in der Stratosphäre an, wo es durch UV-Photolyse abgebaut wird. Dabei entstehende Radikale könnten mit O3 reagieren und damit zur Minderung der Ozon-Schicht beitragen."


    (Zitat aus Römpps Chemie-Lexikon, 1988)


    :sad: Ähm, also ich weis ja nicht so recht ... kann es sein das Du Dich da getäuscht hast?

  • Tetra... ist also vom Tisch. Wär ja auch noch schöner mit irgendwelchen Giften zu hantieren. Aber die Hersteller von Ölscheibenprojektoren solltest Du mal fragen.
    Ich kenne zwei Leute die sich mit sowas auskennen könnten: einen Theatertyp der früher Ölscheibenprojektoren selbst gebaut hat und einen Verleiher der mal Chemie studiert hat. Werde schleunigst fragen und Dir bescheid geben.


    Didi