Kombination von Bässen mit unterschiedlicher Bestückung

  • Hallo zusammen,


    hat jemand von Euch Erfahrungen mit dem Einstz von Bässen mit unterschiedlicher Bestückung und nicht exakt gleicher Abstimmung. Es handelt sich in meinem Fall um 15"er bzw. doppel 15" BR mit Audax bzw. Fane bestückt, alle so um die 50 Hz abgestimmt. Ich hatte bisher den Eindruck, dass es ganz gut klappt, aber vielleicht gibte es ja Gründe, die auf jeden Fall dagegen sprechen.
    Würdet Ihr Die Boxen eher als mono Cluster in der Bühnenmitte oder verteilt aufstellen?


    Gruss

  • @bassking


    Ich prakiziere so etwas schon seit Jahren.
    Allerdings geziehlt mit zwei verschiedenen Systemen.
    Einmal 15" stummelhorn und 15" Hypridhorn (Art Rutsche)
    Allerdings fahre ich die dann auch mit extra Verstärker und Controllerweg an.


    Hat aber etwas gedauert bis ich rausgefunden haben wo ich trennen muss und wo ich anheben bzw absenken muss.


    Da hilft nur rumprobieren und gegebenfalls mal rauschen.


    Grüße, Mario
    Probieren geht über Studieren.

    no virtual - no line - no EQs

  • Jo, gleiche Trennung. so bei 110hz.
    die Stummel bei ca. 80hz betont
    die Rutschen bei ca. 60hz


    aber nur minimal. +3db/0.300


    Bei dir läuft das aber warscheinlich nicht. Da du ja völlig andere Systeme hast.

    no virtual - no line - no EQs

  • so extrem kenne ich mich da jetzt auch wieder nicht aus aber soweit es mir ist habe ich mal was gelesen dass du probleme mit der frequenzenaufhebung haben kannst. irgendwass in die richtung. aber eben ich denke mal dass 4 von den gleichen schon mehr bringen würden als diverse sachen zusammenzuhäufen

  • Mich hat eigentlich der Drang nach Perfektionismus dazu gebracht.


    Ich verlange von den Bässen das sie einerseits sauschnell ansprechen und noch einen ordentlichen Punch liefern.
    Andererseits sollen die Bässe aber auch schon warm und tragend sein.
    Meiner Meinung nach gibt es keinen Subwoofer der das so kann. Deswegen extrem schnelle und schön weiche mischen.


    Das habe ich auch schon so in Festinstallationen so gemacht.
    Das klappt ganz gut, wenn man prozessorseitig etwas arbeitet. Dabei müssen vorallem die Laufzeiten berücksichtigt werden. Steckt also etwas Arbeit dahinter bis das hinhaut.


    In deinem Fall sind die Systeme sehr ähnlich. Ich kann mir kaum vorstellen, das es so schlecht ist. Im Forum ist das wohl ehr so, dass so etwas als Sparmassnahme angesehen und deswegen gleich verteufelt wird. Aber man nimmt doch was man hat und macht was daraus. Ich denke man kann daraus was machen, ohne Einbusen. Probier halt ein bischen was aus. Auch scheinbar dumme Sachen entpuppen sich manchmal als Sinnvoll. Bei Livemix könnte man zb auch ein System links und eins rechts stellen. Liegt halt dann am FOH-Mann das Sinnvoll ins Stereobild zu mischen. Wenn man das dann richtig einschätzen kann, berücksichtig man beim aufbau gleich die Architektur der Aera und kann unymetrien entgegenwirken.


    Was man auf keinen Fall machen sollte ist Komponenten mischen die Leistungsmässig zu große Differenzen haben. Das geht sicher in die Hose. Da überheizt man schnell das kleinere System, ausserdem bringt das schwächere kaum Pegelgewinn.

    no virtual - no line - no EQs

  • Hallo,


    vielen Dank 'mal für die Antworten. Was man vermutlich nicht tun sollte, ist die unterschiedlichen bassreflex Systeme direkt nebeneinander zu stellen. Sonst wird man in bestimmten Frequenzen aufgrund der Pasendrehung destruktive Kopplung haben. Hast Du auch schon Erfahrungen mit Aufstellungen der Bässe in drei Blöcken (links / rechts / mitte) ?


    Gruss C.

  • Diese Ansichten erstaunen!
    Natürlich kann man verschiedene Systeme im Bass kombinieren.
    Man muss dafür sorgen, dass die Systeme in Phase sind. Das ist kein Hexenwerk, aber man muss wissen was man tut. Es gibt Bassboxen, die einen 18er und einen 15er drin haben, die im selben Frequenzbereich laufen. Es gibt keinen Grund, das nicht zu tun, wenn bekannt ist, wie sich die Systeme verhalten. Das selbe gilt für den Mittelhochton, nur Pfuschen da viele Amateure rum, ohne sich zu überlegen, was passiert.
    Die Oben erwähnten BR Boxen etwa gleicher Abstimmung (gemessen oder geschätzt) werden sich genügend gut ergänzen trotz verschiedener Lautsprecher Marken die eingebaut sind. Wenn es verschiedene Bauarten wären, müsste man messen und delay hernehmen, oder mit der Aufstellung experimentieren (Aufwendig!!!)


    Warum werden hier irgendwelche halbwahrheiten wiedergegeben, die man selber nicht mal im Ansatz zu verstehen versucht?
    Dabei würde es einige HKS weiter bringen und ev. sogar mit der Zeit zu Profis machen, wenn sie sich mal über Schallausbreitung informieren würden. Und was ein LS so macht, ausser Watt, Boah-ey

  • Wie Jack schon sagte kommt es sehr auf die verwendeten Boxen an.
    So funktioniert es bei bassreflexboxen teilweise recht gut, zwei verschiedene chassis im gleichen frequenzbereich zu betreiben, aber bei z.B. Bassreflex und Hornlautsprechern ohne laufzeitkorrektur eher schlecht, bis grottenschlecht. Außerdem kommt es noch darauf an, wie die Lautsprecher angeornet sind (ob in eizelnen stack jeweils der gleiche speaker, oder in den stacks selbst gemischt)


    habe noch ein aktuelles beispiel zu dem thema:
    Rock VA in Dortmund:
    4x Oberton 18 xb 700 (2x Crest CA 12 gebrückt)
    4x B&C 15 TBX 46 (Camco Vortex 6)
    betrieben im gleichen Frequenzbereich. Ich hatte erst gewisse Zweifel, ob das gut geht, da die Obertöner auch etwa 5 Hz tiefer getuned sind als die TBX (membrangewicht und antrieb der chassis aber ähnlich). In der Praxis funktionierte das ganze dann aber erstaunlich gut. Die Basedrumm kam richtig schön druckvoll und sauber rüber. Auch ein kurzes nachmessen der Bässe einzeln und in Kombination hat keine negativen Ergebnisse aufgedreckt.
    http://www.extreme-webhosting.de/thomas/DSCF0040.JPG

  • @Inspiron


    Die Standart 18" Hörner funktionieren meiner Erfahrung nach nicht ein kleinen Räumen. Ausserdem zu träge für meinen Geschmack. Zu viel über den Controller zu verändern ist auch nicht mein Ding. Irgendwelche starken Anhebungen bei 60hz oder tiefer, würden die Systemleistung beschneiden, da dann die Limiter bei diesen Freq zu schnell dicht machen.
    Will man ja auch nicht.


    Ich habe auch schon mit etlichen anderen Kombinationen gearbeitet. Mir gefällt es so am besten. Ist jetzt ein 5-Weg aktivsystem.
    (2x controller 2in6)
    (Topteil) 1"High, 8"Highmid, 12"Lowmid,
    (Kick)2X 15 Bass
    15o.18" Sub.


    Wobei Bass und Sub meisten im "fast" gleichen Band arbeiten.
    Grüße...

    no virtual - no line - no EQs

  • Also so einfach wie ihr das darstellt ist es nicht zwei verschiedene Basskisten zu mischen!!


    Bei Bassreflexboxen läuft unterhalb der Tuningfrequenz die Phase weg (Bassreflex="akustischer Filter") . Liegt die Tuningfrequenz der anderen Box höher, gibt es mit Sicherheit Interferenzen.


    Bei Konstruktionen höherer Ordnung ist der Phasenverlauf wesentlich komplexer.


    Selbst mit FIR Controllern ist dieses Problem nicht ohne weiteres zu beheben. Wenn die Phase im Bassbereich angepasst werden soll muss das ganze System um eine relativ lange Zeit verzögert werden. Dies kann im Mittel- und Hochtonbereich schon hörbar sein.



    So ein "Bassgulasch" kann sich mit etwas Glück ganz gut anhören (worauf es ja letztlich ankommt), aber optimal ist das nicht.


    Gruß

  • @K
    Also die oben angesprochenen Reflexboxen sind ja weitgehend Kohärent.
    Und Phasenfehler im Bass muss schon ein rechtes Stück sein, bis keine Summierung mehr stattfindet. Keiner sagt es sei einfach, ich schrieb ohne messen nix, und Hippeli hat wohl ne Weile rumprobiert in ständig wechselnden Räumen und draussen.

  • K.audio


    Zitat:
    Bei Bassreflexboxen läuft unterhalb der Tuningfrequenz die Phase weg (Bassreflex="akustischer Filter") . Liegt die Tuningfrequenz der anderen Box höher, gibt es mit Sicherheit Interferenzen.


    => genau da sehe ich auch das Hauptproblem; aber vermutlich ist da die Lösung, keine unterschiedlichen Typen zu einem Cluster zusammenzustellen (damit es keine direkte Auslöschung gibt). Die Interferenzen, die sich in grösseren Entfernungen ergeben, sind wahrscheinlich auch nicht schlimmer als das, was durch unterschiedliche Hörpositionen und den Raum zustande kommt.


    Aber nun noch ein anderes Thema (das aber auch ein bisschen dazugehört); was würdet Ihr denn bei DelayLines empfehlen; die Bässe mit verzögern und dezentral aufstellen oder alle Bässe vorne und nur die MHT als DelayLine aufstellen?


    Gruss C.