Surround-PA 5.1

  • Für Live-Anwendungen kann ich euch folgen, aber wie ist das bei der vorhin angesprochenen Openair-Kino-Geschichte. da muss man schon delayen. Kann man nicht mit zwei delaylines fahren, also eine für die Front und eine entgegengestzte für die Rear?


    FL dFL1 dFL2 ....
    ... dRL2 dRL1 RL
    X
    X
    X
    X
    X
    ... dRR2 dRR1 RR
    FR dFR1 dFR2 ...



    @ InselGerd: Die haben schon 6 Spuren auf einer DVD und nochmal 2 für Stereo und nochmal welche für die anderen Sprachen, die sind halt nur in einem Kompressionsverfahren ähnelich dem ATRAC bei Minidisc geschrumpft, da wird nicht auf solche Schweinereien wie bei dem alten Prologic mit Phasensachen zurückgegriffen. ICh habe das auch schon dazu genutzt um bei Video-Projectionen und 5 Spur-Playback Lowcost syncron einzuspielen. Hat eigendlich ganz gut funktioniert.

  • Wenn ich Euch richtig verstehe, wollt ihr die Veranstaltungsfläche ich kleine Segmente aufteilen und in jedem Bereich rückwärtig Schall einstrahlen. Die Schall von vorne soll eine PA an der Bühne aussenden?


    Wichtig ist, dass die Zeit und der Pegel in jedem Bereich angepaßt wird. Jeder abstrahlende rückwärtige Lautsprecher braucht also ein eigenes Signal (zeit- und pegelverändert) und somit einen eigenen Amp. Denn das Signal von vorne kommt ja in jedem Segment mit anderer Zeit und anderem Pegel an.


    Und dann über das gesamte Zuschauerfeld ein Truss-Gitter, so das man an den richtigen Punkte die eng abstrahlenden montieren kann?


    Ich gehe jetzt mal von Segmenten von maximal 5x5m aus, weil sonst innerhalb des Segments ein kleiner Hotspot entsteht, der wiederum andere Leute im Segment außerhalb des Hotspots stehen läßt.


    Und nun noch die Schallinterferenz zwischen den Hotspots betrachten?


    ... ich gebe dem keine große Chance. Die Lösung heißt hier IMHO Wellenfeldsynthese. (Was bei einer Hochrechnung Eurer LS-Zahlen sogar einfacher sein könnte).

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  • Habe genau sowas schon live gesehen, im Brückenforum Bonn (Saal). War ein Projekt von zwei SAE-Alumnis, die den BA machen (Bachelor of Arts, so ne Art Doktorarbeit). (Es wurden halt auch anschließend Fragebögen ausgefüllt etc.)


    Die haben das mit ProTools realisiert (natürlich vorher im Studio vorproduziert). Eine (sehr gute!) Salsa-Kapelle auf der Bühne, die wirklich live gespielt hat (ich vermute, nach Klicktrack, die hatten InEars), und dann halt so Spielereien, dass einige Signale (z.B. diverses von den Percussions oder auch mal Bläser) im Kreis rumgewandert sind, etc. pp.


    Das Signal war allerdings ziemlich laut gemischt (muss ja, um die Klangquelle von der Bühne zu übertönen). Ich hatte zwar kein Schätzeisen mit, aber ich schätze mal so um die 110 dbA im Schnitt.


    Trotzdem, das Endergebnis war obergeil! Sowas würde ich gerne öfters sehen (bzw. hören). Wobei ich anscheind der einzige war, der sich von vornherein den ungefähren SweetSpot zum stehen ausgeguckt hat.

    We're on a mission from God. - Elwood Blues

  • Live habe ich das auch schon gehört, aber halt nur in einem nicht so riesigen Rahmen. Das war im Planetarium in München da haben die Electroleute von Console gespielt und Christian Schröcker hat das ganze gemischt in Surround.
    Aber wenn das größer wird und nicht mehr nur 200- 300 Leute zuhören dann wird die Sache schon nicht mehr überschaubar.


    OT. Bacherlor ist der kleinste Akademische Grad (übersetzt Geselle), dann kommt der Master, gleichzusetzten dem Diplom, (Meister wie im Handwerk) Doktor kommt erst danach. Bachelor arbeiten haben bei uns hier an der Uni auch nur einen Umfang von 3 Monaten arbeit, Masterarbeiten können 6 Monate bearbeitet werden, und einen Doktor schafft man selten unter 3 Jahren.

  • Hallo


    Also so weit ich weiß, wird das in der nächsten Zeit nichts mit der Wellenfeldsynthese. Es gibt zwar irgendwie ein Demo-Kino, aber für eine große Live Geschichte ist das von der Rechenleistung viel zuaufwändig. Um das richtig zubetreiben, muss man ja die Wellenfront, bzw das Signal für jeden einzelnen Lautsprecher berechnen. Da diese im Idealfall dicht and dicht stehen hätten wir also für ein Stadion eine riesen Anzahl von einzeln anzusprechenden Lautsprechern, eine riesen Anzahl von Amps und außerdem wird unglaublich viel Rechenleistung beansprucht.
    Naja und ein Cluster mit Highspeed verbindungen ist auch nicht gerade billig, sowie dieProgrammierung auch nicht ganz trivial ist (na gut das Programm bräuchte man ja nur einmal. Außerdem braucht man ne große USV, denn wenn das Cluster einmal down ist dauert das zuerst mal zum neu booten.
    (Außerdem vermute ich, dass so eine Berechnung doch eine erhebliche Latenzzeit mit sich brächte)


    Mfg
    David

  • PP 10/05 S.112 Outdoorkino für 20.000 Mann im Olympiastdion ;)


    Da keine perforierte Leinwand vorhanden war, hangen die Center neben dieser, daher 2 Bananen Q1 als Center rechts und links neben der Leinwand und dann direkt daneben (außen) je Seite noch ein Array Q1 für rechts/links. Angeblich wurden alleine 150St. Q1 eingesetzt und insgesamt 40 Amps.
    Für Surround haben die C4 & C7 genommen, allerdings von oben senkrecht runter.


    Ich meine (nicht wirklich sicher) im Kino sind die Rears die einen umgeben untereinander nicht zeitverzögert. Eben genau deshalb entsteht auch dieses sogenannte "diffuse" Klangfeld, was man z.b. zu Hause nur mit Dipolen nachahmen kann. Direktstrahler klingen da anders. Sicherlich ist so eine Anlage immer auf den Hot Spot in der Mitte ausgerichtet, aber auch auf den anderen Plätzen kann sich das imho schon hören lassen. Die Front hört man eh immer, auch bis in die letzten Reihen und auch ob ein Effekt nun von rechts oder links hinten kommt hört man, egal wo man sitzt.
    Als Pult nimmt man wohl am besten ein Digitales. Bei Yamaha kann man selbst mit dem 01V96 schon ein Signal frei im Raum kreisen lassen, soweit ich die Software und das Handbuch verstanden habe. Mischungen bei denen man einfach Vorne und Hinten aufteilt gehen auch ohne Probleme mit jeder 0815 analogen Kiste mit min. 4 Subs, aber ein Signal frei in den Raum stellen oder "Fahrten" die sind wohl nur digital möglich. Oder man schleppt so ein riesen Studiopult mit 7.1 Panning mit sich.

  • Wenn ich mich richtig entsinne war es bei Pink Floyd doch nicht ein 5.1 wie es im Kino verbaut wird. Es ging auch in die Richtung die schon genannt wurde. Einzelne Soli oder Signale, ich glaube es war z.B. ein Hubschrauber in einem Intro zum Lied flogen dann quasi an den Zuschauern vorbei. Von Lautsprecher zu Lautsprecher Richtung Bühne oder umgekehrt.

  • Es stimmt, die Wellenfeldsynthese wird noch lange dauern. Das liegt auch daran, dass es kein Filmmaterial gibt. Hollywood produziert nicht für Wellenfeldsynthese (weil es wiederum kaum Kinos dafür gibt).


    Also nochmal zu 5.1:


    Der Mensch ortet die Schalleinfallsrichtung gemäß dem Gesetz der ersten Wellenfront. Dazu kommt aber auch, das das Gesetz der ersten Wellenfront eine maximalen Schalldruckdifferenz der ersten eintreffenden Wellen zu den folgenden fordert. Erlaubt sind - wenn ich mich recht erinnere - 10dB.


    Auf einem 4 Punkt Feld 25 x 25m ist es unmöglich, die Laufzeiten und die Pegel in den Griff zu bekommen, so dass ein Flugzeug von hinten nach vorne fliegt und dabei von der ersten Reihe wie von der letzten Reihe gleichermaßen wahrgenommen wird. Das sind Grundlagen der Akustik, die der tollste Lautsprecher nicht verändern kann.


    Ich halte 5.1 auf großen Flächen mit 4 Punkt für eine schlechte Idee. Funktionieren tut es nur im Hotspot - also für eine Minderheit der Besucher.

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  • Ich war da nicht anwesend. Ich sprach auch nicht von gleichmäßig. Bei dem Berlinkonzert von the wall bei dem das ja zum Einsatz kam war eh nicht mit so einer Menschenmenge gerechent worden. Führt wohl aber am Thema vorbei ;)


    Ich glaube damals war es einfach etwas neues, das wurde ein paar mal eingesetzt und keiner der Zuschauer hat da wirklich auf Auslöschungen und Sonstiges geachtet. Mit den Heimkinos und dem Einzug immer modernerer Technik wurde eben auch der Hörer verwöhnter.