IT STROMNETZ z.B. in Krankenhausern und PowerCon....

  • Hallo,


    hätte gerne mal gewußt wie ein IT - Stromnetz (z.B. in Krankenhäusern, Techn. Großanlagen etc.) aufgebaut ist - habe schon im Forum gesucht und gegoogelt aber nicht wirklich was gefunden und ich will keine Fische fangen.. (google-Ergebnis) :D


    Meines Wissens wird Nulleiter und Phase gemeinsam abgesichert und läuft über einen Differenzsstrommesser (ähnlich FI) mit dem die Isolation etc. gemessen werden kann. Jede Doppelsicherung hat einen eigenen Differenzstrommesser(?) Aber wie ist es dort mit dem Schutzleiter?


    Vielleicht gibts hier ein paar Elektro-Meister die mir das erklären könnten damit ich nicht dumm sterben muß... :D


    Und noch ne Frage: Ist es erlaubt in einem Netzwerkschrank (19"-Gestell) ein Gerät das einen Powercon -Eingang hat, den Powercon-Stecker an ein 3x1,5mm²-Kabel (starr - keine Litze) anzuschließen oder darf man PowerCon nur an Litzen (mit Aderendhüle nätürlich) anschließen?
    mfg


    B.9er

    ...denn Licht ist Musik für die Augen!!!

  • Im IT-Sytsem erfolgt nur im Falle eines ersten Fehlers (Körperschluss) keine Abschaltung, sondern eine Meldung. Bei Auftreten des ersten Fehlers muss eine Überwachungseinrichtung ein optisches uns/oder akustisches Signal auslösen.


    Alle Körper der zu schützenden Betriebsmittel sind gemeinsam zu erden. Der Sternpunkt des Netztransformators oder Generators ist isoliert oder über eine hohe Impedanz geerdet.


    Vorgeschrieben ist das IT-System Z.B. in Intensiv-Bahandlungsstationen, Operationsräumen sowie im Bergbau und in Hüttenwerken. Es wird auch in Produktionsstätten der chemischen Industrie, als Ersatzstromversorgung bei Einsätzen der Feuerwehr und auf Schiffen eingesetzt.


    Im Gegensatz zum TN- und TT-System, bei denen im ersten Fehlerfall abgeschaltet wird, erfolgt im IT-System erst nur eine Meldung. Beim Entstehen nur eines Fehlers tritt ein geringer Fehlerstrom auf und die zulässige Berührungsspannung wird nicht überschritten. Die Bedingung Ra * Id <=50V muss dabei erfüllt sein. Der Schutzleiter nimmt das Potenzial des den Fehler auslösenden Leiters an. Eine Gefahr besteht nicht, da alle Körper das gleiche Potential über den Schutzleiter besitzen. Der Arbeitsprozess oder iene Operation kann also abgeschlossen werden. Der Isolationswiderstand der Verbraucheranlage wird durch eine Isolationsüberwachungseinrichtung laufend kontrolliert und gemeldet. Der erste gemeldete Fehler muss möglichst rasch behoben werden, da bei einem weiteren Fehler in einem anderen Außenleiter die Schutzeinrichtung des Betreibsmittels abschaltet.


    Der Fehler- oder Abschaltstrom fließt dabei über die Stromkreise der fehlerhaften Betriebsmittel. Deshalb ist die Impedanz der Fehlerschleife größer als beim einfachen Fehler im TN-System. Beim Abschalten des zweiten Fehlers muss der Schleifenwiderstand die Bedingung Zs <= U/(2*Ia) erfüllen. Im IT-Netz mit verteiltem Neutralleiter (Vierleiternetz) verdoppel nsich die Abschaltzeiten.



    Ich kann nur empfehlen, sich bei solchen Fragen ein Fachkundebuch Elektrotechnik (z.B. Europa) zuzulegen oder auszuleihen, ist dort gut erklärt (s.o. :D )
    ADMIN: Das Fachkundebuch vielleicht auch noch mit auf die Buchseite einbinden!

    Wer andren eine Grube gräbt, ...hat ein Grubengrabgerät!

  • Hallo,


    vielen Dank für die ausführliche Erklärung. Wenn ich das richtig verstanden habe ist ein IT-Netz im Prinzip eigentlich nichts anderes wie ein Trenntransformator wie er in RF-Werkstätten üblich ist.
    D.H. PE ist mit Erdpotential verbunden und N und L (L1-L3) müssen über einen Trafo/Generator vom TN/TT-Netz getrennt sein damit im Fehlerfall der Leiter mit dem Fehler PE-Potential annehmen kann und die Geräte weiterlaufen können. Die Differenzstrommessung dient nur zur Fehlerüberwachung. Abgeschaltet werden muß dann ja wohl über ein Schütz etc. oder?


    Wer weiß jetz noch was über den PowerCon...? :?


    mfg


    B.9er

    ...denn Licht ist Musik für die Augen!!!

  • powercon darf - wie jede Steckverbindung - nicht mit NYM oder ähnlich angeschlossen werden.


    Du musst eine Flexible Leitung verwenden. diese kann dann aber in einer Klemmdose an NYM oder ähnliches angeschlossen werden.
    (ich gehe davon aus, dass du die vollen 20A die bei Powercon zulässig sind nutzen möchtest.

  • <apostoli>
    Das stimmt leider so nicht ganz !
    Man erinnere sich z.B. an Schuko-Einbaudosen von MENNEKES, die
    selbstredend mit einem Starrdrahtanschluß freigegeben sind.
    Eine Schukodose ist auch ein Teil eines Steckverbinders.
    Wir kennen ja alle:
    1) Starrdraht
    2) Litze + Aderendhülse
    3) weniger bekannt aber gebräuchlich, Litzenende mit Ultraschall verbacken. Ersetzt dann die Aderendhülse


    Bei Fall 2 +3) wird nichts anderes gemacht, als die flexible Litze "STARR", damit beim Anziehen von Klemmen ohne Drahtschutz die einzelnen Drähte durch die Anschlußschraube nicht verletzt werden bzw. damit man Steckklemmen überhaupt anschließen kann.


    So nun frage ich mich wo die generelle Aussage herkommt, Steckverbinder nicht mit Starrdraht anschließen zu dürfen ?
    Zugegeben, für einen <Stecker> den man oft betätigen muss, ist ein flexibler Anschluß wegen möglichem Drahtbruch vorzuziehen. In dem geschilderten Fall allerdings scheint dies eine statische Sache zu bleiben.


    Generell, wenn überhaupt, dürfte die o.g. Aussage rein auf den <beweglichen> Teil einer Steckverbindung zutreffen. Als z.B. Schukostecker, CEE Stecker, HAN-E u.s.w.


    Wenn es hier fundierte Hinweise auf Literatur gibt, wäre ich auch dankbar.


    mfg.
    HAMA

  • Das steht bei der Verwendung von Leitungen.
    Alle eindrähtigen und mehrdrähtigen Leitungen sind für feste Verlegung.
    Stecker und Kupplungen sind die Enden von beweglichen Leitungen.Selbige sind immer "feindrähtig".


    Einbausteckdosen am Ende einer Verlängerung sind ja irgendwie etwas klobig :?:


    Innerhalb der Geräte dürfen massive und flexible Leitungen eingesetzt werden.

  • Danke für die Antworten, ich meine auch das am Powercon nur Litzen zulässig sind, aber wie siehts eigentlich mit der Aderendhülse aus? Ein Kollege meinte neulich es sei nicht zulassig die PowerCons mit Aderendhülse zu verbauen da Powercon ein Blech hat was auf die Adern drückt um die Oberfläche zu vergrößern. Eine Aderendhülse würde die Kontaktfläche nämlich verkleinern..... also PowerCon in zukunft nur OHNE Aderendhülse?


    9i

    ...denn Licht ist Musik für die Augen!!!

  • Bei allen KÄFIGKLEMMEN und Klemmen mit DRAHTSCHUTZ ist keine Aderendhülse nötig.
    Benutzt man in diesen Klemmen trotzdem Aderendhülsen,müssen diese eine gute Vercrimpung haben.Es gibt sehr aufwendige Crimpzangen die genau dieses ermöglichen.(z.B. 4-fach Crimpung.)