Ease Focus und generische LA-Simulation

  • Prof. Dr.-Ing. habil. W. Ahnert ist sicher nicht nur in Deutschland, sondern weltweit das Synonym für Audiosimulation. Natürlich wissen wir nicht, ob überall wo ADA draufsteht, auch Ahnert drin ist. :wink:


    Allerdings hatte ich in den letzten 20 Jahren mehrfach das Vergnügen, ihn als Dozent zu geniessen ( also auch vor der Wende, aber im Westen ! ) und war tief beeindruckt davon, wie weit schon damals dieser "DDR-Exportschlager" unseren "Wessiingenieuren" voraus war. :shock:. Ich halte ihn auch persönlich aus eigener Anhörung für absolut glaubwürdig.


    Natürlich hat er nach der Wende und der Gründung seines Büros unverhohlen Vorlieben für bestimmte Produkte gezeigt. Das tut imho seiner Glaubwürdigkeit keinerlei Abbruch.

  • Klar, die Kompetenz von Herrn Ahnert wollte ich auch keinesfalls in Frage stellen. Er persönlich hat mit EASE Focus aber auch ungefähr soviel zu tun wie die Queen mit der Labour Partei.


    Die Daten des Line-Array-Elementes, das als Default in der neuen Beta steckt (LoudLine.efo), sind übrigens immer noch nicht "Line-Array-typisch" und von daher nur für die Simulation des Mitteltonbereichs zu gebrauchen:



    Aus diesen Bildern lässt sich übrigens auch erkennen, dass nur mit einem Balloon (bzw. einem Polar-Plot) pro Line-Array-Element gerechnet wird! (Beim CAPS ist das übrigens auch so, was auch die Fehler ab 4 kHz erklärt.)


    Korrekterweise sollte mit einem Balloon pro Quelle gerechnet werden - also für die Pappen jeweils ein Balloon und für jeden Waveguide ein Balloon. Aus praktischen Gründen kann auch nur mit je einem Balloon pro Waveguide gerechnet werden (die Unterteilung der Tieftöner in mehrere Quellen hat nur geringe Nebenwirkungen).


    Der Default der Ohrhöhe ist mit 1,80 m auch nicht praxisgerecht. Etabliert hat sich in Simulationsprogrammen eine Ohrhöhe von 1,60 m für stehendes Publikum und 1,20 m für sitzendes Publikum.

  • Zitat von "Volker Holtmeyer"

    Der Default der Ohrhöhe ist mit 1,80 m auch nicht praxisgerecht. Etabliert hat sich in Simulationsprogrammen eine Ohrhöhe von 1,60 m für stehendes Publikum und 1,20 m für sitzendes Publikum.


    Wobei man jetzt darüber philisophieren könnte, ob 1,70 m nicht eher der Durchschnittsohrhöhe entsprechen würde.


    Wie dem aber auch sei: In den Optionen kann man's einstellen.

    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess

  • Zitat von "Volker Holtmeyer"


    Aus diesen Bildern lässt sich übrigens auch erkennen, dass nur mit einem Balloon (bzw. einem Polar-Plot) pro Line-Array-Element gerechnet wird! (Beim CAPS ist das übrigens auch so, was auch die Fehler ab 4 kHz erklärt.)


    Korrekterweise sollte mit einem Balloon pro Quelle gerechnet werden - also für die Pappen jeweils ein Balloon und für jeden Waveguide ein Balloon. Aus praktischen Gründen kann auch nur mit je einem Balloon pro Waveguide gerechnet werden (die Unterteilung der Tieftöner in mehrere Quellen hat nur geringe Nebenwirkungen).


    Wer sich für unsere Interpretation der Funktionsweise von EASE Focus interessiert, dem ist die folgende Lektüre zu empfehlen:
    C:\Programme\SDA\EASE Focus\de-DE\EASE Focus Help.chm
    http://www.easefocus.de/software.html


    und weitergehend zur Simulation von kohärenten Quellen in EASE/EASE Focus
    http://www.auralisation.de/help/hlp_dll.php
    119 AES Preprint 6631: Feistel, Ahnert, Bock; New Data Format to Describe Complex Sound Sources
    119 AES Preprint 6632: Feistel, Ahnert;The Significance of Phase Data for the Acoustic Prediction of Combinations of Sound Sources


    Kurz gesagt: Die Bewertung "Korrekterweise" ist sicher von den gegebenen Randbedingungen und Fehlergrenzen abhängig.


    Grüsse,
    Stefan Feistel