Gibt es hier einen Theater- und Veranstaltungstechniker...

  • ... der bereit wäre sich ein paar Fragen zum Berufsbild stellen zu lassen? Der Studien- und Berufswahlführer gibt ebenso wie das Arbeitsamt nur wenig Informatives raus. Die Informationsbroschüren der TFH hab ich auch schon, aber ich würd mich gern mal mit jemandem unterhalten, der das Studium schon hinter sich hat (oder gerade dabei ist!).


    MfG, farad


    slash@vuine.de

  • Ok, dann fang ich einfach mal an n paar Fragen zu stellen, wenn sich jemand "von euch" bereit erklären würd die zu beantworten, wäre das wirklcih ne super Sache und würd mir einiges weiterhelfen.


    Ich stell jetzt einfach mal öffentlich, wenn ihr keinen bock habt HIER was zu schreiben: slash@vuine.de


    * Wie seid ihr auf Theater- und Veranstaltungstechnik gekommen?


    * In wiefern spielt Maschinenbau bei der praktischen Arbeit eine Rolle?


    * In was für einem Betrieb habt ihr die Prakitka gemacht?


    * Was macht ihr heute? Wie sieht der Berufsalltag aus?


    * Wie breit ist das Beschäftigungsfeld? Sitzen Theater-und Veranstaltungtechniker in aller Regel "nur" in nem Theater oder organisieren die Festivals, gehen mit auf Tour?
    Wie ist (natürlich nur ganz grob geschätzt!) die Verteilung von "sesshaften" und "nomaden"? *g*


    * Meint ihr, man sollte direkt Studieren, oder ist eine Ausbildung von großem Vorteil? (z.B. Industriemechaniker, BA Maschinenbau)


    * Würdet ihr das heute nochmal anfangen? Oder bringt einem ne einfache Ausbildung zum "Mediengestalter Bild und Ton" mindetens gleichviel? (dumme Frage, ich merks selber, wenns nicht klar ist, einfach weglassen *g*)



    Schonmal vielen Dank im vorraus, wär echt klasse wenn sich jemand erbarmen würd, mir bei der Berufsfindung zu helfen!


    MfG, farad

  • ah, konkrete fragen. schoen, wenn sich jemand so viele gedanken macht!


    1. Meines Wissens damals der einzige Studiengang in der Richtung, da ich mehr Allroundmensch, als reiner Supertontechniker war. Außerdem hätte es bei anderen Studiengaängen bei mir gehapert, Instrument vorzuspielen. Existenz in einer Fachzeitschrift erfahren, BIZ wusste gar nix drüber


    2. "Bei der praktischen Arbeit". Wie jetzt? Ist wichtig für Bphnenbau, Statik auch für Rigging, Elektrotechnik für alles.


    3. Theaterwerkstatt, da ich dort in der Schlosserei den ganzen Pflichtteil lernen konnte, Bauproben und die anderen Gewerke dort auch am besten mitbekommen habe.


    4. Schreibe gerade Diplomarbeit. Job steht fest und ist unterschrieben. Produktionsleiter in Veranstaltungstechnikfirma. Technische Planung, Kundengespräche, Personalplanung, Einkauf...


    5. alles was du willst. beispiele? okay: Ingenieruplanungsbüro, Leitung Messe, Planung Veranstaltungstechnikverleih, Kundenservice großer Lautsprecherhersteller, TL im Theater... Verteilung wie generell in der Branche. Viele Freie (als Planende, weniger Techniker), einige Feste.


    6. Ganz ehrlich: Studium direkt ist schon okay. vorher!!! und nebenbei ist die praxis aber das, was dir nachher weiterhilft. Und man sollte nach dem Studium nicht meinen, automatisch der König zu sein. Dafür fehtl echt die Erfahrung.


    7. Der Studiengang wird demnächst umgebaut, dann vielleicht besser. Gut ist, dass man genug Zeit hat, nebenbei zu arbeiten und Kontakte zu knüpfen. Als Mediengestalter sitzt du nachher meist im Studio. Das ist eine ganz andere Art zu arbeiten. Von der Arbeitszeit zwar weniger an Wochenenden, aber auch lange Tage (außer vielleicht bei grossen Sendern). Das Betätigungsfeld ist nicht vergleichbar.


    Ich hoffe, ich habe Dir erst einmal geholfen.


    Beantwort auch gern noch mehr Fragen, muss jetzt aber raus.


    Gruß,


    der hami

  • Bei mir sieht es ziemlich ähnlich aus. Ursprünglich wollte ich in Richtung Toningenieur/Tonmeister gehen. Dazu muß man aber sehr gut hören und Instrumente spielen, kann ich nicht, also fällts weg.


    Theater und Großveranstaltungen allgemein begeistern mich immer wieder. Bin nicht ganz auf die Hände gefallen, Lautsprecher bau ich seit einiger zeit selbst und habe auch mit Beschallungen immer mal wieder zu tun.


    Mit Maschinenbau und allgemein mit Metall hab ich bisher wenig zu tun, denke aber nicht, daß das ein Problem werden könnte. Mich interessiert das sehr wohl, bisher hatte ich einfach keine Möglichkeit mit dem Bereich was zu machen.




    Wie du es beschreibst ist Maschinenbau also nicht der Klotz am Bein, mit dem man sich anfangs rumschlagen muß, und dann nichtsmehr damit zu tun hat. Das gefällt mir. Ich war ziemlich erstaunt darüber, daß man 26 Wochen vorpraktikum im Maschinenbau machen muss, langsam leuchtet mir das aber ein.


    Du hast deine Praktika in einer Theaterwerkstatt gemacht. Wie kamste dazu? Wieviel hast du vor dem Studienbeginn bereits absolviert gehabt?


    Die Felder klingen ja teilweise Vogelwild. Unter anderem mehrere Wochen in der Gießerei. Hast du das auch gemacht? Wie genau nehmen die das mit den Praktikumsvorschriften?


    Dein Job steht fest, noch bevor du das Diplom hast. Toll! So wünscht man sich das bei 4,2 mio Arbeitslosen! Bist du da ne ausnahme oder wie sind die Aussichten auf nen Job?


    Erfahrung kommt nicht vom Studium, das ist klar. Aber wie meinst du das genau? Soll man sich schon vorher beim Theater für Praktika bewerben und ständig versuchen da mitzuarbeiten? Soll man DOCH sogar schon vorher ne Ausbildung haben? Oder reichen allgemeine Kenntnisse über Beschallung aus, um da nachher überhaupt ne Peilung zu haben?


    Der Studiengang wird umgebaut? Kannste das ein wenig näher erklären? Wenn nicht is auch nicht so schlimm, das werd ich dann schon merken. *g*


    Wie du siehst sind da noch einige Fragen offen, vielen Dank nochmal für die Mühe!


    mfg, farad

  • Hallo,


    ich finde es im Moment ziemlich schwierig auf diesem Gebiet eine Anstellung zu bekommen; es wird überall massiv gespart.


    Falls Du einen sicheren Arbeitsplatz haben willst, solltest Du mal bei der Schule für Rundfunktechnik in Nürnberg nachfragen. Ich weiß zwar nicht, ob die das geändert haben, aber vor Jahren wurden nur soviel Leute aufgenommen, wie der Bedarf in den öffentlichen Sendern war. Du kannst also nicht bestimmen, wo nachher Dein Arbeitsplatz ist :evil:


    Die Bezahlung ist i.d.R. auch nicht der Hit, ich denke, es muß schon enormer Spaß damit verbunden sein.


    Was Du dann später machst, ist oftmals Glückssache. Du kannst auch irgendwo nur Berechnungen machen oder aber `ne große Tour leiten.



    Schöne Grüße
    Frank

  • Franky.


    richtig, es ist natuerlich nicht alles super und einige unserer ehemaligen haben auch sehr zu kämpfen. und doch haben von uns viele etwas in aussicht oder haetten eine stelle haben koennen, wenn sie sie denn gewollt haetten.
    dass allerdings z.b. an theatern in den naechsten jahren nicht viel passieren duerfte ausser stellenabbau, muss jedem studienanfaenger klar sein.



    Farad:


    giesserei musste nicht. der prof, der die auswahl trifft, ist ne schlafmuetze. wenn es gut aussieht und realistisch klingt, duerfte das okay sein. nc nicht vergessen!


    zum praktikum in der tw kam ich so: anrufen, fertig. habe keinen pfennig bekommen und so leute nehmen die super gern. und da in dem jahr auch noch eine da ne ausbildung angefangen hat, die vorher bei mir auf der schule war, konnte man sich die unmöglichsten arbeiten teilen...
    hat mir aber einiges gebracht!
    viel interessanter ist allerdings das praxissemester, in dem es dann um eine empfehlung für den späteren job geht. sehr zu empfehlen.


    andererseits ist der unterricht halt oftmals einschläfernd und praxisfremd. eben das soll geändert werden. dann gibt es keinen dipl. ing mehr, sondern einen bachelor darunter und einen master darüber. ist aber alles noch zukunftsmusik.


    praxis nebenbei solltest du dir so legen, wie es dich interessiert. willst du unbedingt ins theater, jobbst du halt in einem derberliner theater oder oper etc. die nehmen studis sehr gern. willst du zeichnen, gibt es hier auch einige firmen. als toni ist es hier schon etwas schwieriger, weil man dafür besser superohren anstatt buecherwuermern nimmt. so sehen es halt die firmen. ich konnte ganz gut leben, indem ich in b ein paar jobs als hand und lichtler gemacht habe (bei zweitem muss man allerdings schon vorher wissen, was geht. das erste ist prächtig für kontakte) und in der alten heimat habe ich weiterhin als toni gearbeitet. dann auch mal ein projekt im ruhrgb. mit einem regisseur aus berlin, mit dem ich mich dann dort treffen konnte. klingt jetzt super, sind aber alles sachen, die nach und nach wachsen. auch off-theater für nüscht war mal dabei. man lernt halt immer mehr leute kennen.


    doch bevor das jetzt alles zu rosig klingt: man macht im studium so einiges, was wenig sinn macht. langweilig ist der rest meistens und man sollte nicht mit mathe auf kriegsfuss stehen. und am allerwenigsten sollte man meinen, als dipl. ing direkt der superstar zu sein. aber jetzt wiederhole ich mich schon.


    was man nicht verschweigen sollte ist noch die jaehrliche studienfahrt durch europäische städte, um mehrzweckhallen, theater, produktionsbetriebe etc. zu sehen. meist mit guten führungen, da vorher klar ist, daß man nicht direkt als touri anreist. hat mich durch italien, nach wien, prag, amsterdam, durch deutschland und nach paris gebracht und ich kenne jetzt die großen häuser, einige firmen dun ein paar hübsche mädchen...


    gruss,


    der hami

  • Hallo nochmal,


    Wie hast du das Praktikum verteilt? Hast du alles vor Studienbeginn gemacht, oder das meiste zwischendurch in den Semesterferien?


    Hier in Biberach gibt es mehrere Betriebe die Praktika anbieten. Kann ich das hier einfach machen und dann einreichen, oder sollte ich dem Prof erstmal nen Überblick schicken und dann frage ob das ok geht? Besagte Gießerei würde eben recht schwer werden, aber wenn du sagst das sei nicht so wild...


    Bei den Praxissemsetern muss man sich selbst um nen Job umsehen. Ist das einfach oder sollte man da auch schon zu beginn des Studiums gleich bei den Betrieben anfragen? Theaterwerkstatt klingt sehr interessant, da lernt man wohl wirklcih einiges, was man später braucht.


    Bringt "Hand-sein" denn was? Oder wird man nur ausgebeutet? *g* Ich hab nämlich vor Studienbeginn noch etwas Zeit und überleg mir da irgenwo anzuheuern. Die nächste möglichkeit von hier aus wäre wohl Ulm, aber ich denk nicht, dass es einfach sein wird, da nen Job zu finden. Muss ich mich wohl mal kundig machen.


    Mit Mathe stehe ich nicht auf kriegsfuß, 12 Punkte im Abi reichen hoffentlich. Wo wir gerade dabei sind: Wie hoch liegt denn der NC derzeit? (oder lag er, als du anfefangen hast)


    Die Studienfahrten klingen wahrlich interessant, und gegen hübsche Mädels hat wohl auch keiner was.


    Prima prima, inzwischen ist wohl sicher, dass ich das anfangen werd. Von dem angeschriebenen Betrieb kam nix zurück, ich werd wohl mal weiter auf Praktikumssuche gehen!


    Vielen dank, farad

  • Also auf der TFH Berlin Homepage steht

    Zitat


    Nachweis von 36 Wochen Praktikum bei Fachhochschulreife bzw. von 26 Wochen bei algemeiner Hochschulreife gemaess den Richtlinien fuer das Studium des Maschinenbaus oder der Elektrischen Energietechnik


    Ausbildungen werden ja ebenfalls als Praktika anerkannt. Es gilt also auch eine Ausbildung die im weiteren Sinn etwas mit E-Technik oder Maschinenbau zu tun haben...hab ich das richtig verstanden?


    gruß


    Backi

  • Backi: ja, aber inwiefern das angerechnet wird, weiss ich nicht. müsstest du doch mal mit dem netten herrn lindemann (war zumindest mal der beauftragte für das vp) sprechen. am besten zu erreichen zwischen 11.30uhr und 12.15. und manchmal tagelang gar nicht, aber er hat auch eine emailadresse, die man auf der homepage der tfh nachlesen kann.


    Farad: wie gesagt: am besten immer nachfragen, bevor du jetzt ein halbes jahr in den sack haust, ob das ohne giesserei geht. damals kein problem. ich habe mein praktikum in einem durchgezogen. fand ich irgendwie am sinnvollsten und ich konnte es mir so gerade leisten. eine praxissemesterstelle findest du, wenn du dich halbwegs verkaufen kannst. die studis sind gern genommen, explizite schnarchnasen bekommen gute stellen allerdings nicht. als hand mal reinzugucken bringt auf jeden fall etwas. allerdings dann eigentlich nur bei grossen companies, sonst bist du schnell enttäuscht.


    gruss,


    der hami