wie instrumente im algemeinen abnehmen?

  • Hi Audigy,


    Lass Dich hier nicht verunsichern. Du brauchst auch keine Sorge haben evtl. dumm dazustehen. Wenn Du dem Kollegen offen sagst das Du nix weißt über Mics und ihn drum bittest wird er Dich schon ordentlich einweisen (vergiss den Kaffee/das Kaltgetränk nicht!!! ;) )


    Eventproduction Austria hat das schon sehr gut in Kurzform verfasst.
    Interessant ist es auch mal von Shure (SM58, SM...) wegzugucken zu anderen Herstellern hin. Aber wenn Du weiter in die Tontechnik einsteigen willst kommt das zwangsläufig. Viel mehr kann man als Grundlage in einem Forum auch nicht schreiben. Zu Vielfältig ist dieses Thema.


    Du machst das schon! Und Dein Kollege wird Dir das schon ganz richtig erzählen wie das geht.


    Gruß
    Benni

    Benjamin Bruns
    32832 Augustdorf

  • Hi!


    Ich bin jetzt nicht DER Experte, was die Mikrofonierung von Instrumenten angeht und mach das auch noch nicht allzu lange, aber ich habe hier einiges im Forum bereits gelesen und das dann halt mal mit/an meiner Band getestet.


    Fangen wir mal mit dem Schlagzeug an. Ich nutze (aus Budgetgründen) das Shure Performance-Gear Set PGDMK6-XLR. Gut, 'ne HighEnd Profiband würde sich evtl. so etwas verbitten - aber sei's drum, verstecken müssen sich diese Mikros aus dieser Preisklasse dieses Herstellers nun wirklich nicht.
    Der Kick verpasse ich das PG52. Richtet man das Mikro innerhalb des Kickkessels (die Schlagzeuger mögen mir die Ausdrucksweise verzeihen) im Abstand von ca. 15..20cm direkt auf die Zielfläche des Schlagfells, wo der Schläger der Fußmaschine reinhaut, so bekommt man zwar etwas weniger 'Woouuum' aber mehr vom Kick. Weicht man von dieser Ausrichtung seitlich ab und zieht das Mikro etwas weiter vom Schlagfell weg, dann läßt der Kick nach, aber das 'Woouuum' nimmt zu. Und an dieser Stelle mußt Du wirklich probieren, bis es Dir und/oder dem Schlagzeuger gefällt. Wenn das Mikro den Sound im Inneren der Kick abnimmt, hat das außerdem den Vorteil, das 'Fremdgeräusche' zu einem hohen Maße abgeschirmt werden. Am EQ solange rumfummeln, bis es nicht mehr dröhnt und solange 'tiefpassen', bis nur noch das charakteristische der Kick durch den ihr zugeordneten Kanal am Mixer in Richtung Master schleicht.
    Das Snare kann mit einem im Set enthaltenen PG56 oder (besser) einem SM57 abgenommen werden. Das Mikro wird seitlich aufgestellt/angeklippt und zeigt dabei in einem Abstand von ca. 25cm schräg auf den Schlagbereich der Snare. Auch hier gilt wieder: Experimentieren; etwas weiter weg, etwas mehr seitlich drehen, um es weniger scharf klingen zu lassen.
    Die HiHat wird von unten aus ca. 20..30cm Entfernung mit einem SM57 abgenommen. Je weiter man an's Blech rangeht, um weniger empfindlich ist die Einstellung des Gain am Pult vorzunehmen und umso weniger bekommt man in diesem Mikro etwas vom Rest des Drumsets mit. Aber damit wird auch das abgenommene Schallereignis 'direkter' (ich weiß jetzt nicht genau, wie ich das besser umschreiben könnte) und hier gilt eben wieder mal: Ausprobieren!
    Die Toms nehme ich mit PG56 von oben ab und nehme die Ausrichtung analog der des Snares vor.
    Abschließend stelle ich noch zwei Overheads auf (PG81); die sind im Klang nach oben 'offen' und vom Frequenzgang her linear. Die sollen mir verstärkt den Höhenbereich des Drumsets einfangen. Ich stelle die Teile so auf, daß sie an Stativen ca. 50cm über der Mitte des Drumsets zum Hängen kommen und richte das Mikro, das von links 'reingereicht' wird auf die linke Schlagzeugseite und das von rechts 'kommende' nach rechts aus. Am Pult wird alles, was mit diesen Mikros und dem Bassbereich zu tun hat, weggedreht und die Panoramaknöpfe jeweils auf ganz links bzw. ganz rechts gestellt. Mit Mid- und Hi-EQ wird der Klang gefällig gemacht - halt so, daß es paßt. Da kann man wirklich kein Patentrezept geben, da die Gegebenheiten von Location zu Location variieren.
    Außerdem würde ich die Kick, die Snare und die Toms mit einem Gate (Drawmer DS201 oder DS404) versehen, wenn's knackiger sein soll. Beim Snare alternativ das Schlagfell abkleben, um den 'oiiiinnnng' in Grenzen zu halten. Bei den Toms hilft evtl. das Bedämpfen der Resofelle etwas, damit es mehr 'b[i/o/u]nk' und weniger '[i/o/u]hnnn...nng' macht. Ist aber Geschmackssache. Mir z. B. gefällt das lange Nachschwingen nicht so besonders, das vermatscht die Geschichte etwas zu stark.


    Die Gitarre nehme ich mit einem SM57 vo(r)m Amp ab. Dabei richtet man die Hauptstrahlrichtung des Mikros direkt auf die Kalotte des Ampspeakers für einen eher scharfen, höhenlastigen oder mehr auf die Seitenflächen der Membran für einen eher warmen Klang aus. Wollte ich zuerst auch nicht glauben, ist aber so! -- Beim Bass gibt's keine Probleme mit dem Mikro, denn da gehe ich aus dem (emulated-) DI Ausgang des BassAmps direkt in die PA.


    Das Keyboard geht mit seinen Line-Outs ebenfalls in eine zweikanal-DI-Box und von dort wiederum in die PA.


    Die Bläser (Tenor-Sax) haben ihre eigenen Clipmikros dabei. Die Dinger werden einfach 'montiert' und gut ist. Der Sound kommt klar und deutlich... Mehr kann man dazu nicht sagen. Gain und EQ sind auch weniger kritisch, da es unmittelbar vor der Saxtüte i. allg. so laut ist, daß man den Gain am Pult nicht sehr weit aufdrehen muß (was sich positiv auf das Rückkoppelverhalten auswirkt) und man dadurch auch nicht zu sehr den Raum mit einfängt (Sound wirkt 'trockener' - pers. Anmerkung: Ich mag es, am Mixer mit Effekten für das Ambiente sorgen zu können, als den Raum (i. w. S.) ertragen zu müssen, in dem das Instrument abgenommen wird; den bekommt man nämlich nicht abgeschaltet, falls es nicht paßt, die FX schon...).


    Die Vocals bekommen bei mir jeweils ein SM58 zugeordnet, weil die sich bis jetzt am einpfeifsichersten von allen von mir ausprobierten Mikros im Livebetrieb erwiesen haben. Leider (ja, da muß ich 'leider' sagen) bestehen unseren beiden Lead-Vocals auf ihre eigenen Mikros. Die sind zwar gut für deren Stimmen geeignet, jedoch sind die Mikros Supernieren, die jeweils 'von hinten' mehr mitbekommen, als mir lieb ist. Wird etwas kritisch, wenn man damit genau vorm Stagemonitor steht. Bei den SM58ern ist da mehr Reserve, bis es pfeift.


    Reicht das erst mal?


    Achso, was hat hier mal jemand gesagt? "Es gibt keine dumme Fragen..." - richtig! Aber hin und wieder leider mehr oder weniger unqualifizierte Antworten... ;o)



    CU!


    -Mike

  • Zitat von "Mickey S."


    Achso, was hat hier mal jemand gesagt? "Es gibt keine dumme Fragen..." - richtig! Aber hin und wieder leider mehr oder weniger unqualifizierte Antworten... ;o)


    Nein, prinzipiell gibt es keine dummen Fragen, allerdings würde ich gerne noch einmal darauf verweisen, das solche Fragen eher ins Schwesternforum http://www.party-pa.de gehören.


    Hier im Forum hat glaube ich niemand etwas dagegen, wenn hier mal jemand eine "Basic" Frage stellt, nur in letzter Zeit häuft sich das etwas, finde ich. Ist nicht persönlich gemeint.


    Trotzdem schöne Erklärung, wie wäre es wenn du die mal in einem Thread im Party PA posten würdest?

  • Zitat

    ... wie wäre es wenn du die mal in einem Thread im Party PA posten würdest?


    Klar, aber: *HEUL* ... reicht nur für Party-PA... *Seufz* ;o)



    CU!


    -Mike

  • Zitat von "audigy"


    nur fängt jeder erstmal mit der theorie an um anschließend in der praxis zu experimentieren.


    Nicht in jedem Fall. Manche (die meisten?) beginnen mit 'learning by doing'. soll sich auszahlen. fuer eine gute Einfuehrung wuerde ich mir ansonsten mal die PA-Buecher von derautor oder vom Admin zu gemuete fuehren.
    Und ja, ganz wichtig:

    Zitat von "Mickey S."


    Auch hier gilt wieder: Experimentieren


    Wenn ihr genug Zeit habt, wird dir der Ton-Techniker sicher den Unterschied in unterschiedlichen Mik-Positionen demonstrieren.


    mickey:

    Zitat von "Mickey S."


    Wird etwas kritisch, wenn man damit genau vorm Stagemonitor steht.


    Monitoren nicht parallel zur Buehnenkante stellen, sondern seitlich vor den Lead-Vocals. Sound halt evtl. gewoehnungsbeduerftig nur von einer Seite
    :)

  • Zitat von "tonmischer"

    mickey:


    Monitoren nicht parallel zur Buehnenkante stellen, sondern seitlich vor den Lead-Vocals. Sound halt evtl. gewoehnungsbeduerftig nur von einer Seite
    :)


    Schon klar. Habe ich auch mal im Probenraum versucht, den 'Monitor' etwas von der Seite kommen zu lassen. Nach ca. 5..10 min stehen die immer wieder genau vor dem Teil... ;o)



    CU!


    -Mike

  • danke mickey für den klasse bericht.


    und tonmischer
    mir wird da alles genau gezeigt =)
    freu mich auch schon drauf.


    jetzt darf ich aber erstmal wieder packen gehen für die VA heute abend :D

  • Ja, sicher hätte 1x gereicht - k. A., wie das passiert ist - sehe ich erst jetzt...


    War mir nicht mehr so 100%ig klar, da Du letzten Fr. 'was von "... jetzt darf ich aber erstmal wieder packen gehen für die VA heute abend..." geschrieben hattest. Egal, denk dann einfach im September noch mal dran... ;o)



    CU!


    -Mike