Prüfstecker 16 A


  • Das hast Du aber schön gesagt.


    Wie zu lesen ist, bezeichnet sich der Threadersteller (TE) als Laie - er selbst kann also gar nichts prüfen.


    Infolge dessen müsste er sich (aufgrund seiner gewerblichen Tätigkeit) einer geprüften Elektrofachkraft bedienen - sucht aber stattdessen einen für Laien geeigneten Prüfstecker, den es meines Wissens (noch) nicht gibt.


    Der TE schreibt, er benutzt einen Duspol. Von diesem von der Fa. Benning hergestellten Gerät gibt es verschiedene Ausführungen - ist man Laie, kann man damit auch Fehlmessungen produzieren.


    Lobend ist zu erwähnen, dass der TE hier im Board fragt. Aber keiner kann ihm sagen "Kauf Prüfstecker soundso von Firma abc", weil es einfach bisher keinen für Laien geeigneten Prüfstecker zu kaufen gibt.


    Markus Verza: Das Problem ist wirklich simpel - so simpel, daß sich noch kein Hersteller darüber Gedanken gemacht hat, diesen Markt zu bedienen (vermutlich auch, weil sich ein derartiges Prüfgerät nicht in Massen absetzen lässt, da die meisten Laien eine Fachkraft zu Rate ziehen, weil sie Angst vor elektrischem Strom haben). Ich war und bin jetzt immer noch höflich - trotz Deiner Drohung mit dem Hammer, die einem Moderator meines Erachtens nicht zusteht.


    Guten Abend!

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  • - Der Treadstarter ist laut Profil Musiker. Wollt Ihr jetzt hier allen ernstes den Fall Konstruieren das ein Musiker eine 16A CEE Steckdose nicht mehr benutzen darf ?
    Zur Erinnerung in vielen Küchen gibt es auch solche Dosen, mir ist aber neu das Köche Elektrofachkräfte sind.


    - Der Treadstarter wollte ein Gerät mit dem er das vorhanden sein des Nullleiters festellen kann. Es gab hierzu 2 Vorschläge, also hat sich offensichlich doch ein Hersteller damit beschäftigt. Es ist weder notwendig noch erwünscht eine komplette VDE 0100 Prüfung zu machen. Es geht doch lediglich darum sein Equipment vor Beschädigung zu bewaren.


    Christian Thomas
    Wenn eine Diskusion nach der Meinung eines Moderators aus den Fugen gerät greift dieser ein. Ich benutze dazu halt einen Hammer. Die Keule wir ja schon von einem anderen übellaubigen Moderator an anderer Stelle verwendet.

  • Zitat von "Markus Verza"

    Es ist weder notwendig noch erwünscht eine komplette VDE 0100 Prüfung zu machen. Es geht doch lediglich darum sein Equipment vor Beschädigung zu bewaren.


    Richtig - und das geht mit nem Duspol einfach und schnell - oder mit den angegebenen Messgeräten - die aber allesamt keine für Laien zweifelsfrei erkennbare "Gut - Schlecht"-Anzeige haben. Daher mein Tip mit dem Kurs - dessen Inhalte ich übrigens auf einer Webseite veröffentlicht habe, bzw. noch dran arbeite.


    Zitat von "Markus Verza"


    Christian Thomas
    Wenn eine Diskusion nach der Meinung eines Moderators aus den Fugen gerät greift dieser ein. Ich benutze dazu halt einen Hammer. Die Keule wir ja schon von einem anderen übellaubigen Moderator an anderer Stelle verwendet.


    OK - ich benutze dazu ne Alu-Pipe - habe also nichts gesagt und behaupte ab sofort das Gegenteil 8) .

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  • Zitat von "Christian_Thomas"


    Wie zu lesen ist, bezeichnet sich der Threadersteller (TE) als Laie - er selbst kann also gar nichts prüfen.


    Ob einer sich dabei als Laie bezeichnet oder fühlt, das spielt hier keine Rolle. Bei der gewerblichen Ausführung - und das ist auch ein Profi-Musiker (zumindest aus Sicht des Kundens und ohne Wertung der Musikqualität :) sind nun mal diese Dinge zu beachten.


    Das wäre zu einfach, wenn man dann plötzlich wieder "Laie" ist, nur damit andere Leute die Schuld haben...



    Zitat

    Zur Erinnerung in vielen Küchen gibt es auch solche Dosen, mir ist aber neu das Köche Elektrofachkräfte sind.


    Die SSP 25.1/2 spricht ja auch nur von "fremden Häusern" und im Freien. ABer es kann ja auch mal die zitierten Köche bzw. Cateringfirmen betreffen, wenn sie unterwegs sind. Wobei hier auch wieder sicherlich die Überprüfung nicht durch den Koch selbst, sondern durch andere Erfüllungsgehilfen des Caterers erfolgt.

  • Zitat von "mringhoff"


    Ob einer sich dabei als Laie bezeichnet oder fühlt, das spielt hier keine Rolle. Bei der gewerblichen Ausführung - und das ist auch ein Profi-Musiker (zumindest aus Sicht des Kundens und ohne Wertung der Musikqualität :) sind nun mal diese Dinge zu beachten.


    Das wäre zu einfach, wenn man dann plötzlich wieder "Laie" ist, nur damit andere Leute die Schuld haben...



    Die SSP 25.1/2 spricht ja auch nur von "fremden Häusern" und im Freien. ABer es kann ja auch mal die zitierten Köche bzw. Cateringfirmen betreffen, wenn sie unterwegs sind. Wobei hier auch wieder sicherlich die Überprüfung nicht durch den Koch selbst, sondern durch andere Erfüllungsgehilfen des Caterers erfolgt.


    Guten Tag Matthias,


    so kurz vor Weihnachten solche Spitzfindigkeiten?


    Also nochmal: Der TE bezeichnet sich als (elektrotechnischer) Laie und möchte ein Prüfgerät haben, daß ihm anzeigt "Drehstromdose richtig angeschlossen / in Ordnung" oder "Drehstromdose falsch angeschlossen / Fehler".


    Der TE möchte wissen, ob er von seiner Drehstromdose, die ihm irgendjemand am Veranstaltungsort zur Verfügung stellt, gefahrlos für seine Anlage / für die Bediener der Anlage drei mal 230 Volt mittels Adapter CEE/Schuko entnehmen kann. Das Drehfeld ist ihm egal, denn seine Lampen leuchten linksrum genau so wie rechtsrum.


    Solches Messgerät gibt es nicht. Allenfalls der Mennekes Drehfeldprüfer zeigt mittels roter/grüner Glimmlampe an, ob das Drehfeld richtig oder falsch ist. Er zeigt aber nicht an, ob Über- oder Unterspannung anliegt, auch zeigt er nicht an, ob der Neutralleiter N angeschlossen ist, oder gar der Schutzleiter PE.


    Da der TE elektrotechnischer Laie ist, fragt er hier in einem Fachforum und bittet um Auskünfte.


    Dem TE ist mit dem Hinweis, daß ihn der Kunde oder im Schadenfalle auch ein Richter aufgrund seiner technischen Aufbauten einer Elektrofachkraft gleichsetzt, überhaupt nicht geholfen - davon weiß er nämlich immer noch nicht, wo er den von ihm erwünschten Prüfstecker herbekommt, den der Fachhandel nicht liefern kann, weil der Fachhandel nur Meßgeräte anbietet, die zwar alle Meßdaten zeigen, mit denen eine Fachkraft den sicheren Zustand beurteilen kann, nicht jedoch ein Laie.


    Nun das, was ich eigentlich nicht hier zitieren wollte, weil hier nicht das Selbstbau-Brett ist:



    Damit kann man schon einiges prüfen - allerdings zeigt dieser Selbstbau-Tester auch nicht an, ob später unter Last immer noch alles in Ordnung ist, und für einen Laien ist es auch Lebensgefährlich, so ein Teil selbst zu bauen und eventuelle Schaltfehler im Versuch zu ermitteln.
    Daher mein Tip mit dem Lehrgang "Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten" - denn da lernt man das Messen, das Auswechseln eines Steckers, und das Prüfen nach BGV A3.


    Und ein Koch in der Küche ist auch keine Elektrofachkraft - wenn sein Salamander oder seine Fritte nicht funktioniert, holt der eine Fachkraft und lässt reparieren.


    Und wenn man sich nicht völlig sicher ist, daß alles in Ordnung ist, lässt man die Sache ganz einfach sein und holt sich Hilfe von einer Elektrofachkraft. Es reicht nämlich völlig, daß unsere Kunden/Gäste von herabfallenden Lasten erschlagen werden können, wir müssen sie nicht noch zusätzlich elektrisieren... :shock:


    Schönen Samstag, und frohe Weihnachten.

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  • Mein Statement bezog sich nicht auf den Prüfstecker und das Problem des TE, sondern um diese Aussage:


    Zitat von "Christian_Thomas"

    Die Elektrofachkraft, welche die Dose offensichtlich ungeprüft zur Verfügung stellte, handelte grob fahrlässig und haftet für die nun in eine Nebelmaschine verwandelte Endstufe.


    Und das ist eben nicht 100%ig richtig...


    Nachdem das öfters hier aufkommt, daß man meint, man könne den örtlichen Elektromeister für fehlerhafte Steckdosen haftbar machen, muss dieser Hinweis mit der SP 25.1/2 sein.

  • Hier kommen aber jetzt einige Dinge durcheinander. SP sind Vorschriften der BG, also der Unfallversicherere. Diese haben recht wenig mit dem BGB oder StGB zu tun. Die Richter oder Versicherer können sich hier ggf. am Stand der Technik richten. Bis hier mal grobe Fahrlässigkeit ins Spiel kommt ist ein weiter Weg.


    Nebenbei sind die SP nicht mehr in Kraft. Unser Fall wird in der BGI 810-1 abgehandelt. Hier steht:

    Zitat


    Vor dem Anschließen elektrischer Be-triebsmittel in „fremden Häusern“ und imFreien werden die Steckdosen auf richtigenAnschluss der Außenleiter und desSchutzleiters durch eine Elektrofachkraftüberprüft. Diese Überprüfung kann mitgeeignetem Prüfgerät auch von elektro-technisch unterwiesenen Personen durch-geführt werden. Auf die Prüfung kann ver-zichtet werden, wenn der Betreiber der An-schlüsse den ordnungsgemäßen Zustandbestätigt.


    In aller Regel wird es aber schon daran scheitern das es nicht möglich ist den Errichter der Dose zu ermitteln. Hier kann ggf. Hilfweise ein Anspruch an den Betreiber der Location gestellt werden.


    Ich kann aber immer nicht nach vollziehen wie Ihr euch hier in Rage redet.
    Ist ist tägliche Praxis das man ein Gerät oder einen Stromverteiler in eine CEE Dose steckt. Da machen jeden Tag tausende Köche, Bauarbeiter, Metallhandwerker und eben auch Musiker und VA Techniker.


    Nirgendwo wird hier eine 0100 Prüfung gefordert. Es ist Sinnvoll und wir durch diverse Erkenntnissquellen gestütze eine einfache Prüfung vor zu nehmen. Das kann mit einen "Duspol" und ein wenig Kenntniss erfolgen.
    Alternativ kann man in den Verteiler entsprechende Überwachungstechnik einbauen oder z.B das Testgerät von Ultalite kaufen. Das ist allemal besser als keine Prüfung.
    Bauanleitungen für Prüfgeräte sind net, bringen aber nichts. Wenn jemand miot einem Duspol nicht messen kann sollte er doch von Selbstbau erst recht abstand nehmen. Das ist doch das erste was hier immer kommt wen jemand einen Stromverteiler bauen will.


    Findet doch mal gangbare Lösungen.
    Diese Reichsbedenkenträger Mentalität ist nur schwer zu ertragen.
    Ich kann mir nicht vorstellen das der Fragesteller noch bei uns ist.
    Wenn ja würde ich mich freuen wenn du mal kurz deinen Eindruch dieser Diskusion beschreibts. Nicht von Inhaltlichen sonder nur von Form und Art.

  • Zitat von "mringhoff"

    Nachdem das öfters hier aufkommt, daß man meint, man könne den örtlichen Elektromeister für fehlerhafte Steckdosen haftbar machen, muss dieser Hinweis mit der SP 25.1/2 sein.


    [Scherzmodus an]


    Aha. Arbeiten in München die Elektromeister so fehlerhaft, daß Dritte (Laien) alles nachprüfen müssen?


    [/Scherzmodus aus]


    Es ist natürlich klar, daß ich an einer fehlerhaften Steckdose (wenn ich sie als solche erkenne!) nichts anschließen darf.


    Das ändert aber nichts daran, daß Schäden durch einen im Schaltschrank/oder der CEE-Dose nicht aufgeklemmter Neutralleiter durch denjenigen verursacht wurden, der den Leiter nicht aufgeklemmt hat. Wer Steckdosen anklemmt oder Kabel verlegt, hat sich an die VDE-Vorschriften zu halten. Das ist Fakt und Norm.


    Den Threaderöffner interessiert nach wie vor ein für Laien zu benutzender, einfacher Prüfstecker, welchen er selbst mit der SP 25.1/2 unter dem Arm im Fachgeschäft nicht kaufen kann.


    [OT] Wir hatten übrigens derartigen Fall einer wegen vorschriftswidrig angeklemmter CEE-Dose abgebrannten Lichtendstufe. Der verantwortliche Elektromeister musste für den Schaden haften, da der Vermietungskunde (ein Autoverkäufer) den vorschriftsmässigen Zustand der CEE-Dose als Laie eben nicht beurteilen kann. Der Elektrofachbetriebs-Mitarbeiter hatte vergessen, in der Unterverteilung einen hübschen blauen Draht abzuisolieren und aufzuklemmen. Schaden: Ein Trafo für Steuerspannung...[/OT]

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  • Zitat von "Markus Verza"

    Hier kommen aber jetzt einige Dinge durcheinander. SP sind Vorschriften der BG, also der Unfallversicherer. Diese haben recht wenig mit dem BGB oder StGB zu tun. Die Richter oder Versicherer können sich hier ggf. am Stand der Technik richten. Bis hier mal grobe Fahrlässigkeit ins Spiel kommt ist ein weiter Weg...


    ...


    ...


    Korrekt. Korrekt. Korrekt.

    Signatur verloren! Der ehrliche Finder kann sie behalten.

  • Hallo Leute.


    Also ich kann nicht ganz nachvollziehen, warum auch ein Laie nicht eine CEE Dose überprüfen sollte/dürfte, bevor er seine elektonischen Kostbarkeiten ansteckt. Er soll ja keine Aussage treffen oder Haftung übernehmen, sondern nur schauen, ob alles in Ordnung ist. Das mach ich ganz einfach mit einem Multimeter: Verteiler anstecken und jede der drei Phasen an den entsprechenden Schukosteckdosen messen. Liegen sauber 230V (+/-) an, muß ich ja schon mal keine Angst wegen Überspannung haben. Ist da was nicht in Ordnung kann ich ja eine Fachkraft rufen. Natürlich kann ich so nicht feststellen, ob der Schutzleiter korrekt ist. Aber wenn ich das jedesmal überprüfen müßte, bevor ich irgendwo anstecke, wird selbst das morgendliche Rassieren zur Tagesaufgabe (wer garantiert mir, daß der Schutzleiter seit gestern nicht weg ist???).
    Also ich halte es so, daß ich mich immer bei Kraftstrom kurz von den richtigen Spannungen überzeuge, auch obwohl ich auf keinem Zettel das Wort Elektrofachkraft stehen habe (aber der ein oder anderen noch was über Strom erzählen könnte), einfach zum Schutz meiner Geräte. Hatten es nämlich auch schon wie folgt: Dorfeigene Veranstaltungshalle, 63A CEE Anschluß, drei Jahre in folge nie ein Problem (immer gemessen), Kollege geht im Folgejahr rein, steckt an und Zack 1 Dimmer hinüber, einige PAR Brenner gestorben. Was war: im Sommer hat ein Elektriker an de Stromverteilung gearbeitet und danach den Stecker falsch angeklemmt (und wenn der keine Fachkraft ist, wer dann????)


    Viele Grüße


    David Kammerer

  • Zitat von "Markus Verza"

    Was spricht denn gegen das Gerät von Ultralite ?
    Der Preis ist vgl. mit einem Duspol happig aber wenn hilft.


    Hallo Markus,


    gegen das Gerät von Ultralite spricht derzeit nichts. Ich muss aber eingestehen, dass ich erst jetzt Gelegenheit hatte, mir die Produktbeschreibung anzusehen. Es wäre demnach das einzige Gerät, welches die geforderten Aussagen trifft - wenn auch in englischem Klartext.


    Von den mir bisher bekannten, renommierten Herstellern Beha, Fluke, Benning, Gossen-Metrawatt, Siemens oder Mennekes gibt es so etwas leider nicht.


    Und der Preis 395,68 € ist wirklich sehr, sehr heftig, für das Geld bekommste schon den Lehrgang zur Elektrofachkraft "EffT" - und dann kannste/darfste auch mit nem Duspol sicher messen. Andererseits - in meinem Messgerätepark befinden sich neben Gossen-Metrawatt auch Siemens-Messwerkzeuge - deren Preise sind auch jenseits von gut und böse.


    Zitat von "David Kammerer"

    Hallo Leute.


    Also ich kann nicht ganz nachvollziehen, warum auch ein Laie nicht eine CEE Dose überprüfen sollte/dürfte, bevor er seine elektonischen Kostbarkeiten ansteckt. Er soll ja keine Aussage treffen oder Haftung übernehmen, sondern nur schauen, ob alles in Ordnung ist.


    Hallo David,


    das hast Du gründlich missverstanden. Es geht ja gerade darum, daß ein völlig ungeübter Laie möglichst einfach feststellen möchte/soll "Dose defekt / Dose in Ordnung".


    Unter "möglichst einfach" verstehe ich nun mal "Grüne Lampe an" = Dose in Ordnung, "rote Lampe an" = Dose defekt.


    Zitat von "David Kammerer"

    Das mach ich ganz einfach mit einem Multimeter: Verteiler anstecken und jede der drei Phasen an den entsprechenden Schukosteckdosen messen. Liegen sauber 230V (+/-) an, muß ich ja schon mal keine Angst wegen Überspannung haben.


    Nun wird es technisch: Dein Multimeter wird in der Regel einen sehr hohen Innenwiderstand haben, es misst also, ohne daß Messobjekt nennenswert zu belasten.


    Nun stell Dir mal vor, an jede deiner drei Steckdosen ist eine Glühlampe mit 40 Watt angeschlossen, es fehlt aber der Neutralleiter in der Drehstromdose! Aufgrund der Phasenverschiebung von jeweils 120° zwischen L1 - L2, L2 - L3, und L3 - L1 wirst Du drei gleich hell leuchtende Glühlampen sehen und genau die "sauberen" 230 Volt auf der Steckdose messen, aber sowie Du etwas zusätzlich anschliesst, wird sich Dein Messergebnis verändern. Und wenn das nun z.B. auf Phase 1 eine Endstufe, auf Phase 2 eine Lichtanlage war, wird irgend etwas den Überspannungstod sterben. Edit: Dieses Phänomen nennt man Sternpunktverschiebung.


    Niemand sagte, dass Du täglich Deine Steckdose vor dem Rasieren prüfen sollst - hier geht es nur um die roten CEE-Dosen, an welche 230 Volt-Geräte angeschlossen werden sollen. Und sogar eine Lichtendstufe mit Drehstromstecker ist eigentlich ein 230 Volt-Gerät, welches den Neutralleiter dringend benötigt.


    Einzige sichere Methode ist das Prüfen der Dose mit einem analogen Duspol mit Dreheisen-Instrument zur Spannungsanzeige - weil dieser Duspol-Typ beim Drücken der Prüftaste genug Strom zieht (>30 mA), und z.B. beim Prüfen Phase gegen Schutzleiter auch den RCD (FI, Fehlerstromschutzschalter als Personenschutzeinrichtung) auslösen kann.


    Nun nagelt mich aber bitte nicht fest - den analogen Duspol von Fa. Benning gibt es sicher auch von anderen Herstellern unter anderem Namen - Duspol hat sich halt im Sprachgebrauch eingebürgert. Zu warnen ist vor diesen fast genau so aussehenden Baumarkt-Schätzmetern mit LED-Spannungsanzeige - damit ziehst Du zuwenig Strom, um eine sichere Aussage treffen zu können.


    Edit: Ich warne hiermit vor den sogenannten Stromprüfer-Schraubenziehern (Schraubendreher mit eingebauter Glimmlampe), diese Dinger sind brandgefährlich, da sie den Stromkreis über den Körper des Benutzers herstellen, bei Feuchtigkeit kann der Benutzer einen lebensgefährlichen Stromschlag bekommen, und daher haben diese Teile keine VDE-Zulassung (auch wenn auf den Teilen das VDE-Zeichen oft angebracht wurde)!


    Aber Du hast mich auf eine gute Idee gebracht: Eine Howto zu schreiben, wie man mit einem Duspol eine Drehstromdose korrekt prüft, und darin auch Hinweise auf mögliche Messfehler zu geben. Genau das Richtige für die Zeit zwischen den Weihnachtsbesuchen :lol:


    Und - gegen einen Anschlussfehler in einer Drehstromdose, an der zwischenzeitlich jemand gearbeitet hat, ist man nie so ganz sicher - genau darum prüft man jede Dose vor dem Anschliessen der Geräte. Mir selbst ist es nämlich auch schon mal passiert, daß ich eine Leitung für eine Gewerbe-Kaffeemaschine verlegt habe; Schutzleiter, Neutralleiter und die drei Phasen hatte ich ordnungsgemäß aufgelegt, und in den bauseitigen Neutralleiter-Klemmsteinen fehlte eine Verbindung. Aufgefallen ist das nur, weil der Kaffeemaschinen-Aufsteller bei Montage der Maschine die CEE-Dose selbst setzen wollte und dann merkte, daß der Neutralleiter fehlte. Hätte der Mann nicht geprüft, wäre ne Kaffeemaschine für 16.000 € tot...


    Selbst wenn Du beim Absetzen der Leitung den Kupferdraht leicht ankratzt, funktioniert alles eine Zeit lang - bis der Draht an der "angekratzten" Stelle bricht. Und dann tritt der Fall ein, den Markus Verza bereits schilderte: Die Suche nach dem Elektromeister, der das vor 15 Jahren installiert hat...

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    Einmal editiert, zuletzt von christian_thomas ()

  • Hilf mir zu verstehen: Wenn der Neutralleiter der Kraftstromdose fehlt, wie soll ich dann an meinem Verteiler, von dem ich weis welche Schuko L1, L2 und L3 sind jeweils 230 Volt messen? Entweder hängt der Nulleiter meiner Schukodose in der Luft und ich meß gar nichts, oder einer der drei Leitungen ist damit verbunden und ich meß u.U. 400 Volt und schon geht mein Finger wieder in die Luft und winkt einem Fachpersonal...


    Viele Grüße


    David

  • Zitat von "David Kammerer"

    Hilf mir zu verstehen: Wenn der Neutralleiter der Kraftstromdose fehlt, wie soll ich dann an meinem Verteiler, von dem ich weis welche Schuko L1, L2 und L3 sind jeweils 230 Volt messen? Entweder hängt der Nulleiter meiner Schukodose in der Luft und ich meß gar nichts, oder einer der drei Leitungen ist damit verbunden und ich meß u.U. 400 Volt und schon geht mein Finger wieder in die Luft und winkt einem Fachpersonal...


    Viele Grüße


    David


    OK, ich versuche es anders. Stelle Dir vor, der Neutralleiter in der Drehstromdose ist ein wenig oxydiert, die Schraube verrostet. Es bildet sich an der Stelle ein Widerstand...


    Mit dem Vielfachmessgerät wirst Du tatsächlich 230 Volt messen - und wenn Du die drei Phasen mit Deinen angeschlossenen Geräten ungleichmässig gegen den Neutralleiter belastest (Phase 1 mit 4 PAR 56 zu je 300 = 1200 Watt, Phase 2 mit der 1000 Watt-Endstufe, Phase 3 mit der Zuspieltechnik 150 Watt), wirst Du etwas anderes messen, nämlich auf der Phase mit der Zuspieltechnik eine höhere Spannung als 230 Volt.


    Das ganze Drama ist leider ohne zu zeichnen und sich mit Drehstromtechnik eingehend zu befassen, etwas schwer zu erklären.


    Wenn der Neutralleiter nicht angeschlossen ist, ist es tatsächlich so, wie von Dir beschrieben - wenn alle drei Aussenleiter (Phasen L1, L2, L3) gleichmässig gegen den nicht angeschlossenen Neutralleiter belastet werden, ist es auch noch so.

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  • In deinem Bsp. vorhin stand aber, daß der Neutralleiter fehlt.. :wink:
    Mit deinem "Oxidatonsbsp." hast du natürlich recht. Mir ging es drum: Es ist doch besser, ich meß vorm Anstecken mal (auch als Laie und mit meinem Multimeter), als einfach so anzustecken. Und mir ist nur nicht klar, warum ich das (Messen) nicht dürfen soll.

    Zitat

    Meine Meinung ist ganz klar: LAIEN Finger weg vom Strom!!


    Viele Grüße


    David Kammerer

  • Moin zusammen...
    Jede herbeigerufene Fachkraft oder auch der Meister wird die Anlage mit dem Duspol messen. Dieses sollte auch dem Fragesteller möglich sein-
    ein Mindestmaß an Interesse und Lernwille naturlich vorausgesetzt. So schwer ist es nun auch wieder nicht. Mit grüner und roter Lampe ist aber nicht.
    Wenn man allerdings korrodierte Kabelenden und lose Verschraubungen
    mit Sicherheit ausschließen möchte, dann hilft sicherlich nur Aufschrauben
    der Stecker oder Prüfen unter Last mit der Baustrahlermethode.
    Ich glaube kaum, das ein "Gelernter" ohne vorhergehende Verdachtsgründe so sorgfältige Untersuchungen anstellt.
    Nachdem mir wegen vergammelter Null am Verlängerungskabel des Veranstalters ein zum Glück erträglicher Schaden entstanden ist bin ich doch noch vorsichtiger geworden und schraube auch hin und wieder auf.
    Unterm Strich verlasse ich mich am liebsten auf meine eigenen Messungen! (bin übrigens keine Fachkraft!)


    Gruß
    Dieter

  • Zitat von "David Kammerer"

    In deinem Bsp. vorhin stand aber, daß der Neutralleiter fehlt.. :wink:
    Mit deinem "Oxidatonsbsp." hast du natürlich recht. Mir ging es drum: Es ist doch besser, ich meß vorm Anstecken mal (auch als Laie und mit meinem Multimeter), als einfach so anzustecken. Und mir ist nur nicht klar, warum ich das (Messen) nicht dürfen soll.


    Viele Grüße


    David Kammerer


    Das ist halt die Meinung von User Chris Neumann - dazu musst Du ihn selbst fragen.


    Ein Grund für seine Meinung kann aber sein, daß ein Laie (Laien sind bekanntlich Menschen, die von einem bestimmten Sachverhalt keine Ahnung haben) mit einem Messgerät durchaus falsche Messungen produzieren oder die Messung falsch interpretieren kann.


    Daher bin ich der selben Meinung wie Chris Neumann und sage:


    Laien - Finger weg vom Strom!


    Und bevor hier jemand einem Laien sagt, dies oder jenes ist "sicher", verweist man halt auf "Laien Finger weg vom Strom". Denn Strom kann man nicht sehen, riechen oder schmecken - die Resultate aus falscher Handhabung jedoch können drastisch sein - im günstigsten Falle eine durchgebrannte Endstufe, im schlimmsten Falle ein toter Mensch.


    Genau aus diesem Grunde schrieb Markus Verza ja auch: "Bauanleitungen für Prüfgeräte sind nett, bringen aber nichts. Wenn jemand mit einem Duspol nicht messen kann, sollte er doch von Selbstbau erst recht Abstand nehmen."

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  • @ Christian Thomas
    Uiuiui, da hab ich im Eifer des Gefechts etwas Leichtsinnig über die einzelnen Autoren hinweggelesen :(
    Hab da nur im Augenwinkel "Chris" gelesen und es gleich dir zugeordnet. Sorry!!


    Viele Grüße


    David Kammerer

  • Zitat von "ds-audio"

    Moin zusammen...
    Jede herbeigerufene Fachkraft oder auch der Meister wird die Anlage mit dem Duspol messen. Dieses sollte auch dem Fragesteller möglich sein-
    ein Mindestmaß an Interesse und Lernwille naturlich vorausgesetzt. So schwer ist es nun auch wieder nicht. Mit grüner und roter Lampe ist aber nicht.


    Korrekt.


    Zitat von "ds-audio"


    Wenn man allerdings korrodierte Kabelenden und lose Verschraubungen
    mit Sicherheit ausschließen möchte, dann hilft sicherlich nur Aufschrauben
    der Stecker oder Prüfen unter Last mit der Baustrahlermethode.
    Ich glaube kaum, das ein "Gelernter" ohne vorhergehende Verdachtsgründe so sorgfältige Untersuchungen anstellt.


    Ebenfalls korrekt, wobei Du mit den drei Baustrahlern ganz ordentlich Strom ziehst und somit mehr Last als mit nem Duspol

    Zitat von "ds-audio"


    Nachdem mir wegen vergammelter Null am Verlängerungskabel des Veranstalters ein zum Glück erträglicher Schaden entstanden ist bin ich doch noch vorsichtiger geworden und schraube auch hin und wieder auf.
    Unterm Strich verlasse ich mich am liebsten auf meine eigenen Messungen! (bin übrigens keine Fachkraft!)


    Gruß
    Dieter


    Und als Nicht-Fachkraft weisst Du auch, dass Du eigentlich nichts aufschrauben darfst und im Schadenfalle als "Letzter, der daran gearbeitet hat" den schwarzen Peter zugeschoben bekommst!?

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  • Zitat von "David Kammerer"

    @ Christian Thomas
    Uiuiui, da hab ich im Eifer des Gefechts etwas Leichtsinnig über die einzelnen Autoren hinweggelesen :(
    Hab da nur im Augenwinkel "Chris" gelesen und es gleich dir zugeordnet. Sorry!!


    Viele Grüße


    David Kammerer


    Ist schon OK - solange Du bei Deinen Messungen sorgfältig bist und auf die Möglichkeit falscher Messergebnisse sensibilisiert wurdest. Denn keiner möchte, daß jemand zu Schaden kommt.

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