Ein guter Bass vs. zwei billig Bässe –geht das?

  • Hai!
    Bei einer Diskussion hat sich eine Frage ergeben, die ich aus Ermangelung an Erfahrung einfach mal weitergebe.


    Ich habe letzte Woche unsere DB TECHNOLOGIES CLUB XD12 bei einer Privatfete eingesetzt.
    Wir hatten in einer leer stehenden Werkshalle aufgebaut und durften auch mal richtig Dampf machen.
    Hihihi - war prima. :grin:
    Beeindruckt von dem Bass hat sich ein bekannter von mir entschlossen, für seine beiden THE BOX PA502 A eine
    Basserweiterung zu kaufen. Als Budget sind 1000 EUR vorgesehen und es sind eigentlich zwei The Box TA-18 in Planung.


    Ich meine irgendwo mal gelesen zu haben, dass EIN vernünftiger Bass vom Kaliber eines FBT HIMAXX, DB Sub 18B oder
    RCT 718-AS es mit Zwei TA-18 „aufnehmen“ könnte. Der Gedanke nur einen Bass in der Gegend herumzufahren gefiel
    meinem Bekannten so gut, dass er bereit wäre, sein Budget auch auf 1300 EUR auszuweiten.


    Voraussetzung ist natürlich – dass der einzelne Bass auch ähnlich viel Bumms wie zwei TA-18 produziert.
    Daher stellt sich die Frage ist das tatsächlich so – oder habe ich da was in den falschen Hals bekommen?


    Die Argumentaton, dass sich ein drei Mal so teurer bass mit zwei billig Bässen messen muss, kann ich schon nachvollziehen.
    –Mal abgesehen von der Soundqualität-


    Um unnötige Diskussionen zu vermeiden:


    - Mein Bekannter ist mit seinen 502A im Großen und Ganzen zufrieden und möchte sie nicht tauschen.
    Mit der Bassverstärkung werden die Boxen wahrscheinlich 4-8mal im Jahr privat eingesetzt.
    - Unsere Bässe bzw. professionelle Bässe leihen kommt wegen Besitzerstolz nicht in Frage.
    - Es ist uns klar, dass man mit mehr Bässen größere Flächen beschallen kann. Es muss aber nicht immer
    ein Nachteil sein, wenn man nur einen Umkreis von 5-10m vernünftig beschallen kann.
    - Ein zweiter vernünftiger Bass in der 1300+x €Klasse ist auch in Zukunft nicht vorgesehen.


    Grüße aus dem Schwabenland
    Kerstin

  • hi,


    gibts die möglichkeit, mal mögliche setups probezuhören?
    dann kann der kunde ja entscheiden, was ihm besser taugt.


    wenn ich wetten würde, wärens dann doch zweimal ta-18 ;)


    wobei einer indoor zu zwei pa-502a für normale ansprüche
    eh reichen sollte.

    mfg


    andreas

  • Huhu!

    Zitat von "ddt"


    gibts die möglichkeit, mal mögliche setups probezuhören?
    dann kann der kunde ja entscheiden, was ihm besser taugt.

    Na logo gibt es eine Möglichkeit – einfach zu T-Fahren und ausprobieren. 8)
    Bevor man aber 500km in der Gegend herum fährt wollte ich wissen ob es überhaupt möglich ist mit einem
    druckvolleren Bass zwei schwächere aufzufangen.... :?:
    Wobei - in den recht kleinen Vorführräumen ist fast jede PA-stark genug.
    Leider kann ich den Höreinduck im Kopf nicht auf Outdoor oder andere Räumlichkeiten skalieren…



    Zitat von "ddt"

    wenn ich wetten würde, wärens dann doch zweimal ta-18 :wink:

    Hmm – das kommt darauf an; Ich habe Freddy (das ist mein Bekannter) die beiden TA-18 schon "madig" gemacht.
    Eben nach dem Motto: "Bevor Du Dir zwei TA-18 hinstellst, würde ich einen vernünftigen Bass kaufen."
    Aber 850€ vs. 1300€ für 5-8 Anwendungen pro Jahr ist schon eine Hypothek. Freddy ist Fan von Licht
    und er müsste dann zwei Scanner oder ca. 200 Llieder streichen die auch nicht ganz unwichtig sind.



    Zitat von "ddt"

    wobei einer indoor zu zwei pa-502a für normale ansprüche
    eh reichen sollte.

    Klar- genau da liegt die Chance eines guten Basses. Denn wenn’s nicht um maximalen Pegel
    geht, klingt der teurere Bass sicher sauberer und eventuell dynamischer.


    Ich muss aber auch sagen: So richtig viel schlechter als unsere 12"db klangen die 502a nicht.
    Da habe ich mehr Unterschied erwartet. Sie sind halt „brummiger“ und klingen irgendwie wie
    sie aussehen- „blockig“… einen A/B –Vergleich habe ich noch keinen gemacht. Am Limit liefen die
    Boxen allerdings nicht, sondern ungefähr 2/3 von max. Volume.


    Grüße Kerstin

  • @kerstin:


    es kommt halt immer darauf an, was die leute erwarten.


    ich kenne kunden, die von 2Xpa302a und 1-2Xta-18
    begeistert sind, weils "so drückt" und "saulaut ist"... ;)


    und das zeug läuft auch mal bei ner outdoor-party problemlos
    an einem 2kw aggregat. gutes preis-leistungs-verhältnis halt.


    warum sollte man dann für die 0815 halligalli-saufparty
    hochwertiges material hinstellen, wenn die kunden a) mit
    dem sound und b) mit dem preis zufrieden sind?


    theoretisch sollten 2X billige aktivbässe mit 1X gutem aktivbass
    gleichgestellt sein, sofern der "gute" bass 6db mehr liefert.


    allerdings ist gerade ein sauberer schneller und präziser sound
    bei den meisten standard-usern nicht so gern gesehen, die leute
    wollen ihre unpräzisen dröhnkisten, weil a) isses (gefühlt) lauter
    und b) weiß meist keiner, was denn nen guten sound eigentlich ausmacht.


    ich würde probehören empfehlen. evtl. hat ja jemand in eurer nähe
    einen ta-18 rumstehen.

    mfg


    andreas


  • Danke für die hervorragende Fragestellung. Budget, Einsatz, Vergleichstypen, alles da.


    Zur Fragestellung: Eigentlich müsste man "nur" Schalldruckpegel und Frequenzschriebe vergleichen, um eine Antwort zu bekommen. Leider kann man diese Angaben schönen - da wird was gemessen und dann auf den Halb- oder Viertelraum umgerechnet, während die anderen den gemessenen Wert tatsächlich hinschreiben. Als Ergebnis hast Du zweimal dieselben techn. Daten, aber der eine Bass pustet den anderen aus der Halle. Daher: Anhören!


    Ich (30 Jahre Erfahrung als Gitarrist, 23 als Tontechniker) habe folgende Erfahrung gemacht: Lieber weniger Equipment, aber dafür gutes. Macht weniger Probleme, und man muss weniger schleppen. Der RCF Bass ART 718 wurde bereits erwähnt, der sicher gut für Eure Zwecke (!) geeignet sein dürfte. Noch besser (mehr Pegel) dürfte der RCF 4PRO 8002AS sein. Ich sehe gerade, ich finde diesen nicht mehr beim großen T - vielleicht gibt es den nur noch gebraucht. Ist wie der 718 ein Bandpass. Ich kenne das Bassreflex-Modell 8003AS, und davon bin ich sehr begeistert.


    Viele Grüße
    Jo

  • Hallo Leute.


    Also wenn ich die Sache richtig sehe, geht es hier also um eine Basserweiterung im aktiven Sektor oder?


    Die aktiven RCF-Geschichten sind schwer in Ordnung. Das letzte Konzert wurde von Kollegen mit zwei 312A und einem 905AS beschallt.


    Ich muss sagen, es war ein schöner, runder und druckvoller Sound.


    Da wir aber nur mit passiven Bässen arbeiten, reiße ich mal die Klappe nicht soweit auf :wink: .


    Solltet Ihr Euch mit passivem Material ebenfalls anfreunden wollen oder können, dann schreibe ich gerne noch ein paar Vorschläge dazu.


    Gruß,
    Markus

    Die letzten Worte des Elektrikers:" Was ist das denn für ein Kabel?" Danach war er gut geerdet!

  • Hai ddt!

    Zitat von "ddt"

    wenn ich wetten würde, wärens dann doch zweimal ta-18 ;)


    Wette gewonnen - war (vor)gestern auf Freddys Fete - da stand ein TA-18. :grin:



    Optisch ein beeindruckender Bass - hat aber gegen zwei PA502-A keine Sonne.
    Ich habe den Eindruck man bräuchte vier von den Teilen...
    Der Bass wäre mir auch zu viel "Dröhn", "Bum Bum" find ich besser.


    Es ist übrigens EXAKT so, wie Du es in Deinem Folgepost geschrieben hast.
    Als Partygerät ist die Anlage (mit 2 Bässen) durchaus zu gebrauchen.
    Für Leute ohne professionellen Anspruch, die auch keinen Bock haben sich in das Thema
    einzuarbeiten ist so was genau richtig.
    Drei Monate zuvor war ein richtiger DJ bei einer 40er Feier in der gleichen Halle (60 Gäste).
    Er hatte eine kleine feine Dynacord Anlage dabei (? 12"Bass + Topteile ?). Die Anlage war
    einigen zu leise.
    Fast alle Gäste die auf beiden Partys waren fanden den Krach gestern cooler! :lol:


    Richtig limitierend war aber die Qualität der Quelle(n). Solange 80% übersteuerte MP3-Rips
    vom Handy gespielt werden - ist die Hauptaufgabe der PA, bei hohen Pegeln, nicht SOFORT zu verrecken. 8)


    Als ich auch mal an die Regler durfte und gekaufte CDs spielte - war der Klang und Druck ganz OK.
    Als Amtlich darf man das natürlich nicht bezeichnen und mir fehlte auch etwas die von mir gewohnte
    Leichtfüßigkeit unserer db CLUB XD12.
    Als Lautmachmaschine waren die Thomänner aber zu gebrauchen.


    Gutes Neues noch an Alle!
    Grüße Kerstin

  • hallo kerstin,


    ja, dieselbe erfahrung hab ich auch schon öfters gemacht.
    den meisten partygängern taugt der sound (hab die kombi
    aus 2xta18 & 2xpa302a), und laut genug für +-100 gäste
    auf geburtstagsparties usw. isses auch.


    und kostet halt deutlich weniger als hochwertigeres marken-
    material, was sich dann auch im mietpreis niederschlägt.
    da die leute eh kaum mehr geld für partyequipment haben,
    nehmen sie dann lieber rgendwas günstiges mit, als etwas
    mehr zu zahlen & deutlich besseren sound zu haben.

    mfg


    andreas

  • Von den physikalischen Grundlagen gesehen werden zwei (vergleichbare) Bässe immer ein entsprechend besseres Ergebnis liefern als einer alleine. Wir hatten hier auch schon Tests dazu, genau der gleiche Bass, Bestückung 18S-W1300, zwei Stück an einer Digam D4002 mit Brücke 4000W gegen vier an der selben Digam bei 2CH 1100W an 4 Ohm, allein durch das weniger an Leistung sollte man vermuten die beiden einzelnen hätten mehr performt, das ist aber eine Fehlannahme, die Verdopplung der abstrahlenden Fläche und das entspanntere Umfeld lassen die vier Bässe weit aus besser aussehen. Es bringt eben nichts ein Chassis bis zum erbrechen mit Leistung zu füttern, irgendwann ist es nur noch Heizleistung, Powercompresion usw. was eben nichts bringt. Deswegen würde ich immer einen 2x12" Bass vor einem einzelnen 15"er oder einen 2x15" Bass vor einem einzelnen 18" bevorzugen.

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


    ASR Computer & PA Technik
    André Ruhnau
    Rosenstr.6
    78598 Königsheim

  • Zitat von "Kerstin Straub"

    Huhu!

    Na logo gibt es eine Möglichkeit – einfach zu T-Fahren und ausprobieren. 8)
    Bevor man aber 500km in der Gegend herum fährt wollte ich wissen ob es überhaupt möglich ist mit einem
    druckvolleren Bass zwei schwächere aufzufangen.... :?:
    Wobei - in den recht kleinen Vorführräumen ist fast jede PA-stark genug.
    Leider kann ich den Höreinduck im Kopf nicht auf Outdoor oder andere Räumlichkeiten skalieren…


    Und genau dafür gibt es beim T wie bei allen anderen Versandhäusern die möglichkeit das Mat 30 Tage zu testen und bei nicht gefallen lässt du es wieder abholen. Laut gehen die TA18 schon aber der Ton an sich ist auch nicht mein Ding. Ich bin aber auch kein bandpass freund.....

  • Wir haben das bei uns schon mehrfach getestet und eigentlich immer aufs gleiche Ergebnis gekommen.


    Zur "perfekten" Wiedergabe gehört neben dem Bass auch der Amp. Und das nicht weniger als 50%.


    Da es hier um Aktivgeräte geht, hat man in dem Bereich schon verloren. Ich kenne bislang kein einziges Aktivsystem (außer Meyersound oder ähnliche Liga), das für mein empfinden eine ausreichende Performance bietet.


    Eine halbwegs brauchbare Endstufe kostet alleine schon 1000 Euro minimum, dann kann in einer Box, die 1000 Euro kostet nicht viel gescheites sein. Testet einmal einen beliebigen Passivsub (meinetwegen einen ARLS) an zwei Endstufen, einmal was günstiges (tAmp oder sowas) und einmal an was amtlichen (Crest, QSC,...). Staunt dann selbst... :D


    Kurzum gesagt: wenns besser werden soll dann würde ich definitiv auf was anständig geamtes passives umsteigen, dann kann ich zu 100% sagen, dass das 2 andere Subs total übern haufen spielen wird.

  • Es stellt sich hier die Frage, was einen "guten Subwoofer" für Partyzwecke ausmacht. Den meisten Menschen ist für diese Zwecke Pegel (und dabei nicht nur absoluter Pegel, sondern auch der "gefühlte Pegel", also Grad des Wummerns^^) wichtig.
    Da die TA18 ein Bandpass ist ist sie in Sachen Pegel nicht so ohne weiteres mit einem besseren Bassreflexsubwoofer zu vergleichen. Viele, gerade unbedarfte Hörer würden somit vermutlich zwei TA18 einem anderen Subwoofer aufgrund der höher empfundenen Lautstärke vorziehen. Für Diskozwecke ist der TA18 also durchaus nicht zwingend schon im Vorfeld als Schrott abzustempeln. Er ist für den Preis relativ pegelfest und wohl auch recht haltbar.


    RCF bietet Subwoofer in ähnlicher Funktionsweise (Bandpass) zum gesetzten Budget an. Diese sind vermutlich am besten mit dem TA18 zu vergleichen.


    Eine kleine Anmerkung noch zum TA18, die nichts mit dem Ton zu tun hat: Das Teil ist mit 45 Kilo nicht gerade leicht, das sollte vielleicht in die Kaufentscheidung mit einbezogen werden. Hier gibt es durchaus aktive Kollegen mit 25-30 Kilo, die man notfalls auch mal allein tragen kann.


    vg.

  • Servus!


    Zitat von "Torsten Montag"

    Laut gehen die TA18 schon aber der Ton an sich ist auch nicht mein Ding. Ich bin aber auch kein bandpass freund.....


    Hmm einen direkten Bass finde ich auch cooler. Wobei ich mit meinen beiden db SUB15D äußerst zufrieden bin. :P


    m&m :grin: (Mike /Marc) .


    Mein Problem hier ist, ich habe immer noch keine Ahnung wo Party PA aufhört und Semipro/Pro anfängt. (Habe entsprechendes noch nicht gefunden.)


    Meine Definition ist ungefähr so:
    Eine Party ist:
    - unorganisiert (hat also keine öffentlichen Aushänge)
    - ist in der Regel nicht angemeldet
    - ist meistens privat organisiert
    - es besteht kein finanzielles Interesse
    - Haftungsfragen sind meistens nicht geklärt
    - Musikgenuss ist kein Thema
    - Pegel ist erwünscht bzw. wichtig


    Eine Veranstaltung ist für mich das organisierte Gegenstück.
    Dazu zählen für mich Konzerte, Hochzeiten, Geburtstage und Feiern, bei denen ein DJ auftaucht oder jemand die ganze Veranstaltung „führt“.
    Es gibt also jemand der die Sache im Griff hatund nicht nur eine PA kaufte (wie das bei mir/uns der Fall ist).
    Es gibt Verantwortliche für unterschiedliche Bereiche, Sicherheitsregeln (Laserschutzbeauftragter/zusätzliche
    Beleuchtungssicherung) werden eingehalten.
    Musikgenuss ist ein Thema.
    Guter Klang bei hohen Pegel ist (eventuell) erforderlich!


    Eine Veranstaltung ist für mich also Pro/Semipro und hat einen Dienstleistungcharakter
    eine Party eine Hobbyangelegenheit.


    Ich finde unsere db CLUB XD12 , eine Dave oder Lucas sind typische Vertreter einer Party–PA Anlage.
    Einfach aufzubauen, Anpassung an die Raumverhältnisse, Equalizer, Phasenkontrolle finden nicht statt…
    …die Anlage plärrt mehr oder minder laut eine Playlist vom Notebook ab – feddich!


    @ Mike:
    Wie ich schon geschrieben habe, wurde an Sylvester (war übrigens eine sau gute Party) fast ausschließlich mp3- Material von Festplatten, Sticks und auch vom Telefon gespielt. Da waren (Youtube?)-Rips dabei die so räudig waren, dass ich schon Mitleid mit der Anlage hatte – das arme Diaphragma in der 502 :cry:


    Solange so was gespielt wird ist ein 1000 EUR Verstärker+ entsprechende Lautsprecher total oversized.


    Ich bin "Bassfetischistin" und mag es wenn es richtig Rummst. Vier oder mehr 18“ Bässe sind aus meiner Sicht aber keine Partyausstattung mehr. Vieleicht sollte man eine Rubrik "professioneller Anspruch" für PrivatMÄNNER erstellen... :lol:


    Grüße Kerstin