Fullrange oder kleine Satellitenanlage

  • Hallo PA-Spezialisten,


    ich bin gerade am experimentieren und komme zu keinem Ergebis :)


    Veranstaltung bis 100 Personen, mittlerer Raum, Familienfeier
    - da verwende ich bisher meine Acoustic Line TSMini Sub+.


    Am Wochenende war ich selbst Gast auf einer Veranstaltung,
    gleiche Rahmenbedingungen, Musiker verwendete 2x Fohhn Top XT33(hoffe Bezeichnung stimmt, war auf jeden Fall die 12" Kiste) an einem kleinen Powermixer - auch ohne Sub ein guter Klang.


    Nachdem ich auch 2x Acoustic LIne A6 und eine QSC PLX 3402 im Bestand habe, habe ich die letzten Tage fleißig getestet und die
    A6 an dieser Endstufe fullrange angesteuert. Über meinen Mixer habe ich die Bässe deutlich angeboten und siehe da - das klingt richtig gut, auch
    schöne Bässe sind vorhanden, da war ich erstaunt.


    Ich habe den Eindruck, dass die A6 mehr Fülle aufbauen. Bei der TSmini muss ich darauf achten, dass die Tops nicht zu weit vom Sub weg sind, weil sonst irgendwie der Bezug verloren geht.
    Die A6 fullrange kann ich - so meine Testeindrücke - deutlich weiter voneinander aufstellen und es klingt immer noch gleichmäßig, ausgewogen.


    Soll ich nun die nächsten Gigs mit der kleinen Satellitenanlage spielen
    oder die A6 Fullrange-Lösung, Aufwand Transport und Aufbauen der Anlage ist im Prinzip gleich ?
    "wer die wahl hat, hat die Qual .)"


    Wie ist Eure Meinung? Bitte nicht unbedingt auf Acoustic LIne beziehen ?
    In welchen Fällen setzt ihr lieber eine Fullrange Box ein ohne Bass, was spricht für ein Satellitensystem mit kleinen Tops und 1xSub ?

  • also ich persönlich setze lieber sub/top bei kleinen disco sachen mit wenig reichweite ein. bei live (akustikgitarre, keys, gesang) oder openair tendiere ich immer eher zur fullrange-lösung. das ist aber nur meine persönliche meinung und bezieht sich hier konkret auf die kombination ev zx1 + sb122 ./. sx300, also beides mit 12" im bass. das sub/top kann man aber sehr viel stärker ampen mit ner yamaha p7000 bis ins clip, die sx300 sind bei max 400w rms am ende.

    ..... und immer sachlich bleiben.......!!!!

  • Wenn das System nicht mehr "richtig" klingt, wenn die Tops weiter vom Sub entfernt sind, könnte das an einer zu hohen Trennfrequenz liegen, aber auch an zu wenig Output des Subs (was wiederum viele Ursachen haben kann).


    Grundsätzlich würde ich die Sub/Sat Systeme eher der Fullrange Variante vorziehen. Im Beispiel eines kleinen Satellitensystems und der 12"/HT (oder 15"/HT) im Fullrangebetrieb handelt es sich um ein Dreiwege-System vs. Zweiwege-System. Und sofern die Systeme nicht in einer völlig andern Klasse anzusiedeln sind, müsste das Dreiwege-System besser sein, da jeder der Treiber einen kleineren Teil des Frequenzspektrums abdecken muss.



    Die 15"/1" Tops werden manchmal auch als "Brüllwürfel" bezeichnet, da der Kompromiss von Fullrange/zweiwege suboptimal ist.


    Das ist allerdings eine pauschale Aussage, die auf konkrete Situationen bezogen nicht zwingend ins Gewicht fällt.

    Der Ton macht die Musik.

  • Hallo Daniel,


    Du hast Die Anlagen mal bei mir gekauft, aber das sei nur nebenbei erwähnt. Zur Sache: Die TS-Mini Sat kommt klanglich sicher nicht an die A6 im Mittel- und Hochtonbereich ran. Gleichzeitig liefert die A6 durchaus schon verblüffend viel Bass, wenn man nicht einen immensen Pegel benötigt. Somit ist der Vergleich einfach schwierig. Der Gesang wird bei der A6 sicher sofort angenehmer klingen. Wenn nun wirklich keine hohe Lautstärke benötigt wird, reicht auch der Bass aus dieser Box. Somit ist klar: man kann sich durchaus im kleinen Rahmen dafür entscheiden. Ein DJ z.B würde mit der A6 Variante total baden gehen, da der Tiefbassanteil einfach zu gering ist. Die Trennfrequenz des TS-Minisat Systems liegt so weit ich weiß bei 150 Hz (bei 8" Tieftöner einfach nicht viel tiefer möglich). Das führt bei genauem Hinhören tatsächlich zu einem "zerlegten Klang", wenn die Boxen zu weit auseinanderstehen. Deswegen trennt man auch große PA-Systeme zunehmend immer tiefer, um diesem Problem aus dem Weg zu gehen. Für typische Alleinunterhalteranwendungen mit Bühnenbreiten um ca 5 Meter sehe ich da aber noch kein echtes Problem. Ein beste Verbindung beider Welten wäre dann die A6 mit passenden Subwoofer (z.B. A8 Sub) und Aktivtrennung. Hier ist aber die gsamtanlage natürlich schon für deutlich größere Zwecke geeignet. Trotzdem kann man natürlich aus Klanggründen auch so eine große Anlage für relativ kleine Jobs hernehmen. In meiner Ex Funkband haben wir z.B. auch jeden noch so kleinen Auftritt (50 Zuhörer) mit einer kompletten PA mit 2 18" Subwoofern gespielt. Natürlich mußten wir uns dann immer anhören, wir seien komplett bescheuert.
    Jetzt setze ich noch in eine ganz andere Richtung eins drauf: Eigentlich macht man soclhe Überlegungen in diesem Rahmen nur noch für sich. Das Publikum wird bei Unterhaltungsveranstaltungen vermutlich nichts von Deinen Bemühungen hören. Der Unerthaltungswert des Musiker ist hier das A und O, solange der Sound grundsätzlich OK ist und eine vernünftige Sprachcverständlichkeit gegeben ist.


    Viele Grüße
    Tobias Kammerer

  • Tacho!


    Kann mich da Tobias nur anschließen.
    Die TS MiniSat ist ein in sich abgestimmtes und durchaus potentes System. Kein Vergleich zu einer allein dahin vegetierender A6. Du kannst zwar mit der A6 Pegel machen, aber wenn du den Baß reindrehst wirst du entweder deine Endstufe sehr schnell ins Clipping bringen oder eben die Weiche bzw. die Treiber der Box überfahren. Alles in allem unschön.
    Für hohe Pegel braucht es eben eine aktive Trennung.


    Falls du aber nur mittlere bis niedrige Pegel benötigst sind 2x A6 oder ähnliche Topteile im Fullrangebetrieb eine platzsparende Alternative. In den 80/90'ern - und wohl auch noch heute - würde/kann man zu einer 15/3er greifen, wobei man hier den 15er aktiv abtrennen könnte.


    Noch ne Frage: wie verschiebst du deine Topteile zu dem Baß? Ich will doch mal hoffen nur in der Breite... also so, daß die Topteile und der Baß auf einer horizontalen Linie stehen. Ansonsten ist ja klar, daß der Klang sich zerlegt (Stochwort: Timealigenment).


    Grüßle,
    michael

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Ab einer bestimmten Entfernung hilft es dem Großteil der Zuhörer nur noch wenig, wenn die Tops horizontal verschoben sind, da es immer nur ein oder zwei Punkte/Linien gibt, wo die Laufzeit von Bass und Tops zum Zuhörer gleich ist. Grundlegend gilt hier das gleiche Kopplungkriterium wie für LAs, allerdings lässt die Physik hier ein wenig mit sich reden... Hier gehts ja nicht um Weltklasse-Konzerte.

  • bei der TS MINI ist das aufstellen schon klar, aber da nur 1 Bass vorhanden ist, ist zwangsläufig ein top etwas weiter vom Bass weg, bis 5m sicher kein Problem, manchmal muss mann aber ein bissl weiter und dann wirds kritisch