Disco Gema OpenSourceMusik

  • Sers,


    hab da mal ne Frage. Es gibt ja mittlerweilen massenweise Künster, meistens im Bereich der elektronischen Musik, die ihre selbst produzierten Tracks als OpenSource Musik anbieten. Das heißt sie stellen ihre Musik kostenlos zur freien Verfügung, jeder kann damit machen was er will.


    Wenn man jetzt eine Disco betreiben will und nur solche OpenSource Musik (die keine juristisch gesehen ausreichend großen Fetzen urheberrechtsgeschützer Musik enthält) dort laufen lassen will, muss man dann Gema-Gebühren zahlen?


    Die Gema-Gebühren waren vor ein Paar Wochen/Monaten in den Medien, da deren Erhöhung die Existenz vieler Discos gefährden würde.
    Mit OpenSource Musik könnten sich die Discos einiges an Ausgaben sparen und es würde Musik fernab vom Mainstream gespielt, was dem ein oder anderen auch ganz gut gefallen könnte.


    Die Frage ist ja schon ziemlich juristisch, aber vielleicht weiß ja irgendwer was dazu.


    mfg
    dout

  • Wenn die Urheber bzw. Rechteinhaber nicht in der GEMA angemeldet sind - dann ist deren Musik nicht GEMA-pflichtig.


    Man muß die VA der GEMA trotzdem melden. Aber dabei beweisen, daß man keine GEMA-pflichtige Musik gespielt hat.
    (z.B. Titel- und Interpretenliste) Dann auch keine GEMA-Gebühren.


    Ansonsten: Probiere es aus. Und schau mal, wieviel Gäste beim 2./3./4. Mal noch kommen.
    Oder lieber in Schuppen gehen, wo gefühlt 20x am Abend "Hangover" dudelt, und Anderes.


    Ein Lokal bietet sogar Plätze, wo der Gast GEMA-freie Musik auf seinen USB-Stick etc. laden und mitnehmen kann. Ich weiss aber nicht aktuell, obs das Lokal noch gibt ?

    Zitat

    (die keine juristisch gesehen ausreichend großen Fetzen urheberrechtsgeschützer Musik enthält)

    Nee - so einfach ist das nicht. Man hat schon Gerichtsprozesse geführt, wegen ein paar Takte eines Musikstückes, die "geklaut" seien. Wenn nur fünf Takte überein stimmen = Urheberschutz, ggf. Plagiat.
    Jeder, der selber Musik, Texte, Bilder, Videos erstellt = Urheberschutz.


    Die elektronische Musik geht tlw. schon neue Wege. Und vermarktet ihre Musik primär über die DJs. Aber dann kostet der Track nicht mehr nur 99 Cent o.ä.
    Aber interessant. Denn DJs können mehr zahlen, weil sie damit Geld verdienen.


    Dafür kleine Labels - direkte Vertriebswege - kein -teures- Video nötig - keine Kosten für Zwischenhändler - keine großen Profite an große Plattenfirmen.
    Dann wäre es egal, ob und wie der Massenmarkt noch kauft. Denn der Track ist bereits vermarktet. Und dann ist Demjenigen auch die GEMA egal ?


    Außerdem sind die Produktionskosten für die Musik m.E. drastisch gesunken, durch die modernen Computersysteme. z.B. VST Plugin statt Instrumente oder ganze Orchester.

    "Lärm"-aber meinen Fans gefällts :grin:

  • Zitat von "Bernd Masu"

    .... Außerdem sind die Produktionskosten für die Musik m.E. drastisch gesunken, durch die modernen Computersysteme. z.B. VST Plugin statt Instrumente oder ganze Orchester.


    Wenn es Standard wird und sich bei den Musik-schaffenden, -Produzierenden und -Vermarktenden auf breiter Front durchsetzt, daß Musiker, Instrumente, Bands und ganze Orchester durch Computerprogramme, oder Roboter etc. ersetzt werden, dannn bricht bald auch der Markt für Hörgeräte aller Art ein. :P
    Auch die üblichen Verdächtigen Musikhäuser würden schrumpfen auf's Format wie vor 30 Jahren.
    Betreff G E M A bietet auch dieses Forum reichlich Themen.


    Aber es sind ja schon wieder zuviele Wochen vergangen, also muss mal ein neuer Thread eröffnet werden um die gleichen Fragen zum Zwölften Mal zu beantworten.
    Wenn ein Mod diesen Thread anderswo ankleben könnte, erspart er dem Starter das Aufsuchen der Forenübersicht und vielleicht sogar das mühsame Umblättern :P

  • Danke für den Upload, werd ich mir bei Zeiten mal anhören.


    Und auch ansonsten danke für die Aufklärung, mir ist zwar nicht ganz klar, warum man der GEMA die VA trotzdem melden muss, wird aber wohl aber irgendwo so geschrieben stehen.


    mfg
    dout

  • Open Source "ungleich" Kostenlos (Gewerblicher Fall)


    Lese dir bitte mal die genauen Bedingungen von solchen Songs durch, bei 90% der Open Source Musik muss bei dem Autor das Recht der gewerblichen Nutzung erworben werden.
    Das bedeutet Kosten von 20-60€ pro Song für ein meist ewiges Nutzungsrecht.


    Ansonsten betrügst du zwar nicht die Gema, aber trotzdem den Interpreten des Songs. Die Alternative sind Flatrates zu Portalen mit Gema-freier Musik, aber auch kein günstiger Spaß.

    Ich lasse mich gerne eines besseren Belehren, dies sind meine in dem vergangenen Monaten für einen ähnlichen Fall gesammelten Informationen (Messestand beschallen).

    "Erfolg besteht darin, dass man genau die Fähigkeiten hat, die im Moment gefragt sind."
    "Wer aufhört zu werben, um Geld zu sparen, kann ebenso seine Uhr anhalten, um Zeit zu sparen."
    Henry Ford

  • Hm, Open Source habe ich immer anders verstanden. Der Begriff kommt meines Wissens ja aus der Software Branche. Hier ist ein OpenSource Programm ein Programm, dessen Quellcode jeder einsehen, kopieren und verändern kann und welches somit auch jedem kostenlos zur Verfügung steht. Musik die als "Open Source Musik" bezeichnet wird, dann aber etwas kosten soll und irgendwelchen Nutzungsbeschränkungen unterliegt, ist dann doch Schwindel. Es kann natürlich auch sein, dass in der Musikbranche der Begriff "Open Source" anders besetzt ist, als bei Software, keine Ahnung, ob das so ist.


    Ich meinte mit "Open Source Musik" eigentlich Musik, die der Künstler als Urheber, also ohne irgendwelche Melodien oder Klangfetzen von irgend einem urheberrechtlich geschützen Musikstück, von sich aus zur freien Verfügung bereitstellt, mit der ausdrücklichen Erlaubnis, diese weiterzugeben, öffentlich aufzuführen etc.


    @Daniel_Heide: In deinem Fall wird es wohl so gewesen sein, dass die Musik, so lange man sie privat nutzt umsonst ist, allerdings im gewerblichen Einsatz dann etwas kosten sollte. Dies ist dann glaube ich nicht die typische "Open Source Lizenz", so wie man sie bei Software kennt, sondern eben eine Lizenz, wo noch mehr Rechte beim Urheber bleiben. (Manche Open Source Fanatiker würden sich hier wohl darüber aufregen, dass man soetwas Open Source nennt.)


    Nun, ich hoffe hier keinen Schmarrn zu erzählen und werde mich vieleicht noch mal genauer informieren, da das alles nicht so klar und einfach zu sein scheint.


    mfg
    dout