Selbstbau Stagebox / Passivsplit

  • Wo geht das DMX Kabel hin? Gibt es evtl. eine Masse / Erdverbindung im Stagerack zwischen Audio und DMX?
    Schon mal einen Groundlift am DMX Kabel (am Lichtpult) probiert?


    Tomy

    SIM II Operator and Dante Level I-II-III (alles sogar zweimal :)
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  • Das DMX-kabel hat keine Verbidnung zu Audio-Komponenten. Es geht direkt zu einem DMX-Splitter bzw. den DMX-Endgeräten selbst.
    Ja, Ground-Lift der DMX-Leitung habe ich probiert. Leider kein Effekt. Das Störsignal wurde letztens etwas weniger, als ich die Stromleitung der Aktivbars etwas vom Multicore weg verlegt habe und von einem separaten Schukoanschluss abgegangen bin.

  • Hallo,


    habe gestern ein bißchen probieren können. Hatten die Situation, dass ein Dimmer mit auf den Tonstrom musste. Gab dann leichtes Phasenanschnittssirren auf den Ton-Leitungen. Hatte vorher meine Stagebox umgebaut und zumindest die 19"-Frontblenden und die Chassis der XLR-Buchsen zusammengeführt und schaltbar auf Audio-Ground (vom Mischpult über Kanal 1) gelegt. Und schon wurde es mit dieser Verbindung merklich besser. Also scheinbar kann man da abschirmungsmäßig noch einiges machen...
    Gibt's weitere Tips? :)


    Grüße, HJ

  • Nicht allzuviel. Die Frage ist, was für eine Abschirmung wird für die Stagebox verwendet. Es bietet sich eben die Masse eines Kanales oder die Erde von irgendwoher an.
    Wichtig ist imho erstmal, dass die Stagbox rundum abschirmt.
    Hast du mal gecheckt, ob das Surren auch ohne MuCo da ist?


    Tomy

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  • Hi Tomy,


    habe heute wieder aufgebaut und bissel was ausprobieren können:


    Das Sirren ist natürlich wieder da. Ziehe ich das Multicore von der Stagebox ab und fahre die DMX-Dimmerbars etwas hoch wird der Brumm sehr sehr laut. Das betrifft aber nur einige Kanäle, nicht alle. Wenn alles wieder angekabelt ist, habe ich vor allem ein Sirren auf Funkmikrofonen. Stehen diese am FoH ist alles gut. Die Dimmerbars streuen aber auch in normale Vokalmikros ein bzw. deren Kabel.
    Habe es erst einigermaßen wegbekommen, als ich die Dimmerbars (die billigen von Showtec übrigens) an eine separate Schukodose angeschlossen habe, die nichts mit meinem Ton- und Lichtstrom zu tun hat. Langsam verstehe ich das nicht mehr. Kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass die Dimmerbars so derart einstreuen können? habe nur hochwertige NF-Verkabelung...


    Grüße, HJ

  • Hi,


    das ist doch schon mal recht positiv, dass du den Fehler reproduzieren kannst.
    Im Prinzip gibt's immer zwei Wege für die Störung,


    1. Über die Luft, hier hilft Abstand und Abschirmung. Ich würde auf jeden Fall mal versuchen, ob a) eine vollständige Abschirmung der 'Stagebox' was bringt und b) was sich ändert, wenn die Stagebox an sich aa) auf Masse (über Muco), bb) auf Erde (über PE) cc) an Masse und Erde (Verbindung an einem Punkt am Blech) liegt. Zum dritten mal schauen, ob das Gehäuse der Bars aus Metall ist, und ob es eine gute Verbindung zum PE hat.


    2. Kabelgebundene Störungen: Hier koppeln die Störungen über die Stromversorgung ein. Abhilfe schafft hier die Verwendung eines anderen Stromkreises und eine verbesserte Entstörung des Störers.


    Was hast du denn alles im 'Stagerack', und wie verteilst du den Strom? Selbestgebaute Verteilung?


    Tomy

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  • Hi Tomy,


    zu deinen Fragen: der Lichstrom kommt aus einem 32A Verteiler von HAMA. Die Schukoausgänge desselbigen sind sauber auf eine 6er 19" Schukoleiste geführt. Diese hat ein eigenes, geerdetes Gehäuse.


    zu 1.) neue Stagebox ist meine aktuelle Idee weil nahezu alle käuflich zu erwerbenden Modelle geschlossene Gehäuse haben und ich das auch gern hätte.


    zu 2.) anderer Stromkreis ist meistens schwierig. Oft steht ein Baustromverteiler mit meinetwegen einer 63A Zuleitung für uns bereit. Da habe ich keine Ausweichmöglichkeiten. Dann denke ich lieber über bessere Dimmer nach.


    Was mich wundert ist, dass der Brumm total laut wird (Brumm + Sirren) wenn der bühnenseitige Multicore-Harting unangeschlossen auf der Bühne liegt. Wirkt das dann irgendwie wie eine Antenne?


    Grüße, HJ

  • Hi,


    - Sitzt der Verteiler im gleichen Rack wie die 'Stageblende'?


    - Hauptsächlich fehlt die niedrige Impedanz der angeschlossenen Mikros etc. Die externe Störung hat eine gewisse Leistung (P) mit der sie auf das Multicore wirkt. Wenn nun ein niedriger Widerstand vorhanden ist, dann entsteht dadurch nur eine geringe Spannung (U = wurzel(P) * R). In der Theorie müsste sich die Störspannung bei symetrischer Verkabelung aufheben, aber das ist halt auch nur Theorie. Trotzdem wäre es mal interessant zu checken, ob die Verkabelung wirklich immer symetrisch ist. Du kannst auch mal probieren, ob es was bringt, die nicht belegten Kanäle am Pult auszustecken.


    - Ach ja, nicht vergessen die Erdung des Hartingsteckers auch mit der Blende / Erdung zu verbinden.


    Tomy

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  • Hi,


    - der Verteiler ist separat und steht ein gutes Stück weg von der Stagebox


    - die betreffenden Multicore-Kanäle habe ich geprüft, indem ich eine Kondensatormikro aufgesteckt hab. Das lief dann störungsfrei und sauber... Von daher hatte ich darauf geschlossen, dass meine Verkabelung i.O. wäre...


    - Hartingstecker ist mit der Blende verbunden (aber das Multicore hat wie gesagt keinen Gesamtschirm, der daran angeschlossen wäre). Die Blenden sind bislang über Pin 1 eines Mischpultkanals geerdet, also mit der Audiomasse verbunden...

  • Zitat

    - die betreffenden Multicore-Kanäle habe ich geprüft, indem ich eine Kondensatormikro aufgesteckt hab. Das lief dann störungsfrei und sauber... Von daher hatte ich darauf geschlossen, dass meine Verkabelung i.O. wäre...


    Klingt logisch. Wenn sich aber Kanäle verschieden verhalten, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass es Unterschiede gibt. Da gibt's einige Fallen, wie z.B. Verbindung von Pin 1 mit dem Gehäuse des Steckers etc. Gibt es irgendwelche Gemeinsamkeiten, wodurch sich die 'kritischen' von den 'unkritischen' Kanälen unterscheiden?


    Zitat


    - Hartingstecker ist mit der Blende verbunden (aber das Multicore hat wie gesagt keinen Gesamtschirm, der daran angeschlossen wäre). Die Blenden sind bislang über Pin 1 eines Mischpultkanals geerdet, also mit der Audiomasse verbunden...


    'Irgendwie' über die Verschraubung, oder explizit über den entsprechenden Anschluss am Stecker/Buchse?


    Einen guten Rutsch, viel Geduld und Erfolg bei der Suche


    Tomy

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  • Hi,


    ...explizit über den Masseanschluss an den Hartingbuchsen.


    Beobachtung von gestern: Multicore nicht an Stagebox gesteckt: Ruhe. Multicore an Stagebox gesteckt, aber alle Inputs unbelegt: lautes Dimmersirren. Kondensatormikro angesteckt: Ruhe. Funkmikroempfänger angesteckt: leises Sirren, abhängig von der Dimmerstellung leiser oder lauter.
    Lässt mich vermuten: die Stageboxabschirmung ist zu schlecht.


    Ich denke ich habe mich jetzt entschieden:


    24er Trafosplit:


    Stagebox: http://produkte.connex-online.…11151063%20MSS%20leer.jpg


    Dazu folgender Trafo je Eingang: http://sommercable.de/1__suppo…hnik/uebertragertechn.htm


    Modell Split 1:1


    Dazu je Kanal ein Ground-Lift Kippschalter, falls die Masse des Trafos primär- und sekundärseitig durchverbunden sein sollte.


    FoH-Abgang direkt aufgelegt.


    Zudem die Möglichkeit, per Schalter die Audio-Masse von Kanal 1 des FoH auf das Stageboxgehäuse (also die Abschirmung) zu legen.


    Ich hoffe, mit dieser Lösung stressfreier zu fahren. Ist das so sinnvoll oder muss ich noch etwas ergänzen?


    Frage zu den Sommercable-Übertragern: diese sind für Mikrofonsplit geeignet? Kenne mich da leider nicht so gut aus...


    Grüße, HJ

  • Ist zwar ein sehr altes Thema, möchte jedoch auch gerne hier mal meinen Senf dazu geben:


    1.) Erdung des Stagebox-Gehäuses
    Hier würde ich IMMER den Gesamtschirm des Multis mit auf das Gehäuse klemmen! Auch das Quantum hat eine grün-gelbe-Leitung drinnen (wenn auch kein Gesamtschirm vorhanden ist)...
    ...am Pultspleiss liegt dann eine grün-gelbe-Leitung als Option zum Anklemmen an der Pulterde vor.
    Das kann im Störfall 6-10dB Signal-Rauschabstand (oder besser Brummabstand ;-)) ausmachen!


    2.) Störgeräusche durch Dimmer o.ä.
    Hierbei gilt zu beachten, das in den wenigsten Fällen die Störung Eingangsseitig am Pult verursacht wird! Hier haben wir ja eine symmetrische Signalführung, welche Störungen durch die Unsymmetriebedämpfung des Vorverstärkers im Pult unterdrücken sollte (selbst schlechte Vorverstärker haben eine Unsymmetriebedämpfung jenseits von 50-60dB!).
    Also ist die Ursache meist an anderer Stelle zu suchen:
    2.1.) evtl im Potential
    Ist sichergestellt, dass auch nicht die kleinste Potentialdifferenz zwischen Pult und Bühne besteht?
    Dies gilt eigentlich für ALLE Geräte/Komponenten in der Signalkette (also auch Instrumente, Verstärker etc)!
    Hier hilft dann auch mal gerne o.g. grün-gelbe Leitung an der Pulterde ;)
    Meistens werden zu geringe Querschnitte zum FOH gelegt, welche dann durch den einfachen Widerstand der Leitung kleine Potentialdifferenzen verursachen können.
    2.2.) evtl in der Signalführung
    Ist sichergestellt, dass ALLE Signale symmetrisch geführt werden?
    Speziell die Returns zu den Verstärkern?
    2.3.) evtl in der Qualtität des Equipments
    In den Geräten wird das Signal nach der Eingangsstufe dann i.d.R. unsymmetrisch geführt. Sollte jetzt ein Defekt z.B. mit der Gehäuseschirmung vorliegen, ist hier eine Schwachstelle für evtl Einstrahlungen zu finden!
    Also dort mal alles prüfen...


    Generell gilt es bei solchen Problemen alles ruhig nach dem Ausschlussverfahren prüfen...
    ...irgendwann findet sich der Übeltäter!
    Und Ihr wisst: Der Teufel ist ein Eichhörnchen ;)


    Achso:
    Offene Kanäle (also nicht terminierte Anschlüsse) sind undefiniert! Dürfen also nicht in die Bewertung mit einfließen.
    Entweder Mikro dran klemmen oder einen kleinen Widerstand...