Ersatzmosfets Crest LT2000 *Update*

  • Ich denke mal, die Stufe ist jetzt nicht so selten, dass sie noch keiner auf dem Tisch gehabt hat. Ursache des Defekts war eine Endstufe, welche sozusagen "parallel" auf die Ausgänge der LT gebrückt wurde.
    Der Treiber für die MOSFETs, Dioden und Kondensatoren habe ich soweit zusammen, nur zwei Sachen konnte ich noch nicht ganz klären:


    erstens: In den Schaltplänen ist die Rede von einer Diode UL4004, meine schlauen Bücher geben zu der Bezeichnung leider nichts her ...


    zweitens: In der "eigentlichen Endstufe" wurden Original MOSFETs des Typs APT30M85BVR verbaut. Kennt jemand Bezugsquellen (Die üblichen verdächtigen habe ich durch und eine Antwort von Crest und AtlanticAudio steht noch aus) oder einen Vergleichstyp, der sich bewährt hat?
    Hintergrund ist, dass bereits eine Reparatur an dieser Stufe versucht wurde, mit dem Ergebnis, dass sie beim Probelauf vor dem Kunden Rauchzeichen von sich gegeben hat. Als alternative wurden IXFH40N30 verbaut, welche vom Papier her einen Ersatz darstellen sollten. Ich bin jetzt nur ein wenig unsicher ob die Endstufe wegen den anderen FETs aufgegeben hat oder bei der bisherigen Reparatur nicht alle defekten Dioden und Kondensatoren gefunden wurden ...

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  • Der Ixys Typ sollte schon passen, auch wenn er eine Idee mehr Eingangskapazität hat.
    Das APT Original gibt es doch bei Digikey...


    UL4004 sollte eigentlich 1N4004 sein. Es schadet aber auch nicht einen schnelleren MUR Typ einzusetzen.


    Ich denke du hast nicht alles defekte gefunden/ersetzt...
    Mehr Info währe hilfreich.


    Gruß Stami

  • Mindestbestellmenge bei DigiKey war 300 Stück. Das scheidet für mich aus :D
    Ich weiß nicht ob du die Schaltpläne hast, die LT hier weicht ein wenig von denen auf der Crest Seite ab.
    Eindeutig defekt waren alle Dioden zwischen den FETs und dem jeweiligen Treiber sowie das XOR Gatter auf der Seite auf denen die IXFH40N30 verbaut waren (diese zeigen Kurzschluss zwischen DGS). Auf der anderen Seite war der Treiber in Ordnung, dafür aber Timer und Komperator defekt. Die Cs könnte ich jetzt nur anhand des Schaltplans benennen, aber auch alles um den Treiber.


    Was brauchst du noch für Infos? Wenn du diese dann auch direkt ein wenig erklären würdest, wäre ich dir sehr dankbar, ich möchte ja auch ein wenig was lernen :D

  • Hi,


    habe hier den gleichen Typ gefunden.


    http://www.ebay.de/itm/APT30M85BVR-30M85-N-Channel-Power-MOSFET-IC-/120562820668?pt=LH_DefaultDomain_0&hash=item1c121aa63c


    Gerade solche ausgefallenen Bauteile bekommt man dort sehr günstig. Bin bis jetzt immer einwandfrei beliefert worden. Dauert ein paar Tage länger, aber super Preis/Leistung.
    Bei solchen großen Überlastungen habe ich die Erfahrung gemacht alles an Rs und Cs im Last- und Treiberteil zu tauschen. Mache Bauteile laufen dann nicht mehr richtig sicher und können erneut Ausfälle bewirken.


    Gruß Gunter.

  • Ebay und zum Beispiel auch Rei**elt (natürlich auch andere) haben bei mir immer diesen Beigeschmack, dass nicht wirklich das im Chip ist was drauf steht. Bzw. ist der Typ richtig angeben ist oft kein Hersteller aufgedruckt. Die Typen funktionieren dann gerne sozusagen im Leerlauf und bei ordentlich Last rauchts :D

  • Baut man den Leistungsteil der Stufe mit Standard 1N4004 auf kann man sehen wie sich die Deckel von den FETs heben und der Treiber einen langen Riss bekommt. Ist man nicht schnell genug am Schalter enleert sich auch noch ein 10W Widerstand für den Protect Teil auf der Platine und man kann erst einmal ein wenig sauber machen.
    Die ganze Sache mit UF4004 sieht schon ganz anders aus. Die IXYS spielen auch sauber und einen MUR Typ als neue Freilaufdiode zu den FETs kann man sich dann auch noch gönnen. Die Teile habe ich übrigens über FutureElectronic geordert, da ich mit denen schon mal super Erfahrungen gesammelt habe, man bekommt das was man bestellt hat und dazu noch zu teilweise günstigeren Preisen als bei Reichelt...
    Nach dieser doch großen Menge an geplatzten FETs (der defekten Endstufe lagen ja auch schon welche bei) muss ich jetzt ehrlich gestehen, dass ich noch keinen ausgiebigen Test gewagt habe, der länger als ca. eine Minute dauerte, auch aus dem Grund, dass der Kühlkörper noch nicht montiert war und ich die Stufe nur unter Temperaturüberwachung der FETs spielen lassen habe. Mir ist jetzt eben aufgefallen, dass im Leerlauf oder auch bei einem Sinus sich die FETs recht schnell erwärmen und zumindest so heißt werden, dass man diese nicht mehr berühren kann (Laserthermometer kommt irgendwie mit der Oberfläche nicht klar, oder es ist etwas im Weg). Das diese sich auch im Leerlauf erhitzen ist eigentlich klar, da das PWM ja trotzdem anliegt. Angegeben sind die IXYS auch bis 150°, aber das kann mein Finger schlecht erfühlen. Die Frage ist nun an die Erfahrenen unter euch, ob das so ok ist, oder ob die Temperatur unter montierten Kühlkörpern so deutlich abweicht? Der Aufbau ist in der LT: FET-Kermaik-Kühlkörper, sollte ich hier auch zwischen Keramik und FET Wärmeleitpaste sepndieren (es sieht so aus, als ob das original nicht so war)? Dann habe ich noch den FET Treiber der einen Kühlkörper bekommt. Hier habe ich daran gedacht, diesen mit einem Hauch Silikon zu fixieren (da ja auch sehr temperaturstabil und wärmeleitend).

  • Der Wärmewiderstand des Transitors ohne Kühlkörper ist extrem schlecht und daher ist auch eine Beurteilung über die sich entwickelnde Wärme nicht möglich.


    Paste kann überall dazwischen, nicht viel, aber es gleicht die kleinen Unebenheiten aus und bringt immer was.


    Bei solchen kritischen Sachen bin ich auch vorsichtig mit Austauschtypen. Oft haben die Entwickler aus Kostengründen alles bis auf die letzte Rille ausgereitzt und es ist nicht viel Platz für Bauteilabweichungen.


    Gruß Gunter.

  • Paste hatte ich jetzt auch überall dazwischen gemacht da mir das eigentlich logisch erschien. Die Temperatur hat sich jetzt an 4Ohm Last auf gesunde 60°C auf dem FET Gehäuse (der letzte in der Kühlkörperreihe) eingependelt. Der Treiber wird im Betrieb zwar nicht spürbar warm aber bekommt die Tage trotzdem wieder den Kühlkörper angeklebt. Ich denke, dass es das jetzt auch war.

  • Einfach eine Stunde unter Volllast und dann 60 C ist normal. Treiber zu kühlen ist immer gut. Geschaltene Amps sind da nicht so empfindlich als die Analogen, aber auch die Transistoren müssen Strom steuern. Ich mag das geschaltene Zeug nicht so, man findet die Fehler nicht so schnell.


    Gruß Gunter.