18G50 - Xmax?

  • Ich habe 2 Beyma 18G50 in selbstgebauten BR-Gehäusen. Diese waren nach Jahren grausam verschmort, so daß ich diese vor kurzem reconen liess. Im Datenblatt steht Xmax = 9mm. Ich nehme mal an, daß das PLUS/MINUS 9mm heissen soll, richtig? Mein aktuelles Problem ist folgendes: Wenn ich im ausgebauten Zustand einen niederfrquenten Sinus drauflege, bleiben die beiden "sauber" bis zu einem Hub von genau 9mm in eine Richtung. Drehe ich nur ein klein wenig weiter auf, so entsteht ein schreckliches Schnatter-Geräusch. KLACK KLACK KLAcK KLACK oder so ähnlich. Ich bilde mir ein, daß ich mit der ersten Membran dieses Problem so arg nie beobachtet habe bzw. damals weiter aussteuern konnte. Kann aber auch pure Einbildung sein, da ich damals noch nicht so kritisch war bei allen Details.
    Ist es normal, daß ein 18G50 bereits bei knapp über Xmax komische Geräusche macht?
    Oder anders gefragt: Wer weiss, welche 18er mit ähnlichen T/S-Parametern a) viel höhere thermische Belastbarkeit und b) grösseren Hub vertragen.
    Meine Gehäuse sind netto jew. ca. 152 Liter, mit tuning auf ca. 50 Hz.
    Aktuell habe ich mit der XTI6002 nämlich das Problem, daß die sich langweilt mit den 2 750W - 8 Ohmern....

  • Bei den Beyma 18G50 ist die Luftspalthöhe 11mm, die Wickelbreite (Höhe) der Spule 25mm, (25-11)/2=7mm lineare Auslenkung nach konservativer Berechnung.


    Edit: Xdamage wird mit 40mm Peak to Peak angegeben, also +/-20mm.

    You probably have the right hammer, you've just got to stop hitting your thumb.

  • Hm, das kann ich auch nicht so genau sagen, möglicherweise ist ein Fremdkörper im Luftspalt bzw. am Polkern. Hast Du den Luftspalt vielleicht nicht abgeklebt? (Entfällt natürlich, wenn Du das Chassis mit Konus und Spule eingeschickt hast)

    You probably have the right hammer, you've just got to stop hitting your thumb.

  • Na ich hab ihm das Chassis als Ganzes gegeben und (keine Ahnung, ob man hier Namen nennen darf) er ist seit Jahrzehnten im Geschäft mit reconen. DER Beyma-Importeur in Wien sozusagen, also kein "blutiger Anfänger". Wie kann ich rausfinden ob es eine gutartige Nichtlinearität ist oder eine bösartige (Zerstörungsgefahr)? Oder anders gefragt: Wie wess ich allgemein beim Sinus-Einschwinden im ausgebauten Zustand (20Hz), wie weit man aufdrehen kann? Gibts da ne allgemeine Regel?

  • Zitat von "LechnerTom"


    Wie wess ich allgemein beim Sinus-Einschwinden im ausgebauten Zustand (20Hz), wie weit man aufdrehen kann?


    Bei einem derartigen Vorgehen (Ansteuerung mit Sinus-Signal weit unterhalb der BR Tuningfrequenz) bewegt sich die Membrane völlig ungebremst und unkontrolliert.
    Ausser dem Durchbohren der Sicke mit dem Schraubendreher anlässlich der Montage die einzig sichere Methode, das Chassis schnellstmöglich zu killen.


    Alle Herstellerangaben gelten für bestimmungsgemässen Einsatz.

  • "Bei einem derartigen Vorgehen (Ansteuerung mit Sinus-Signal weit unterhalb der BR Tuningfrequenz) bewegt sich die Membrane völlig ungebremst und unkontrolliert.
    Ausser dem Durchbohren der Sicke mit dem Schraubendreher anlässlich der Montage die einzig sichere Methode, das Chassis schnellstmöglich zu killen."


    Nein dieser Test wird "Einschwingen" genannt und wird standardmässig gemacht nach dem reconen. Wie sonst soll man rausfinden ob die Spule am Magnet scheuert? Man muss halt eben aufpassen, daß man nicht zu weit aufdreht. Aber das ist ja genau das Problem - wie weit?

  • Zitat von "Mechwerkandi"

    Bei einem derartigen Vorgehen (Ansteuerung mit Sinus-Signal weit unterhalb der BR Tuningfrequenz) bewegt sich die Membrane völlig ungebremst und unkontrolliert.


    Das stimmt nicht, erst recht nicht bei PA-Chassis. PA-Chassis sind fast immer sehr viel härter aufgehängt als die HiFi-Pendants und haben dazu meist noch eine progressive Aufhängung.


    Zitat von "Mechwerkandi"

    Ausser dem Durchbohren der Sicke mit dem Schraubendreher anlässlich der Montage die einzig sichere Methode, das Chassis schnellstmöglich zu killen.


    Die Chassis einschwingen lassen ist durchaus üblich. Zerstören kann man einen Speaker so natürlich, aber so extrem, wie Du das darstellst ist es lange nicht.

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  • Zitat von "LechnerTom"

    So und gegen die Fremdkörpertheorie spricht ausserdem, daß beide 18G50 genau gleich reagieren.


    Okay, das ist dann klar. Nächster Punkt wäre, zu überprüfen, ob die Zuleitungen zur Schwingspule gegen die Membran oder Zentrierspinne schlagen.

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  • Ich will jetzt keinem was in die Schuhe schieben, aber das hört sich einfach nach einem Fehler beim Reconen an, vielleicht wurde die falsche Zentrierungshilfe benutzt?

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  • Ja, gegen einen Fehler beim reconen spricht, daß er 30 Jahre im Geschäft ist, 18G50 ja auch net grade besonders neu oder fremd für ihn ist und ich zugeben muss, daß ich der XTI6002 ein paar Takte ohne Limiter entlockt habe. (Den Limiter habe ich erst nachher programmiert - im Vergl. zu dem wie ich die 18er mit der Original-Membran jahrelang getreten habe, sagt mir mein Gefühl aber, daß ich sie damit nicht ermordet haben kann). Trotzdem habe ich dem recone-Kollegen ein Mail mit der Bitte um Hilfe gesendet. Vl. gibts ja irgendeine Abhilfe. Parallel dazu schaue ich schon mal, was Beyma, RCF usw. noch alles mit ähnlichen TS-Parametern und deutlich mehr Belastbarkeit so im Programm haben.. denke nagelneue 18er sind halt doch was anderes als diese alten klapprigen dinosaurier...

  • Habe soeben eine Antwort erhalten:


    "schaue mir den speaker gerne an, wurde mit beyma originalersatzmembrane bestückt und getestet, natürlich nicht eingebaut unter last, da er auch einige zeit braucht um einzuschwingen.anfangs ist die aufhängung immer härter und erlaubt noch nicht maximalen hub!"



    naja - um das nochmalige ausbauen und dorthinbringen der speaker komme ich wohl nicht rum.

  • So nachdem ich einen halbstündigen Belastungstest gemacht habe, ist das Scheuern schlimmer geworden. Bei den Originalmembranen bin ich damals immer ca. 100Vrms gefahren, also in Serien-Brückenschaltung 50Vrms pro Speaker, der Zeiger vom analogen RMS-Drehspulmessgerät schwingt im Takt der Musik so ca. um 100V herum. Das haben sie jahrelang vertragen. Ich hab sie sogar mal auf 140Vrms (=2 x 70Vrms) rauf belastet, da riecht man aber schon nach n paar Sekunden die Schwingspule, ohne daß es gleich kaputt wurde. Diesesmal hatte ich ca. 80V (=2 x 40V) drauf, vl. mal kurze peaks bei 100, und nach ner halben Stunde ist das Scheuern schlimmer geworden, ausserdem schlagen sie an. Kann man das sagen, daß die recone-Speaker nicht mehr die originale Belastbarkeit haben oder waren meine damals "ausserordentlich gut"?
    Allgemein: wie kann ich vom AES-Rating (in dem Fall 750W) auf die max. Spannung kommen? Einfach P = U^2 / R geht nicht, denn da käme fast 80Vrms pro Pappe raus, das schaffen die definitiv nicht. Also sind alle Leistungsangaben Marketing-Müll. Es gibt offenbar keine vernünftige Leistungsangabe, sogar die AES-Angabe ist irgendwie "aufgeblasen". Eine sinnvolle Leistungsangabe wäre: (Bei welcher Spannung darf der Zeiger dauerhaft maximal herumpendeln)^2 / Nennimpedanz.
    Hintergrund: Ich nehme mal an, so wie sich diese beiden anhören KRT KRT, daß ich neue Speaker brauche. Sowohl bei Xdamage als auch bei der Belastbarkeit will ich eine deutliche Verbesserung erzielen, die ich unter anderem nur zum Teil ausnützen, sondern tw. als "margin" für die Lebensdauer haben will. TSPs sollten ähnlich sein, damit ich die gleichen Kisten behalten kann. Also irgendwas von RCF, 18Sound oder so. Da erhebt sich natürlich die Frage, wie ich den RMS-Limiter auf 100%-Sicherheit plus etwas margin einstellen soll, um nicht wieder einige hundert Euros zu verheizen - langsam wirds wirklich teuer.

  • So nach Sichtung der Daten sind noch im Rennen als Ersatz für 18G50 (eine Box hat 155l netto, BR- Tuning auf ca. 48Hz):


    Beyma 18PW1400/Fe
    Beyma 18P1000Nd
    Beyma 18P1000Fe
    RCF LF18N401
    RCF LF18X401
    RCF L18P300
    Eighteensound 18LW2400
    Eighteensound 18NLW9400
    B & C Speakers 18TBX100
    B & C Speakers 18NW100
    B & C Speakers 18SW100
    P Audio System P-18N
    Monacor SP-18/1000HP

  • Aus Erfahrung würde ich sagen, dass die B&C- und 18Sound-Modelle in dem Volumen spielen werden. Allerdings erscheint mir das Tuning ein wenig hoch. Gerade ser 18SW100 dürfte dann sogar ein nochmals tieferes Tuning brauchen, um sauber zu spielen. Der L18P300 passt sicher auch, der könnte sogar mit dem Tuning gut spielen.