Hallo zusammen,
wir planen in der Firma die Anschaffung von ein, eventuell auch zwei Kameras. Das Problem ist hierbei kurz gesagt, dass Demogeräte aller Orten irgendwie Mangelware sind und wir uns auch nicht ganz schlüssig sind, welchen Pfad wir da beschreiten möchten. Daher hoffe ich auch ein paar Anregungen und im Optimalfall Erfahrungsberichte eurerseits.
Aktuelle Situation:
Wir nutzen momentan eine Sony HXR NX5 für Livebilder auf Präsentationen etc., die dann entweder an einem Analog Way Pulse oder am Roland Mischer (V-800HD) hängt.
Soweit so gut, das passt für den Zweck i.d.R. auch gut.
Ziel:
Wir wollen das Thema Kameratechnik quasi auf eine neue Stufe heben und dieses Segment bei uns ausbauen. Sprich auch mal mehr machen als nur den Redner als PIP auf der Leinwand o.ä. Also durchaus mehrere Kameras, wobei das dann durchaus auch eine Mixtur aus festen/remote-fähigen Dome Cams und Kameras mit "Besatzung" sein kann.
Ich habe nach der bisherigen Recherche grob zwei Varianten auf dem Schirm, vielleicht kann ja jemand was dazu sagen.
a) Blackmagic Design Studio Camera HD, im Verbund mit kleinem ATEM-Switcher und mit Glasfaser (also auch die entsprechenden Converter dann mit dabei). Optik würde vmtl. ENG-Stil werden mit ca. 20x Zoom.
Pro: Kamera machte beim ersten Kennenlernen auf der PLS eine gute Figur, auch von der Bedienung her; die ATEM-Umgebung ist sehr ansprechend und übersichtlich umgesetzt und würde auch ohne Bedienoberfläche funktionieren; der Gesamtverbund mit den ganzen Returnfunktionen (PGM-View, Tally, Intercom, Camera Control) wirkt wie aus einem Guss; und das ganze Zeug ist für dieses Metier ja wirklich "geschenkt".
Eigentlich soweit ganz cool, aber:
Contra: soweit ich weiss hat die Studio Camera keine internen ND-Filter, was schon mal schwierig sein kann wenn die Blende nicht reicht bzw. ich sie für die Bildgestaltung brauche und die Beleuchtungsmöglichkeiten eingeschränkt sind; ferner ist der große Sucher nicht neigbar, was ggf. problematisch ist wenn die Kamera sehr hoch auf dem Stativ steht (was ja in unserer Branche öfters vorkommt!); aktive Objektive brauchen Spannungsversorgung über kleinen Akku, der dann auch wieder wo rumhängt.
Nicht ganz unwichtig ist vielleicht auch die Optik der Kamera, sie fällt ja schon etwas aus dem bekannten Rahmen - das soll nicht ausschlaggebend sein wenn die restlichen Fakten passen, aber des Kunden Auge isst ja doch immer irgendwie mit...
b) JVC GY-HM8xx Serie, also der etwas konservativere Ansatz. Die HM-Serie ist finanziell auch noch im Rahmen.
Pro: eine "echte" Kamera mit Filtern, beweglichen Sucher/Display, als Option auch mit entsprechendem Studioausgang; via Weboberfläche ebenfalls einiges an Kontrollmöglichkeiten; sehr interessante Streaming-Features gibt es mit dazu
Contra: um daraus eine Studiokamera zu machen, braucht es gleich wieder einen Rundumschlag an Peripherie - abgesetztes Sucher-Display, Studio-Adapter Multipin oder besser Glasfaser, Kommunikation, Rückführung für PGM...gibt es alles, weiß ich. Aber dann klettert der Preis in der Serie auch wieder sportlich nach oben.
Im Grunde könnte man da so zusammenfassen: wir stecken fest zwischen einem in sich schlüssigen, eleganten System mit evtl. nicht unerheblichen Kanten (Akzeptanz, Bekanntheitsgrad, Features) im praktischen Alltag (->Blackmagic) und einer sichereren, konservativeren Lösung, die aber für ein vergleichbar schlüssiges Gesamtkonzept deutlich tiefer in die Tasche greift (JVC).
Das ist so gerade der mentale Treibsand in dem wir stecken. Es wird leider durchaus dadurch erschwert, dass es wirklich unüblich zu sein scheint, Demogeräte zu führen bei den Händlern/Vertrieben - wenn jemand im 7er PLZ-Bereich Tipps hat, dann nur her damit...
Also - gibt es denn ganz generell hier Praxiserfahrungen zu vielleicht diesen beiden Kameratypen? Ich bin auch für ganz andere Impulse offen, sofern sie grundsätzlich ins Profil passen
Die richtigen, "amtlichen" Kamerazüge von Sony/Panasonic etc. fallen raus, die gibt es zum einen bei Partnerfirmen und zum anderen sind die finanziell kein Thema derzeit.
Achja, Dinge wie Hinterkamerabedienungen und Stative sind dann so oder so fällig und daher "neutral".