Winschützer für Messmikrofone (1/2" und 1/4")

  • mit welchen windschützern arbeitet ihr bei euren mikrofonen bei (sehr) windigem außeneinsatz?
    es geht um windeinfall aus allen möglichen richtungen, nicht nur aus einer richtung (dann würde sich ja ein nasenkonus anbieten).
    gibt es ggf. "passend machbare" wellwindschützer (dead kittens)?


    gruß,
    fabian

  • das ist eine sehr interessante frage!
    der wind hat mich auch schon oft geärgert, wenn ich messen wollte. aber ich habe mir immer noch keine passenden fellwindschützer zugelegt, sondern entweder an diesem tag gar nicht gemessen, oder die windpausen abgewartet und für die messungen deutlich mehr averages gewählt.


    wie sieht das denn in der praxis aus?
    genügen kleine winschützer á la BPF-XLAV
    oder sollte man das messmikrofon besser komplett einpacken? BPZ-XL

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "wora"

    genügen kleine winschützer á la BPF-XLAV


    genau sowas schwebte mir vor. hast du die abmessungen dazu?
    komplett einpacken muss man das mikrofon sicherlich nicht, nur den bereich um die kapsel.

  • klar, kalibrieren tut man es natürlich ohne windschutz.
    sonst werden die schäden an mikro und kalibrator einfach zu gross, wenn man das mit gewalt da reinpressen möchte 8)


    wenn man ausserhalb geschlossener räume messen muss, dann hat man ja oft ein problem mit wind. ganz ohne windschutz ist dann keine messung möglich, weil der wind die membran sehr stark bewegen kann. hier gilt es also, kompromisse einzugehen.
    je windabweisender ein windschutz ist, desto mehr kann er das messergebnis beeinträchtigen. völlig klar. aber es gibt eben situationen, da kommt man ohne einfach überhaupt nicht aus. und diese fell-teile sind in solchen situationen eben ein guter kompromiss.


    Was die frage nach den maßen angeht:
    ich antworte darauf, sobald ich mehr weiss und wieder am rechner sitze.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "HenrySalayne"

    Darf man überhaupt einen Windschutz verwenden? Man kann das Mikro damit ja nicht kalibrieren.


    kalibrieren (1-punkt) natürlich ohne.


    für den frequenzgang muss eine korrekturkurve erstellt werden.
    hier zwei beispiele mit dem behringer-messmikrofon:
    - blau ist der kleine schaumstoff-windschützer aus dem lieferumfang des behringers
    - rot ist ein passender, aber deutlich größerer schaumstoff-windschützer eines drittanbieters
    - gezeigt wird NUR der differenzfrequenz zum "nackten" mikrofon
    - skalierung und leichten positionierungsfehler (durch berühren des mikrofons) beachten!


  • ich lasse mir jetzt mal eine auswahl verschiedener fell-windschützer kommen. je nach dem was am besten passt, kann ich dann ja eine empfehlung abgeben.
    vielleicht schaffe ich es ja sogar, ein paar fotos zu machen und sie hier einzustellen... mann o mann, diese modernen zeiten :lol: :lol:

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • hier der versprochene link zu meinen messergebnissen


    den besten kompromiss fand ich mit einem verhältnismässig günstigen "überzieher", dem modell BPF-175
    (ich habe übrigens nur windschützer von audio-technica getestet, andere modelle standen mir nicht zur verfügung)


    das hier ist eine etwas teurere angelegenheit und bietet auch bei starkem wind eine gute abwehr gegen windgeräusche. der höhenabfall ist hiermit naturgemäss deutlicher ausgeprägt.


    die paarabweichung der messmikrofone lässt sich mit zwei sachen erklären:
    erstens: weil die messposition natürlich leicht differiert. der lautsprecher war keine 2m weit weg.
    zweitens: weil mein zweites modell nicht mehr die gleiche kapsel verbaut hat wie das ältere. die ursprünglich verwendete kapsel wird wohl leider nicht mehr produziert. die einzelen mikros bieten trotzdem einen recht guten frequenzgang, vor allem im wichtigen mitteltonbereich und im bass.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • sitzt denn dieser (etwas übergroße) windschützer richtig stramm? lässt er sich irgendwie festzurren? seine innenhülle sollte nach möglichkeit nicht am mikrofongehäuse reiben, z.b. bei einem kräftigen windstoß.

  • nein, der windschutz sitzt nicht stramm, ich habe ihn nur drüber geschoben. Aber ich habe den original-Windschutz auf der Kapsel gelassen, somit berührt er höchstens den hinteren teil des mikrofongehäuses. als ich die messungen machte, ging auch ein deutlicher wind. so viel, dass ich die vergleichsmessungen öfter wiederholen musste bis es passte, denn nicht das zu messende mikro machte mir probleme, sondern das referenzmikro (ohne windjammer). ich musste also immer die windpausen abwarten ;)
    die befestigung funktioniert einfach mit dem klettband, welches am ende des windschützers angebracht ist. das kann auch nicht wegrutschen (siehe foto auf der letzten seite)


    beim grossen windschutz wird das mikro wie gesagt komplett von hinten reingeschoben. es liegt dann im inneren schaumstoff des windschützers. der hintere teil mit dem XLR stecker wird da von einer gummilippe einigermaßen luftdicht abgeschlossen, damit kann auch hier das mikro nicht einfach herausrutschen.


    aber klar, diese windschützer sind eigentlich nicht für so dünne stäbchen konzipiert. da muss man gewisse kompromisse eingehen.
    ich habe jedenfalls festgestellt, dass die windstörungen im direkten vergleich zwischen ungeschütztem mikro (mit original-winschutz) und den fellwindschützern deutlich geringer ausfielen. beim grossen windschutz hat man gar keine ausschläge bei wind gesehen, beim kleinen nur sehr geringe.
    der wind war etwa bei stärke 4, in böen bis 5

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang