Bei solchen Sachen versuche ich, den Chor gar nicht auf den Monitor zu bringen, falls irgend möglich. Idealerweise hören sich die Sänger trotz Band gegenseitig gut genug in der Gruppe, dass das funktioniert.
Ausnahme: Einzelabnahme aller Sänger per Handmikro oder Headset quasi direkt am Mund.
Ansonsten gibts auf dem Monitor hauptsächlich in möglichst homöopatischer Dosis Klavier oder Keyboard oder Akustikgitarre zur harmonischen Orientierung.
Frauenstimmen gerne per Condenser in Gruppen, bei den Männern gerne mehr Mikrofone näher an die einzelnen Stimmen. Also z. B. je zwei Condenser für Sopran und Alt, und dann deine 12 dynamischen einzeln für die Männer.
Hintergrund: Bei Abnahme in Gruppen (mit entsprechenden Abstand) in akustisch ungünstigen Umgebungen mit Band und PA muss ich meistens in den tiefen Mitten, wo gerade die Tenöre und Bässe "schön" klingen, recht viel filtern. Das klingt dann oft etwas hohl. Mit der Einzelabnahme schaffe ich erstens in diesen Frequenzbereichen mehr GBF (bzw. ich brauch halt weniger Gain) und habe bei Nierenmikros meist noch den Nahbesprechungseffekt.
Die unterschiedliche Direktheit gleiche ich meist mit entsprechendem EQing der Nahmikrofonierung und anderer Hallbearbeitung aus. Klanglich ist es ein wenig ein Kompromiss in der Homogenität des Chores, das kann aber gegenüber den Kompromissen, die man gerade in unbehandelter Umgebung eingehen muss, der geringere Kompromiss sein.