Beiträge von Stephan Schewe

    Mehr sollst du doch auch gar nicht machen.


    Durch die gelenkigen Sleeveblöcke kannst due die Strecke dazwischen rechnen wie eine normale Trussstrecke an 2 Hängepunkten. Benutze hierfür den ALU-Checker und du bis in 10 minuten fertig.


    Die Lasten aus den LängsTraversen gibst du als Punktlast auf die Randträger. Torsion wird vernachlässigt.


    So ermittelst du dann die Schnittkräfte + Auflagerkräfte an den Sleeveblöcken.


    Wenn du das hast, dann poste die mal.

    Die "Statiker von Lightpower" heißen Expo-Engineering und sind natürlich nett :wink:


    Auf deinem Bild sehe ich Outtrigger an den Towern, richtig?
    D.h. man kann indoor annehmen, dass die Tower von alleine ausreichend standsicher sind.


    Die Sleeveblöcke kannst du als gelenkig annehmen, da die weichen Rollen 1. Spiel haben und 2. eben weich sind. Da die Tower von alleine stehen, müssen hier keine Momente übertragen werden.


    Es gibt eine allg. Berechnung der Tower für den Eurotruss Katalog, worin diese bis mind. 8m Höhe und 1t Last nachgewiesen sind.


    Also nimm dir einfach mal alle deine Strecken, schneide sie frei und gucke welche Kräfte an den Towern zu erwarten sind und überprüfe die zul. Momente und Querkräfte der Strecken
    Sollten irgendwelche Werte grenzwertig sein, so wird eine professionelle Analyse benötigt.
    Sollten aber die Werte noch unter 50% Ausnutzung liegen, dann brauchst du dir keine Sorgen machen.
    Ich glaube nicht das man von einer Fachkraft erwarten kann, dass sie solch komplexe Systeme von hand, 2. Ordnung rechnen können muss und noch die Wechselwirkung zwischen Biegemoment <> Torsion beachten soll und interpretiert was dies für die Querkraft bedeutet.


    Alle Infos über die Geometrie + zul. Kräfte findest du im ALU-Checker:
    http://www.expo-engineering.de…-Checker-V1.0-deutsch.xls


    Mit dem Programm kannste die einzelnen Strecken auch sehr simpel auf Biegemoment und Querkraft untersuchen.



    Lieber Gruß
    Stephan

    Zitat von &quot;ADMIN&quot;

    Das stimmt nur, solange die Traverse ausschließlich außen gelagert ist. Wenn da jemand beispielsweise mit 'nem Lift drunter geht, dann haben wir eine Vertauschung von Zug- und Druckgurt, und das führt mit einiger Sicherheit zum Versagen. Gleiches Problem beim Schwingen.


    So etwas (weglassen von Eiern und Bolzen) ist richtig gefährlich, fehlende Splinte oben ist in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle "nur ein Schönheitsfehler". (Auch beim Aufschwingen sehe ich da erst mal kein Problem)


    Da gebe ich dir vollkommen Recht, aber um diesen Zustand ging es in dem Ausgangspost jedoch nicht. Etwas sinnlos daher das zu diskutieren.


    Zum Schwingen: Häng mal eine 15m Strecke FD34 an zwei Motoren und verfahre diese. Beim Stopp der Motoren wirst du überrascht sein, wie sehr die Strecke anfängt zu schwingen. Hier würde ich mir schon Sorgen machen. Bei kurzen Strecken oder bei Verwendung von Truss mit größerem Achsmaß hingegen gebe ich dir Recht.


    Und einen Schönheitsfehler mag ich im weglassen der Splinte nun wirklich nicht sehen, sondern einfach Faulheit und Schlamperei.


    Weglassen von Bolzen ist nicht immer gefährlich, bei Gabel-Lasche Verbindungen manchmal sogar sinnvoll. Ohne Nachweis sollte aber dies keiner machen.

    Wenn der schon so anfängt, dann kann er die Spigots und Bolzen auch direkt weg lassen, ist schließlich die Druckzone. So spart er noch mehr Zeit. (NUR EIN DUMMER SPRUCH, BITTE NIEMALS MACHEN!)


    Unglaublich sowas. Mit das dümmste was ich bislang gehört habe. Insofern es keinen wichtigen statischen Grund gibt Bolzen oder überhaupt irgendwas weg zu lassen, solange muss (wie es der Hersteller auch vorschreibt) jeder Bolzen geschlagen und gesichert sein.
    Denn es passiert schneller als der liebe Kollege denkt, dass jemand die Trussstrecke vor dem Hochziehen nochmal dreht um einen unteren Bolzen zu schlagen, oder ein Rigger im Dach der über den Truss rutscht einen Bolzen rauszieht, welcher dann dem Grounder im Kopf steckt. Auch sehr schön sind lange freitragende Trussstrecken die mittels Motorverfahren werden und beim Stopp doch ganz schön ins Schwingen geraten.

    Die Tatsache des nicht Bemessens des Stahlprofils und der Verbindungen ist aber exakt der Fehler wie ich weiter oben schon ansprach.
    Eben diese Bauteile eines Gizmos sind fast immer maßgebend.


    Berechnet wird sowas dann nach Stahlbaunorm 18800 und um der C1 zu entsprechen nochmals mit doppelter Sicherheit. (Lastaufnahmemittel)
    Hier kann man sich natürlich wieder streiten, ob es sich um ein Lastaufnahmemittel oder Anschlagmittel handelt. (aber immer schön sachlich)



    Gruß
    Stephan

    Normalerweise steht (wie auch in deinem Link) direkt dabei, wieviel ein solcher Gizmo halten darf.


    Maßgebend sind entgegen deiner Vermutung meistens weder Öse noch Coupler, sondern das Stahl-(Alu-)Profil, welche durch Lochabzug meistens sogar noch geschwächt wird.


    Die Coupler sind fast nie maßgebend bei einer solchen Konstruktion, daher ist die Einbaulage (nach oben oder unten) egal.
    Also wenn die erlaubte SWL geringer ist als die der zwei Coupler, dann kannste die montieren wie du magst.


    3 Möglichkeiten:


    1. Kauf dir ein Gizmo und lass dir vom Hersteller sagen was es darf.
    2. Nimm Steelflex
    3. Lass dir einen Gizmo konstrieren und (!!!!!) bitte ohne Öse, sondern mit aufgeschweißter Lasche. Günstiger und tragfähiger.

    Zitat von &quot;Carlo Hohmann&quot;

    @privateer: nein mit eurotruss ist alles in ordnung! was ich meinte ist, dass du meines wissens nach kein fortlaufendes fachwerk bei eurotruss brauchst um den werksseitigen statiken zu entsprechen, bei prolyte hingegen schon.


    mit freundlichem gruß


    carlo


    Ich bin kein Prolytefachmann, aber soweit ich weiß haben bei denen auch alle Systeme ein senkrechtes Abschlußbracing in jeder Ebene. Somit ist es bei denen auch absolut egal wie du Traversen kombinierst.



    DJ-JAJA:


    Das hat alles nichts mit Verschwörung zu tun, aber was soll man über irgendwelche undurchsichtigen Dinge diskutieren, nur weil du nicht den Mut hast deine "Beweise" zu nennen.


    Da du schon GlobalTruss angesprochen hattest, möchte ich hier ein Beispiel nennen. Hersteller von Gobal ist Harasco. Harasco baut die Dinger auf einem Band und verkauft sie aber auch unter anderen Namen über verschiedene Vertriebe.
    Also was spricht dagegen diese Traversen dann zu kombinieren? Nur der Name unterscheidet sich, der Hersteller ist der selbe (steht auch klein auf dem Aufkleber bei Globaltraversen).
    Kannst ja sicher gehen und dir eine Bescheinigung über die Kombinationmöglichkeit geben lassen. Solange alle Truss entsprechend maßhaltig gefertigt sind gibt es keine Probleme.


    Ob das alles so gut, sinnvoll oder vertrauenwürdig ist, steht auf einem anderen Blatt.


    Transparente Fertigungsbedingungen, lückenlose Zertifizierungsketten und 1A Support wie bei Eurotruss, Camco oder Prolyte hat dann nunmal seinen Preis, aber auch SINN!

    Ich würde ja gerne mitreden, aber ich verstehe DJ-JAJA irgendwie nicht. Was genau möchstest du denn mitteilen? Komm doch mal auf den Punkt.
    Was haste gekauft? Was wurde geliefert? Was widerspricht deinem statischem Verständnis?


    carlo:
    Was soll an der Bracingführung von Eurotruss falsch sein?

    Hallo liebe Leute, hallo Admin,


    zuerst einmal: Lob an dich Admin! Gutes, hilfreiches, umfassendes Buch über wichtige Themen. Super zum Nachschlagen und Informieren.
    Wobei es mir schon so vor kommt vieles doppelt zu lesen. Aber das war sicherlich so gedacht.



    So, nun aber zum eigentlich Thema:


    STANDSICHERHEITSNACHWEISE


    Ich war erfreut deine Ausführungen über einen Standsicherheitsnachweis zu lesen. Alles korrekt erläutert und treffend formuliert.
    Dann kam ich zum Anhang des Buches...was ist denn da passiert Admin?


    Du rechnest dort einen Standsicherheitsnachweis für einen Lift (Tower) mit Lautsprecher dran.
    Nur wo ist der zuvor im Buch noch erwähnte Tragsicherheitsnachweis? Dieser gehört zu einem Standsicherheitsnachweis wie ein Noisegate zu Behringer.
    Hättest du diesen Tragsicherheitsnachweis geführt, wäre dir aufgefallen, dass es (ich behaupte mal) unmöglich ist einen Tower outdoor derart einzusetzen. Diese kleinen Profile (selbst bei einem Genie) sind für Windlasten einfach zu schwach. Selbst Abspannungen helfen in diesem Fall nicht, da der Schlankheitsgrad der Profile einfach viel zu hoch ist.


    Warum ich das hier poste: Ich habe die Sorge, dass Leser deines Buches sich denken: "Super, der hat da einen ähnlichen Tower wie meinen hier im Lager nachgewiesen, na dann stelle ich den mal auf und ballastiere nach seinen Vorgaben."
    Bitte macht das nicht liebe Leser.


    Aber sonst: Kauft es Euch! Ich habe sehr viel Neues erfahren und werde es in Zukunft immer dabei haben.


    Liebe Grüße
    Stephan

    Den angegebenen Belastungen nach (bei 1,5m; 4,5; 7,5) würde die 9m Strecke ein max Biegemoment von 4-5 kNm aufweisen, was absolut unbedenklich ist.


    Je nach Lagerung der Traversenfüsse können die Ecken noch Eckmomente übertragen müssen, die allerdings nicht sehr hoch ausfallen, da eher der Fuß einwenig ausweichen wird.



    @ Markus:
    Diagonalen können auch Indoor Sinn machen. Es kommt auf die Momente an, die eine Ecke übertragen muss. Mehrfeldträger mit T-Stücken oder eben solche Tor Konstruktionen mit eingespannten Auflagern können eine hohe Rahmenwirkung zur Folge haben, die Standard-Ecken ganz schnell zerstört (oder zumindest verbiegt--> Plastifizierung)
    Die aus einer Diagonalen auf ein Gurtrohr eingeleitete Kraft kann recht simpel mittels Winkelgesetze und Spannungsnachweis legitimiert werden.
    Knicknachweis des Stempels aber nicht vergessen.


    Auch als Austeifung von Ground-Supports werden Diagonalen Indoor gerne hergenommen. Zwar nicht nötig, aber wackelt weniger.


    Aber du hast schon Recht: Indoor seltener als Outdoor.

    Hallo zusammen,


    die Berechnung eines solchen Towers ist und war schon immer ein Streitthema und wird es wohl auch bleiben.


    Für Outdooranwendungen ist die Berechnungsgrundlage klar die DIN 4112 für Fliegende Bauten.


    Indoor gibt es keine klaren Vorschriften. Somit ist eine Gefahrenabschätzung gefragt, anhand der die Lasten ausgewählt werden.


    - Ist z.B. der Tower vor Anprall von Fahrzeugen (Auto, Gabelstapler) geschützt?
    - Ist mit kletterfreudigen Personen zu rechnen? Ist der Tower bewacht?
    - usw.


    Die oben stehenden Ansätze sind daher nicht falsch oder richtig.


    In den meisten Fällen reicht es allerdings, die Tower gegen unbeabsichtiges Umwerfen (also z.B. eine Person übersieht den "kleinen" Tower und rennt dagegen) zu sichern. Also reichen Kräfte < 100kg in Brusthöhe.


    Zum Rechenweg:


    Eigengewicht und Anhängelasten können als "günstig wirkende" Kraft auf das Standmoment angerechnet werden. Entgegen der oben stehenden Theorie würde ich nicht betrachten, ab wieviel Grad das Ding fällt, sondern zusehen, dass es einfach stehen bleibt!


    Wenn dann Standmoment < Kippmoment ist, könnt ihr ruhig schlafen gehen.


    Liebe Grüße
    Stephan

    Also ich find am VMB Gabellift (ich rede nur vom Gabellift! Wir haben selber andere VMB Lifte im Lager und sind zufrieden!) die fixe Arretierung des Schlittens mittels Schraube sehr unpraktisch. Nebenbei kann der Schlitten von Mietern oder unwissenden Mitarbeitern schnell falsch montiert werden, was in krummen Schrauben und geweiteten Löchern endet.


    Und dann ist es extrem ätzend den Lift ohne Last einzufahren. Manchmal will er einfach nicht mehr runter kommen. Ein Genie fährt immer ein.

    Da gebe ich dir Recht: Erfahrung ist sehr wichtig!


    Aber wenn von Anfang an nicht mitgedacht wurde, dann kann Erfahrung auch nichts mehr ausrichten.


    Vergleiche z.B. mal das Q Rigging mit der J Serie. Bei der J Serie wurde ein viel praxistauglicheres System verwendet, z.B. mit Winkelvorwahl damit man die Kisten nicht heben muss.

    Wenn das Ingenieurbüro das mitmacht.


    Nur du musst bedenken: Für die Statik ist der Ingenieur haftbar und hat entsprechend eine Versicherung für sein Unternehmen. Warum sollte er also es zulassen, dass seine Statik einfach nur kopiert wird? Wovon soll er dann leben? Und, warum sollte er das Risiko auf sich nehmen, wenn er dafür kein Geld bekommt?


    Und ein Standsicherheitsnachweis, der keine original Unterschrift des Aufstellers hat, ist im Ernstfall nur gut zum Feuer machen.
    Sonst könnte ja jeder einfach ein paar Zahlen untereinander schreiben und sagen: Hier, mein Standsicherheitsnachweis.


    Wir verschicken Statiken auch als pdf, aber ohne das Deckblatt via Post ist das nichts Wert. Gut, man bekommt mit einer Kopie die Abnahme evtl durch, aber wenn was passiert, dann werden wir nicht den Kopf für jemanden hinhalten, der sich die Statik kopiert hat.