Aus eigener leidvoller Erfahrung kann ich sagen, dass Funkstrecken die beste Option sind, wenn Theaterdarsteller verstärkt werden sollen. Leider auch die teuerste, und mit Abstand die aufwändigste Möglichkeit. Wenn es preislich drin ist, würde ich dennoch dazu raten.
Eigentlich ist es unproblematisch 10 Funkstrecken zugleich in einem Frequenzband zu betrieben, wenn es nicht gerade im 800er MHz Bereich liegt. Um die Bereitstellung desselben muss sich prinzipiell der Vermieter kümmern, hier sollte man jedoch den Status Qou genau klären. Ebenso unproblematisch ist es eigentlich, 10 Taschensender an die Darsteller zu verteilen. Wenn Lavalier (Anschmink) Mikrofone verwendet werden, und keine Headsets, ist es wichtig dass diese angeklebt werden, bevor die Darsteller sich schminken/geschminkt werden, ansonsten hält das sehr bescheiden. Es gibt viele Ansätze Lavalier Mikros anzukleben, einfach ist es mit Heftpflastern, die man durch Schminke dem Hautfarbton angleichen kann. Halt ist ganz brauchbar, nicht übermäßig gut, wenn einer stark schwitzt geht es recht schnell ab. Komplizierter, aber vom Halt her besser, wird es dann wenn Hautkleber (Mastix) verwendet wird. Da zerstört man bei unachtsamer Handhabe auch gleich mal die Mikrofonkapsel, oder zumindest den Kapselaufsatz.
Extrem wichtig sind meiner Erfahrung nach dezente Mikrofone. Welche die zugleich gut klingen, sind nicht unbedingt preisgüntig. Wichtiger als ein "guter" Taschensender ist in jedem Fall eine brauchbare Mikrofonkapsel, egal ob Headset oder Lavalier. Generell braucht es, egal ob Headsets oder Lavaliers verwendet werden, meist auch ein erhebliches Maß an EQ, bis es gut klingt. Das ist selten ein Fall von "Fader hoch und es klingt". Mit 2 Mittenbändern, Höhen und Bässen kommt man oft schon zurecht, aber auch nicht immer.
Der Mietpreis hängt natürlich extrem davon ab, was man im speziellen Mietet. Exemplarisch fällt mir, bei geringem Budget nur etwas aus der EW100 Serie von Sennheiser mit einem MKE 2 Mikrofon ein (Lavalier). Das dürfte so zwischen 15 und 25€ pro Strecke pro Tag liegen. Bei 10 Stück wird es jedoch insgesamt günstiger werden.
Wenn das Geld und der Willen da sind (Fähigkeiten kann man sich aneignen), mit Funkstrecken zu arbeiten, würde ich es machen. Bedenken sollte man jedoch auch, dass ein paar Proben mit den Funkstrecken gemacht werden, da es für viele (gerade Laien) Darsteller ungewohnt ist, und auch als Techniker etwas Eingewöhnungszeit braucht. Das ist allerdings ein zusätzlicher Kostenpunkt, der nicht vernachlässigt werden darf.
Auf der anderen Seite ist die Frage, ob man das auf einer 5x3m großen Bühne überhaupt braucht. Eine einfache Lösung sollte es hier sein, 6 C1000 von der Decke abzuhängen. Das reicht für eine kleine Präsenzanhebung auch aus. Durch die 6 Mikrofone lassen sich in Grenzen auch die Sprechgewohnheiten der Darsteller halbwegs ausgleichen.
Wie viele Zuschauer gibt es denn, dass bei einer so kleinen Bühne überhaupt eine so große Verstärkung nötig wird, dass man mit den C1000 so nah an die Koppelgrenze kommt? Oder können die Darsteller einfach nicht vernünftig sprechen? In dem Fall wäre ein Sprachtraining sowieso angebracht.
Zwar bringen Funkstrecken meist einen doch ganz erheblichen Gewinn an "gain before feedback", aber ohne halbwegs disziplinierte Sprecher ist es eigentlich verschwendetes Potential, bzw. Geld.