Beiträge von discodude

    Man versprach uns einst, das Internet würde ein Leuchtturm des Wissens sein – ein Ort, an dem Menschen einander die Hand reichen, um gemeinsam zu wachsen, zu verstehen, zu lernen.

    Heute reicht man stattdessen oft nur ein “Google doch” – kalt, beiläufig, bequem.

    Als ob Orientierung in einem Ozean aus Halbwissen und Nebel nur eine Frage des guten Willens sei.

    Doch nicht jeder, der eine Frage stellt, ist faul – manche sind einfach nur verloren in der endlosen Weite digitaler Möglichkeiten.

    Und gerade deshalb braucht es Orte wie dieses Forum: nicht als Suchmaschine, sondern als menschliche Brücke zwischen Frage und Verständnis.

    Wieso des denn?

    immer wenn man in der Elektrotechnik irgendwelchen schnellen Vorgängen das Schwingen abgewöhnen möchte, dann kommt man mit Probieren sehr oft nicht weit. Dann kommen die Theoretiker ins spiel die mit mathematischen Annäherungsverfahren eine möglichst optimale Lösung finden sollen.

    Ich denke Bessel sollten hier auch schon einige gehört haben. Bei ihm ging es 1800 rum noch nicht um PA sonder eher um die Optik. Und Licht ist nun mal um vielfache schneller als unsere Audiotechnik oder Netzfrequenz.

    Darum.

    Lastwiderstände = Boxen und hier wohl Subwoofer?!

    Ja, Cardioid funktioniert in der Regel, wenn man es richtig baut.

    Wie man das aufstellt hängt letztendlich von der Situation und dem Zweck ab.

    Gibt ja auch noch ein paar andere Optionen: EFA, L/R, Curved Array, Monocluster, Delayed Cluster. Es gibt sehr viel Input im Netz dazu. Volker Holtmeyer wäre eine kompetente Quelle. Dave Rat wohl auch und andere...

    Das Ganze war eigentlich als kleine Spitze gegen die beinahe zwanghafte Fixierung auf ohmsche Lasten gemeint. Ich finde, um die Ausgangsfrage wirklich zu durchdringen, muss man schon die komplexen Größen samt ihrer oft ziemlich verschlungenen Beziehungen untereinander betrachten. Ich versuche dabei immer, in halbwegs normaler Sprache zu bleiben – auch wenn das offenbar nicht jeder so sieht und dann gleich im literarisch-technischen Opernmodus antwortet. 😄

    mattias bost


    Zwei Fragen lassen mich seit deinem Post nicht mehr los.


    1.

    Energie/Leistung in den Netzen, die infolge komplexer (Verschiebeblindleistung) wie nichtlinearer Lasten (Verzerrungsblindleistung) entstehen und wegen deren Intensitiät dort Probleme machen. Die klassische Regelungstechnik mit eher auf frequenzgangbasierter Betrachtung wäre da viel zu langsam

    Ich weiß ehrlich gesagt nicht so recht, was ich dazu sagen soll.

    Regelungstechnik ist nicht nur Raumtemperaur und Behälterfüllung. Um wenigstens ein wenig einen Anschluss ans Thema zu finden....

    Endstufen mit PWM wären ohne eine Regelungstechnik, die um Potenzen schneller ist als eine Netzregelung, kaum vorstellbar.




    2.

    Jetzt haben wir alles schön anhand ohmscher Widerstände erklärt. Daher meine Frage:

    Wie werden die Lastwiderstände üblicherweise unter der Bühne aufgestellt? Zahnlücke? Funktioniert ein Cardioid-Setup?

    Ich weiß nicht, ob es nur mir so geht, aber für mich liest es sich so, als wenn ich hier jemandem auf die Füße getreten bin…


    …von einigen Leuten kennen wir jetzt zumindest den Qualifikationsgrad. Ok…



    Kannst du mir einfachem Ingenieur mal die Schaltung erklären, die bei sinusförmigem Spannungsverlauf einen "rechteckigen Strom" fließen lässt? Irgendwie hab ich da wenig Idee dazu.



    Der rechteckige Strom kommt aus der gleichen Zauberkiste, aus der sich der Regelungstechnik-Dozent bedient, wenn er einen Dirac-Stoß oder Einheits-Sprung auspackt. Niemand hat ihn je gesehen, aber zur Systembeschreibung und fürs Verständnis kann man das meist gut gebrauchen – auch wenn’s in echt nicht vorkommt.


    Mich hatte auch eher die Aussage „Frequenzen haben nichts mit Zeit zu tun“ angepickt.

    Dem widerspricht schon die Definition: 1/T = f. Die Reziproken lassen sich halt nicht wegmultiplizieren.

    Das hat unheimlich den inneren Monk in mir angesprochen – scheint aber eher mein persönliches Problem zu sein.


    Naja… und da weiter oben von Crestfaktor, RMS, Spitzenwert, Schaltnetzteilen, Lautsprechern als Last usw. geschrieben wurde, kam wieder der Monk ins Spiel und hat dahinter nicht-sinusförmige Signalverläufe vermutet. Auch wenn diese Annahme sehr gewagt sei.


    Drum kam am Ende die Verzerrungsblindleistung raus. Kann man nun glauben oder nicht.

    Vor mir haben das auch schon andere herausgefunden – und ich hab’s, ehrlich gesagt, auch nur abgeschaut. :)


    Verzerrungsblindleistung
    Verzerrungsblindleistung resultiert nicht von Phasenverschiebungen, sondern von einem nicht sinusförmigen zeitlichen Verlauf der Stromstärke, wie er von…
    www.energie-lexikon.info


    und das alles nur wegen so ner ollen Leistungsangabe.


    mit Monkigen Grüssen

    Nun ja, hier sind ja Strom und Spannung ja 'in Phase', d.h. cos(pi) = 1.0 -> Keine Blindleistung sagt die Mathematik.
    Wo kommt im übrigen der hohe Strom in der Nähe des Nulldurchgangs der Spannung her, wenn doch (da phi = 0) keinerlei Energiespeicher (Kapazitäten und Induktivitäten) vorhanden sind?

    das gilt nur für den Fall, wenn Strom und Spannung jeweils sinusförmig sind, und die gleiche Frequenz haben.



    Ab der Stelle schlagen wir den Bogen warum ich drauf bestehe sich den Frequenzbereich anzuschauen. ☺️


    Schau dir je einen Sinus und ein Rechteck im Frequenz Analyzer an.

    Ich glaub du weißt das bei einem Sinus nur eine Frequenz angezeigt wird.


    Beim Rechteck kommen dann noch Ungeradzahlige Vielfache dazu.

    Sprich der Sinus(x) als grundwelle dann +1/3Sinus(3x)+1/5Sinus(5x) usw usw bis unendlich mal. Dann bekommt man am Ende ein perfektes Rechteck


    Leistung berechnet man mit U*I. Also kommt da eine Fläche raus. 2m* 3m macht 6 Quadratmeter > 2v * 3a ( kleine Formelzeichen da momentan Werte ) macht 6 W. Also auch nur ne Fläche.


    Das RMS Gedöns hat man dann eingeführt weil man gemerkt hat, dass ein Sinus mit 1 nicht die gleiche Fläche ausfüllt wie ein Rechteck mit 1. Beim Sinus fehlen die Flächen die oberhalb ( oder auch unterhalb )der Nulldurchgänge frei bleiben. Ohne diese freien Stellen bekommt man eine Gesamtfläche für den Sinus spitze 1 von 1/wurzel 2 ~ 0,707 effektiv Fläche … ist dann der Effektivwert ( RMS im englischen )


    Letztendlich werden überall die Momentanwerte berechnend und dann addiert.

    jo, aber im unteren bild ist die RMS leistung höher, oder nicht?

    A oder B ? Richtig! die korrekte Antwort ist natürlich C.


    Fall A:

    Spannung und Strom haben die gleiche Signalform ( Blau )

    Spitze 1 also 0,707VRMS * 0,707A = ca. 0,5 W ( grün )


    Fall B:

    Spannung ist weiterhin ein Sinus und der Strom mit Oberwellen nähert sich einem Rechteck ( wir nehmen Rechteck an )

    0,707V ( weil Sinus ) * 1A RMS = nö... schaut euch mal Lila an. ( Die Beiden Funktionen wurden multipliziert so wie man Leistung eben berechnet )

    Die Leistung bleibt bei ≈0,5W! Der Rest geht in Verzerrungsblindleistung auf.

    Nur die Grundwelle trägt zur Wirkleistung bei. Die Oberwellen fallen der Mathematik, die zwischendurch passiert, zum Opfer. Dennoch fliesst ein Strom der dann in Scheinleistung ausgedrückt werden muss bzw. in Blindleistung.





    mattias bost


    Na, wenn du keinen Bock hast, einmal eine FFT für deine Simulation in Spice zu hämmern… dann mache ich das eben mal in echt.


    Und es bleibt eben dabei… du bekommst die Frequenzen nicht los! Jedes Mal in deinen zwei letzten Posts, wenn du irgendwas von Zeit, Messzeit oder Ähnliches schreibst… komme ich und mache einfach einen Bruchstrich drüber und schreibe eine 1 oben hin. 😆


    Wenn man sich dann darauf eingelassen hat, alles in Frequenzen zu denken, dann sieht man auch anhand der FFT, wie sich die spektralen Anteile doch verändern, wenn man irgendetwas am Ausgangssignal ändert.


    Bei deinem 1:1-Verhältnis komme ich auf einen sehr nahen Crestfaktor von 1,949. 👍

    Das 1:9 kann ich gerade nicht nachstellen… der Generator will gerade nicht mit dem Rechner reden, und das interne Menü kann das nicht.



    Hier die 1kHz Sinus





    1kHz mit den aufgeprägten, eine astreine Hüllkurven-Modulation , kann man von AM

    man kann auch Super das Rechteck der Hüllkurve nachvollziehen an den ungradezahligen Vielfachen

    Crestfaktor = Umax/Urms, da ist nix mit f=1/Zeit

    Du sei mir echt nicht böse.... aber versuch mal den Effektivwert, ohne irgendwelche Zeiten zu bestimmen.

    Das wird echt schwierig.


    In deinem Beispiel fasst du mehrere Perioden von deinem 1kHz zu einer Gesamt Periode zusammen. Deine Grundschwingung ist nun 100Hz.

    Lass dein Spice mal ein FFT von dem 10ms Stück durchführen..... da wird dann nicht nur 1k zu sehen sein.

    Oooaarrr


    mattias bost


    Dein Stimili stimuliert mich mal richtig.

    Da kann ich leider nicht anders…


    Crestfaktor hat zunächst nichts mit Frequenzen zu tun, sondern mit Pegel/Zeitverlauf.

    Frequenz = 1/Zeit

    Also sobald du Irgendwas mit Zeit , und noch besser mit Zeitverlauf ( also DeltaT ) was ins Spiel bringst.

    Kann man da sofort eine Frequenz daraus extrahieren.

    In Anlehnung an die vorherigen Kommentare, versuch ich mal einen etwas nicht so technischen Ansatz. Für Leute die nicht vom Fach sind: Also...


    kurze Vorbetrachtung:
    Man stelle sich Laufsportler vor.

    Der schnellste Voll-Marathon Läufer lief im Schnitt 21,1 km/h ( rund 42 km Distanz ).

    Der Schnellste 100m Sprinter lief im Schnitt 37,58 km/h.

    Beides absolut korrekte werte.


    Alles was Energieversorgung ist arbeitet mit dem Marathon-Wert.

    Wenn wir jetzt noch die Verluste in der Endstufe dazu rechnen ( sagen wir optimistische 90% - Schaltnetzteil ) macht 21,1 km/h mal 0,9 = unspektakuläre 18,99 km/h.


    Jetzt hat ein Musiksignal aber so garnix mit einem gleichmässigen Marathon zu tun. Kurze Sprints ( ein Bassdrum Signal kann man sich da gut vorstellen - Kick und pause zum erholen ) trifft eher das Anwendungsszenario. Um jetzt ordentlich auf den Putz zu hauen, nenne ich doch Lieder den Sprintwert.

    Das reicht mir aber nicht .... ich weiss ja, dass der Sprinter bei 0km/h startet. Um auf den Durchschnitt zu kommen muss der Läufer irgendwann mal schneller unterwegs gewesen sein. Ja und das war bei Herrn Bolt zwischen Meter 60 und 80. Da ist er spitze 44,72km/h gelaufen. Selbstverständlich nehm ich den ,ehr als doppelt so hohen Wert. Nur haben wir jetzt spitze 45km/h zu durchschnittlich 21km/h.

    Und beides ist nicht gelogen und einwandfrei ermittelt.


    Diese Darstellung ist stark verkürzt und jeder Elektrotechniker fällt jetzt vor Aufregung vom Stuhl hinten runter.


    Aber ich hoffe es hat einigen zum Verständnis beigetragen.

    Mal komplett ohne Fachbegriffe. :)

    die höhe sollte 57cm inkl alles sein. dann passt die gut in einen truck.

    Ja. Ich hab noch mal gemessen. 60cm wird doch zu knapp.

    57cm haut eher hin bzw würde ich auf 55cm max. Ausdehnung umändern.


    👍

    Also wenn ich mir die Wellenlängen so anschaue….. dann würde ich mein, die paar cm hin oder her merkt man überhaupt nicht.

    Aber auch hier….wenn jemand Erfahrungen aus erster Hand hat zu den Seitenverhältnissen… dann immer her damit.

    Was willst Du denn erreichen - wo solls denn hingehen?

    ....

    Schreibst Du dann noch einen Satz dazu, was Du von Deinem späteren Konstrukt grob erwartest...

    Absolut unumstösslich ist die Größe. Die Box Darf eine Kantenlänge von 600x600x500 ( somit bekommt man 4 Stück in einen VW Caddy ohne die Sitze zu klappen) nicht überschreiten. Dem werden alle Kompromisse untergeordnet.

    Amping soll unter 1600W Pro Singlebox bleiben da die Stromaufnahme der Amps nicht ins Unendliche geschraubt werden soll.

    40Hz ist für mich völlig ausreichend. Alles andere bräuchte ja auch deutlich mehr Leistung.

    Bei meiner Simu hatte ich 135l angenommen (Pi mal Daumen ) was so an Volumen übrig bleiben könnte bei den Außenmaßen. Abstimmung auf 36Hz weil es den glattesten Frequenz-Verlauf für den 2600er bedeutet hat.


    Fux Danke für deinen Beitrag. Ich fühle mich gerade etwas bestätigt.


    Den 18NTLW9601 hab ich im BR118ex Gehäuse hier. Den haben wir vor der Coronapause nach den Hahn'schen Plänen gebaut. Vom Sound sind wir zufrieden. Nur muss man eben viel Leitung rein schieben ( was einzeln kein Problem ist aber im Rudel schon interessant wird - 2 15" stecken den in die Tasche und sind dabei flexibler) und ich bekomme eben nur einen einzigen BR118ex Bass in den Caddy Kofferraum.

    Ich benötige auch eher die Flexibilität von mehreren Subs um bspw. Zahnlücke oder Cardioid zu bauen.



    Vielen dank schon mal für die Antworten.

    Gerne können auch andere Chassis Hersteller in Spiel gebracht werden. Ich möchte mich nicht nur auf 18Sound verengen... auch wenn die einen zufreidenheits Vorschuss haben....kein einziger Ausfall seit 15 Jahren.


    Mit freundlichen Grüßen

    Welche Frage stellt sich DIr denn konkret? Sofern Du den in CB oder in eine BR packst und schon simuliert hast, ergibt sich ja daraus dann das Meiste. Du kannst Deine Simu ja mal hier posten.

    Prinzipiell ist mir bewusst, dass ich mir manchmal mehr einbilde, über Lautsprecher Bescheid zu wissen, als ich tatsächlich tue. Mein Interesse liegt im Selbstbau, aber ich würde mich nicht trauen, einfach so einen Lautsprecher komplett selbst zu entwickeln. Deshalb bin ich immer auf der Suche nach Inspirationen. Bei vielen Projekten, die so im Netz rumgeistern, hat man oft den Eindruck, dass da mehr die persönliche Überzeugung vom selbst gekauften Treiber im Vordergrund steht als eine objektive Betrachtung. Ich hab zuletzt den 18NTLW9601 verbaut, aber der Leistungsbedarf hat mich dann davon abgehalten, noch mehr davon zu bauen. Jetzt will ich mal nach einer Alternative schauen, die preislich nicht so sehr mit einem teuren Treiber und dazu neuem Amping zu Buche schlägt.



    Grün der 18lw2600

    Rot 18NTLW9601



    jetzt dürft ihr vom Leder ziehen was ich alles verkehrt gemacht habe :)


    was ist denn an dem Treiber erwähnenswert, mal so ketzerisch gefragt :)

    Naja. Mit meinen beschieden Mitteln simuliert er sich sehr ähnlich wie der 18ntlw9601.


    Wenn also der 2600er halten kann was er verspricht. Dann hat er einen erheblichen Preisvorteil .

    Das Chassis habe ich aktuell für eine Install in einem Club an der Decke geplant. Es darf sogar noch etwas kleiner sein. Abzüglich Chassis, Streben und Port reichen auch 135-140Lt. Abstimmung ca. 34Hz und für beide Chassis rund 900cm2 Port. Mit diesem Chassis machst Du auch in Bezug des Preises überhaupt nichts falsch, vor allem wenn die Tops auch halbwegs runter kommen.

    Danke dir.

    So in der Art hatte ich gedacht. Wollte mal nen Überblick was so mit dem Teil gemacht wurde. Also sowas wie du geschrieben hast.

    Ich hab den 18tlnw9601 als Single in Betrieb. Aber für ein Rudel von dem ist mir der Invest zu heftig.

    Ich stoss es mal ganz vorsichtig an.

    den 18lw2600 hab ich jetzt mit meinen Fähigkeiten in die üblichen Simulationen rein geklimpert.
    Das sah gar nicht mal so schlecht aus in 150 Liter.

    leider gibt es generell wenig zu dem Treiber im Netz.


    Irgendwie Juckt es wieder mal in Richtung Selbstbau.