Beiträge von Rainer_Zufall

    Hallo zusammen,


    ich bin endlich dazu gekommen mir ein Probegehäuse zusammen zu bauen. Hat etwas gedauert, weil mein Kumpel mit der "halben Schreinerei" im Moment wenig Zeit hat.


    Hier ein paar Bilder






    Ist gestern Abend gegen elf fertig geworden. Hatte deswegen auch kaum eine Gelegenheit mich mit der Kiste zu beschäftigen.

    Das Teil ist natürlich nicht leicht, aber immerhin leicht genug das ich es alleine (ohne Griffe) in den vierten Stock tragen konnte. Habe auch schon mal leise Musik drüber gehört. Ganz nett, ist aber natürlich kaum aussagekräftig. Vor allem da der Raum grauenvoll für Basswiedergabe ist.

    Das Ergebnis einer ersten Impedanzmessung (ohne Kalibrierung o.ä.) zeigt, dass die Resonanzfrequenz vom BR-Kanal ungefähr bei 33,6 Hz liegt (Nulldurchgang der Phase zwischen den Impedanz-Peaks entsprechend diesem Beitrag). Das entspricht ziemlich genau der Abschätzung von BoxSim.


    Zum Bau kann ich schon mal sagen, das Grobspahn WIRKLICH weich und empfindlich ist. Darum sind da jetzt auch Metallecken drauf, damit die Kiste nicht beim Testen schon kaputt geht. Die Einschlagmuttern musste ich einkleben, da die nicht gehalten haben. Die Materialstärke der einzelnen Platten ist unterschiedlich und der Baumarkt hat zwar halbwegs genau zugeschnitten, aber auch nicht millimetergenau. Die nächsten Gehäuse werde ich dann vermutlich selber aus einer großen Platte zuschneiden. Habe jedenfalls schon viel Gelernt und 'ne Menge Spaß gehabt.


    Die komplette Front inklusive BR-Kanal ist nur verschraubt um später noch Änderungen vornehmen zu können. Es ist noch keine Verstrebung und noch kein Schaumstoff drin. Ebenso keine Griffe, Füße, Rollen, Anschlussfeld etc. Das werde ich nach der ersten Akustikmessung nach und nach ergänzen um den Einfluss besser bewerten zu können.

    Wie genau kriegt man raus ob das Gehäuse schwingt und wo? Und Wie und wo man das verstreben muss? Ich dachte daran erst eine Gesamtmessung zu machen und die Nachhallzeiten im Wasserfalldiagramm anzugucken. Dann mit dem Mikro ganz nah an die einzelnen Wände und erneut messen. Ist das irgendwie sinnvoll?


    Und habt ihr eine gute Idee wie man das Frontgitter gestalten kann? Ich würde am liebsten die komplette Front inklusive BR-Kanal bedecken. Dachte schon daran ein Gitter anfertigen zu lassen, das um die Front rum geht und an den Seiten verschraubt werden kann. Oder Magnete. Magnete sind Cool. Klingt leider auch recht teuer.

    Ich habe inzwischen auch das Steinberg Interface getestet. Scheint aber keinen großen Unterschied zu machen, ob man Steinberg mit ASIO und Stepped-Sine oder Focusrite mit WDM und Multitone benutzt. Größte Abweichung ist auch hier wieder Le. Zweitgrößte Qms.


    Chassis11234Einheit
    InterfaceFocusriteSteinbergFocusriteFocusriteFocusrite
    SignalMultitoneStepped SineMultitoneMultitoneMultitone
    TreiberWDMASIOWDMWDMWDM
    Fs45,7245,4342,4245,0244,79Hz
    Re5,65,525,65,65,6ohm [dc]
    Le215,92352,95245,19430,49418,13µH
    Qt0,470,450,450,470,45.
    Qes0,480,470,460,480,46.
    Qms19,4415,7919,6920,0220,07.
    Mms308,4313,19321,8308,4309,9g
    Vas73,873,5682,176,176,5l
    Sd11561156,01115611561156cm²


    Dann ist meine Neugier erst mal befriedigt und ich kann die Ergebnisse grob einschätzen. Mir fällt gerade auch keine Möglichkeit ein genauere Ergebnisse zu kriegen, ohne erheblichen Aufwand zu betreiben. Und es scheint für die Simulation auch hinreichend genau zu sein, da die kostenlosen Tools ja eh nur eine Abschätzung liefern.

    Die Simulation mit BoxSim weiter oben zeigt ja auch einen in etwa ähnlichen Frequenzverlauf, selbst wenn die gemessenen TSP stark von den Herstellerangaben abweichen.


    Dann geht's jetzt also mit Probegehäuse, Messmikrofon und Feinabstimmung weiter, sobald ich mich in die Themen eingearbeitet habe.

    Ich habe zwei sehr dumme Fehler gefunden.

    Zum einen waren die Klinkestecker falsch angelötet. Das Signal lag am Ring und ich an der Spitze an. War im Handbuch irgendwie verwirrend skizziert mit längerem und kürzerem Lötfähnchen. Was keine Ausrede ist, denn grundsätzlich weiß ich wie Klinkestecker aussehen und hätte es besser wissen oder zumindest ein mal messen sollen. Ich habe also mit dem invertierten Teil des symmetrischen Signals gemessen. Interessanterweise hat das aber keinen Einfluss auf die Messung gehabt.


    Ein noch viiiel dümmerer Fehler war, das ich bei Le die Einheiten nicht berücksichtigt habe. LIMP gibt Le in µH aus, Herstellerangaben (und BoxSim) sind in mH. Wo kann ich jetzt meinen Grundschulabschluss zurück geben?


    Damit konnte ich jetzt auch die Gehäuse noch mal simulieren. Gestrichelt: Herstellerangabe, Durchgezogen: Messwerte



    Und das abweichende Chassis 2 mit den anderen drei vergleichen. Gestrichelt: Chassis 1,3,4, Durchgezogen: Chassis 2


    Der Hinweis andere Parametermodelle zu benutzen war auch gut. Da ich absolut keine Ahnung habe, wie sich die unterschiedlichen Modelle auswirken hatte ich einfach irgend eines genommen. Nämlich Le+L2||R2||K. Box Sim scheint Le+L2||R2+L3||R3 zu verwenden. Wenn ich in der Simulation Le ein bisschen variiere und mir die Simulationen so ansehe, rechne ich nicht mit großen Abweichungen. Aber wer weiß. Mache ich sobald ich dazu komme.


    Was mich auch bis heute noch ärgert ist, das ich in LIMP den Focusrite ASIO Treiber nicht verwenden kann und die Messergebnisse je nach verwendetem Treiber unterschiedlich sind. Darum werde ich mir die Tage ein Steinberg UR22 mk2 Interface leihen und noch mal ein wenig rummessen. Bin gespannt ob und wie groß der Einfluss ist. Größter Vorteil wird sein das ich dann mit Stepped-Sine messen kann, was angeblich genauer ist als MultiTone.


    Beim Thema Fehlerbetrachtung konnte ich leider nicht ganz folgen...

    Möglich. Aber da ich nicht weiß wie ich das überprüfen kann, verwende ich vorerst Verstärker und Multitone zum Messen. Vielleicht besorge ich mir irgendwann noch mal ein anderes Interface und mache Vergleichsmessungen, aber das ist vorerst nicht geplant.

    Im Moment gehe ich einfach mal davon aus, das die Genauigkeit reicht und das Ergebnis plausibel ist.
    Es geht ja im Moment auch eher um relative Werte.


    Ich habe jetzt bei allen vier Chassis die TSP bestimmt (Mittelwert aus 5 Messungen) und mit dem Einspielen angefangen. Bin gespannt wie sich die Werte mit der Zeit verändern. Und wann / ob ich die Herstellerangaben erreiche.










    Chassis:Herst.1234Einheit
    Fs3245,7242,4245,0244,79Hz
    Re5,55,65,65,65,6ohm [dc]
    Le1,85 mH
    215,92245,19430,49418,13µH
    Qt0,320,470,450,470,45.
    Qes0,330,480,460,480,46.
    Qms8,5219,4419,6920,0220,07.
    Mms295308,4321,8308,4309,9g
    Vas17673,882,176,176,5l
    Sd11561156115611561156cm²



    Bis auf Chassis 2 sind die alle recht ähnlich. Ist das eine normale Abweichung, oder sollte ich da mal beim Hersteller anfragen? Oder gleicht sich das beim Einspielen von alleine an?


    Was auch sehr heraussticht ist "Le". Ist der Wert falsch gemessen?

    Hab leider keine neuen Treiber gefunden. Darum habe ich erst mal mit WDM und Multitone weitergemacht. ASIO geht ja auch eine kurze Zeit lang bevor sich der Rechner mit Bluescreen verabschiedet.


    Mich hat interessiert wie genau ich mit dem aktuellen Aufbau die TSP bestimmen kann. Habe dazu 30 Vergleichsmessungen mit unterschiedlichen Bedingungen gemacht. Je fünf Messungen zum selben Overlay. Damit das Ergebnis nachher besser darzustellen ist werden alle Ergebnisse als Abweichung von der ersten Messung dargestellt.


    Hier die Gesamtübersicht aller 30 TSP Messungen, referenziert auf die erste Messung. Alles mit Multitone.

    Bereich A ist nur mit dem Interface gemessen, Bereich B mit Interface und Verstärker.

    Bei Messung 1.16 - 1.20 wurden ASIO Treiber benutzt.

    Die Messwerte weichen ca. 5% von der ersten Messung ab. Der ASIO Treiber hat die Genauigkeit bei Multitone nicht erkennbar erhöht.

    Auffällig ist das beim Wechsel von Interface auf den Verstärker fünf Parameter (Qes, Qt, Bl, ETA und Le) stark abweichen, wohingegen die anderen mehr oder weniger unverändert bleiben.


    Hier ist der Bereich A (nur Interface) noch mal vergrößert dargestellt.

    Rms, ETA und Mms schwanken am meisten. Auffällig ist, das Rms im Laufe der Messungen anzusteigen scheint.


    Um die Abweichung der Messungen zueinander im Bereich B (Interface und Verstärker) besser auswerten zu können hier noch mal eine Darstellung wo die Ergebnisse mit den ersten Verstärkermesswert (1.21) verglichen werden (gleiche Skalierung wie Detailansicht Bereich A).

    Die Abweichung zur Messung 1.21 ist mit ca. 3 %, etwas geringer als bei der Messung nur mit Interface. Kann aber auch Zufall / Streuung sein. Jedenfalls nicht signifikant geringer. Auch hier steigt Rms im laufe der Messungen an.



    Die 3%-5% Abweichung der Messergebnisse überraschen mich jetzt nicht. Ist halt kein hochgenaues Messsystem das in einer schalltoten Klimakammer steht. Bei nur 30 Messungen könnten außerdem auch noch andere Effekte das ergebnis beeinflussen.

    Mich interessiert aber, warum der Unterschied von Interfacemessung zur Verstärkermessung so groß ist. Ist das normal, oder habe ich da etwas falsch gemacht?

    Jetzt wo die Messung halbwegs stabil zu sein scheint habe ich mal die Auswirkung der Einspannung überprüft. Natürlich nur qualitativ. Wenig überraschend ist, das die Stabilität der Einspannung das Ergebnis beeinflusst. Mich hat dann aber schon überrascht das es vergleichsweise wenig Auswirkung hat ob das Chassis festgeklemmt ist oder nur aufliegt. Ich vermute das liegt daran das es ziemlich schwer ist und auf einer dünnen Antirutschmatte liegt. Viel mehr wirkt sich aus ob der Halter nur hingestellt oder zusätzlich beschwert (oder festgeklemmt) ist. Auch wenn der Halter auf einem Schaumstoffblock steht macht eher das Zusatzgewicht den Unterschied. Keinen Unterschied macht es hingegen wenn das Chassis in der Halterung um ein paar Grad rotiert wird. Hätte ich auch nicht erwartet, aber jetzt weiß ich es.

    Hier mal eine kleine Grafik dazu. Ist wie gesagt nur eine Tendenz, ohne die Berücksichtigung von Wechselwirkungen und Messungenauigkeit.


    Ich habe außerdem getestet wie verschiedene Umwelteinflüsse die Messung beeinflussen. Ergebnis: Die Messung ist ganz schön empfindlich. Fenster öffnen, Fenster schließen, im Raum rumlaufen (Der Halter steht aktuell auf dem Fußboden) und Klatschen war alles direkt in der Messung zu sehen. Habe parallel auch eine Seismometer App getestet, die beim Rumlaufen auch ausgeschlagen ist. Der Boden ist also relativ schwingungsfreudig.

    Hier eine (unkommentierte) Animation.


    Dann habe ich noch TSP Messungen durchgeführt, einmal mit und einmal ohne beschwerter Halterung, um zu sehen in welcher Größenordnung die Ergebnisse abweichen. Auch das ist erst mal als Tendenz zu sehen, da Messfehler und Wiederholgenauigkeit wieder nicht berücksichtigt wurden. Die Abweichungen (% Ref) sind zwar eher gering, aber auch nicht null.

    Ich habe die TSP außerdem mit den Herstellerangaben vergleichen (% Hst). Die Abweichung ist schon enorm, aber der Vertrieb sagte ja auch das die Chassis 50 - 100 Stunden Einspielzeit brauchen. Bin gespannt.



    Ich schließe daraus

    • Halter steht weiterhin auf Schaumstoff zur Schwingungsdämpfung
    • Halter wird beschwert. Vielleicht teste ich auch noch, ob noch mehr Gewicht etwas bringt
    • Chassis muss nicht bombenfest eingeklemmt werden. Handfest reicht.
    • Im Raum muss es ruhig sein. Fenster bleiben zu

    Die vier Chassis werde ich jetzt noch mal untereinander vergleichen. Vielleicht mache ich vorher noch ein paar Messungen zur Bestimmung der Wiederholgenauigkeit.

    Und dann geht's ans Einspielen.

    Ich glaube ich habe das Problem gefunden. Habe den ARTA Support angeschrieben und die haben mir sehr schnell helfen können.

    An dem Interface war die Funktion "Direct Monitor" aktiviert. Ein kleiner Knopf mit unauffälliger LED; und das ganze war auch in der Treibersoftware nicht zu erkennen. Dieser Knopf leitet die Eingänge direkt an die Ausgänge weiter. Bin da wohl irgendwann man drangekommen. Wundert mich das überhaupt was zu sehen war. Und das der Fehler nur manchmal, zufällig und komplett unvorhersagbar aufgetreten ist. Naja, wieder was dazugelernt.


    In dem Zusammenhang habe ich auch meinen Messaufbau etwas angepasst. Laut ARTA ist für die TSP Messung keine Endstufe nötig. Wird auch nicht empfohlen. Allerdings muss der Kopfhörerausgang vom Interface benutzt werden. Ich hatte vorher die Monitorausgänge an der Rückseite benutzt. Werde aber trotzdem mal mit und ohne Endstufe testen.


    Testweise hatte ich den Halter auch schon auf einen Schaumstoffblock gestellt und mit alten Autobatterien beschwert. Aber im Moment kann ich noch nicht einmal einen Unterschied feststellen ob das Chassis eingeklemmt ist oder einfach nur aufliegt. Möglicherweise habe ich mir da etwas zu viel Arbeit gemacht. Aber egal, hat Spaß gemacht :)


    Einziges Problem ist jetzt noch der ASIO Treiber, der mein Rechner abschmieren lässt. Im schlimmsten Fall brauche ich wohl ein anderes Interface. Aber erst mal mache ich mit den Windows Treibern (WDM) weiter.

    Sieht ja auch so schon ganz gut aus. Und ist im Gegensatz zu vorher reproduzierbar.

    Danke für den Denkanstoß. Ich habe mit dem Treiber von meinem Audio Interface (Focusrite Scarlett 2i2) angefangen. Und das scheint es auch schon gewesen zu sein. Habe von WDM auf ASIO umgestellt und alle Messungen scheinen glatt zu gehen. Muss das aber noch ne Weile beobachten, bevor ich eine sichere Aussage treffen kann.

    Leider stürzt mein Rechner mit dem AASIO Treiber nach ner Weile ab, aber das ist dann wieder ein Problem zwischen meinem Interface und ARTA. Also entweder gibt es einen Weg wie die beiden miteinander klarkommen, oder ich brauche ein anderes Interface. Schade :-/

    Mit der neuen Einspannung habe ich leider immer noch keine guten Messergebnisse bekommen. Ich habe sie noch etwas modifiziert, da der obere Balken mit dem das Chassis einngeklemmt wird noch zu lose war. Außerdem habe ich verschiedene Materialien getestet um das Chassis festzuklemmen. Direkt auf Holz, mit Schaumstoff, mit Schrottgummimatten und mit einer Antirutschmatte für Schubladen. Damit sich die ganze Konstruktion nicht mehr bewegen kann habe ich sie auf eine dünne Gummimatte gestellt und mit zwei Autobatterien beschwert. Der Korb liegt vorne außerdem noch auf einem Klotz auf, der auch mit der Grundplatte verklebt und verschraubt ist.


    Hab mir dann gedacht, vielleicht liegt es wirklich am fehlenden Verstärker. Hab dann versucht die Schaltung aus dem hadbuch nachzubauen. Was sich als ziemlich schwierig herausgestellt hat, da aich absolut keine Erfahrung mit Schaltplänen habe. Musste es mir mehrfach abmalen und aufzeichnen bevor ich es verstanden habe. Als Verstärker habe ich einen alten Onkyo Integra A-8850 ausgegraben. Vorher alle Schalter, Potis und Kontakte gründlich mit Teslanol gereinigt.


    Leider hat das alles nichts gebracht. Ich habe mit verschiedenen Spannungen gemessen, den Verstärker weiter weg oder näher rarn gestellt; Fenster auf, Fenster zu; Musik an, musik aus; Lagerung fest, Lagerung lose. Trotzdem ist die Messung immer noch verwackelt. Allerdings nur manchmal. Daraufhin habe ich dann kontinuierlich mit mit Multitone gemessen und beobachtet wie das Ergebnis schwankt. Tatsächlich ist die Messung manchmal komplett glatt und dann plötzlich wieder stark verwackelt. Auch der Peakwert und die Resonanzfrequenz verändern sich im Laufe der Messung. Ohne das ich irgend etwas verändert hätte. Habe das mal aufgezeichnet.


    Hat jemand eine Idee was das sein kann? Mir würden spontan ein paar Sachen einfallen. Aber bevor ich alles überprüfe kann man vielleicht das eine oder andere ausschließen:

    • Hardware
      • Audio Interface defekt
      • Audio Interfach inkompatibel
      • Schaltung falsch
      • Verstärker ungeeignet
    • Softwareproblem
      • Treiberproblem
      • Problem im Windows
    • Umgebungseinflüsse
      • Haus wackelt
      • Schall oder Luftzug
      • Magnetfelder
    • Chassis
      • Chassis kann uneingespielt nicht gemessen werden
      • Chassis defekt

    Moin e-on. Das ist eine gute Frage, die ich mir auch schon gestellt habe.

    Zunächst wirkt es einfacher und weniger aufwändig ein wenig Knete auf die Membran zu kleben, anstatt gleich ein großes, "teures" Gehäuse zu bauen. Kosten für Waage/Knete ca. 15 €. Interessant wird es aber wenn das Chassis eingespielt ist und die Resonanzfrequenz tatsächlich irgendwo bei 32 Hz liegt. Dann kann es sein das eine Verschiebung um 25 % (24 Hz) nicht mehr genau erfasst werden kann. Zumindest laut LIMP Handbuch. Im Moment liegt die Resonanzfrequenz der uneingespielten Chassis bei ca. 45 Hz.


    Kann also sein das ich trotzdem die Volumenmethode durchführen muss. Aber auch dafür muss ja die erste Messung Freiluft stattfinden, wofür man eine stabile Einspannung braucht. Die Nummer mit der stabilen Einspannung hatte ich ehrlich gesagt völlig unterschätzt.

    Der neue Halter ist fertig. Hübsch ist anders, aber der soll ja auch nur seinen Zweck erfüllen. Holz und Schaumstoff ist komplett vom Müll, musste nur noch für 10€ Leim und Schrauben kaufen. Wenn der jetzt immer noch zu weich ist, weiß ich's auch nicht.



    Die ersten Messungen sehen vielversprechend aus. Habe noch kein Zusatzgewicht angebracht, aber dafür sowohl mit 200 mV (empfohlen) und mit 1800 mV mehrfach gemessen. Eine kleine Abweichung ist zwar zu erkennen aber kein Vergleich zu vorher.


    Erste Tests, unkalibriert. Rot: 200 mV, Schwarz 1800 mV


    Vergleich mehrerer Messungen 1800 mV

    (Detail mehrere Messungen 1800 mV)


    Danke für die Infos. Ich habe schon ein paar alte, kaputte Einwegpaletten gefunden, die prima Baumaterial für ein Stabiles Lager sind. Kosten: 0 €

    Wenn das fertig ist, werde ich interessehalber vorerst noch mal mit der Soundkarte messen und mir anschließend den Messaufbau mit einem Verstärker bauen. Dann kann man die Ergebnisse vielleicht auch direkt vergleichen.

    Und wenn das dann funktioniert und glaubwürdige, reproduzierbare Ergebnisse liefert kann ich die Teile endlich einspielen und die Auswirkung auf die TSP beobachten, bis sich die Werte nicht mehr verändern.

    Ich rechne ehrlich gesagt nicht damit vor Ende des Jahres eine fertige Lautsprecherbox in den Händen halten zu können.

    Hi TomyN. Danke für die Erklärung. Kann ich den Ausgang der Soundkarte irgendwie mit einem Multimeter messen und darüber bestimmen ob der geeignet ist? Oder ist das eindeutig am Messergebnis oder sonstwo abzulesen?

    Ich kann natürlich auch ein paar Widerstände mehr einlöten und einen Verstärker benutzten. Habe hier noch eine ausreichende Anzahl HiFi und PA Verstärker rumliegen. Es interessiert mich aber grundsätzlich. Und messen macht ja auch irgendwie Spaß :)

    Hi yamaha4711. Deine Frage ist nicht ganz unberechtigt, da ich anfangs einfach nur die alten Ramsa Bässe gegen was modernes ersetzen wollte. Und um schnell ein Ergebnis zu bekommen ist der Weg des geringste Widerstands sicherlich der richtige. Allerdings hat sich meine Anforderung im Verlauf dieser Diskussion geändert. Ich habe viel dazugelernt und konnte infolge dessen besser definieren was ich wirklich will.

    Aus der Recherche der vorgeschlagenen Kauflautsprecher ist hervorgegangen das die Boxen entweder zu groß, zu schwer, zu teuer oder zu alt sind. Der eine Hersteller der einen passenden Lautsprecher anbietet, rückt auch auf Nachfrage keine Daten zu den Teilen raus. Wäre also wieder die Katze im Sack. Die einzige Alternative ist demnach Selbstbau. Allerdings erfüllen die vorgeschlagenen bausätze wieder nicht alle Anforderungen, da sie entweder zu groß sind, umstritten diskutiert werden oder man gar keine Infos dazu findet. Das einzige was dann noch übrig bleibt ist die Selbstentwicklung.

    Wenn man die Zeit mit einrechnet ist das sicherlich teurer als kaufen. Allerdings habe ich in der Zeit extrem viel gelernt und es macht mir einfach riesig viel Spaß. Ist also keine verschwendete Zeit. Der Weg ist das Ziel.


    Das ich mich gerade mit der korrekten Besinnung der TSP beschäftige war ursprünglich reines Interesse. Die zusätzlichen Kosten für Messequipment das ich nur dafür brauche liegen unter 30€ (Waage, Masse, Kabel, Widerstand etc.). Alles andrere brauche ich auch für die Akkustikmessung.

    Im Moment scheint das aber sehr sinnvoll. Wenn die Eigenschaften der Chassis erst nach 50 bis 100 Betriebsstunden stabil sind würde es nichts bringen jetzt ein Gehäuse zu berechnen, zu bauen, zu messen und zu korrigieren. Um zu erkennen wann die TSP stabil sind hilft die messung, die ich bis dahin in den Griff kriegen will.

    Das einzige Problem ist jetzt das dieser Beitrag jetzt im falschen Unterforum ist. Gehört ja jetzt eigentlich zu Selbstbau.


    schotte: Was sind denn die Tücken von Messungen direkt am Soundkartenausgang? Ich habe leider nichts dazu finden können. Im Handbuch steht auch nur das für die Akustikmessung ein Verstärker erforderlich ist. Für die TSP nicht zwangsläufig. Es wird darauf hingewiesen das TSP messung ausdrücklich bei Kleinsignal stattfinden. Also 100 - 200 mV. Die Soundkarte liefert maximal 1,8 V. Darum dachte ich das passt. Die Schaltung ist auch deutlich einfacher.


    Ansch: wenn ich mir sehr geringer Spannung Messe ist zumindest die unbeschwerte messung glatt. Mit Zusatzmasse zappelt es wieder. Auch wenn ich an den Korb tippe registrierten die Eingänge ein Signal. Werde mich also noch mal nach Schrott umsehen und die Halterung versteifen. Wenn man sich das mal überlegt ist es auch irgendwie logisch. Die Membrane wiegt alleine schon 300g. Kommt noch 200g Masse dazu wird quasi ein Paket Hack hin und her bewegt. Das braucht ein stabiles Gegenlager.

    Die Messkurven sehen gerade im Bereich der Resonanzfrequenz ziemlich verwackelt aus. Könnte das an einer zu weichen Einspannung liegen?




    Schwankungen in der Referenzmessung scheinen dabei einen größeren Einfluss auf das Ergebnis zu haben als Schwankungen in den nachfolgenden Messungen mit Zusatzmasse.


    Ich habe mich inzwischen in die TSP Messung mit ARTA (LIMP) eingelesen. Grundsätzlich läufts, aber so ganz bin ich mit den Ergebnissen noch nicht zufieden. Scheinen doch ein wenig stark zu streuen. Hoffe ihr könnt mir helfen.


    Aber erst mal will ich ausführlich beschreiben was ich gemacht habe. So kann man das vielleicht etwas besser nachvollziehen. Ich bin das LIMP Handbuch schritt für schritt durchgegangen und habe versucht die Sachen umzusetzen. Habe mir letztenendes doch nich eine andere Soundkarte gekauft (Focusrite Scarlett 2i2). Das Pult war mir zu unhandlich und hätte zu unnötig langen Messleitungen geführt. Es gibt ein Problem mit LIMP und dem ASIO Treiber, aber mit dem WDM Treiber klappts. Multimeter ist ein Voltcraft MT-52. Die Feinwaage ist so ziemlich das günstigste was ich auf Amazon bekommen konnte. Kommt immerhin mit einem Kalibriergewicht.


    2.1.1 Referenzwiderstand

    47 Ohm Widerstand bestellt und mit dem Multimeter gemessen.

    Alles zusammengelötet und auf ein Brett fixiert.


    2.2.1 a/b: Grundeinstellungen der Software


    2.2.1 c: System kalibrieren

    Messleitung abklemmen und frei lassen. Habe am Anfang übersehen das die Soundkarte einen eigenen Lautstärkeregler für den Output hat. Ist ja auch nur der größte Knopf auf der Front ^^


    2.2.1 d: Pegel einstellen

    Multimeter an die Ausgänge anschließen, Spannung ablesen und Spannung in Software eintragen. Ich habe die Messung mit einem hochwertigeren Multimeter überprüft. Der 10-fache Preis macht sich leider doch bemerkbar. Mit dem Voltcraft weichen Messergebnis und angezeigter Wert der Software leicht ab, sobald ich den Pegel an der Soundkarte ändere. Mit dem Fluke passt es in jeder Lautstärke.


    2.2.2 Kompensation der Messleitung

    Nachdem ich den Lautstärkeregler gefunden hatte war die Messung auch nicht mehr so verrauscht. Marker bei 45° gesetzt, RLC gedrückt, Werte eingetragen.


    3.1.1 Stärke des Ausgangssignals

    Anscheinend ist die Messung bei einem schwachen Signal (ca. 200 mV) am genauesten. So richtig habe ich es nicht durchschaut, aber ich habe es erst mal so akzeptiert. Signalstärke über den tollen Lautstärkeregler der Soundkarte eingestellt. Die Software zeigt die Spannung ja netterweise an.


    3.1.2 Vorkonditionierung

    Laut 18Sound Vertrieb benötigt das Chassis eine lange Einspielzeit. Irgendwas zwischen 50 und 100 Betriebsstunden bevor die Werte stabil sind. Bevor ich das mache möchte ich aber sicherstellen das die Messungen auch korrekt sind.


    3.1.3 Einspannung

    Laut Handbuch soll das Chassis so eingebaut werden wie es später betrieben wird. Und möglichst steif. Darum habe ich aus Schrotteilen eine kleine Einspannung gebaut.


    3.1.4 Membranfläche

    Laut Handbuch ist die Bestimmung der korrekten Membranfläche wichtig, da sie das Messergebnis beeinflusst. Auf der anderen Seite ist es gar nicht so einfach die korrekte Membranfläche zu bestimmen, da neben der Membran auch noch ein unbekannter Anteil der Sicke den Schall abstrahlt. Ich habe vorerst die Herstellerangaben benutzt, bis mir was besseres einfällt.


    3.1.5 Gleichstromwiderstand der Spule

    Ebenfalls wichtig ist der korrekte Gleichstromwiderstand. Dazu steht im Hanfbuch eine einfache Möglichkeit den Widerstand auch mit einfachen Multimetern zu bestimmen. Das habe ich bisher noch nicht gemacht. Stattdessen habe ich mir ein gutes Multimeter von der Arbeit organisiert. Abweichung von 0,1 Ohm. Falls das nicht reicht hole ich die Messung später nach.


    3.2 Lautsprechermodelle zur TSP Ermittlung

    Wieder ein Kapitel das ich nicht so ganz durchschaut habe. Ich setze ein paar Haken aber verstehe nicht so ganz wie die sich auswirken (Constant Compliance Method, LSE Minimization, Lossy Inductor Model)


    3.5 Massemethode

    Die Massemethode scheint vorerst am einfachsten umzusetzen zu sein. Einziges Problem ist wohl das die Resonanzfrequenz so weit sinken könnte das die Messung ungenau wird. Darum habe ich nur vergleichsweise wenig Zusatzgewicht benutzt. 200g führen zu einer Verschiebung von ca. 25 %. Das liegt im gewünschten Bereich (20 - 50 %). Als Anregungssignal benutze ich Stepped Sine.


    Als Zusatzgewicht benutze ich plastic fermit. Wird an verschiedenen Stellen empfohlen. Kann ich aber nicht ganz nachvollziehen. Das Zeug hinterlässt Spuren auf der Membran (bzw. der Dustcap). Ist mir aber prinzipiell egal, da ein Gitter davor kommt und das Zeug nicht teuer ist.