Ich denke, dass Martins spitze Oberfläche vom sehr hohen Thixotropiermittelanteil kommt. Das Thixotropiermittel wirkt ja derart, dass beim Verarbeiten die Viskosität sinkt (es geht also in Richtung flüssig) und sobald es aufgetragen ist, steigt die Viskosität. Unter Druck, z.B. beim anfassen wird's wieder weich. Daher ist es gut rollbar. Über den Thixotropiermittelanteil lässt sich die Viskosität einstellen und diese sollte eben so sein, dass die Spitzen nach dem Auftragen eben gerundet werden.
Daher auch mein Vorschlag zunächst überzuspachteln. Die Haftung schätze ich als besser ein, wenn vorher gut angschliffen wird, da die reine Harzschicht geringer ist. Die Mischung Harz, Baumwollflocken, Aerosil ergibt einen sehr leichten, hochfesten (von Hand sehr unangenehm zu schleifen, daher Bandschleifer) Spachtel, der sich auch gut als Holzleim eignet. Der Füllstoff
Die Hersteller geben i.d.R. einen max. Gewichtsanteil von 5% an.
Das von mir verwendete Aerosil ist im übrigen weiß und extrem fein. Eine Verarbeitung ist daher nur mit Maske angebracht.
Nur zur Klarstellung, da es eine Vielzahl möglicher Füllstoffe gibt:
Microbubbles = Microballoons = Microspheres: feine Glashohlkugeln, werden zur Herstellung gut schleifbarer, sehr leichter Spachtel verwendet.
Baumwollflocken: natürlicher Füllstoff zur Herstellung extrem fester, harter und leichter Spachtel und Kleber. Schwer schleifbar, günstiger Preis.
Aerosil = Thixotropiermittel: Steigerung der Viskosität des Harzes, v.a. um Ablaufen zu verhindern.
GFK Schnipsel, Polystyrolkügelchen, Sand, Holszmehl, ...es gibt unglaublich viele Möglichkeiten.
Es gibt auch spezielle Deckschichtharze auf Epoxybasis - eben EP Gelcoats - die bereits thixotropiert sind und i.d.R. angefüllt sind. Diese werden meist zum Formenbau verwendet, um eine dickere Deckschicht zu ermöglichen. Auch diese sind nicht UV stabil.
Deswegen wird üblicherweise eben Polyesterbasiertes Gelcoat verwendet. In den Bereichen, wo es verwendet wird, soll es spröder sein, als das darunter liegende Laminat, damit Risse einfacher zu erkennen sind.
Allerdings sind Epoxidharze wesentlich "gesünder". Trotzedem sind auch sie allergen und reizend. Verarbeitung also nur mit ausreichender Schutzkleidung.
Ansonsten kann ich nur raten, sich die Datenblätter der in Frage kommenden Harzsysteme mal anzusehen.