1. Selbstbauprojekt - ein paar Fragen (3-Wege BR Sat System)

  • Hallo zusammen


    Ich lese nun schon recht lange hier im Forum fleißig mit und habe schon sehr viele nützliche Infos gefunden und fühle mich nun auch einigermaßen fit um mein erstes System umzusetzen, jetzt da der Winter fast vorbei ist und die Bastelhände anfangen zu kribbeln.


    Und zwar habe ich noch zwei betagte aber wenig genutzte Selbstbauboxen, die ich mal für meine damalige Band gebastelt habe.
    Pressspan... unlackiert... grottiger Sound.
    Die möchte ich nun "ausschlachten" und daraus ein besseres System bauen.


    Komponenten:
    2x CPA 18-400 (baugleich Eminence Kappa, 400W rms, 100dB/1 Watt)
    2x CPA PA-10, 10" 150 Watt
    2x SC 100 Hochtonhorn
    selbstgelötete passive Frequenzweiche 2. Ordnung mit Hochtonschutz und Pegelanpassung



    Nun möchte ich daraus ein Satellitensystem bauen, mit dem LMB118 und zwei simplen Tops mit in die Bässe integrierten ausziehbaren Boxenständer.


    Meine erste Frage (im Bauverlauf tauchen bestimmt noch mehr auf) bezieht sich erstmal auf die Impedanz der Bässe.
    Und zwar möchte ich gerne in die Bässe je drei Speakon Anschlüsse einbauen.
    IN - mit Tiefpassfilter
    IN - ohne Tiefpass, um die Bässe evtl. auch mal ohne Tops zur Verstärkung an anderen Systemen an einer Aktivweiche nutzen zu können
    OUT - für die Tops, die dann eine eigene Passivweiche bekommen.


    Nur weiss ich nicht ob sich die Impedanz oder sonstwas ändert wenn man so den Eingang ohne Passivweiche nutzt und die Bauelemente der Weiche dann ja trotzdem "blind" mit angeschlossen sind. Denn durch den Kondensator ist der Stromkreis ja zumindest teilweise geschlossen (zumindest solange bis er aufgeladen ist).



    Oben: Eingang ohne Tiefpass
    Unten: Eingang mit Tiefpass (Spule in Reihe / Kondensator parallel)

  • Zitat

    grottiger Sound.


    Zitat

    Komponenten:
    2x CPA 18-400 (baugleich Eminence Kappa, 400W rms, 100dB/1 Watt)
    2x CPA PA-10, 10" 150 Watt
    2x SC 100 Hochtonhorn


    :wink: ... Klingelts? Ich würde die Bestückung mal überdenken!

  • hmm, ok, macht Sinn.


    Aber sobald mein Budget ungeahnterweise explodiert ist, ich den alten Ramsch weggeworfen und gegen ein paar BMS 4592ND-8 HT Treiber, RCF L10 750 YK 10" Mitteltöner und ein Paar PD.1851 samt CROWN XTI 6002 Amps getauscht habe stellt sich mir noch immer die Frage wie sich eine parallel angeschlossene und nicht belastete Passivweiche auswirkt ;)

  • Zitat

    L12P110K


    machen sich im Horn auch ganz gut :grin:


    Zitat

    gegen ein paar BMS 4592ND-8 HT


    hätte noch 2 BMS 4590-16 inkl der Weiche samt 40/60 Horn abzugeben falls Bedarf besteht.

  • nein danke, ich hab ja bereits zwei Hörnchen. Aber versuchs doch mal vielleicht im pa-forum ;)


    Aber ich habe mittlerweile auch herausgefunden, dass der Kondensator, der noch immer parallel zum Treiber geschaltet ist, als RC-Glied einen intakten Tiefpass darstellt. Zwar mit einer anderen Grenzfrequenz als der "ursprüngliche" Tiefpass mit angeschlossener Spule, aber somit scheidet diese Option wohl leider aus. Schade

  • Zitat


    Oben: Eingang ohne Tiefpass
    Unten: Eingang mit Tiefpass (Spule in Reihe / Kondensator parallel)


    Bei der unteren Variante arbeitet der Kondensator noch mit. Er schließt dann die Höhen kurz, und das führt zu einer sehr niedrigen Impedanz.
    Normalerweise würde die Spule die Höhen absenken und der Kondensator schließt dann die schon abgeschwächten Höhen kurz, was zu einer besseren Flankensteilheit führt und minimal niedriger Impedanz.


    Bei deiner Schaltung "Unten" jedoch, muss der Kondensator die gesammten nicht abgeschwächten Höhen kurzschließen. Das führt zu einem sehr nierdrigen Widerstand


    Kannst dir ausrechnen was das bedeutet:


    Beispiel:
    Kondensator 100uF, Frequennz 5000 Hz


    Formel für den Widerstand des Kondensators bei Wechselstrom:


    1 / (2 * Pi * F * C)
    1 / (2 * Pi * 5000 * 100uF * 10^-6)
    = 0,31 Ohm


    Paralell zu deinem 8 Ohm Lautsprecher wären es dann 0,29 Ohm.


    Das sollte man seinem Verstärker nicht unbedingt zumuten.


    Am besten nicht benötigte Bauteile herauslöten oder mit kompletter Weiche betreiben.

  • Du hast aber auch bestimmt nicht vor, die Bässe passiv an irgend einen Amp dranzuhängen, oder?
    Du wirst hier oft gelesen haben, dass eine Spule im Sub Weg für Verluste durch Sättigung etc. sorgt, wenn sie nicht entsprechend dimensioniert ist. Dann wirds aber auch wieder teuer.
    Prinzipiell ist es zwar richtig, dass der Kondensator für höhere Frequenzen einen geringeren Widerstand bedeutet, allerdings erst bei Frequenzen, bei denen deine Bässe eh nix mehr von sich geben.
    Hau rein

  • Hm, da der Threadstarter ja hoffentlich gedenkt, die Bässe mit Aktivweiche zu betreiben, macht sich der Widerstand (ah so, soll nen Kondensator sein) nicht so arg bemerkbar, trotzdem sollte er zumindest per Schalter aus der Konfiguration entfernt werden.


    Einen ähnlichen Kunstgriff habe ich an meinen modifizierten Tops vorgenommen: Per zwei zweifach-Schalter lassen sich Hochtonweiche und Tiefmitteltonweiche galvanisch komplett wegschalten und mit extra Eingängen die Speaker vollaktiv (nur noch die Schutzschaltung bleibt aktiv) fahren.


    Gruß, Jürgen :wink:

    Lieber mit Röhre geampt, als in Selbige geschaut!

  • Hmm, das hatte ich befürchtet, dass das ohne Schalter nicht so richtig klappen wird.


    Also wenn ich das nun richtig verstehe bildet der Kondensator bei hohen Frequenzen wegen des geringen Widerstandes quasi einen Kurzschluss.
    Dem Basstreiber macht das ja erstmal nichts aus, aber dem Verstärker vermutlich schon.


    Aber einen Schalter mag ich nicht, der wird dann entweder vergessen umzulegen oder steht permanent falsch.
    Vielleicht ein Relais einbinden welches mittels Gleichrichter und Festspannungsregler anzieht, sobald der entsprechende Input genutzt wird. Mal schaun ob ich sowas hier noch rumfliegen habe.


    Vorerst werden die Bässe passiv betrieben, ich möchte mir nur die Option offen halten, sie auch aktiv zu nutzen, deswegen der zusätzliche Input.


    edit:
    aktiv betrieben kommen ja erst garkeine hohen Frequenzen durch, d.h. der Kondensator wird auch nicht quasi-leitend, er läd und entläd sich ja zur langsamen Bassfrequenz.
    Nur - was bewirkt das dann?