• Ja, und genau dieses fröhliche auf und ab meine ich. Je nach Messpunkt bekomme ich da für die eine Frequenz exakt +6 dB, aber für einen anderen Punkt bekomme ich (idealerweise) eine Auslöschung, je nach Frequenz. Und das über das Spektrum gemittelt - also beispielsweise A-bewertet - gibt eben nicht + 6 dB! Und ich behaupte, das ist unabhängig vom Fenster - ohne mich zu weit aus selbigen zu lehnen.

  • HI Volker,


    hmm, damit sind wir beim Thema Interferenz. Die 6 dB gibt es natürlich nur bei phasengleicher Überlagerung. Daher macht man das mit dem nebeneinanderstellen ja auch nur im Bassbereich (da ist die Wellenlänge sehr lang, d.h. es gibt normalerweise keine Probleme), oder bei Monitoren (da muss man dann damit leben).


    Tomy

    SIM II Operator and Dante Level I-II-III (alles sogar zweimal :)
    Jugendschwimmabzeichen, Rettungsschwimmabzeichen in Bronze
    Meine kommerziellen Softwareprodukte SATlive und LevelCheck

  • Hallo Volker,


    natürlich kommt irgendwann die Geometrie der Schallquelle ins Spiel, wenn ich weit genug off-Axis bin. Aber das gilt genau so für einen einzelnen Lautsprecher. Für den ist das Abstrahlverhalten genügend bekannt (sphärische Bessel-Funktionen bei einer ebenen Membran). Das Spektrum hat zu hohen Frequenzen hin genau so Peaks und Löcher, weil die einzelnen Membran-Flächen (von mir aus linker und rechter Rand)miteinander interferieren.
    Die A-Bewertung gefällt mir in diesen Zusammenhang auch nicht, weil diese Kurve die tiefen Frequenzen beschneidet und damit einen Zuwachs bei tiefen Frequenzen unterdrückt.


    Gruss Claus

  • ... die A-Bewertung ist in diesem Fall kompletter Unfug und hat auch nichts mit "Mittelung" zu tun ... bei einigen Schallpegelmetern kann man dieses Filter eben nicht "abstellen" und nur zwischen A- und C-Bewertung umschalten (linear können die nicht ...).


    Diese Bewertungsfilter gewichten die Frequenzen im Spektrum unterschiedlich, weil einige Normen zur Messung von Schallemissionen dies so vorschreiben, um aussagekräftige und - vergleichbare - Messungen zu bekommen.
    Bei 1 kHz ist alles gleich (... egal ob linear, A- oder C- gewichtet ...) - tiefe Frequenzen (und hohe ...) werden z.B. bei A-bewertet (im Verhältnis zu 1 kHz) weniger berücksichtigt, weil das menschliche Gehör dort eine geringere Empfindlichkeit besitzt. Der gemessene Wert soll also bei Lärmmessungen unser Hörvermögen (... und die dabei empfundene "Lästigkeit") berücksichtigen ...


    Viele Grüsse sendet

  • Hi,


    nun ging es hier ja um den Vergleich der Pegel. Und da ist es egal ob A, B und C bewertet. 6 dB mehr sind 6dB mehr.


    By the way, weiss jemand zufällig die Daten der A und C Filter (Güte, Ordnung und Einsatzpunkt?)


    Tomy

    SIM II Operator and Dante Level I-II-III (alles sogar zweimal :)
    Jugendschwimmabzeichen, Rettungsschwimmabzeichen in Bronze
    Meine kommerziellen Softwareprodukte SATlive und LevelCheck

  • ... also, ich hab da wohl irgendwo was ausführlicheres auf dem Dachboden rumliegen.
    Ich hab da aber eine Tabelle (Oktavbänder) über "A-gewichtet" gefunden:


    31,5 Hz -39 dB
    63 Hz -26 dB
    125 Hz -16 dB
    250 Hz - 9 dB
    500 Hz - 3 dB
    1000 Hz 0 dB
    2000 Hz + 1 dB
    4000 Hz + 1 dB
    8000 Hz - 1 dB
    16000 Hz -7 dB


    Viele Grüsse sendet

  • HI Sound Klinik,


    danke erstmal für die Tabelle. Auf sowas bin ich im Netz auch schon öffters gestossen, aber auch einmal auf die Aussage 'Das Filter konnte einfach mit Kondensatoren und Widerständen realisiert werden'. Und da suche ich halt die Werte, denn ich möchte ne A bewertung programmieren.


    Grüße


    Tomy

    SIM II Operator and Dante Level I-II-III (alles sogar zweimal :)
    Jugendschwimmabzeichen, Rettungsschwimmabzeichen in Bronze
    Meine kommerziellen Softwareprodukte SATlive und LevelCheck


  • ... einen Plan über ein Netzwerk hab ich leider auf "die Schnelle" nicht parat - aber ich hab noch was über "C-bewertet" gefunden (damit es vollständig ist ...):


    31,5 Hz -3 dB
    63 Hz -1 dB
    125 Hz 0 dB
    250 Hz 0 dB
    500 Hz 0 dB
    1000 Hz 0 dB
    2000 Hz 0 dB
    4000 Hz - 1 dB
    8000 Hz - 3 dB
    16000 Hz -9 dB


    Man erkennt leicht, daß die A-Bewertung etwa dem Bereich der größten Empfindlichkeit des menschlichen Gehörs angepasst ist.


    Bei der C-Bewertung werden mehr die tiefen Schallanteile berücksichtigt und höhere Frequenzen dafür weniger.


    Für Lärmmessungen findet daher (wohl auch zu recht) die A-Bewertung Anwendung.



    Viele Grüsse sendet

  • Hallo Tomy,


    ich hab mal eben mit einer Schaltungssimulation ein A-Filter "gestrickt" (8 Bauteile - 4 Kondensatoren und 4 Widerstände ...). Der Fehler liegt dann bei etwa 0,5 dB Abweichung von der Sollkurve.


    Die Quelle sollte niederohmig sein - die Last genau 1 kOhm. der nachgeschaltete OP-Amp müßte dann (bzw. seine Verstärkung) so eingestellt werden, daß bei 1 kHz genau 0 dB Verstärkung ist.


    Viele Grüsse sendet

  • Aha, jetzt weiß ich glaub ich, warum der Manfred mich nicht versteht. Ich bin natürlich von einem Rausch-Signal ausgegangen - also von einer breitbandigen Betrachtung und nicht nur von einer Frequenz.


    Nun nochmal: Ich habe 2 Quellen die das gleiche Rauschen mit gleicher Phasenlage abstrahlen. Im Raum bilden sich nun Interferenzfiguren aus, wobei jeweils Punkte mit einem Schalldruckminimum (- oo) und Punkte mit einem Schalldruckmaximum (+ 6 dB) auf rotationshyperbolischen Flächen liegen. Die Geometrie der Flächen ist abhängig vom Abstand der beiden Quellen und von der betrachteten Frequenz. Nur auf diesen Flächen (und als Sonderfall die plane Fläche exakt zwischen den beiden Quellen) bekomme ich eine vollständige kohärente Pegeladdition, die mir dann meine + 6 dB bringt. Da wir den Abstand der Quellen als konstant annehmen, variiert der Pegel für einen btrachteten Punkt im Raum mit der Frequenz. Es entstehen also Einbrüche im Frequnenzgang (der berühmte Kammfiltereffekt), so dass ich nicht mehr das volle Leistungsspektrum habe. Damit ist beispielsweise ein A-bewerteter SPL an diesem Punkt kleiner als der Pegel einer Quelle + 6 dB.

  • Ich glaub ich weiß jetzt, warum der Manfred mich nicht versteht. Ich bin natürlich von einem Rauschsignal - also von einer breitbandigen Betrachtung - ausgegangen.


    Also nochmal: Wir haben 2 Quellen, die das gleiche Rauschsignal mit der gleichen Phasenlage abstrahlen. Im Raum bilden sich nun Interferenzfiguren aus, wobei jeweils Punkte mit einem Pegelminimum (- oo) und Punkte mit einem Pegelmaximum (+ 6 dB) auf rotationshyperbolischen Flächen liegen. Die Geometrie dieser Flächen ist abhängig vom Abstand der Quellen und von der Frequenz. Da wir den Abstand als konstant annehmen, variiert für einen beliebigen Punkt im Raum der Pegel sehr stark mit der Frequenz. Dadurch gibt es Einbrüche im Frequenzgang (der berühmte Kammfiltereffekt). Ddurch wird das Leistungsspektrum geringer und wir bekommen keine breitbandige (das was ich mit einem SPL-Meter messe) Pegelerhöhung von + 6dB.

  • Zitat von "Volker Holtmeyer"

    Aha, jetzt weiß ich glaub ich, warum der Manfred mich nicht versteht. Ich bin natürlich von einem Rausch-Signal ausgegangen - also von einer breitbandigen Betrachtung und nicht nur von einer Frequenz.


    Hallo Volker,


    ich hab Dich schon verstanden.
    Bei hohen Frequenzen wird es zunehmend schwierig, gleiche Phasenlage zu realisieren - also bekommst Du hier (wie Tomy schon anmerkte) irgendwie einen Kammfilterfrequenzgang.
    Bei tieferen Frequenzen (... nur mal als "Hausnummer": unter 300 Hz) wirst Du den Frequenzgang des Raumes messen. Du mißt also in diesem Fall - auch bei recht kurzen Messdistanzen - nicht mehr den Direkschall.


    Ein Schallpegelmeter mittelt alle Frequenzen und gibt einen Wert aus, der dann (ggf. A-bewertet ...) für Schallemissionsmessungen benutzt wird.


    Ich messe auch mit Rauschen (ein MLS-Signal ist ein determiertes, durch ein Schieberegister erzeugtes Rauschen ...) - aber es würde genauso mit einem Sweep funktionieren, wenn man die Reflexionen einigermaßen in den Griff bekommt (... draußen auf Stative messen o.ä.).


    Wenn ich z.B. zwei 12"er übereinander stelle und erst einen - dann beide zusammen messe, bekomme ich - auch über mehrere Oktaven (!!!) - exakt 6 dB Zuwachs, egal ob ich mit Rauschen oder einem Sweep messe !


    Messungen mit Schallpegelmetern (A-bewertet oder nicht ...) haben dagegen den Nachteil, daß auch Frequenzbereiche, wo es mit der "Phase eben nicht mehr klappt", im Messergebnis berücksichtigt werden und lassen daher keine Aussage für "... +6 dB oder auch nicht" zu. Schallpegelmeter sind für solche Betrachtungen einfach nicht geeignet.


    Viele Grüsse sendet

  • Erhöhung des Schalldruckpegels L durch Parallelschaltung mehrerer Lautsprecher, die dasselbe Signal phasengleich abstrahlen...


    Anzahl d. LS Schalldruckpegel (dB)


    1 0
    2 6
    3 10
    4 12
    5 14
    6 16
    7 17
    8 18
    9 19
    10 20
    12 22
    16 24
    20 26


    Einfluss der zugeführen elektrischen Leistung auf den Schalldruckpegel


    0,1W -10dB
    0,2W -7db
    0,4W - 4 dB
    1W 0 dB
    2W 3 dB
    4W 6 dB
    10W 10dB
    20W 13dB
    40W 16dB
    100W 20dB
    200W 23dB
    400W 26dB
    1000W 30dB


    Einfluss des Abstandes von der Schallquelle auf den Schalldruckpegel
    bei 1W/1m


    1m 100dB
    2m 94dB
    4m 88 dB
    8m 82dB
    16m 76 dB
    32m 70 dB


    Die Anwesenheit von Induktivität und Kapazität in einem Wechselstromkreis verursacht eine Phasenverschiebung zwischen Strom und Spannung. lt= lmax . sin


    ..bei Induktivität eilt der Strom vor...
    ..bei Kapazitäten eilt der Strom vor...


    mehr sog i net...


    Gruss


    Skelly

    P=U²xI

  • Skelly


    ... ich weiß zwar nicht, warum Du dir die Mühe für die Tabellen gemacht hast, aber sowas kann jeder eigentlich selbst ausrechenen:


    1. Pegelgewinn bei mehreren Boxen ... im Verhältnis zu einer Box (sofern keine gegenseitige Bedämpfung auftritt ...):


    Pegelgewinn in dB = 20 * log (Anzahl x der Boxen)



    2. Pegelgewinn bei Leistungssteigerung:


    Pegelgewinn in dB = 10 * log (x-fache Verstärkerleistung)



    3. Pegelverlust bei Vergrösserung des Hörabstandes ("Punktstrahler" bzw. sphärische Wellenfront ...):


    Pegelverlust in dB = 20 * log (neuer Abstand/alter Abstand)


    ... letzteres gilt natürlich nur unter Freifeldbedingungen und wenn keine gegenseitige Bedämpfung der Chassis auftritt !


    Viele Grüsse sendet

  • Zitat von "TomyN"

    ... aber auch einmal auf die Aussage 'Das Filter konnte einfach mit Kondensatoren und Widerständen realisiert werden'. Und da suche ich halt die Werte, denn ich möchte ne A bewertung programmieren.


    Hallo Tomy,


    ich weiß nicht, ob Du schon "fündig geworden bist, aber hier mal ein analog aufzubauendes A-Filter:



    ... vielleicht kannst Du damit ja etwas anfangen.


    Viele Grüsse sendet