Hitzetod irgendjemand?

  • naja, ich meine damit im relativ "normalen" Betrieb, nicht sowas wie z.B. dass es einen Hochtöner durchbläst weil der Verstärker extrem ins Clipping getrieben wurde und dadurch ungewöhnlich hoher Anteil von Oberwellen über den Hochtöner hereinbrechen.

  • Definiere "normalen Betrieb".
    Im normalen Betrieb geht nichts kaputt.


    Und wenn ein Tt stirbt, weil der User ihn im BR Modus ohne lo-cut überfahren hat, dann ist das wohl kaum als "normaler Betrieb" zu bezeichnen.

  • Zitat von "Mechwerkandi"

    Im normalen Betrieb geht nichts kaputt.


    Stimmt natürlich...


    Zitat von "Mechwerkandi"

    Und wenn ein Tt stirbt, weil der User ihn im BR Modus ohne lo-cut überfahren hat, dann ist das wohl kaum als "normaler Betrieb" zu bezeichnen.


    Auch da stimme ich Dir zu, aber in den Fall wäre es wohl wahrscheinlich Tod durch Anschlagen an die Polplatte, aber kein Hitzetod.


    Mir geht's wirklich nur um thermische Überlastung.


    Ich frage mich nämlich wieviel Belüftungsmaßnahmen an den Treibern (wie Kühlrippen oder auch eine Bohrung in der hinteren Polplatte) bringen können in engen Gehäusen wie sie heutzutage ja nicht selten sind. Bei teilweise mehreren 100 Watt Leistung gibt es doch irgendwann einen Hitzstau in der Box.

  • Zitat von "wus"


    Ich frage mich nämlich wieviel Belüftungsmaßnahmen an den Treibern (wie Kühlrippen oder auch eine Bohrung in der hinteren Polplatte) bringen können [...]


    Das kommt darauf an...
    Wenn die Belüftungsmassnahme den Luftaustausch im Gehäuse verbessert, trägt das sicher auch zur besseren Kühlung bei. Der Chassishub ist eine wichtige Komponente, wenn er zum Luftaustausch beitragen kann.
    Kühlrippen schafft beispielhaft in einer CB überhaupt nichts, da wirken sie nur als Wärmespeicher. In einer klug konstruierten BR schafft das eine Menge...


    Letztlich lösen könnte man das Problem nur durch eine konsequente konstruktive Wärmeabfuhr an den belasteten Stellen, beispielsweise durch eine Vergrösserung der Schwingspulenoberfläche und eine direkte Beaufschlagung mit einem wärmeleitfähigen Medium hoher Temperaturdifferenz.
    Weil die Chassishersteller aber auch vom Ersatzteilverkauf leben, könnte ich mir vorstellen, das solche Betrachtungen dort nur einen untergeordneten Stellenwert haben.
    Zumal das Ganze natürlich auch eine Preisfrage ist...

  • Zitat von "Mark Halbedel"

    12er und 15er Tops mit Trennfrequenz 250 Hz im Vollastbetrieb mitohne Crestfaktor kann auh schon mal schiefgehen,
    vor allem mit Elektrozeug


    Daß man Tiefmitteltöner mit 15" bzw. 12" für gewöhnlich bei ca. 80--150 Hz nach unten trennt, ist hoffentlich auch dem Themenstarter geläufig.
    Die Frage ist:
    Hat die Spule bei z.B. 250 Hz untere Trennung zuwenig Bewegung und dadurch ggf. mangelhafte Luftkühlung ?

  • Zitat

    Daß man Tiefmitteltöner mit 15" bzw. 12" für gewöhnlich bei ca. 80--150 Hz nach unten trennt, ist hoffentlich auch dem Themenstarter geläufig.


    Was dir eigentlich geläufig sein müsste ist, dass es auch Horntops gibt, die man nicht unter 250 HZ trennen (darf) kann. Und genau dort tritt das auf.


    Wenn die Schwingspule sich nicht bewegt ist die Kühlung stark vermindert.Ergo wird die reale RMS Belastbarkeit sinken.

  • Zitat von "Waldschrad99"


    Die Frage ist:
    Hat die Spule bei z.B. 250 Hz untere Trennung zuwenig Bewegung und dadurch ggf. mangelhafte Luftkühlung?


    Definitiv.
    Ich habe reihenweise Bose 802-Chassis (normalerweise nahezu unkaputtbar) tauschen müssen, wie die Nutzer von dem Bose-System abgewichen sind und die 802 in einem selbstgestrickten aktiven 2-Weg-System mit zu hoher Trennfrequenz betrieben haben.

  • Das gibt es natürlich. Ich hab aber weitaus öfter gesehen, daß die Spulen abgefackelt sind, weil zuviel Schwingspulenüberhang vorhanden war, der 'frei' steht, also die VC die Hitze in dem Bereich nicht an die Polplatten und Magnet abgeben konnte oder direkt belüftet werden kann. Aus dem Grund ist es keine gute Idee, Chassis mit besonders hohem Xmax in solche Kisten zu verbauen.

    You probably have the right hammer, you've just got to stop hitting your thumb.

  • Die Schwingspule hat keinen nennenswert wärmeleitenden Kontakt zur Umgebung.
    Üblicherweise, jedenfalls... :wink:
    Insofern ist ein Wärmeübergang an benachbarte Konstruktionselemente ohnehin immer etwas zwischen will und kann nicht.


    Eine brauchbare Lösung gab es mal an, meine ich zu erinnern, JBL Chassis.
    Da war die Schwingspule und die Kalotte ein Teil, aus Alu tiefgezogen.
    Warum das nicht weiterverfolgt worden ist, k.A.

  • Zitat von "TobiasNolle"

    würde man das ganze aus Titanfolie, da schlechterer E-Leiter, stricken,
    wäre das bestimmt keine allzudoofe Idee :)


    Zu dumm nur dass für Metalle gilt: Schlechter E-Leiter = schlechter Wärmeleiter.


    Wenn ich mir andererseits einen Schwingspulenträger aus Alu vorstelle - zur Kühlung, wie bei dem (vermuteten) alten JBL Chassis -, dann stellt das auch einen transformatorischen Teilkurzschluss dar, der den Wirkungsgrad frequenzabhängig erheblich reduzieren könnte und genau dort wo man's nicht haben will eine zusätzliche Wärmequelle verursacht. Also, Andi, verwechselst Du da nicht was? Oder habe ich was falsch verstanden?


    Ich meine mich eher daran zu erinnern dass JBL einer der frühen Verfechter von Kühlung durch von der Membranbewegung forcierten Luftbewegung ist.


    @ Waldschrad99: Dass 12-Zöller im PA-Bereich klassischerweise als Mitteltöner gelten und daher nach unten getrennt werden ist mir klar, von 15-Zöllern kenne ich das eher weniger (schon gar nicht im Party PA Bereich). Da gilt höchstens dass man sie HP filtern sollte um wie schon beschrieben zu vermeiden dass sie unterhalb der BR Frequenz unkontrolliert zu viel Hub machen müssen. Trennung würde ich das aber nicht nennen.


    Zitat von "geisi1909"

    Was dir eigentlich geläufig sein müsste ist, dass es auch Horntops gibt, die man nicht unter 250 HZ trennen (darf) kann. Und genau dort tritt das auf.


    Wenn man sich die ausführlichen Datenblätter der besseren Hersteller, die ja alle mehrere 12er im Programm haben, durchliest wird man sowohl Tieftöner mit großen Hub finden als auch Hornspezialisten. Das Horn reduziert ja die Membranbewegung, da gehe ich mal davon aus dass ein für Hörner ausgelegtes Chassis nicht unbedingt gewaltige Hübe braucht um ausreichend gekühlt zu werden.


    Wenn natürlich jemand einen für BR ausgelegten Langhuber in so ein Mitteltonhorn einbaut und meint der hätte dann immer noch die volle Belastbarkeit ...


    P.S. - wieso klappt das bei mir nicht mit dem Zitieren?

  • Zitat von "Mechwerkandi"

    Die Schwingspule hat keinen nennenswert wärmeleitenden Kontakt zur Umgebung.
    Üblicherweise, jedenfalls... :wink:
    Insofern ist ein Wärmeübergang an benachbarte Konstruktionselemente ohnehin immer etwas zwischen will und kann nicht.


    Die Schwingspule hat nach der Luft mit den Polplatten und dem Polkern rundrum die einzige andere Wärmeabgabemöglichkeit. Daß das einiges ausmacht, kannst Du ja mal nachvollziehen, indem Du den Magneten eines stundenlang gequälten Chassis anfaßt. Ich hatte mal einen Magneten gemessen mit handfreundlichen 120°. ;)


    Zitat von "Mechwerkandi"

    Eine brauchbare Lösung gab es mal an, meine ich zu erinnern, JBL Chassis.
    Da war die Schwingspule und die Kalotte ein Teil, aus Alu tiefgezogen.
    Warum das nicht weiterverfolgt worden ist, k.A.


    Das ist nicht weiterverfolgt worden, weil


    • ein solches tiefgezogenes Teil sehr viel teuer ist in der Herstellung (vergl. zu einer flachen, dann zu zylinderförmig geformte VC)
    • ein Stoß auf die Dusctap gleich die ganze Schwingspule verzieht
    • der Luftspalt breiter sein muß wg. der Hitzeausdehnung - schlitzen funktioniert da nunmal nicht, verformt sich dann ungleich konisch, gleichzeitig ist ein Lösen der VC vom Träger bei Hitze sehr viel wahrscheinlicher
    • die Stabilität des Konus geringer ist, da nicht an VC und Dustcap stabilisiert wird
    • durch das Tiefziehen ergeben sich unterschiedliche Materialstärken
    • Reconen dadurch sehr viel schwieriger wird
    • nach den 80ern niemand mehr den Alu-kalotten-Look haben wollte ;)


    Zitat von "TobiasNolle"

    würde man das ganze aus Titanfolie, da schlechterer E-Leiter, stricken,
    wäre das bestimmt keine allzudoofe Idee :)


    Neben der schlechten Wärmeleitfähigkeit wäre das zu spröde. Tiefziehen geht mit Titan so nicht.

    You probably have the right hammer, you've just got to stop hitting your thumb.

  • JBL? VGC hieß das...Vented Gap Cooling - in der Tat hab ich noch keinen alten 2206er als TMT bei 150 Hz Trennung totbekommen. Okay, für den aufgerufenen Preis darf er auch bissl was abkönnen :D

    Lieber mit Röhre geampt, als in Selbige geschaut!

  • Titan klappt also nicht so prickelnd ?
    na dann bleiben wir bei 2-lagigen Unterhangschwingspulen.


    ich frag mich immer, ob diese Ideen mit dem Ferro-fluid bei manchen TT oft auch im Car-Hifi wirklich sinnvoll klappt ??


    und da fällt mir zum Thema noch ein,
    hab noch nie nen HT im Betrieb gekillt,
    nichtmal mit klipppenden Amps in der Sturm-und-Drang Zeit :lol:

    Gruß an alle und an Big Määääc

  • Zitat von "TobiasNolle"

    na dann bleiben wir bei 2-lagigen Unterhangschwingspulen.


    Besser hochkant gewickelter Rechteckdraht, innen und außen je einlagig gewickelt. ;)


    Zitat von "TobiasNolle"

    ich frag mich immer, ob diese Ideen mit dem Ferro-fluid bei manchen TT oft auch im Car-Hifi wirklich sinnvoll klappt ??


    Gab's alles schon. Gibt Tonnen von Problemen, die Dämpfung ändert sich mit der Temperatur, damit auch die Abstimmung, bei Hub spritzen immer wieder ein paar Tröpfchen sonstwohin, bei zu hohen Temperaturen (oder bei Alterung) verharzt das Zeug und der Klirr steigt immens, der korrekte Auftrag ist beim Reconen sehr schwierig selber vorzunehmen. Ich hab wahrscheinlich die Hälfte sowieso wieder vergessen. :lol:


    Zitat von "TobiasNolle"

    und da fällt mir zum Thema noch ein,
    hab noch nie nen HT im Betrieb gekillt,
    nichtmal mit klipppenden Amps in der Sturm-und-Drang Zeit :lol:


    Mit genug Gewalt und Leistung bekommt man alles klein. ;)

    You probably have the right hammer, you've just got to stop hitting your thumb.

  • Zitat von "wus"


    Wenn ich mir andererseits einen Schwingspulenträger aus Alu vorstelle - zur Kühlung, wie bei dem (vermuteten) alten JBL Chassis -, dann stellt das auch einen transformatorischen Teilkurzschluss dar, der den Wirkungsgrad frequenzabhängig erheblich reduzieren könnte und genau dort wo man's nicht haben will eine zusätzliche Wärmequelle verursacht. Also, Andi, verwechselst Du da nicht was? Oder habe ich was falsch verstanden?


    Vielleicht nicht falsch verstanden, sondern eher die Verhältnisse anders interpretiert.
    Alu (oder besser: eine Leichtmetall-Legierung mit überwiegendem Aluminium-Anteil...) hat zwar paramagnetische Eigenschaften, d.h. der Spulenträger zeigt im Magnetfeld magnetische Eigenschaften, aber die Einflüsse sind in dem Umfeld Magnetsystem-Schwingspule gering.


    Oder andersrum:
    Der Alu-Schwingspulenträger entwickelt tatsächlich im Magnetfeld ein Eigenleben, die Einflüsse auf das Gesamtsystem sind jedoch zu vernachlässigen.