" dynamic headroom " was ist damit gemeint?

  • Moin leute!


    Ich habe einen alten Amp von QSC. Im Datenblatt finde ich die typschen Werte wie z.B.:


    2 x 700 Watt 20-20kHz 0,1% THD @ 8 Ohms
    2 x 1100 Watt 20-20kHz 0,1% THD @ 4 Ohms


    Die Leistungen wurden damals bei verschiedenen Netzspannungen angegeben, was ich interessant fand, dass Hersteller so etwas überhaupt mit angeben.


    Dann steht dort :


    dynamic headroom: 3 db @ 4 Ohms


    Hat jemand Lust, mir zu erklären was damit genau gemeint ist?


    Gruß
    Andi

  • Das dürfte die sogenannte "Musikleistung" sein, 3dB entspricht der doppelten Leistung der bei 0,1%Klirr angegebenen Werte.


    Der Verstärker kann also kurzzeitig Signale (Impulse) mit doppelter Leistung wiedergeben.


    Die Abhängigkeit von der Netzspannung begründet sich mit proportional der Netzspannung folgender, für die Endstufen-Leistungselektronik zur Verfügung stehender Gleichspannung. Der Rest ist "Ohm´sches Gesetz".


    Hoffe, ich liege da nicht ganz daneben, habs nämlich nicht extra "gegoogelt" :wink:

    Lieber mit Röhre geampt, als in Selbige geschaut!

  • Und wo soll dieser Headroom her kommen? Das geht doch nur wenn der Amp auf maximal halber Leistung läuft oder nicht?
    Wenn die Transistoren in der Sättigung sind, clippt es und das Signal wird rechteckig, mehr geht halt nicht..
    Oder heisst das einfach nur, dass die Stufe dabei heile bleibt?

  • Woher die Leistung kommen soll, kann ich nicht sagen, allerdings sind in der Stufe 24 Elkos mit 15.000uF verbaut, was ich für recht viel halte.


    Mich wundert diese Angabe nur, weil ich sie so noch nie bei einem anderen Datenblatt gesehen habe. Ich kenne allerdings auch nicht alle. Ein so ausführliches Datenblatt über die Leistung
    mit verschiedenen THD-Angaben und Versogrungsspannungen fand ich bislang nicht. Man erkennt deutlich, dass ein Hersteller gut und gern 100-200 Watt ins Datenblatt schummeln kann
    wenn er die Versorungsspannung und THD nicht angibt.


    Es handelt sich um eine QSC EX 4000, sackschwer ( ca. 30kg ) und es sind zwei Trafos verbaut.

  • Um genug Headroom (mit Controller) zu haben würde ich zum Vergleichen hernehmen: 1000W RMS aus Class-D gleichsetzen mit 1000W "Musikleistung" aus Class- A, A/B oder H bei noch vertretbarem THD (Klirrfaktor). Ob sich das 1:1 umrechnen lässt, weiß ich icht, aber als Anhaltspunkt!?
    Grund ist, dass ein konventioneller Verstärker mit starkem Netzteil meist in der Lage ist "musikalische" Impulse höherer (Spannung) Leistung zu liefern, als Class-D Technik, wo die Begrenzung der Leistung sich im begrenzten Tastverhältnis der Rechteckspannung vor dem Ausgangs-Tiefpass findet.

    Lieber mit Röhre geampt, als in Selbige geschaut!

  • Du sprichst dort einen interessanten Punkt an.


    Ich erinnere mich noch an ein Gespräch mit einem Car-Hifi-Verkäufer, der mir eine
    Sony Endstufe mit 200 Watt ausreden wollte und mir eine USA-Stufe mit 2 x 20 Watt RMS
    verkaufen wollte um einen Subwoofer zu befeuern.
    Er sagte mir, dass die USA Stufe mono gebrückt an 2 Ohm(!) mehr Dampf liefert als das andere Produkt.
    So tat ich das damals auch und war überrascht von der Leistung, die dieses kleine Teil abgeben konnte.


    Wenn ich nun die 700 Watt RMS der QSC, die übrigens 3 Stufig Class H ist, für z.B. einen Oberton 18XB700 einplanen will, der
    mit 1000 Watt angegeben ist ( wieso heisst er denn eigentlich XB700 und nicht XB 1000 ) , könnte es sein, dass dieser alte Amp
    den Oberton besser befeuert als man im ersten Moment denkt? Es fehlen ja theoretisch 300 Watt. Programm power hat der Oberton
    2000 Watt und die QSC würde , wenn ich dein Post korrekt verstanden habe, kurzzeitig die Leistung bei 4 Ohm ( 1100 Watt ) verdoppeln und bei höherem THD sogar noch mehr leisten.


    Ich denke , ich muss mir den Oberton für einen Test besorgen. Aus alten Beiträgen entnahm ich, dass er eine stromfähige Endstufe sehen will.


    Wer die QSC nicht kennt, die ist baugleich mit der JBL MPA 1100 .

  • Zitat von "Andi44"

    Ich erinnere mich noch an ein Gespräch mit einem Car-Hifi-Verkäufer, der mir eine
    Sony Endstufe mit 200 Watt ausreden wollte und mir eine USA-Stufe mit 2 x 20 Watt RMS
    verkaufen wollte um einen Subwoofer zu befeuern.
    Er sagte mir, dass die USA Stufe mono gebrückt an 2 Ohm(!) mehr Dampf liefert als das andere Produkt.
    So tat ich das damals auch und war überrascht von der Leistung, die dieses kleine Teil abgeben konnte.


    war es zufällig eine MTX? :wink: die dinger sind ihr gewicht in gold wert (fast)


    Zitat von "Andi44"

    Wenn ich nun die 700 Watt RMS der QSC, die übrigens 3 Stufig Class H ist, für z.B. einen Oberton 18XB700 einplanen will, der
    mit 1000 Watt angegeben ist ( wieso heisst er denn eigentlich XB700 und nicht XB 1000 )


    weil er bei seiner "geburt" ursprünglich 700 Watt RMS hatte. auch der XB800 hatte "nur" 800 Watt (wenn ich mich nicht täusche), jetzt 1100. bei den neueren modellen passts mit den zahlen.


    Zitat von "Andi44"

    Ich denke , ich muss mir den Oberton für einen Test besorgen. Aus alten Beiträgen entnahm ich, dass er eine stromfähige Endstufe sehen will.


    absolut. hatte ihn zuletzt mit einer dap palladium 1200 betrieben, danach kam die tl-400 aus dem hause kirstein. obwohl auf dem papier gleich klang die tl-400 wesentlich "bassiger" - druckvoller, runder, voluminöser. einfach entspannter, selbst wenn sie clippt. mittlerweile läuft sie an einem neuen 18xb800.

  • Wurde der XB700 modifiziert oder hat sich nur die Messmethode geändert?
    Ich habe mir nochmal das Datenblatt angesehen und da steht, dass die AES-Power aus der minimalen Impedanz errechnet wurde.
    Dann habe ich nochmal eine alte Seite gefunden und da steht 700Watt, 1000 Watt und 2000 Watt, wobei im aktuellen Blatt nur 1000/2000 Watt steht.


    Es war eine Rockford Fosgate Punch Endstufe, damals hatten sie auch die MTX noch im Programm :)


    Ich hatte vor Kurzem noch eine TL-700, ich fand die nicht übel :)


    Ebenso liegt noch eine XA 800 von Kirstein bei mir herum, ich halte die Dinger für gut und werde mal zwischen ihr und der QSC einen Vergleichstest wagen, wenn die Obertöner da sind :)


    Der DAP 1200 sieht wie ein T-Amp 2400 aus, ich hatte mal die ganz alte Version vor vielen Jahren aber betrieben hatte ich sie nur
    mit 8 Ohm Last, war auch ok.


    Ausserdem konnte ich noch ein Datenblatt finden in dem bei der QSC auch der " dynamic Headroom " bei 8 Ohm angegeben wurde.
    Bei 8 Ohm sind es dann 1.9 dB, bei 4 Ohm 2.9dB , also fast 3 :)

  • ...wobei ich meine, dass die EX-en nicht gerade die üppigsten Stromlieferanten waren :wink:
    Da geht sicher noch mehr, mit anderem Amping...


    Ich befeuerte den Ur-18XB700 mit 1150W/RMS pro Chassis - natürlich über Controller und nicht zwingend "Dauerrot" im Limiter, das macht der im richtigen Gehäuse gut mit.

    Lieber mit Röhre geampt, als in Selbige geschaut!

  • Hallo!


    Was ist denn am " Ur-Oberton " anders als bei den aktuellen Modellen? Sparmassnahmen in irgendeiner Weise? :)


    Zumindest weiss ich, dass die EX verdammt viel Strom frisst :grin:
    Und noch eine neue Info konnte ich finden was " Dynamic Headroom " betrifft :


    Dynamic headroom bei 8 Ohm liegt bei 1,9 dB


    Alternativ zur QSC könnte ich noch Mono gebrückt an 4 Ohm mit guten 3KW eines anderen Amps dienen. Das sollte doch mehr als genug sein für die Obertöner.
    Ich habe keine Erfahrungen anderer User finden können, ob die EX auch in Mono 4 Ohm mit 2,6 KW cool bleibt.


    Als Gehäuse schwebt mir ein ungenutztes ca. 140 liter BR Gehäuse für die 18XB700er vor, das sollte passen.


    Ein XB700 ist eingetroffen und soll demnächst " eingewobbelt " weden :)


    Gruß
    Andi

  • Zitat von "Andi44"

    Wurde der XB700 modifiziert oder hat sich nur die Messmethode geändert?
    Ich habe mir nochmal das Datenblatt angesehen und da steht, dass die AES-Power aus der minimalen Impedanz errechnet wurde.
    Dann habe ich nochmal eine alte Seite gefunden und da steht 700Watt, 1000 Watt und 2000 Watt, wobei im aktuellen Blatt nur 1000/2000 Watt steht.


    Zitat von "Andi44"

    Hallo!


    Was ist denn am " Ur-Oberton " anders als bei den aktuellen Modellen? Sparmassnahmen in irgendeiner Weise? :)


    Es sieht danach aus als wenn er geringfügig geändert wurde, sieht man ja an den TSP wenn man alt und neu vergleicht.
    Alt: http://h-audio.de/shop/catalog…t_info.php/products_id/89
    Neu: http://oberton.com/index.php?option=com_content&view=article&id=161:18xb700&catid=49:ferrite-loudspeakers


    In WinISD Pro simulieren sich beide nahezu identisch, ab 90 Hz steigt die SPL-Kurve des alten minimal an. Was die höhere Belastbarkeit angeht hat man wahrscheinlich nur einen besseren Kleber verwendet. Am besten kann das aber der Peter von Oberton sagen. In den Untiefen meinen Postfachs hab ich noch seine eMail-Adresse - sag Bescheid wenn du sie haben möchtest.


    Inwieweit das nun "Sparmaßnahmen" sind kann ich nicht beurteilen, ich würde aber rein spekulativ davon ausgehen. Ist ja nahezu immer der Fall bei "Produktüberarbeitungen" - hoch lebe das Wirtschaftswachstum. Als Händler für Oberton (und etliche andere) kann ich übrigens Bluearan empfehlen, sehr günstig & schnell. PA-Jack hat auch ab und an paar günstige.


    Zitat von "Andi44"

    Es war eine Rockford Fosgate Punch Endstufe, damals hatten sie auch die MTX noch im Programm :)


    Auch eines der Sahnestücke welches deutlich mehr Leistung hatte als angegeben :) Man schaue sich nur mal die Messungen bei Amp-Performance an...


    Zitat von "Andi44"

    Ich hatte vor Kurzem noch eine TL-700, ich fand die nicht übel :)


    Ebenso liegt noch eine XA 800 von Kirstein bei mir herum, ich halte die Dinger für gut und werde mal zwischen ihr und der QSC einen Vergleichstest wagen, wenn die Obertöner da sind :)


    Die Amps von Kirstein werden oft unterschätzt, für die schmale Mark sind die enorm tauglich. Ich würde sie auch immer den T-Amps vorziehen (zumindest den Eisenschweinen).

  • Dankeschön für die beiden Links :)


    Minimale Änderungen sind schon vorhanden, ich werde ihn auf 43Hz tunen.


    Ich habe meine EX gerade zerlegt und will die Elkos und Ausgangsrelais erneuern ( ich stehe irgendwie auf die alten Retro-Eisenschweine ) :)
    Der Oberton ist da und hängt gerade an einer JBL MPA 1100 , die übrigens eine umgelabelte EX 4000 ist. Dort habe ich Elkos und Ausgangsrelais bereists erneuert.
    Die Leistungsangaben der MPA und EX sind schon sehr konservativ angegeben, auf dem Papier ist die Leistung der MPA fast identisch ( auf dem Papier eher geringer ) zur TA2400 , die ich damals einmal mein Eigen nannte.
    Aber kein Vergleich - die MPA hat irgendwie weitaus weniger Lust, ins Clipping zu hüpfen :)


    Ich quäle den Oberton erst einmal FreeAir stundenlang mit 18Hz. Es ist schon Wahnsinn, was der huben kann :twisted:



    Zitat

    Auch eines der Sahnestücke welches deutlich mehr Leistung hatte als angegeben :) Man schaue sich nur mal die Messungen bei Amp-Performance an...


    Jeder Amp hatte damals sein eigenes Prüfprotokoll inkl. Leistungsmessung - waren damals schon coole Zeiten :)


    Die Pronomic - Boliden sind schon top, auch vom Aufbau her, wenn man den Preis betrachtet, der ja schon gestiegen ist, ein Kauftipp. Ich bin schon gespannt wie sich die XA-800
    macht im Vergleich zu MPA / EX. Ich traue Ihr eine Menge zu. Damit es nicht unfair wird, erneuere ich eben die Elkos und Relais :) Die Stufen sind aus Anfang der 90er.
    Auf jeden Fall finde ich die besser als die TA2400, wo mir der blöde Aufbau schon nicht gefiel. ( Verdrehter Temp-Sensor , also ich meine den unsymmetrischen Aufbau bei der TA2400, bei der
    schon klar ist, welcher Kanal als erster den Hitzezod stirbt :) )