Experiment: 4-Wege Wohnzimmer- & Party-PA

  • Eine Woche Bastelurlaub sind nun leider zu Ende,
    aber ich war mal recht produktiv und möchte euch hier ein paar Eindrücke zeigen.


    Hintergrund:
    Ich habe in den vergangenen zwei, drei Jahren immer wieder mal verschiedene Party-PA Lautsprecher gebastelt.
    Meistens mit Jugendlichen in meinem Verein zusammen als Workshop. Aber für mich selbst habe ich noch nichts gebaut, ich habe aktuell lediglich zwei 5€ Plasteboxen am Laptop für die musikalische "Beschallung" zu Hause :roll:


    Und da mir mittlerweile der Sound einer Box mit klarem Hochtonhorn, druckvollen Mitten und echtem Bass einfach besser gefällt als die eher weichgespülten HiFi Varianten möchte ich mir für's Wohnzimmer etwas mit PA Komponenten bauen.
    Der nette Nebeneffekt: wenn's mal zu einer Gartenparty etc. etwas lauter sein soll - geht auch.


    Es wird eine 4-Wege Anlage werden.
    Mit Tops ähnlich den JL-Sat26, 2 (Kick-)Bassteilen ähnlich den JM-Sub212 sowie zwei JL-sub15N.


    Ich benutze durchgängig 18mm MDF (+ ein paar Dachlatten für Verstrebungen)


    Ich besitze zwar kein Profiwerkzeug, aber so tuts auch


    Ideal als Dämmung: viel zu unbequeme Ikea-Gästematratze



    Das wird mal ein auf 2x 10" angepasster JL-Sub212 mit Stativstangen für die Tops direkt darüber


    Doppelanschlussfeld um mit 4-adrigem Kabel in den Sub reinzugehen und mit 2 Adern weiter zum Topteil


    bei der Frontpartie bleibt kaum noch Holz übrig


    Mit der Handkreissäge auf Gärung schneiden ist immer nervig


    Ich bin ein Freund von verschrauben + verleimen


    Dämmmaterial an der Rückwand um Stehwellen zu vermeiden + Verstrebung


    So langsam nimmt es Form an


    Die Griffe waren arg fummelig da kaum Platz zwischen den BR Tunneln ist


    Verleimt, verspachtelt und die Innenkanten zusätzlich mit Acryl abgedichtet


    noch ein Experiment - die Schutzgitter sollen mit kleinen Neodymmagneten gehalten werden damit die nicht verschraubt werden müssen


    und schon wieder mit Gärung...


    genagelt und verleimt - passt


    abgeschliffen und fertig zum Lackieren



    der nächste Schwung Bilder folgt die Tage

  • das ist natürlich nen gewaltiger Sprung von 5 Euro-Kisten zu etwas "mehr" an Membranfläche 8)


    ich hab grade mal ne quasi umgestrickte 15/1 Mufu-Box als Standbox im Wohnzimmer :shock:

    Gruß an alle und an Big Määääc

  • Und weiter gehts mit den beiden 15er Subs, den JL-sub15N
    -> Bauplan von Jobst Audio


    Die LS Front besteht aus doppeltem 18mm MDF


    und verwendet werden Eminence Kappa 15 LFA


    beide Frontringe ebenfalls verleimt und verschraubt


    für die Butterflygriffe (und auch für halbe Butterflys) habe ich endlich mal gescheite Frässchablonen gebastelt, aus 3mm MDF mit Hartplastikbeschichtung auf einer Seite


    Vertiefungen auf der Oberseite der Subs für die Gummifüße damit man zwei Subs stapeln kann


    Versteifung für die Gehäuserückseite


    wieder die Ikea-Dämmung gegen Stehwellen


    es nimmt Form an


    BR-Tunnelschrägen, verleimt, verschraubt und mit Acryl abgedichtet


    Innenseite der Griffschalen



    eingefräste Abstandshalter für das Lautsprechergitter


    so gut wie fertig

  • Als drittes die Tops, stark angelehnt an die JL-SAT26, jedoch mit anderem Hochtontreiber und dadurch leicht abgeänderten Gehäusemaßen.
    Zum Bauplan gehts hier lang.
    Ich benutze das Eminence APT150 Horn da ich das kenne bzw. schon früher verbaut habe und mir der Sound gefällt. Ist ein "pflegeleichtes", unauffälliges Horn mit, wie ich finde, gutem Klang und ausreichend Leistungsreserven für das geplante System.


    Die Front ist wegen des Horns einen cm breiter geworden als das Original, aber dafür auch ein wenig niedriger, also alles in allem so klein wie möglich


    Als Anschlüsse nehme ich Einzel-Speakon, die Vertiefungen wurden freihand gefräst


    die letzte Woche war übrigens permanent besch... Wetter


    Stativaufnahmen für die Unterseite


    und mal wieder Gärungen schneiden


    so ungefähr sollen sie mal aussehen


    ab und zu war's auch mal richtig gut draussen zu werkeln


    die Frequenzweichen waren ursprünglich für ein größeres Gehäuse gedacht und damit zu groß, ich musste sie halbieren. Trennfrequenz bei 4,5 KHz, 12db Tiefpass für die beiden Mitteltöner, 18dB HP für das Hörnchen mit -8dB Pegelanpassung (das Horn hat 105 dB, ein MT 93,6 dB, mit zweien davon sind das 3-4 dB mehr also ~97 dB, wie mir hier geraten wurde).


    je eine Hälfte der Weiche an die hinteren Seitenteile verschraubt sodass man sie im Zweifelsfall durch die Lautsprecheröffnungen herausnehmen kann.


    fertig verspachtelt


    und mit Abstandsleisten, diesmal kommen die Magnete seitlich dran

  • Lackierung


    Ich benutze Haftgrund auf Acrylbasis, gerollt bzw. mit einem Pinsel.



    für die Stellen an die man nicht gut rankommt, wie die BR-Tunnel oder das Innere der Butterflygriffe, habe ich Sprühgrundierung aus der Dose genommen


    Warnex Weiß matt, zwei Schichten, mit einer Lammfellrolle aufgetragen für diese leicht grobe Struktur


    Insgesamt 3,5 KG Warnex sind für die 6 Gehäuse drauf gegangen


    Jetzt folgen noch zwei Schichten Klarlack als Schutzlasur, und damit ist das der Baustand von heute.

  • Na, wird doch !


    Der HT Treiber ist aber nur nutzbar und akustisch erträglich wenn man ihn so hoch oder höher trennt wie hier.
    Ansonsten sind das eher *Türstopper*, tiefer getrennt richtige *Nervtröten* und für ein solches Projekt eigentlich eher unpassend und zu billig ...
    Auch sollte man bei so einer Anordnung wie hier eigentlich versuchen tiefstmöglich zu trennen, was natürlich nur mit richtigen dicken HT-Treibern geht.


    Nur mal so als Tip bevor sich hier gleich wieder die "Nachbauwilligen" an das Projekt dran hängen. :!:


    :wink: Schotte

  • hab meinen APT50 bei ca 2500kHz getrennt,
    und das ist für @home-Pegel Ok


    für PA würde ich sowas garnicht nutzen,
    da gibts größere, mit besserem Preisleistungverhältnis.
    obwohl der Kleine als APT150 noch ne gute Figur macht.

    Gruß an alle und an Big Määääc

  • Und weiter get's.


    Kabelanschlüsse etc. löten. Im Hintergrund: meine aktuellen Lautsprecher :)


    schön dicke Gummifüße mit Metallverstärkung für die größeren Lautsprecher


    selbstklebende Schaumstofflippe damit das Metallgitter später nicht vibriert


    mit den Magneten gab es ein Problem - und zwar sind sie so stark, dass sie sich in der Fräsmulde (die Mulde wurde zu breit da mir der kleine Fräser abgerissen ist) nach den Lautsprechern ausgerichtet haben...


    Gaffa-"Zugentlastung" :lol:


    fertig bisd auf die Frontgitter


    Zum Bekleben der Gitter habe ich Sprühkleber benutzt, die Gitter damit eingesprüht, auf die Schaummatte aufgelegt und mit dem Cutter ringsherum passend abgeschnitten, dann zum Trocknen übernacht noch beschwert.

    Mit dem Bekleben der Gitter mit dem Akustikschaum hatte ich Schwierigkeiten. Beim ersten Versuch habe ich den (Uhu-) Sprühkleber zu dünn auf die Gitter aufgetragen und nach zwei Tagen hat sich der Schaum bereits wieder stellenweise gelöst. Also nochmal abgelöst, ein zweites Mal richtig dick besprüht und erneut verklebt.


    nun sehen sie so aus


    weiter geht's mit den Tops. Kabelschuhe für die Tief- und Mitteltöner sowie einfaches Speakon-Anschlussfeld für die Rückseite


    kleine Gummifüße, falls die Tops mal nicht auf dem Stativ sein sollen


    bei den Stativaufnahmen hatte ich ein Problem, und zwar habe ich mich um etwa 5mm vermessen. Der Innenteil der Aufnahme (die Hülse) sitzt auf dem Magneten des Mitteltöners auf und lässt sich deswegen nicht komplett versenken. So ein Sch...


    zum Glück ist mein Bruder Schlosser und konnte die Lage retten. 4cm abgesägt und mit einem Spezialsplint versehen


    jetzt passt die Stativhülse bündig in das Gehäuse


    Zwischenstand um mal zu schauen, wie die Lautsprecher ins Wohnzimmer passen (die Frontgitter für die Tops fehlen noch)

  • Die Stativhülsen nich vergessen dicht zu machen. :wink:

    You probably have the right hammer, you've just got to stop hitting your thumb.

  • Zitat

    hab meinen APT50 bei ca 2500kHz getrennt,
    und das ist für @home-Pegel Ok


    :lol: Netter Einheitenverschreiber! So muss ich Dich in Zukunft mit "Herr Graf" anreden!!!
    Wahrscheinlich hören nur Fledermäuse das noch :wink:

  • Zitat von "Dosenfutter"

    Die Stativhülsen nich vergessen dicht zu machen. :wink:


    Meinst Du das ist bei den Tops notwendig?
    Ich hab noch keine gute Idee, wie ich die Hülsen dicht bekomme.
    Ursprünglich sollten die Deckel wieder draufgeschweist werden, aber dann hat sich herausgestellt - das ist kein Stahl sondern Alu-Druckguss, deswegen die Lösung mit den Splinten.
    Evtl. kann ich die Deckel mit 2K Epoxykleber aufkleben.

  • Zitat von "Stefan.Schadick"

    Meinst Du das ist bei den Tops notwendig?


    Definitiv. Neben der Rohrresonanzfrequenz, die hörbar wird, bekommst Du auch noch strömungsgeräusche - keine gute Idee.


    Zitat von "Stefan.Schadick"

    Ich hab noch keine gute Idee, wie ich die Hülsen dicht bekomme.


    Das wird irgendwann wieder aufgehen. Hol Dir einfach die Adam Hall SM 701 oder ähnliche bzw. Nachbauten. Oder laß Dir welche aus Stahl schweißen, das ist eine Sache von 15m. Oder schneid ein Gewinde, Mutter drauf und oben ein Blech drauf. Oder Innengewinde und Schraube. Oder nimm eine Distanzstange und Flansch mit M20 auf beiden Seiten.

    You probably have the right hammer, you've just got to stop hitting your thumb.

  • Zitat von "DJ-JAJA"


    :lol: Netter Einheitenverschreiber! So muss ich Dich in Zukunft mit "Herr Graf" anreden!!!
    Wahrscheinlich hören nur Fledermäuse das noch :wink:

    wieso ? Schotte hat doch geschrieben man solle ihn moeglichst noch hoeher trennen :lol:

    Gruß an alle und an Big Määääc

  • und weiter im Takt :)


    Die Lochbleche für die Tops müssen gebogen werden, mit einem Radius von 1,25cm und 1,4cm stehendem Rand. Nach ein paar Versuchen hat das dann auch geklappt


    Die Bespannung mit Sprühkleber und Leisten + Klammern zum Fixieren während des Trocknens


    Weiter geht's mit den beiden Subs. Anschlussschalen mit parallelen Speakons um ggf. 2 Subs parallel anzuschließen, 100mm Bluewheels, Stativaufnahme, Eminence Kappa 15 LFA rein, Schutzgitter ran


    auch hier bündig mit der Holzkante


    Und so sieht's derzeit aus.



    die beiden Subs stehen im Eck neben der Couch



    Nächste Woche kommt dann das Amprack an die Reihe

  • Ist mir auch sofort aufgefallen, bei der Portlänge macht das allerdings kaum etwas aus und ich dachte mir, 'schreib mal nix, denken eh alle daß ich immer so kleinkariert bin'. :lol:

    You probably have the right hammer, you've just got to stop hitting your thumb.

  • Die letzten paar Tage hab ich mal das Endstufen-Aktivweichen-Provisorium ausprobiert, abgestimmt, Probegehört und die Vermieter in der Wohnung über uns ein bischen genervt ;)


    - TA600 für die Tops (hier wollte ich ursprünglich die kleine TA450 nehmen, aber für denselben Preis gabs gerade eine 600er als B-Stock
    - TSA 4-700 für die Bässe (je 1 Kanal pro Doppel 10"er, zwei Kanäle gebrückt für beide 15"er
    - Aktivweiche: (noch) eine Behringer CX3400 Super X Pro. Damit bin ich aber aus zwei Gründen nicht zufrieden. 1. bei leiser Hintergrundmusik ist das Eigenrauschen der Weiche hörbar. 2. die Trennfrequenz zwischen Kickbässen und Tops lässt sich nicht tief genug einstellen, das Minimum ist 440 Hz. Das war für mich vor dem Kauf leider so nicht ersichtlich (geht aus dem Handbuch nicht hervor, man hätte das Produktbild der Behringer so weit ranzoomen müssen um die Beschriftung der Frequenzregler zu erkennen). Ich werde mir daher wohl die Behringer DCX2496 Ultra-Drive Pro zulegen, wobei die momentan überall vergriffen zu sein scheint :(


    So sieht es derzeit noch aus, an eine Einbaulösung gehe ich ran, wenn das Setup stimmt..

  • Hmm war da nicht auf der Rückseite ein Schalter, der die Frequenzen verschiebt?


    Auf der Rückseite ist ein Knopf da steht x1 oder x10 dran.
    der macht aus deinen 440 Hz dann 44 Hz als tiefste Cut-Frequenz :wink: