• manche hersteller geben die belastbarkeit in watt rms an
    andere in watt aes
    das sind verschiedene mess standarts


    RMS ist eine messung mit einer sinus frequenz
    AES ist eine messung mit rosa rauschen also breitbandig
    die letztere daher aussagekräftiger


    mfg


    emmanuel

  • Der Zusatz "AES" bei einer Leistungsangabe besagt, dass die Leistung nach einem Standart ermittelt ist, der von der Audio Engeneering Society 1984 festgelegt wurde. Dabei muss der Lautsprecher ein Rosa-Rauschen mit 6 dB Crest-Faktor und einer Bandbreite von einer Dekade (z.B. LF: 60 -600 Hz oder HF: 1.500 - 15.000Hz) über einen Zeitraum von 2 Stunden schadlos überstehen.


    Der Zusatz "RMS" besagt lediglich, dass die Leistung mit dem Effektivwert des angelegten Signals ermittelt ist. Dabei wird keine Aussage darüber getroffen, wie lange der Lautsprecher die entsprechende Leistung schadlos übersteht.


    Leistung kann man übrigens naturgemäß nicht messen! Sie wird aus der Spannung und dem resultierendem Strom berechnet.


    http://www.paforum.de/paforum/viewtopic.php?t=12361


  • RMS hat mit "Sinusfrequenz" nun wirklich nichts zu tun - es ist lediglich eine Rechenmethode, wie man einen Mittelwert bekommt.


    Alle Leistungsmessungen an Lautsprechern, die einigermaßen Sinn machen, sind quasi "RMS-Messungen".


    Außerdem: Lautsprecher werden nun wirklich nicht mit sinusförmigen Signalen gemessen (sowas macht man bei Endstufen, um die Leistung bei einem bestimmten "Klirrgrad" zu messen ...).


    Viele Grüsse sendet

  • Kleiner Zusatz noch: RMS beschreibt lediglich die mathematische Methode, die genutzt wird, um einen Effektivwert aus einem beliebigen Signal zu errechen. RMS beinhaltet KEINE Vorschriften, WIE, WOMIT oder WIE LANG ein Signal anzuliegen hat. Man kann von jedem Signal einen RMS-Wert bilden, egal ob es sich um eine Spannung, einen Strom, eine Leistung oder sonstwas handelt.


    Im Normalfall ist davon auszugehen, dass ein Hersteller, der mit "1000W RMS" wirbt, damit meint:
    8 Stunden typischer Musik in der Energieverteilung nachempfundenes Signal bei eben diesen 1000W Effektivleistung.
    Aber sicher ist das nicht. Manch Hersteller geht von 2 Stunden aus, macher nimmt ein weniger belastendes Signal...... der "Betrugs-Möglichkeiten" gibt es viele.....

  • Interessanterweise geben viele Speakerhersteller AES und Nominal Belastbarkeit an.... und dann auch noch mit verschiedenen Werten...


    Dabei wird - soweit ich mich nicht verlesen hab - sowohl die AES Belastbarkeit als auch die nominelle Belastbarkeit mit (bandbegrenztem) Pink Noise über einen Zeitraum von 2h mit ins Gehäuse montiertem Speaker ermittelt... schoa komisch...


    Grundsätzlich werden bei allen Messungen die Durchschnittswerte der Spannung (bzw. mit dem Strom die Leistung) des zugeführten Signals ermittelt (was dann RMS ist). Ein reines Sinus-Signal hat dabei einen RMS(=Durchschnitts)wert von 3dB kleiner als Peakwert. Wenn also ein Sinus-Signal mit einer RMS-Spannung von z.B. 50 Volt anliegt, sind die Spannungsspitzen bei 100 Volt. Der durchschnittliche "Energiegehalt" des Sinus ist also sehr hoch - viel höher als der bei üblichen Musiksignalen. Daher ist die Messung mit Sinus bei Lautsprechern ein bissal überholt... Bei Endstufen macht sie noch einigermaßen Sinn, da es dort mehr auf die Spannungsfestigkeit als auf die Mechanische Festigkeit ankommt...


    Die Messung mit Rosa Rauschen (Pink Noise) ist dem Musik Signal schon viel ähnlicher, da es von den Tiefen zu den hohen Frequenzen eine ähnliche Energieverteilung besitzt. Der RMS-Wert ist hier 12dB kleiner als der Peak-Wert. Die Mechanische Belastung des Speakers ist hier also deutlich höher bei gleichem RMS Wert, als das bei einem Sinussignal der Fall wäre!


    So wie oben schon beschrieben bedeutet dass, ein 600W AES (=Pink Noise) Speaker wird 600W Sin aushalten - umgekehrt ist das nicht sicher...


    Und dann gibt es dann noch die "Continuous Power" oder "Programm Power" Angaben. Diese liegen um 3dB höher als die AES Angaben (also doppelte Spannung bzw. Leistung). Das kommt daher, dass man davon ausgeht, dass hochverdichtetes (= stark komprimiertes) Musiksignal in etwa 9dB Dynamik hat, also 9dB Abstand zwischen Signalspitzen und Durchschnittsspannung.


    Eine Endstufe sollte also mindestens eine Dauerleistung entsprechend der AES-Belastbarkeit des Treibers haben..... und idealer Weise eine Peakleistung entsprechend der Continuous-Power!

  • Das ist nicht ganz so. Cont. Power ist üblicherweise die Bezeichnung für nominelle Leistung und liegt eben diese 3dB unter program power. Dazu kann ich gerne ein paar Typenschildern von Boxen fotografieren und mal einblenden. Das ist ja auch irgendwo logisch. Continous power heißt Dauerlesitung und eine Dauerleistung kann man im eigentlichen Sinne nicht Programmmaterial ermitteln, weil Musik eben kein konstantes Signal ist.


    Und wieso sollte die Peakleistung der Endstufe gleich der Program-Leistung der LS sein? Eine Peak-Leistung wird ja nicht in RMS angegeben und sollte deshalb der ebenfalls nicht in RMS angegebenen Peak-Leistung des LS entsprechen (oder geringer sein, denn wenn man 18er Chassis mit einer Peakleistung von 7000W, abert program von 1400W hat, wäre es Unsinn, eine 3kW oder mehr Endstufe dranzuhängen).

  • AlphaC


    Kleine Korrekturen:


    Der Spitzenwert einer Sinusspannung mit 50V (eff oder RMS) ist 70,7V nicht 100V. 3dB Crest ist, auf die Spannung bezogen Faktor 1.414, auf die Leistung bezogen Faktor 2.


    Eine Mehrwegbox mit 600W AES Belastbarkeit kann normalerweise keinen Sinuston von '600W' bei jeder Frequenz verarbeiten. Beim AES Rauschen ist ja die Leistung über den jeweils spezifizierten Bereich verteilt, beim Sinuston wird die gesamte Leistung bei EINER Frequenz auf die Box gebraten.


    Als Beispiel, aber bitte NICHT testen:


    600W AES Rauschen auf eine teure Mehrwegbox geben und dann auf 600W Sinuston 10kHz umschalten....der Tweeter wird nur noch ganz kurz ganz laut pfeifen und sich dann sehr schnell ächzend in die ewigen Jagdgründe verabschieden :cry: ...wenn nicht in der Box eine geeignete Schutzschaltung drin ist :lol: .



    wetbf

  • Naja, wenn der HF-Treiber 40W Dauerleistung abkann und um 13-14dB auf der Weiche abgesenkt wird, dann macht er das vielleicht mit. Möglicherweise zerkochts aber den Spannungsteiler.

  • ... alle LS-Belastbarkeitsmessungen sind quasi RMS-Werte - die AES hat lediglich eine (von vielen anderen ...) Rahmenbedingungen für eine Bestimmung der LS-Belastbarkeit vorgeschlagen (also Signalform, Dauer ...).


    Es wurde bereits mehrfach erklärt (... ich hab es auch schon einige Male gemacht ...), was RMS bedeutet. Wenn das dann klar ist, ist alles gar nicht mehr so schwer ...

  • Zitat von "Sound-Klinik"

    ... alle LS-Belastbarkeitsmessungen sind quasi RMS-Werte


    Außer den Peak-Angaben, wage ich mal zu behaupten. Denn auf 7000W Peak für einen 18er zu kommen, halte ich für sehr sehr utopisch, wenn das RMS wär.....

  • ... da das Thema schon lang und breit durchgekaut wurde, bin ich mal auf Crest und "haste-nich-gesehen" nicht explizit eingegangen.


    "Nichtsdestotrotz" ist AES eine Institutiton bzw. "Club der Ahnungsvollen" und RMS (Root-Mean-Squared) eine Rechenmethode, wie man aus einer veränderlichen Messgröße etwas "Brauchbares" ausrechnen kann (hier: aus einer Messgröße durch deren quadrieren und Integration über die Zeitintervalle etc. bla bla).


    Ich hab das Prozedere nun mittlerweile 2 oder 3 mal hier im Forum erklärt ...