Funkfrequenzkoordination

  • Für das erste sollte ist man ja selber verantwortlich. Und wenn das zweite sollte ein ernsthaftes Problem wäre, dann würden die fixen Frequenzbänke der Hersteller nicht funktionieren.

    Man muss beim IEM ja nicht mit Gewalt die Problematik ignorieren. Aber man muss auch nicht die Intermodulationen der fünften Oberwellen beachten. Und wenn ich ein Platzproblem kriege, dann würde ich eher beim IEM verdichten als bei den Mikros.

  • Was, fünfte Oberwelle? Beim äquidistantem Abstand hauen dir die 3rd Order IMD genau auf die Träger...

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • Könnte es sein, dass man mit SDR - also der Demodulation per Software - vieles umgeht? Da wir die HF direkt gesampelt und dann per Software das Nutzsignal herausgerechnet. Da braucht es keine Zwischenfrequenz wenn ich mich nicht irre. Könnte SDR bei Sennheiser zum Einsatz kommen?

  • das ist vollkommen korrekt und ich entschuldige mich für die unzutreffende vereinfachung in meiner antwort ("im demodulator").

    die korrekte verortung zur entstehung der spiegelfrequenz , also dass diese eigentlich im mischer der ersten ZF entsteht, hatte ich ja zuvor schonmal beschrieben.


    dass die AM auch seitenbänder hat, wusste ich dagegen nicht mehr. mit AM haben wir uns damals nicht so wirklich befasst. danke für den hinweis.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Könnte es sein, dass man mit SDR - also der Demodulation per Software - vieles umgeht? Da wir die HF direkt gesampelt und dann per Software das Nutzsignal herausgerechnet. Da braucht es keine Zwischenfrequenz wenn ich mich nicht irre. Könnte SDR bei Sennheiser zum Einsatz kommen?

    interessanter ansatz, kannte ich bisher noch nicht.


    EDIT:

    nein, stimmt nicht ganz: ich hab mir vor ein paar jahren mal einen USB empfänger gekauft, der das kürzel "SDR" im namen hat. damit kann ich mit der zugehörigen software radio hören... wie das aber genau umgesetzt wird, war mich nicht klar.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Das Problem besteht bei Funkmikros hauptsächlich deshalb, weil zum einen die Schaltbandbreite sehr groß ist (recht breitbandige Eingangsfilter) und zum anderen die Pegelunteschiede am Empfänger extrem sind, so dass es eben passieren kann, dass eine die Intermodulation zweier naher Sender (die dann die Eingangsstufe auch entsprechend übersteuern) einen entfernteren komplett überdecken. Genau aus diesem Grund können Booster auch kontraproduktiv sein.

    nicht nur der einsatz von boostern kann hier kontraproduktiv sein, auch der einsatz von richtantennen in verbindung mit sendern, die auf ihre volle sendeleistung gestellt sind, kann die eingangsstufen der empfänger mit so viel pegel fluten, so dass sie mehr oberwellen produzieren und dadurch die empfangsqualität sogar herabgesetzt wird. das ist der grund, warum ich in den sendern immer die geringst mögliche sendeleistung einstelle.


    was mir jetzt aber definitiv noch fehlt, ist das verständnis zum thema seitenbänder. wo, bzw. wodurch, entstehen die denn nun? im empfänger (nein, ich schreibe jetzt nicht nochmal unkorrekt "demodulator" ;) ) oder im sender?




    an dieser stelle schonmal vielen dank an alle für die guten beiträge hier! :thumbup:

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Beim äquidistantem Abstand hauen dir die 3rd Order IMD genau auf die Träger...

    Schon. Aber je nach gewünschter Sicherheit kann man weitere Oberwellen miteinbeziehen. Ist bei mir aber schon ne Weile her, dass ich mich mit den ganzen Deteils auseinandergesetzt habe. Meine SKM5000 und SK50 lassen sich leider nicht so einfach umprogrammieren. Deshlab hatte ich mich da mal etwas eingearbeitet. Und da war die Info zum IEM nicht so pingelig. Aber stimmt schon äquidistant wars nicht. Andererseits war die wohl früher von Sennheiser angewandte Praxis (paarweise verschobenes Raster) auch eher Suboptimal. So sind aber viele der alten Sender, die man gebraucht findet konfiguriert.


    was mir jetzt aber definitiv noch fehlt, ist das verständnis zum thema seitenbänder. wo, bzw. wodurch, entstehen die denn nun?

    Duch multiplikation, also AM-Modulation. Bei der klassischen AM-Modulation findet sich oberhalt des Trägers das NF-Signal und unterhalb das gespiegelte NF-Signal. Der Träger entsrpicht DC im NF-Signal. Würde man bei AM also ohne DC-Offset modulieren, ware der Träger weg. Das lässt sich dann aber natürlich nichtmehr mit einer einfachen Diode demodulieren. (Und auch schon nicht so einfach Modulieren)

    Bei SSB, wird der Träger mit der NF, und ein um 90° verschobener Träger mit einer um 90° verschobenen NF multiplizert und das ganze zusammen addiert. Damit bleibt dann nur noch ein Seitenband übrig. Die kunst dabei ist es, die NF breitbandig um 90° zu verschieben. Genau so lässt sich das auch wieder demodulieren. SDRs machen genau das. Das Eingangssignal wird je mit einer lokalen HF (0° und 90°) multipliziert, jeweils nach Nyquist gefiltert und auf AD-Wandler gegeben.

    Es gibt auch SDRs mit einfachem Superhet und Unterabtastung der ZF. Dazu muss diese aber schmal genug gefiltert werden.

    terrestrisches Analog TV war übrigens Restseitenband. Also tatsächlich AM. Nur wurde da der großteil des unteren Seitenbandes weggefiltert um Bandbreite zu sparen.

    FM ergibt irgend etwas unendlich breitbandiges. Das muss grundsätzlich auf die gewünschte Bandbreite gefiltert werden.

    PSK ist im Prinzip eine QAM. Dabei werden die Amplituten der 0° und 90° Träger unabhängig voneinaner mit zwei Datenströmen moduliert. Das ergibt also ein schön abgegrenztes Spektrum. In der Phasendarstellung entsprechen die Datenwerte dann Punkten auf einem Schachbrett.

  • Da habe ich doch gerade noch was auf dem Desktop entdeckt:


    Ich habe vor ein paar Tagen während der Bahnfahrt mal versucht ein wenig Intermodulationen und die resultierende Spektrumbelegung zu simulieren, um einen Unterschied äquidistante vs übliche Frequenzverteilung darstellen zu können.

    Einfach im NF-Bereich statt HF, das Tongeneratorplugin schafft auch nicht so feine Abstufungen und die Modulation musste ich mit Effektplugins erzeugen.


    IM test paforum.zip


    Vielleicht interessiert das ja noch jemanden. Wenn die Bezeichnungen der Dateien unklar sind oder andere Fragen auftauchen beantworte ich die gerne, mag jetzt einfach nicht so viel schreiben.

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder