Laufzeitkorrektur für zweite Saal-Anlage

  • Hallo werte Musikkollegen,


    wer kann uns einen Tipp oder Rat zu folgender Problematik geben. Wir spielen in letzter Zeit immer öfter in großen Sälen bzw. langen Zelten. Um die Beschallung in den "hinteren" Saalbereichen auch optimal zu erreichen bauen wir, neben der FOH - Anlage (2 Wege - Bass und Höhen aktiv getrennt über Behringer Super x 2300) auch gern noch eine zweite Sub-Anlage (2 Top-Teile auf Stange) ca. 30m in den Saal gesetzt auf. Leider gewinnen wir den Höreindruck das diese Kombination ein Art unerwünschten Hall Effekt zu folge hat.


    Können wir mit benannter Frequenzweiche über die Laufzeitkorrektur (max. 2 ms) dieses beseitigen und wie wird diese Korrektur berechnet oder was für eine Gerät muss her um einen optimalen Sound im gesamten Saal zu erreichen. Weiterhin, wo muss diese Zeitkorrektur erfolgen? In der FOH Anlage oder in der Sub-Anlage - so das dem Publikum im FOH Bereich nicht die Ohren abfallen und im hinteren Saalbereich auch noch ein guter verständlicher Sound ankommt?


    Vielen Dank für Hinweise !


    Blue Birds

  • Hi!


    Also, Ihr braucht für diese Aufgabe ein sogenanntes Line-Delay. Das könnt Ihr Euch entweder extra als Einzelgerät kaufen oder Ihr schmeißt gleich Eure Weiche aus dem Rack und kauft Euch einen Controller (z.B. Behringer Ultradrive) der für Euch die Trennung übernimmt und da Ihr nur 2 Wege je Seite fahrt hättet Ihr noch 2 Ausgänge am Gerät, mit der Ihr die DelayLine anfahren könnt.
    Mit Eurer Weiche ist das wohl kaum einzustellen --> 30m sind ca. 90 ms.
    Ich würde außerdem an Eurer Stelle die Delay etwas weiter nach vorne rücken, so auf 15 - 20 Meter, je nach dem was Eure Front-Anlage so bringt.


    VG Sebastian

  • ... wenn es denn (ein ?) Shark sein soll: der Mixer braucht dann einen Monoausgang (Stereosumme auf Mono - geht z.B. mit Soundcraft-Pulten ...) und den Shark auf 150 Hz Hochpass einstellen (sonst klingt es "mulschig").


    Viele Grüsse sendet

  • Ja, die Delayline braucht nicht Stereo zu sein. Ein Shark würde es tun. Oder eben ein Behringer UltraDrive oder auch der neue UltraCurve (der hat nämlich einen separat "delaybaren" Aux-Ausgang!).

  • Besten Dank für Eure Info.


    Also, dass Linedelay kommt mono oder stereo (ja nach Gerätetyp) an den Mixer - Subausgang und vor die Delay-Endstufe. Weiter dann zu den, im Saal platzierten Boxen. Ich hoffen das ich das soweit richtig verstanden haben. Wie stelle ich nun die Zeit ein?


    - 10m = 30ms
    - 20m = 60ms
    - 30m = 90ms


    Oder kann man das auch genauer berechnen?


    Vielen Dank
    Blue Birds

  • Der Schall legt (bei Zimmertemperatur und normaler Luftfeuchtigkeit) etwa 344 Meter pro Sekunde zurück. Das bedeutet, dass der Schall pro zurückgelegtem Meter etwa 1/344 = 0,0029 s/m oder 2,9 ms/m braucht. Mit 3 Millisekunden pro Meter liegt man also ganz gut. Man kann also zum Einstellen eines Delays den Entfernungsunterschied zwischen der Main-PA und dem Delay-Lautsprecher (in m) abschätzen, mit 3 (s/m) multiplizieren und erhält den Weglängenunterschied in Sekunden. Ganz wichtig für die richtige Delay-Zeit ist aber, dass noch ca. 10 - 20 ms zugegeben werden um den Haas-Effekt voll zu nutzen. Die eingestellte Zeit sollte unbedingt noch mit einem perkussiven Musiksignal oder Sprache überprüft werden. Dabei sollte auch versuchsweise die Zeit mal ein wenig verändert werden.