leiser und doch lauter?!

  • folgendes:
    am vergangen wochende hatten wir hier im club (ca. 130personen)konzert mit 3 bands.
    die 2te band hat einen eigenen techniker dabei. dieser hat laut anzeige (musikrichtung klassischer rock) im pult und am eq doppelt so viel pegel wie ich bei der 3ten band (etwas härter rock'n'roll). was mich verwunderte war das es bei mir trotz allem lauter klang.
    hab auch ein paar andere leute gefragt die alle meinten es wäre deutlich lauter als vorher.
    wie kommt das ganze zu stande?
    bei uns beiden war der sound recht ähnlich doch er klang entgegen der anzeige leiser als ich.


    mfg
    felix

    frohes fest!

  • In so einem kleine Laden würde ich mal ganz stark darauf tippen das die Band des Kollegen einfach auf der Bühne deutlich leiser war und er somit mehr über die PA geschickt hat als Du. Wenn man in so einem kleinen Laden ein Marshall Stack ausfährt hat man mörder Pegel, selbst wenn die PA aus ist :wink:

  • Wenn die Bühnenlautstärke ca. gleich laut war, dann ist das Stichwort: Frequenzverteilung.
    Durch Subbass-Information im Signal wird der Pegel schlagartig höher, aber akustisch natürlich nicht als "aggressiv" empfunden.
    Möglicherweise hatte der Tech auch im oberen Mittenbereich, in dem wir ja (lautstärkenabhängig) am besten hören weniger Signalanteile.
    Hatte er Z.B. statt einem Beta91 ein Beta52 oder Audix D6 als Kickmikro? Oder gar einen dbx120 dabei?


    Grüße,
    Hermann

  • ... vielleicht hat er auch schlicht und einfach eine Mehrbandkompression des Summensignals durchgeführt (also den Klang "verdichtet" ...) und dadurch eine bessere Durchsetzungsfähigkeit erreicht (... sowas mache ich grundsätzlich bei "Krawallmucken" etc. - selbst der Hall säuft dann weniger im Umgebungslärm ab !) ...

  • wir hatten beide die gleichen mikros/amps/drum-kit. compressoren gibts immoment leider nicht in dem laden, sind beide hinüber. die einzige person die definitiv lauter war auf der bühne war bei meiner band der drummer.
    werd beim nächsten mal wenn mir dies passiert mal mehr auf die eigenlautstärke der band achten. das klingt mir am wahrscheinlichsten.


    greetz felix

    frohes fest!

  • Sound-Klinik schrieb:

    Zitat

    ... vielleicht hat er auch schlicht und einfach eine Mehrbandkompression des Summensignals durchgeführt (also den Klang "verdichtet" ...) und dadurch eine bessere Durchsetzungsfähigkeit erreicht (... sowas mache ich grundsätzlich bei "Krawallmucken" etc. - selbst der Hall säuft dann weniger im Umgebungslärm ab !) ...


    Hallo Sound-Klinik, hallo alle miteinander


    hab ich noch nie gemacht. Wie gehst Du da vor, an welchen Werten orientierst Du Dich, welche Frequenzbänder komprimierst Du und vor allem: Wie unterscheidet sich im Endeffekt das Ergebnis zu dem nicht-Komprimierten Originalsignal?
    Ich hatte gestern wieder einmal ne Band, die mit zwei Gitarren und einem wirklich lauten Bass auf der Bühne standen. Nach einer Bühnenlautstärkendiskussion war diese dann auch recht annehmbar, leider war der Gesamtsound nicht wirklich Druckvoll, nur laut. Dazu kam noch, dass der Raum nicht groß war (20mx10m) und an den meisten Stellen nackter Beton.
    Um das Gehör der Besucher und vor allem meins zu schonen und es dabei noch klingen zu lassen , habe ich einiges am Master-EQ gebogen, war mit der Lösung allerdings nicht zufrieden.
    Wäre in diesem Fall eine Mehrbandkompression eine Möglichkeit, solch eine Musik in den Griff zu bekommen?


    Falls Ihr Vorschläge kleine Anhaltspunkte habt würde ich mich freuen, wenn ihr sie mir kundtun würdet.


    cu


    chriBü

  • Zitat von "ChriBü"

    ...
    Wie gehst Du da vor, an welchen Werten orientierst Du Dich, welche Frequenzbänder komprimierst Du und vor allem: Wie unterscheidet sich im Endeffekt das Ergebnis zu dem nicht-Komprimierten Originalsignal?
    ...


    ... ich habe einen Triple-C, der eine dreibandige Kompression ermöglicht.
    Ich habe mir dann ein "Live"-Preset gestrickt, welches ich mit Hilfe selbstgemachter Liveaufnahmen (DAT !!! - MD ist nicht so ideal ...) bei mir zuhause optimiert habe.
    Ausgehen vom Preset "Finalizer" hab ich dann die Parameter solange angepaßt, bis ich zufrieden war. Ich kann bis etwa 6 ... 8 dB die Dynamik reduzieren, ohne daß es sich störend - hörbar - auswirkt (mit Single-Band wäre das wohl eher nicht möglich ...).


    Bei einer Mucke stelle ich dann nur den Treshholdlevel entsprechend so ein, um bei "kräftigeren" Titeln nicht über mehr als 8 dB Dynamikreduzierung zu gehen. Selbst bei lauter Umgebung (grölende Gäste) bleibt der Klang druckvoll und "kompakt", ohne daß es "mulschig" wird.


    Bei DJ-Mucke ist der Effekt übrigens lange nicht so gravierend wie bei Live-Betrieb (weil: Konservenmucke ist ja bekanntlich in der Dynamik bereits - z.T. extrem - reduziert ...).


    Ich kann mir vorstellen, daß mit jedem halbwegs vernünftigen Gerät (3 einstellbare Frequenzbänder sollten es aber schon sein ...) funktioniert - es kommt auf die richtige Parameterzusammenstellung an - und: die Verzögerungszeit (durch Wandler und Signalprozessing) bei digitalen Geräten sollt nicht zu groß sein (sonst "klappern" perkussive Instrumente ...).


    Meine durch Experimentieren mit DAT-(Live-)Material gefundenen Einstellungen funktioniert gut bei Party- und Oldiemucke.

  • Sound-Klinik: Danke für den Beitrag, muss mal gucken, ob ich versuchsweise irgendwo einen Multibandkompressor auftreiben kann.
    Wie es aussieht, bist Du mit dem Triple-C zufrieden, gibt es aber noch andere Geräte, mit denen Du Erfahrungen gemacht hast und die Du mir evtl. empfehlen kannst?

  • ChriBü


    ... da ich ja mehr "Purist" bin (also: so wenig Equimpent wie möglich ...) habe ich sowas vorher weniger eingesetzt. Den Triple-C konnte ich vorher (leihweise) testen und hab ihn mir dann gekauft.


    Mit anderen Multibandkompressoren hab ich solche "Aktionen" bisher nicht gemacht - ich kann mir aber vorstellen, daß es mit mehreren Geräten genau so gut funktionieren müßte.


    Negative Erfahrungen hatte ich vorher mit dem Ultramizer von Behringer gemacht, weil die Verzögerungszeit einfach zu groß war (... besonders Schlagzeug klang katastrophal, weil es durch den Zeitversatz zwischen Direktschall und PA "klapperte").
    Für Sprecher oder Musikdarbietungen ohne perkussive Instrumente funktioniert es jedoch auch mit dem Ultramizer recht ordentlich - richtige Einstellung vorausgesetzt ...