Chor abnahme. Brauche Tipps

  • Moin


    könnt ihr mir mal bitte Helfen?!?
    Muss einen Chor abmischen und bräuchte ein paar Tipps. Chor ca. 60 Leute , höchstwahrscheinlich 4Stimmen, kleiner Saal. Mics 2-4 AKG 391B
    und 4-6 Sennheiser MD441 vorhanden. Sollte damit eigentlich kein Problem sein.
    Wie viele Mics pro Stimme???
    Welche für welche Stimme???
    Positionierung der Mics. ( schräg von oben usw..)????


    Besten Dank schon mal im vorraus.


    MfG


    Harry

  • Hi Harry_,
    brauchst du das zur Aufnahme, oder zur Übertragung?


    Wenn Der Saal klein ist, sagen wir mal 150m², kann es sein das Du garnichts übertragen brauchst. Max. die unterbesetzten Stimmen.


    Zur Aufnahme: Gleich mal vorne weg, ich bin Purist! Wenn der Chor was kann, richtig besetzt ist, und die Umgebung ruhig ist, stell ich in unmittelbarer nähe des Dirigenten zwei Kondenser (ich nehm Sennheiser ME/K6P Serie) mit einer Checklinscheibe. So fließt die Künstlerische Vorstellung des Dirigenten sehr gut mit in die Aufnahme. Dirigenten sind meisten hin und weg von solchen Aufnahmen, da sie Aufzeichnung so wird, wie sie es gehört haben. Ist der Chor in einer Stimme unterbesetzt Hilft nur die Mehrspuhr aufnahme der einzelnen Stimmen und dei nachträgliche bearbeitung.


    Gruß Wolf

  • 60 Sänger in einem kleinen Saal sollten eigentlich unplugged gehen. Für die Aufnahme würde ich, genau wie Pfälzer, eine ganz einfache Stereo-Konfiguration am Dirigentenplatz (oder leicht dahinter) verwenden.


    Dazu sollte allerdings der Chor an sich ausgewogen klingen, dh. keine Einzelstimmen-"Nachhilfe" brauchen.


    Jeremy

    Harvard'sches Gesetz für Tierversuche: "Unter sorgfältigst kontrollierten, dokumentierten und jederzeit reproduzierbaren Laborbedingungen verhalten sich Versuchstiere immer so, wie es ihnen gerade passt."

  • Also das ganze ist für Live gedacht nicht zur Aufnahme und der Chor ist ein moderner Chor. Evtl. Spielt noch ein Key und ne Gitarre mit. Und es soll/muss halt abgenommen werden. Der Saal ist zwar nicht riesig aber mit Abnahme sollte es schon sein.



    Harry

  • Zitat von "Harry_"

    Der Saal ist zwar nicht riesig aber mit Abnahme sollte es schon sein.


    Hört sich so an, als ob da eine Entscheidung schon gefallen wäre, ohne über die Konsequenzen nachzudenken.


    Wie groß ist der Saal? Wenn Du sagst "moderner Chor", evtl. mit Git und Keys, dann drängt sich mir als Richtwert ein Gospelchor mit Instrumentalbegleitung auf. Das wiederum erzeugt in mir das Bild von einer Kirche, die ja als Saal schon relativ üppig sein kann.


    Wie gesagt, das sind Rückschlüsse, die ich jetzt ohne nährere Informationen ziehe. Allerdings ist ein Chor mit 60 Personen ein so mächtiger Klangkörper (oder sollte es zumindest sein), dass es keine einzige Indoor-Konzertsituation geben sollte, die zwingend eine Abnahme voraussetzt.


    Ich habe schon mit Gospelchören gearbeitet (Größenordnung 15-25 Personen), die *jeden* Sall unplugged füllen konnten (eine gewisse Mindestkooperation seitens des Publikums vorausgesetzt).


    Das würde mich jetzt aber interessieren: Wieso muss eine Abnahme sein? Wer hat das entschieden und aus welchen Gründen?


    Jeremy

    Harvard'sches Gesetz für Tierversuche: "Unter sorgfältigst kontrollierten, dokumentierten und jederzeit reproduzierbaren Laborbedingungen verhalten sich Versuchstiere immer so, wie es ihnen gerade passt."

  • Zur größe des Saales kann ich nichts genaueres Sagen. Mehr als 200 Leute werden da auf keinen Fall reingehen. Ist halt ein normaler Chor der moderne Lieder singt und von dem wurde eine abnahme gewünscht. Auch um "die Instrumente ins richtige Verhältniss zum Chor zu setzen" und um das "Gesamtbild Effektvoller zu gestallten. Ich werde da halt Mics aufbauen und wenn ich sie nicht brauche , lass ich sie einfach aus. Ich kann dann hinterher immer noch mit dem Kunden reden und ihm sagen das so etwas das nächste mal nicht nötig ist. Aber Kundenwunsch ist bisher eine Abnahme des Chores. Ich frag euch ja um Hilfe wie ich es am besten mache. Ich denke mal das pro Stimme auf jeden Fall ein Mic von nöten ist. Oder nicht?


    Harry

  • Ich habe deine pn-Antwort mal in den thread gestellt:



    Also an für sich, sollten 60 erwachsene Leute einen kleinen Saal mit 200 Personen ausreichend beschallen dürfen. Wenn es um das Verhältnis Instrumente/Chor geht bedürfen dort eigentlich nur die Instrumente eine Abnahme zur Verstärkung.


    Mein Vorschlag wäre folgender:


    Vorn beim Redner links und rechts ein Kondensator-Großmembranmikro. Für jede Stimme dann eines der AKG C391B als Overhead.


    Das Stereoset aus den beiden Großmembranmikro nimmst du dann als Hauptquelle und mischt, sofern es nötig ist, einzelne Stimmen mehr oder weniger hinzu. Ist eine Stimme eher schwächer vertreten kannst du also das entsprechende Overheadmikro etwas mehr hinzumischen, um auf ein vernünftiges Verhältnis zu kommen.



    Mit freundlichem Gruß


    Johannes Pradler

  • Hast du nicht vor einen Vor-Ort-Termin zu machen? Ich finde die Räumlichkeiten, die Positionierung und die Möglichkeiten zur Mikropositionierung (mein Favorit: Wenn vorhanden, aus den Zügen hängen - sowohl optisch als akustisch sehr gut) sind doch ganz wesentlich für das benötigte Equipment und für evtl. Überlegungen, wie sie hier gerade getrieben werden!

    Veni, vidi, desperavi

  • Zitat

    Wenn vorhanden, aus den Zügen hängen


    Schön, dass das mal jemand anspricht *freu*


    Wie häng ich Mikros am besten ab?
    Reicht das Kabel und dann Nylonschnur als Justiermöglichkeit?
    Oder muss dass gesichert werden?
    Wie hängt man ein ORTF ab?


    Muss bei einer Gala-Veranstaltung möglichst unauffällig aufzeichnen, Züge sind vorhanden.



    Gruß
    Marc

    Da gibts doch auch was von Behringer!

  • Das Hauptgewicht hing an den Kabel, die Mikros wurde dann mit Nylonfaden ausgerichtet. Wir benutzten überwiegend beyerdynamic 710, die etwas kleiner und unauffälliger sind als C1000 o.ä. Hab damit noch keine Chorgeschichten gemacht, aber von der Unauffälligkeit könnt ich mich auch gut die AT Pro 37 vorstellen, mit denen ich sonst zufrieden bin.


    Ich denke sicherheitstechnisch ist das halbwegs o.k. Die Nylonfaden können das Gewicht der Mikros tragen, das Kabel ebenfalls. Also hat man zwei unabhängige Aufhängungen. Natürlich gibt es für diese Art der Aufhängungen keine Belastungsprüfungen, somit reichts nur für ein m.E. reines Gewissen und nicht für die genaue Einhaltung der Vorschriften...

    Veni, vidi, desperavi

  • Moin
    Mit Ortstermin vorher ist nicht. Das ist ein Saal wie ne bessere Schulaula, da ist nichts mit Zügen.


    Den Ansatz mit den Großmembranen find ich gut und kann mir das auch vorstellen aber so etwas hab ich nicht zur verfügung.
    Wer kann mir denn bitte tipps geben wie ich meine vorhandenen Mikrophone jetzt am besten ausrichte.



    Harry

  • Hi!


    Erst neulich habe ich eine Chorverstärkung mit vier AT Pro 37R gemacht.


    Bei der Veranstaltung dachten die Chorleiter zuerst auch, es müsste ohne Verstärkung gehen, wir haben dann während der Probe noch die Mikros vor dem Chor aufgestellt:


    Alle vier vor dem Chor verteilt (ca. 35 Sänger/innen) in einer Höhe von ca. 2,3 m aufgestellt mit leichter Neigung nach unten - also nicht komplett Overhead.


    Ich hab noch zwei MD 441 rumliegen, die ich aber noch nie für Chorabnahme verwendet habe, ich würde sie im Hinblick auf die Positionierung auch leicht nach unten auf den Chor zeigen lassen.


    Gruß,
    Michael

  • Hallo,


    ich mische seit einigen Jahren Chöre aus dem Unterhaltungsmusikbereich mit Instrumentalbegleitung Akkordeon, Gitarre, Bass, jedoch normalerweise ohne Keyboard. Meine Tipps zur Übertragung sind:


    Damit Du Instrumente und Chor einfacher zusammen bekommst, empfehle ich dir, je Stimme 1 AKG 391B aufzustellen. Je nach Akustik 1-3m vor den Chor, sonst hören die Leute zwar 60 SängerInnen aber keinen Chor. Zumindest sofern es kein Gospel, ... ist, bei dem ja jeder Akteur einzeln abgenommen wird. Ebenso würde ich bei Unterhaltungsmusikchören nicht zu den Hauptmikrofontechniken (XY, MS, Blumein, ab, AB, ORTF, NOS, ...) greifen. Die sind etwas schwieriger zu handhaben und man sollte sich vor dem ersten Mal einlesen. (Wenn Du dich aber damit bereits auskennst, könnte XY wegen der PAN-barkeit oder ab mit Nieren wegen der kleinen Stereoabbildungsbreite bei höherer Rückkopplungssicherheit etwas sein.)


    60 SängerInnen schaffen bei entsprechender Akustik locker einen Raum mit 300 Sitzplätzen zu füllen, du brauchst die Mikro´s für den Chor also nur, um die Lautstärke stilgerecht zu erhöhen, und damit sich der Chor gegenüber den Instrumenten durchsetzen kann. Bässe und Alt-Stimmen musst du etwas mehr stützen als Soprane und Tenöre.


    Die Fülle des Chores musst Du bei 60 Leuten nicht mehr erhöhen, auf Effekte kannst Du also eigentlich vollständig verzichten. Damit es nicht allzu direkt wird, solltest Du die Mikrofone in entsprechenden Abstand (siehe oben) aufstellen. Ich bevorzuge häufig eine Aufstellung im Bereich des halben wirksamen Hallradius.


    Zur frequenzmäßigen Aufteilung noch folgenden Tipp: Die singende Stimme hat ja bekanntlich bei 2-3 kHz eine wichtigen Anteil (ich habe leider den Namen vergessen). Also den Chor in diesem Bereich etwas anheben und im Gegenzug die Instrumente aus diesem Frequenzbereich herausnehmen. Bass könnte als Fundament gemischt werden. Ab und zu brauchen die Chöre den Bass aber auch als Rhythmusinstrument. Dann auch die Attack etwas anheben. Sofern der Bassist seine eigene Bassanlage mitbringt, könnte es sein, dass Du den Bass gar nicht mehr verstärken musst;-)


    Da die menschliche Stimme nicht die allermeisten Höhen hat, solltest Du ein Instrument auch als Brillanzlieferer einplanen, z.B. das Keyboard.


    Viele Grüße
    Wolfgang

    Beste Grüße
    Wolfgang


    Im Verleih: K&F CA1215, K&F Line212, K&F SW115E/SW215E, Neumann KM18x.