Funkmicrofone UHF oder VHF ?

  • Hi,
    als Ergänzung zu meinem Vorredner :wink::


    Bei UHF benötigen die Sender weniger Sendeenergie, d.h. längere Betterielebensdauer.
    Bei VHF sind einige Frequenzen inzwischen für andere Anwendungen freigegeben (Betriebsfunk z.B.)- d.h. es kann Dir passieren (habe ich auf einer Shure- Anlage), dass Dir während eine VA jemand dazwischen quatscht :sad:


    UHF ist inzwischen kaum noch teurer als VHF. Aber ich würde für professionellen EInsatz auf jeden Fall DIversity kaufen (obwohl ich mit den AKG Non-Diversity auch schon ganz gute Erfahrungen gemacht habe)


    Gruß Günter

    Ich mach mir nichts aus Marschmusik,
    ich mach mir nichts aus Schach.
    Die Marschmusik macht mir zu viel,
    und Schach zu wenig Krach.
    Robert Gernhardt

  • Was mir stichwortartig einfällt:


    - VHF offiziell genehmigungspflichtig, Genehmigungen sind örtlich beschränkt; kaum ein Schwein schert sich drum und es wird schwarz gefunkt, was praktisch ebenfalls kein Schwein interessiert


    - UHF in den bei diesen Funkgeschichten benutzten Frequenzbereichen genehmigungs- und zulassungsfrei


    - UHF suggeriert durch kurzwelligere Übertragung bessere Ü-Qualität, die jedoch primär mit der Frage nach Non-Diversity, Diversity und True-Diversity steigt und fällt. Dies betrifft nur das eigentliche Funksignal; die Tonqualität ist von VHF- oder UHF-Übertragung unabhängig (wird aber natürlich durch die Wertigkeit und das eventuelle Vorhandensein beispielsweise von Kompanderstufen im Empfänger beeinflusst)


    - Heutige UHF-Non-Diversity-Systeme arbeiten schon recht zuverlässig; mein Primärkriterium wäre aber trotzdem Diversity-basierter Empfänger


    - Dropouts ist imho ein etwas häßliches Wort, weil's so erschreckend klingt; ich benutze seit vielen Jahren VHF-Diversity-Systeme verschiedener Hersteller, und die Erfahrung zeigt, dass (von Ausnahmen bei leerer Batterie etc. mal abgesehen) die sog. "Dropouts" statistisch zwar durchaus vorhanden sind, jedoch praktisch unhörbar bleiben, weil sie zu kurz sind (es ist ja nicht so, dass bei einem Funkgeiger plötzlich drei Töne im Solo fehlen, weil der sich einen Schritt nach rechts bewegt hat)


    - Probleme in bautechnisch problematischen Umgebungen spielen bei beiden Systemen durchaus eine Rolle, sind aber bei UHF-Übertragung nicht ganz so kritisch; in Stahlbetonhallen können sich bei Benutzung von Non-Diversity-Anlagen die Frequenzen im ungünstigsten Fall am Empfänger durch unterschiedliche Reflexion gegenseitig auslöschen


    - Non-Diversity: eine Antenne (oder eine Doppelantenne (billige AT-Systeme iirc), ein Empfangsteil
    Diversity: zwei Antennen, ein Empfangsteil, das das stärkere Signal jeweils verarbeitet
    True-Diversity: zwei Antennen, zwei getrennte Empfangsteile


    - Erfahrungen und Einschätzungen sind auch hier (wie bei Tonsystemen, Kompressoren, Stufen und all' dem Zeux eigentlich) subjektiv. Ich hab' lieber ein Diversity-VHF-System als ein gleichteures UHF-System mit bloß einer Antenne. Die eigene Erfahrung beweist mir, dass man mit VHF-Material auch gescheit arbeiten kann (obwohl der Trend jetzt langfristig natürlich ausschließlich zur UHF-Übertragung gehen wird).

  • Ja
    UHFist nicht einfach = Besser als VHF
    Vorsicht, einige günstige UHF Systeme arbeiten nicht so gut, wie ältere teure VHF Systeme, wo die Technik auf die Spitze getrieben wurde, mit Compander, Rauschunterdrückung, und überhaupt, sehr gut abgestimmten Sender/Empfänger Stufen.
    Und wichtig: Robuste Bauweise des Beweglichen Teils, Handfunk, Bodypack

  • ich kann mir kaum vorstellen, das es überhaupt noch systeme ohne kompandertechnik gibt. haben die dann auch keine pre-emphasis/de-emphasis? vielleicht auch kein diversity? und kein squelch??
    so´n schrott kann man dann eh nicht ernst nehmen, da sind die probleme ja vorprogrammiert...


    aus erfahrung muss ich sagen, das die früheren VHF systeme durchaus mal aussetzer hatten. was haben wir da experimentiert mit ground-plane und yagi-antennen...aber wir hatten´s dann auch im griff.
    seit UHF gilt: antennen so aufstellen, das der sender sie "sehen" kann. und dann vergessen...
    meist geht es sogar ohne das "sehen"...


    das mit den genehmigungen war auch immer ein abenteuer: was hatten wir früher vor allem auf der cebit für probleme, wenn uns irgendeiner "reingefunkt" hat. dann halt irgendwann das BAPT angerufen (war früher die regulierungsbehörde), weil unsere frequenzen natürlich angemeldet waren.
    antwort des BAPT-messtrupps:
    "sorry, da können wir so schnell nix machen. bis wir die störsender ausgemessen haben und dann die leute angewiesen haben, ihre funken nicht mehr zu betreiben... ist die messe vorbei".


    heute mit UHF: frequenz wechseln - fertig.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang