Tonübertragung per Funk/WLAN?

  • Hallo zäme


    Ich bin verantwortlich für die Ton- und Resttechnik an einem Jugendfestival. Dort planen wir, einen Beamer zur Präsentationen von Filmen und Werbung einzusetzen. Der und der ansteuernde PC befindet sich jedoch etwas weg vom FOH Platz. Und dort sollte ich den Sound des spielenden Laptops anschliessen. Da Kabel legen und so sehr aufwändig ist (Mit DI ja kein Problem bei ca. 100m, oder?), dachte ich an eine Funkstrecke. Entweder so proprietäre Gerätchen für den Homegebrauch (weiss aber nicht, ob das reicht von der Strecke und Qualität her) oder dann eben etwas über eine WLAN-Strecke. Denn voraussichtlich ist am FOH-Platz auch ein PC mit WLAN im Einsatz und wenn man jetzt das Signal über ein Adhoc-WLAN senden könnte, wär das noch komfortabel. Hat da jemand Erfahrung oder Ideen?


    Danke und Gruess!


    Ah ja, das Forum hab ich durchsucht, aber nichts ähnliches gefunden...


    Dosc

  • Nutzt Du dann dafür auch Funkstrom?


    Ernsthaft, ich finde ein Kabel zu verlegen nicht wirklich aufwändiger, dafür ungleich sicherer in der Übertragung und qualitativ besser.

  • Wenn du wirklich keine Lust hast, das Kabel zu ziehen, ist WLan imho keine schlechte Alternative wenn man mit vernünftigen Antennen (Abstrahlcharakteristik) und Verschlüsselung (möglichst WPA) arbeitet. Andernfalls wäre es mir zu unsicher... und vor allem: viel testen! Sonst kann der Audiostream schon mal abreißen.


    Der Simon

    Am Anfang war das Licht

  • Was ist die beste Funkstrecke?
    HF, VHF, UHF oder doch 2,4 Giga oder irgend sowas :?:
    Bei Mic oder Monitor keine Frage - das sind tägliche Anforderungen, welche zu erfüllen sind.
    Aber in diesem Anwendungsfall ...


    Zieh ein Kabel und Du wirst glücklich sein :D:!:


    Gerald1

  • kai
    Nein Funkstrom ist mir noch nie begegnet, kannst du mir da noch etwas weiterhelfen. Aber das muss noch praktisch sein, oder? Das nächste Festival speise ich entweder mit dem mal kursierten Plutoinumkraftwerk für ins Rack oder dann mit Funkstrom, 64A *grins*


    simon
    Hast du denn schon sowas Konkret umgesetzt? (Verwendete Software, Hardware usw...)


    Besten Dank für eure Antworten. Ich werde das mal prüfen und sehen, ob ich voraus noch Zeit finde, mal eine WLAN-Strecke zu testen. Voraussichtlich läufts auf ein Kabel raus. Also vom Schlepptop-Audio-Ausgang auf eine DI-Box und dann mit XLR aufs Pult über eben ca. 100m (Mono/Stereo egal)?


    Gruess Dosc

  • 2 x DBX 160 gehen dafür ganz, ganz prima. Aber ich bedenke jetzt mal Deinen Fall. Nimm nen Behringer Composter und laß ihn einfach einen Tick als Aufholverstärker arbeiten und die Compression raus. Das sollte er bringen. Und somit hast Du 2 x symetrisch gleich noch mit. Damit schaffst Du auch evtl. das dünne Signal aus dem Schleppi (Soundkarte).
    Zwischen Schleppi und Behringer evtl. DI-Box. Nur wenn's brummt für die galvanische Trennung :wink: .
    Gerald1

  • Phu, jetzt wirds noch aufwändig...
    Was ist bei Nullbudget, auch Behringer kostet :-). Ich muss das wohl noch etwas wälzen und testen...

  • ok, friemeln wir die tolle WLAN-Lösung mal zusammen:


    Senderseitig benutzt du einen Microsoft Media Encoder, vorzugsweise Version 7. (freeware)
    Der macht einen prima Audio-Stream, die Qualität ist frei festlegbar.


    Netzprotokoll dazu: TCP/IP


    Empfangseitig ist das mit Mediaplayer zu holen, durch ansurfen von mms://rechnername des notebooks
    fertich. :D

    die Feuerzeuge der Gäste sind kleine Sterne die am Himmel unseres Alltags weiterleuchten.

  • :shock: :shock: :shock:
    Was kostet denn so ein Composter? Ich dachte immer ...
    Was kostet denn ein Composter gebraucht? Ich dachte immer so gut wie nix?
    Entschuldigung, falls ich mich da geirrt habe.
    Gerald1

  • Danke Manuela!
    Hat einwandfrei funktioniert bei einem kurzen Test. Nun weiss ich auch, dass es nicht zu gebrauchen ist... Eine Verzögerung von ca. 5s und mehr wegen dem Encoding... Und bei einem Film ist das unbrauchbar.


    Eben doch Composter :) Mal sehen...


    Gruess Dosc

  • schade. Das gilt dann aber für alle WLAN Sachen. Wirst wohl doch eine Funkstrecke nehmen müssen. Oder eben kabel 8)

    die Feuerzeuge der Gäste sind kleine Sterne die am Himmel unseres Alltags weiterleuchten.

  • Allerdings hatte ich nicht erwartet, dass es so einfach geht :-). Danke für den Tipp.
    Aber eben, die Latenz.
    Tja, werde schauen, was sich ergibt. Wahrscheinlich Kabel, ich hoffe das wird funktionieren...


    Dosc

  • Leih Dir eine Drahtlosanlage mit Aufstecksender, steck diesen auf eine DI-Box und diese an Dein Notebook. Mußt nur auf den Pegel achten, da der Aufstecksender für ein Mikro gedacht ist.


    Gruß,


    Klaus

    FOH = Holz vor der Hütte!

  • na und? Die DI-Box gibt doch am XLR-Ausgang auch ein "Mikrosignal" 'raus.


    Ansonsten evtl. überlegen, ob man nicht 2x50m VGA-Kabel und einen Aufholverstärker zuleiht und den Laptop dafür auch am FOH hat. Die Erfahrung aus einer multimedialen Theater-Tour lehrt mich, dass das doch komfortabler ist...

    Phantomspeisung....
    das heißt NICHT, dass der Mischer nix zu essen bekommt

  • Zitat von "DavidH"

    Ansonsten evtl. überlegen, ob man nicht 2x50m VGA-Kabel und einen Aufholverstärker zuleiht


    Bei 100m Strecke würd ich aber nicht mehr mit VGA-Kabeln und Aufholverstärker hantieren, sondern das ganze gleich über eine gute KVM-Extenderstrecke mit Cat. 5-Verbindung jagen. Alternative, wenn sowieso 2 Rechner vorhanden sind: Ton und Bild getrennt ausspielen (Ton am FoH, Bild auf der Bühne) und die beiden Rechner per SMPTE oder notfalls noch per MTC (wobei MIDI auf die Strecke auch nicht mehr ohne Zusatzhardware geht) syncen. Mit einer zweiten Leitung könnte man dann sogar vom Ton-Rechner aus per MMC die Videoeinspielung fernstarten.

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • niggles
    Deine Variante ist sicher die professionelle und sichere, allerdings wüsste ich auch nicht, wie ich die ohne Spezialhardware realisieren soll. Meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass zumindest 2x35m noch ohne Probleme und 25+35m sogar noch ohne Aufhohlverstärker gehen (können). Man muss also, wenn die Mittel für die prof. Lösung nicht zur Verfügung stehen, etwas mehr Zeit einkalkulieren und ausprobieren. Ich habe so den Eindruck, dass bei VGA-Strecken die Distanz genauso ungefähr angesehen werden kann wie bei DMX. "Mit etwas Glück kanns auch mal über die doppelte Strecke klappen" :D


    Grüße,
    David

    Phantomspeisung....
    das heißt NICHT, dass der Mischer nix zu essen bekommt

  • Danke für die vielen Ideen...!
    niggles
    Tönt sehr professionell und ist sicher super, aber für mich/uns eine Nummer zu teuer und zu gross.


    martin
    Den VLC hab ich studiert, aber du hast beim Streaming einfach unbrauchbare Latenzen.


    David
    Das mit dem Kabel stimmt. Ich habe leider nur ca. 50m und das müsste dan parallel zum MuCo verlegt werden. Mit XLR kann ich nur aufs MuCo auf der Bühne und kann mir so etwas Kabel sparen.


    Aber heute ist mir durch den Kopf gegangen, wie ichs mache. Der Gitarrist der Band, die ich mische, hat ein Wireless (Irgendwas NoName) für seine akkustische Gitarre mit Jack-Eingang. Ich werde vermutlich dieses Ding beim Laptop platzieren und den Empfänger am FOH-Pult anschliessen.
    Am SO teste ich mal, wie weit ich mit meinem MP3-Player dran komme :)


    Grues Dosc

  • Noch ein Abschlussbericht, obwohl es doch schon wieder länger her ist :-):


    Das hat mit der Gitarren-Funkstrecke ganz gut und zuverlässig funktioniert, keine Störungen, gute Qualität, genau das richtige für diesen Einsatz :)


    Dosc